Rätselhafte SS-12M in der DDR

AW: Rätselhafte SS-12M

@ Martin: Vergiss das mal mit dem ersten Verlegeraum. Es gab eine Friedensbasierung in der Garnison und gleichzeitig eine Bereitschaftsstellung, wo ständig (rotierend) ein Teil der Einheit untergebracht war. Die Offiziere in der zweistöckigen Backsteinkaserne, der Rest in Zelten, die Fahrzeuge in den diversen Hangars. Die 40 Minuten laufen ab "Alarm in befindlicher Lage". Es ist unklar, wie belastbar diese Zeitangabe ist, irgendwo hab ich auch was von lediglich 20 Minuten gelesen (soweit ich mich erinnere).

@ demo01: Das mit der einzigen Garage irritiert mich auch. Vielleicht kann ja mal jemand an dieser Stelle die Übersetzung überprüfen. Ich hätte auch eher nur eine Gesamtzahl von vier Raketen vermutet (also eine pro Startplatz). Man müsste außerdem klären, ob "ракетные установки" wirklich Raketenwerfer, also Rampen bedeutet. Generell gilt: Es gibt "kurze" und "lange" Garagen. Im Taucherwald sind die kurzen ungefähr 15 Meter, die langen 30 Meter lang. Ein TEL mit OTR-22 misst 12,38 Meter. Also allzu viel Platz ist da nicht mehr.

Aber ich würde das gerne gründlicher diskutieren: Ob da tatsächlich mehrere Fahrzeuge hintereinander in einem Hangar standen und was das wohl genau für Typen waren.

Grüße

K.
 
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Hallo Martin,
die Fragen sind nicht allzu schwierig zu lösen. Hier gibt es ...
- also doch FB-75. Mit Ausnahme von ... ist innen ein Granit,
Das diese Zustand nachweisbar existent ist, das war mir nicht bekannt.
Danke für die Aufklärung.

@ Martin: Vergiss das mal mit dem ersten Verlegeraum.
Das möchte ich nicht tun - schon der Klarheit der Vokabeln wegen.

Es gab eine Friedensbasierung in der Garnison und gleichzeitig eine Bereitschaftsstellung, wo ständig ...
Sofern ich meinen russischen Zeitzeugen glauben darf, dann ist die Situation
keineswegs außergewöhnlich! Und nicht nur bei Raketeneinheiten, sondern bei
allen (wichtigen) Einheiten identisch:

Nach Alarm aus der Friedensbasierung war das erste Ziel, in allerkürzester Zeit
die Kaserne zu verlassen und den ersten Bereitschaftsraum zu erreichen. Erst
dort wurde dann sortiert, geordnet und befohlen.

Der erste Bereitschaftsraum war auch nicht sonderlich geheim (im Allgemeinen):
Das wichtigere Momentum war, schnellstmöglich die Kaserne zu verlassen und
etwas dezentralisiert auf den Befehl zur Verlegung in den (zweiten) ersten
geheimen Raum zu verlegen.
Je nach Bedeutung und Funktion der konkreten Einheit war der erste Bereit-
schaftsraum mehr oder weniger ausgebaut; teilweise waren Truppen ständig
vor Ort.

In diesem Punkt sehe ich bei Königsbrück ein Analogon - in der extremsten Form.

@ demo01: Das mit der einzigen Garage irritiert mich auch.
Mich nicht.
Da ein Mensch nicht gleichzeitig in zwei Garagen sein kann, redet er nur über
"seine" Garage. Einfach.

Generell gilt: Es gibt "kurze" und "lange" Garagen.
... und "sehr lange" Garagen. "Gibt" stimmt da allerdings leider nicht: Gab.
Ein weites Feld.

Mir reicht da ja erstmal schon, dass es Situationen gab, da fuhr die Rampe
nicht etwa zig Kilometer zu einer "eingemessenen Feldstellung" - nein: Sie fuhr
nur 30m aus der Garage - und startete vor ihr.

Um abschließend einen Satz zu Hrn Tuten zu sagen: Mir erscheint immer mehr
logisch, was er bzgl. der Ablauftechnologie sagte. Die hat sich faktisch nie
geändert - wurde lediglich an die technischen Parameter der jeweiligen Waffe
angepasst.

