Postdienststellen der DDR

AW: Verlassene Postdienststellen der DDR

Nein, da ist mir nichts verrutscht. Eine Schalter-Angestellte in Vollzeit (38,5 h pro Woche) bei der Deutschen Post AG verdient (bei entsprechend vielen Dienstjahren) durchaus 3000€ brutto im Monat und somit bei entsprechender Steuerklasse 2000€ netto.

Also das muss man der Post schon lassen: Ihre Mitarbeiter bezahlt sie auch in den neuen Bundesländern doch ganz vernünftig...
Wahre Samariter also!
Hallo Faulkater,
nach Deinen vielen Fürsprachen zugunsten der Deutschen Post kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, daß Du auch Standpunkte der DP für richtig hälst und verteidigst. Aber alles hat bekanntlich zwei Seiten. Versuch die Dinge doch mal aus der Sicht der wegen verlassener Postdienststellen - und das ist hier das Thema - entlassener Mitarbeiter zu sehen. Oder aus der Sicht der Kunden, die jetzt wegen einer Briefmarke oder eines Telegramms nicht mehr eine Straße weiter gehen, sondern in die nächste Stadt fahren müssen.
MfG
 
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Hallo Tambour,

also die DP ist alles andere als Samariter... sondern ein ganz normaler kapitalistischer, marktwirtschaftlicher Konzern, welcher nur noch durch Gewerkschaft und Politik etwas ausgebremst wird. Aber in der Hauptsache zählt doch "Shareholders Value"...

Hier nur mal ein paar Punkte:

- Das Filialnetz wurde radikal ausgedünnt. Die kleinen Poststellen auf dem Lande wurden ersatzlos gestrichen, genau wie das kleine Postamt in der Stadt "um die Ecke". Die kleineren Postämter wurden inzwischen fast ausnahmslos als Agenturen an externe Geschäfte fremd vergeben. Dies bringt zwar für den Postkunden oft Verbesserungen hinsichtlich der Öffnungszeiten, aber mit der Seriosität ist das so eine Sache... da weiß dann der örtliche Gemüsehändler, viel jeder auf der Postsparbuch hat, und wer Pakete vom Erotik-Versand bekommt... Na gut, die Agenturinhaber sind über das Post- und Bankgeheimnis belehrt... aber man weiß ja nie... Aber inzwischen wird das Postbank-Geschäft aus vielen Agenturen herausgenommen. Dann bekommt man beim "Gemüsehändler" zwar noch Briefmarken und kann Pakete aufgeben, aber muss mit seinem Sparbuch in die nächste Stadt...

- Vor ein paar Jahren wurde das Briefkasten-Netz bei einer "Nacht- und Nebelaktion" um ca. 25% ausgedünnt... aber es ist ja egal, ob Oma jetzt einen Kilometer laufen muss, um die Geburtstagskarte in den Kasten zu werfen.

- Ein Großteil der Tranportleistungen der Post ist inzwischen an externe Speditionen vergeben worden. Die Kraftfahrer dort verdient oft nur die Hälfte eines Kraftfahrers bei der Post. Und der Post können dann solche Dinge wie Lenkzeiten egal sein...

- Seit einiger Zeit ist man im ländlichen Bereich von der getrennten Zustellung von Briefen und Paketen abgekommen und hat die "Verbundzustellung" eingeführt. Dies ist ja erst mal positiv zu sehen, da keine doppelten Wege mehr notwendig sind. Jedoch haben die Brief-Zusteller (auch wegen der maschinellen Gangfolge-Sortierung) eine feste Tour. Wenn man also zum Zeitpunkt, wo der "Postmann klingelt" nicht zu Hause ist, und auch keinen freundlichen Nachbarn hat, kann man das Paket erst am nächsten Tag bei der (vielleicht kilometerweit entfernten) Filiale oder Agentur abholen...

- Vor ein paar Jahren wurde für den einfachen Dienst (also Zusteller und Sortierer) ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen, wobei die Gehälter um ca. 25% gesenkt wurden. Die bis zu diesem Zeitpunkt fest eingestellten Mitarbeiter erhalten zwar ihr altes Gehalt weiter, aber alle Neueinstellungen haben bedeutend weniger Geld. Und letztes Jahr wurde diese Regelung auch auf den mittleren Dienst (z.B. Schalterkräfte und Büro-Angestellte) erweitert...

Aber ich muss auch nochmal erwähnen: Bei der Post gibt es derzeit noch ein tarifvertragliches Verbot betriebsbedingter Aufhebungskündigungen. Aber es wurden eben viele Leute durch Abfindungen zu Aufhebungsverträgen gebracht. Und viele Mitarbeiter machen jetzt andere Arbeiten (z.B. ehemalige Kraftfahrer sind jetzt Zusteller, ehemalige Schalter-Angestellte sind jetzt Sortierer). Und viele Leute haben jetzt einen viel weiteren Arbeitsweg und ungünstigere Arbeitszeiten als früher.

