AW: Verlassene Postdienststellen der DDR
Hallo
ja, leider ist es so. Die Deutsche Post ist nun mal eine Aktiengesellschaft geworden, und da gehts um Gewinne und Kosten-Senkung. Als erstes wurden die kleinen Poststellen auf dem Lande zugemacht. Es lohnt sich ja auch nicht unbedingt, wenn eine Schalter-Angestellte mit 3000€ Bruttogehalt dort stundenlang herumsitzt, um 20 Briefmarken zu verkaufen und 5 Pakete anzunehmen... Dann waren die kleineren Postämter (neu: Postfilialen) dran. Und selbst die größeren Postfilialen sind oft aus den großen alten Postgebäuden zu atraktiven Standorten (z.B. in Einkaufszentren) umgezogen. Viele Schalter-Angestellte sind mit Abfindung nach Hause geschickt worden, oder arbeiten jetzt als Zusteller oder Sortierer.
Die Sortierung geschieht inzwischen in den (auf der grünen Wiese) errichteten Brief- und Paketzentren, dort werden inzwischen ca. 95% der Sendungen mit Maschinen sortiert. Bei Postkarten und Standardbriefen geht die Sortierung inzwischen so weit, dass die Maschine die Briefe in die Reihenfolge legt, wie die Tour des Zustellers verläuft (Gangfolge-Sortierung). Aber auch die Zustell-Stützpunke (also dort, wo die Zusteller ihre Arbetsplätze zur Vor- und Nachbereitung haben) sind oft aus den alten Postgebäuden in neue Gebäude auf der grünen Wiese verlegt worden.
Im Obergeschoss der alten Postgebäude war oft die Vermittlungstechnik der "grauen Post" (Hebdrehwähler- oder Koordinatenschalter-Technik), einschließlich der Räume für das Service-Personal. Jetzt hat der "Magenta-Riese" neue DiV (digitale Vermittlungsstellen) auch meist auf die grüne Wiese gebaut. Und die laufen nahezu störungsfrei, also wurde das Service-Personal entlassen...
So stehen viele Postgebäude leer. Aber solche Häuser sind meist unverkäuflich. Also versucht die Post, dort Laden- oder Büromieter zu bekommen, aber auch das klappt meist nicht so richtig...
Ja, ist irgendwie schade...
Ich kann ja demnächst auch ein paar Bilder beisteuern...