Martin
 
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Martin,
die Frage mit dem Abmaßen werden wir am Wochende klären,
Demo, ich kenne einen Panzir in dem noch alles vermessbar und auch aufmachbar ist, also an der Vermessung des Tores soll es nicht leigen. nebenbei gesagt ist die Torgeschichte explizit in der ST 61 genannt, ich brauche also nur den Plan zu ziehen, dann wissen wir es.
Zur Frage ob 40 Minuten ausreichen oder nicht sei gesagt: die Summe der Zeit von der Alarmierung bis zum möglichen Abschuss variiert um den Faktor der Bereitschaftsstufe. Je höher die Rampe sich in einer BS befand, je geringer wurde der Wert, da die restliche Zeit schon in der BS darunter erbracht wurde. Also Aufbau, Kreisel hochfahren und stabil laufen lassen und restliche Prüfarbeiten, so nicht zuvor im Ablauf einer niederen BS erfolgt, brauchten schon ein paar Minuten. Wobei aus einer höheren BS dieser Truppen die Zeit 40 Minuten erheblich unterschritten wurde, die wurden ggf. rechtzeitig in eine höhere BD gehoben und hatten nur noch den Rest des Algorithmus abzuarbeiten.
Wegen der Kurzfristigkeit der Zeit in der diese Verbände in die DDr verlegt wurden war es nciht möglich so viele Shelter auf einen Schlag auf dem Seeweg nach W und K zu verlegen,d.d. mit dem entsprechenden Umladevorgang in Rostock. Daher baute man (völlig unüblich wegen der notwendigen Adaptionen und ungewollten Ersatzteilbevorratung mit geringen mengen fremden materials, die FB 75 ins Gelände die aus Storkow geliefert wurden. So ganz toll waren die angeblich für den Zweck nicht, damit die Rampe hinten nicht gegen die Endverschliessung knallt, wurden querliegend betonsegmente abgelegt, wo die letzte Achse der Rampe ranfuhr ohne dass der Starttisch gegen das Ende des FB-75 knallte. Hatte ich schon vor einigen Jahren geschrieben, eine Anekdote welche einen anderen hochdekorierten Baufachmann mit einem richtigen Dienstgrad, in einem anderen Forum zum witzeln anregte. Doch der Zweck war nach Auskunft einiger baubeteiligter Herren dieser alleinige, wie man eine Leitplanke in Parkhäusern manchmal auch da findet, wo Opa durch die Parkhausbegrenzung hätte kippen können.
Daher sind die geschützten Unterbringungen einfach die FB 75 , die man da heute auch noch findet. Nur das Problem der EMP geschützten Unterbringung liess sich auf diese Weise nicht lösen, dazu wurde der Panzir genutzt, der ja speziell für diese Aufagbe projektiert war.
Grüsse Hermann
 
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Wegen der Kurzfristigkeit der Zeit in der diese Verbände in die DDr verlegt wurden war es nciht möglich so viele Shelter auf einen Schlag auf dem Seeweg nach W und K zu verlegen,d.d. mit dem entsprechenden Umladevorgang in Rostock
.
Ich verstehe es richtig so das PANSIR-Bauteile mit dem Schiff von der SU an die DDR-Küste geliefert wurden? W und K sind jetzt mal?
 
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So ganz toll waren die angeblich für den Zweck nicht, damit die Rampe hinten nicht gegen die Endverschliessung knallt, wurden querliegend Betonsegmente abgelegt, wo die letzte Achse der Rampe ranfuhr, ohne dass der Starttisch gegen das Ende des FB-75 knallte.

Stimmt. Gab's beim Granit aber genauso.

K.
 
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Kurtz,

das ist ja taufrisch. :)

Frage: Direkt hinter dem Tor - war da eine Ablaufrinne im Fußboden?