Aber als großes Unternehmen muss die Post (unter dem Druck der Gewerkschaft) natürlich einige Kompromisse eingehen. Daher geht es es den Post-Mitarbeitern immer noch bedeutend besser als den Mitarbeitern von Konkurrenz-Unternehmen (von PIN AG bis UPS)...

Aber wir haben es ja alle so gewollt. Wir wollten die Marktwirtschaft, den Kapitalismus, und haben so gewählt...
 
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Aber wir haben es ja alle so gewollt. Wir wollten die Marktwirtschaft, den Kapitalismus, und haben so gewählt...
Hi Faulkater !
Bitte nicht von "wir...alle"sprechen.
Sicher haben sich viele von der Wende viel versprochen,aber was ist draus geworden...
Gehört hier auch nicht zum Thema

Gruß Helge.
 
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Hallo,
mal wieder eine verlassene Postdienststelle, und zwar eine der beiden, wo's praktisch nie Probleme mit Ersttagsstempeln oder Sperrwerten gab 8)
 
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Kann es sein das es sich um die Filiale am Alexanderplatz handelt(e)?
 
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Also das Bild ist natürlich die Post im Palast der Republik (wenn man durch die 3 linken Holzplatten "durch"guckt, sieht man genau den Schalter)
 
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Hallo,

nun wieder eine schöne Post. Auch verlassen. In Ludwigslust.
Sie hatt auf dem Hof in einem Backsteinschuppen eine NEA (Nach dem Auspuff sollte es so etwas wie ein H6- Motor sein.). Ein Teil des Kellers ist geschützt. Man beachte die Druckluken vor den Kellerfenstern. Damit paßt dieses gebäude auch zu "Bunkern".

Beste Grüße
Michael
 
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Micha, Bunker vielleicht nicht so doll aber Trümmerschutzbau. Schutzklasse K.
Grüsse Hermann
 
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Weiter geht die Post :mrgreen: in Berlin-Mitte...

- Lance-Armstrong-Laden in der Leipziger Straße
- Architektenbüro gegenüber dem Alexa-Neubau
 
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...auch in Berlin-Mitte...

Wer weiß, was u/o wo genau das ist, bekommt im Thread "DDR-Produkte" eine Auszeichnung von mir 8)
 
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Hallo Maus,
also, wenn mich nicht alles täuscht, ist das in der Scharnhorststrasse
in Berlin kurz vor dem BW-Krankenhaus. Was das allerding mal war-, dass
habe ich mich auch schon öfter gefragt, wenn ich dort vorbei gefahren bin.
Es wird doch wohl nicht etwa eine Verlassene Postdienststelle der DDR sein ? :grin:

Gruß Balu
 
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Also auf "der DDR" leg ich mich mal nicht fest, der Rest stimmt :grin:

Das war das Post- und Fernmeldeausbildungsamt :shock: Also Ämter gibts/gabs, da kommt man schon ins Staunen...

Die Auszeichnung für Balu ist soeben geknipst und wird morgen verliehen, allerdings nur symbolisch d.h. ohne Anspruch auf Lieferung des abgebildeten Gegenstandes ;)
 
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Hier noch schnell der "Beweis", den man aber nur sieht, wenn die Bäume kahl sind, weshalb es auch fast 2 Jahre gedauert hat, bis ichs gesehen habe...
 
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Das war doch ein tolles Thema. Nun leider tief versunken.
Mit dem folgenden Amt aus Mirabeau(Provence) steigt es wieder auf.

Michael
 
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Dann steuer ich gleich noch was bei.
Das Gebäude in Sassnitz ist jetzt Bibliothek, aber der Briefkasten ging nicht ab:wink:
 
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Und hier mal wieder eine etwas größere:

Ehem. Hauptpostamt Französische Str. in Berlin-Mitte, heute u.a. "Sitz" der Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler
 
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Noch eins:
Postamt Lichtenberger / Palisadenstr. in Friedrichshain

Interessant finde ich das große Gebäude dahinter mit dem Telekom-T...weiß evtl. jemand, was das mal war?
Das Gebäude gibts praktisch baugleich nochmal (Bild 2), und das war nicht exakt eine Postdienststelle...
 
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Hallo,

das das Amt auf dem linken Bild "verlassen" ist, halte ich für ein Gerücht.

Es ist nicht mehr Dauerbesetzt, aber mit sehr viel funktionierender aktiver Technik einschließlich der Technik diverser "Drittanbieter"

Thomas
 
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