Martin
 
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Bütti,
der Panzir kam nicht mit dem Schiff, der lag in verlasteten Einheiten zur Montage bereit in einem Depot der die Front unterstützenden Speuzialbaubrigade, oder mehrere. In der Regel kamen die Shelterbauteile die die Koljas selbst verbauten aus dem Riesenreich mit dem Schiff. Um ihre eigenen Shelter zu den bereits in Verlegung befindlichen Brigaden nachzu-führen reichte die Zeit nicht, deshalb baute man an bestimmten Basierungs-orten die FB-75 weil die in der DDr auf kürzerem Wege verfügbar waren. In Wokul befand sich ein ähnliches Ensemble wie in K = Königsbrück. Auch hier wurden FB-75 verbaut, ein ungewöhnlicher Schritt der sionst nicht gegangen wurde, aus Versorgungsgründen wollte man verständlicherweise Typreinheit haben. In diesem zeitlich bekannten Fall mußte man anders verfahren.
Grüsse Hermann
 
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Da hab ich wohl was mißverstanden bezüglich der Schiffe. Bezüglich PANSIR eine Anmerkung das ich in SS-4 Stellungen ebensolche sah von den ich fest davon ausgehe das darin größere Fahrzeugtechnik parkiert war.
 
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Bütti, ich habe oder besser ich sah einige Bilder der Erprobung dieser Metallröhren, also Technik passte da schon rein, dafür waren sie ja auch gebaut, auch die in der Brigade und in anderen Brigaden vorhandene Technuik, PORI oder Senesh mobil passten da rein, aber ob eben auch eine Rampe reinpasste weis ich im moment nicht. Etwas breiter als ein normaler Kofferaufbau war die Rampe wohl. Zum Abstellen von Fernmeldetechnik samt öffnen der Kabelschaltfelder aussen war er geeignet, weil speziell dafür dimensioniert. Der Rest ist offen, muss ich erst tabelle und dann Gehirn bemühen...
Grüsse Hermann
 
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Hallo Martin und alle anderen.

Gleiche Frage geht an Alfred: Welche Funktion würdest Du dem Panzir zuweisen?

Genau die, wie Hermann sie beschrieben hat.

Alfred,
Du hattest das Luftbild mit den Handeintragungen gepostet bzw. verlinkt. Dort
meinte ich (mit meinen sehr bescheidenen Russisch-Kenntnissen) vier einge-
zeichnete Startpunkte und jeweils in unmittelbarer Nähe je ein gedeckte/ver-
bunkerte Rampenstellung befunden habe.
Falls ich das mißverstanden habe: Was war das dann?

Martin, da irrst du dich. Dieses Luftbild mit diesen vielen bunten Markierungen habe nicht ich gepostet sondern Mr. Unbekannt. Die Skizze mag im Allgemeinen stimmen aber im Besonderen hätte ich da noch Fragen. In dem Zusammenhang klärt sich auch die Frage nach der "vier" auf, ich habe da einen anderen Gedanken. Werde dir das mal persönlich mitteilen.

Und selbst da war eben Eile angesagt! Ich weiß ja nicht, wie schnell du bei Alarm aus dem Bett gekommen bist (ich glaube bei uns waren es damals 21 Min. vom Wecken bis vollmunitioniertem Abmarsch?) Und dann noch...

Hallo demo01,

es soll ja nicht nach Prantz richen, aber zu meiner Zeit bei der NVA haben wir es von der Alarmierung bis zum Ausrücken (ich war Aufklärer) in 3 Minuten geschafft.

Hallo Martin,

die Fragen sind nicht allzu schwierig zu lösen. Hier gibt es die bekannte Skizze aus dem INF-Vertrag (links oben). Sie ist sehr viel präziser, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Die vier Quadrate sind die vier Startstellungen. Das, das und das sind Raketenhangars - also doch FB-75. Mit Ausnahme von diesem, das ist innen ein Granit, der nur von außen wie ein FB-75 aussieht.

K.

Hallo Kurtz,

ist vollkommen korrekt.

Generell gilt: Es gibt "kurze" und "lange" Garagen. Im Taucherwald sind die kurzen ungefähr 15 Meter, die langen 30 Meter lang. Ein TEL mit OTR-22 misst 12,38 Meter. Also allzu viel Platz ist da nicht mehr.

Ist auch richtig, Bunker 1 (Granit) hatte 31 Elemente + ca. 2 Meter Vorbau, also 33 Meter. Bunker 2 hatte 16 Elemente - ca. 13 Meter lang. Bunker 4 hatte 42 Elemente - ca 32 Meter lang. Bunker 6 wie Bunker 4. Bunker 6 und 7 entsprechend Bunker 2.

... und "sehr lange" Garagen. "Gibt" stimmt da allerdings leider nicht: Gab.
Ein weites Feld.

Gibt es immernoch, einige sind jetzt aber verschlossen und dienen als Fledermausquartiere. Bei den offenen Bunkern lassen sich die Türen heute noch mühelos bewegen.

Mir reicht da ja erstmal schon, dass es Situationen gab, da fuhr die Rampe
nicht etwa zig Kilometer zu einer "eingemessenen Feldstellung" - nein: Sie fuhr
nur 30m aus der Garage - und startete vor ihr.

Meiner Meinung nach brauchen wir nicht darüber zu diskutieren ob die SS12 eine Erstschlagwaffe war oder nicht, natürlich war sie es. Ich würde aber denken, das es für ihren Einsatz verschiedene Szenarien gab. Eben raus aus der Garage und weg, aber auch die Verlegung der Rampen in vorbereitete Feldstellungen, im Spannungsfall. Auf dem TÜP Königsbrück gab es meines Wissens nach mindestens 3 vorbereitete Feldstellungen (es werden sicherlich mehr gewessen sein), alle auch versehen mit Anschaltpunkten. Sollte nur eine Diskussionsgrundlage sein.

mfg und oki doki

Alfred
 
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Hallo Alfred...

Warum machst Du so ein Geheimnis um die "VIER"?

Offenbar gab es ja in Königsbrück / Neues Lager neben der 199. RB (Temp-C) und der 23. RB (Elbrus bzw. Scud) noch eine weitere Raketeneinheit, nämlich das 638. Selbstständige RBtl., pp 38092. Dieses war zunächst der 11. GardePzDiv in Dresden unterstellt, die zur 1. PzArmee gehörte, und wurde Anfang der 80er Jahre mit den anderen Totschka-Btl der 1. Armee (vorher: Luna M) zur 432. RB mit Stab in Wurzen zusammengefasst.
 
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Meiner Meinung nach brauchen wir nicht darüber zu diskutieren ob die SS12 eine Erstschlagwaffe war oder nicht, natürlich war sie es. Ich würde aber denken, das es für ihren Einsatz verschiedene Szenarien gab. Eben raus aus der Garage und weg, aber auch die Verlegung der Rampen in vorbereitete Feldstellungen, im Spannungsfall. Auf dem TÜP Königsbrück gab es meines Wissens nach mindestens 3 vorbereitete Feldstellungen (es werden sicherlich mehr gewessen sein), alle auch versehen mit Anschaltpunkten. Sollte nur eine Diskussionsgrundlage sein.
Alfred,
wir sind uns völlig einig. Also 100%.

Wir kamen diskussionsmäßig quasi von der anderen Seite: Die Frage war (allerdings
mit Bezug auf SS-1c usw.) ob es Szenarien gab, bei denen aus dem ersten Ver-
legeraum bzw. aus der Friedensstellung geschossen werden konnte/sollte.
Die Fragestellung kam auf mit einem etwas unklaren Vortrag eines Hrn Charles
Tuten.

Diese Frage ist nunmehr grundsätzlich mit "ja" zu beantworten. - Ob dies auch
für SS-1c galt: Das ist damit natürlich nicht bewiesen. Aber auch diese Frage
werden wir noch klären.

Martin
 
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... es soll ja nicht nach Prantz richen, aber zu meiner Zeit bei der NVA haben wir es von der Alarmierung bis zum Ausrücken (ich war Aufklärer) in 3 Minuten geschafft...

Alfred, das mal jetzt nur am Rande und außerhalb der Diskussion:

Ich bin mir bei den 21 Min auch nicht sicher, könnten weniger gewesen sein... Ich hatte die Zahl nur irgendwie im Kopf für unsere ganze Kompanie an der OHS. Ob's stimmt? Vielleicht weiß es jemand genauer, Tambour? Ich war ja auch "nur" bei den Grünen und kein Aufklärer! Ihr vorneweg, wir hinten zum Aufräumen - wir hatten also noch massssig Zeit für einen Tee... ;)

Grüsse demo01
 
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Martin,
so die Rampe die Abmaße MAZ 543 A oder M ungefähr:
11675x3070x2920 мм hatte, ging sie in den Panzir rein, er hätte mit Aussenspiegel und Aufbauten sicherstellen können:
maximale Einfahrtbreite 4,20 m mit Torkopplex PRP-1
maximale Einfahrhöhe bei Aufbauten 5,0 m.
Bei anderen Toren andere Abmaße.
Die optimale Länge (Belüftung etc.) war 34,56 m
Die Nutzung der maximalen Daten war nur möglich wenn die Ausfahrt nicht zu steil (Erdüberschüttung und Ausfahrtrampe) gestaltet wurde, nicht weil die Rampe dass beim Rausfahren nicht schaffte, sondern weil der Anstigswinkel die Fahrzeughöhe je nach Ausfahrtwinkel in Rampenmitte anhob, wenn die ersten Achsen auf den Anstiegswinkel gelangten. Das berühmte Schranktrage-Umzugsproblem auf einer Treppe, der erste Mann muss sich bücken, wenn er die Treppen hochgeht weil der Aufstigwinkel die Höhe über Null beienflusst, die volle Höhe wäre also nur nutzbar bei sachter langer Ausfahrt oder ebenerdiger Zufahrt mit ensprechender Erdüberschüttung.
Grüsse Hermann
 
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Kannst Du Deine Aussage Bitte belegen? (Einheit, Fotos usw...)

Hier im Forum gibt es unter SS-4 und Baltikum Bilder von mir dazu, ja somit belegbar. Weiß jetzt aber nicht mehr unter welchem Themennamen es sich versteckt.

Auf dem TÜP Königsbrück gab es meines Wissens nach mindestens 3 vorbereitete Feldstellungen
Selbst gesehen, mit oder ohne Zaun drumherum? Kannst Du diese Stellungen beschreiben. Was sind Deine Erkenntnisse darüber, Waffensystem, Truppenteil usw. ...?
 
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Martin,
so die Rampe die Abmaße MAZ 543 A oder M ungefähr:
11675x3070x2920 мм hatte, ging sie in den Panzir rein, er hätte mit Aussenspiegel und Aufbauten sicherstellen können:
maximale Einfahrtbreite 4,20 m mit Torkopplex PRP-1
maximale Einfahrhöhe bei Aufbauten 5,0 m.
Bei anderen Toren andere Abmaße.
Die optimale Länge (Belüftung etc.) war 34,56 m
Hermann,
danke für Deine Bemühungen um die Frage!

Hermann,
ist Dir bekannt, ab wann Panzir zur Verfügung stand? Also in DDR.

Martin
 
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Hallo Alfred...

Warum machst Du so ein Geheimnis um die "VIER"?

Offenbar gab es ja in Königsbrück / Neues Lager neben der 199. RB (Temp-C) und der 23. RB (Elbrus bzw. Scud) noch eine weitere Raketeneinheit, nämlich das 638. Selbstständige RBtl., pp 38092. Dieses war zunächst der 11. GardePzDiv in Dresden unterstellt, die zur 1. PzArmee gehörte, und wurde Anfang der 80er Jahre mit den anderen Totschka-Btl der 1. Armee (vorher: Luna M) zur 432. RB mit Stab in Wurzen zusammengefasst.

Hallo Waldwichtel,

mit deinem Hinweis auf die vier Garagen hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. P. B. beschreibt in seinem Werk auf Seite 661 genau diesen Bau, allerdings als geschützte Garage zur Aufnahme von Fla-Raketen. Ich danke dir für deinen Hinweis auf das 638. selbstständige RBtl. , aber ich kann mir nicht vorstellen das man eine ganze Raketenabteilung (und wenn es nur FROG7 waren) in den 4 Garagen untergebracht wurden. Im übrigen haben mir zwei Bekannte (einer war Bauleiter beim SBP) erklärt, das diese geschützten Garagen erst Anfang der 80er Jahre errichtet wurden. Sollte heissen: kann mit den FROG7 oder mit den Totschka nichts zutun haben. In früheren Zeiten habe ich mir mal diese Garagen angeschaut, die Art der Sicherung und die Versiegelung des Fussbodens in den Garagen hat mich fatal an den Sprengkopfbunker erinnert. Aufgemalte Markierungen auf dem Fussboden lassen darauf schließen, das dort 4 MAZ543 drinnen gestanden haben. So nun sind wir wieder bei P. B. mit seinen Fla-Raketen. Da gäbe es ja das System SA10 oder S300, aber warum sollte man nur die Rampen verstecken, wo waren dann die Feuerleitsysteme? Ich denke schon das die 4 Garagen was mit der 119. RB zutun hatten, die Frage ist bloß was, zumal die Offiziersunterkünfte der 119. in Steinwurfreichweite lagen.

Selbst gesehen, mit oder ohne Zaun drumherum? Kannst Du diese Stellungen beschreiben. Was sind Deine Erkenntnisse darüber, Waffensystem, Truppenteil usw. ...?

Hallo Stefan,

im Beitrag 71. habe ich meine Sicht zum Einsatz der SS12 beschrieben.

Meiner Meinung nach brauchen wir nicht darüber zu diskutieren ob die SS12 eine Erstschlagwaffe war oder nicht, natürlich war sie es. Ich würde aber denken, das es für ihren Einsatz verschiedene Szenarien gab. Eben raus aus der Garage und weg, aber auch die Verlegung der Rampen in vorbereitete Feldstellungen, im Spannungsfall. Auf dem TÜP Königsbrück gab es meines Wissens nach mindestens 3 vorbereitete Feldstellungen (es werden sicherlich mehr gewessen sein), alle auch versehen mit Anschaltpunkten. Sollte nur eine Diskussionsgrundlage sein.

Die SS12 hatten ja den entscheidenen Vorteil, daß sie mobil waren. Hätte man es nur so gemacht, die Dinger im Shelter stehen zu lassen und nur im Bedarfsfalle rauszufahren und abzuschießen wären sie quasi stationär. Aber in einer Spannungsperiode die einem Bedarfsfall vorausgeht hätte man sie auf jeden Fall in eine Feldstellung verlegt. Der Möglichkeiten für vorbereitete Stellungen gibt es auf dem TÜP einige, wie auch schon beschrieben alle mit einem nahe gelegenen Anschaltpunkt. Es käme z.B. auch der HLP 350 in Frage. Oft genug habe ich nachts die Rampen bei mir am Haus vorbeifahren sehen, früh um 3 Uhr raus und abends 23 Uhr wieder zurück. Eine Rampe entfalltet in einer Feldstellung habe ich nicht gesehen, wäre mir wahrscheinlich auch nicht gut bekommen. Die von mir beschriebenen Stellungen hatten keine Zäune, hatten aber z.t. betonierte Startflächen.

mfg und oki doki

Alfred
 
AW: Rätselhafte SS-12M

Meiner Meinung nach brauchen wir nicht darüber zu diskutieren ob die SS12 eine Erstschlagwaffe war oder nicht, natürlich war sie es. Ich würde aber denken, das es für ihren Einsatz verschiedene Szenarien gab. Eben raus aus der Garage und weg, aber auch die Verlegung der Rampen in vorbereitete Feldstellungen, im Spannungsfall. Auf dem TÜP Königsbrück gab es meines Wissens nach mindestens 3 vorbereitete Feldstellungen (es werden sicherlich mehr gewessen sein), alle auch versehen mit Anschaltpunkten. Sollte nur eine Diskussionsgrundlage sein.

Die SS12 hatten ja den entscheidenen Vorteil, daß sie mobil waren. Hätte man es nur so gemacht, die Dinger im Shelter stehen zu lassen und nur im Bedarfsfalle rauszufahren und abzuschießen wären sie quasi stationär. Aber in einer Spannungsperiode die einem Bedarfsfall vorausgeht hätte man sie auf jeden Fall in eine Feldstellung verlegt. Der Möglichkeiten für vorbereitete Stellungen gibt es auf dem TÜP einige, wie auch schon beschrieben alle mit einem nahe gelegenen Anschaltpunkt.

Sehe ich im Prinzip auch so. Die vier Bereitschaftsstellungen waren gleichsam der Fuß in der Tür, um eine gewisse Abschreckung aufrechtzuerhalten, bis der Rest der Einheit im Spannungsfall aus der Kaserne hinaus ins Feld verlegt hätte - zumal man trotz aller Tarnung davon ausgehen musste, dass sich die Dislozierung beim Gegner herumsprach. Hier gibt es ausführliches Pershing-Material und da kann man studieren, dass es dort ähnlich gehandhabt wurde. Eine Batterie befindet sich in der QRA-Stellung, die zweite übt im Feld, die dritte repariert die Ausrüstung, die vierte bereitet sich auf QRA vor. Soweit jedenfalls in Friedenszeiten.

Und hier ist noch ein Panzir.

K.
 
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