Tschernobyl: Kernkraftwerk

[Frank K.]

hier ist unser Blumenstrauß am Denkmal zu sehen

Dann rücke mal raus mit der Info » der Linke oder der Rechte. Ich hatte ja schon meinen Respekt vor dieser eurer Aktion angemerkt.

Grüße Frank

 

[fernaufklärer]

Dann rücke mal raus mit der Info » der Linke oder der Rechte. Ich hatte ja schon meinen Respekt vor dieser eurer Aktion angemerkt.
Grüße Frank

der linke, Frank.
Was die Helfer damals geleistet haben, wird besonders klar, wenn man "vor Ort" ist.
Mal abgesehen vom Preis, den Viele bezahlt haben.
Dem Vernehmen nach bestand kein Mangel an Freiwilligen.
Von daher - Du hast recht - ist Respekt angebracht.

vG, thomas

 

[Martin Kaule]

So, endlich mal wieder etwas Luft. Anbei einige Impressionen aus Tschernobyl.

Part 1:
KPP und Stadt Tschernobyl.

 

[Martin Kaule]

Part 2:
Kraftwerkskomplex

 

[Martin Kaule]

Part 3: Pripyat I

 

[Martin Kaule]

und die restlichen Bilder aus der verlassenen Stadt...

BG
Martin

 

[Martin Kaule]

Ein kleines Update zu den Besichtigungsmöglichkeiten von Tschernobyl. Besichtigungsfahrten sind vorerst für Touristen nicht mehr möglich!

BG
Martin

 

[Büttner]

Besichtigungsfahrten sind vorerst für Touristen nicht mehr möglich!

BG
Martin

Wurde eine Begründung abgegeben für diesen Kurswechsel? Ich hatte es so verstanden das es eigentlich genau andersherum laufen sollte ....

 

[Klondike]

Also so weit ich die Sache verfolgen kann ist NUR die Massenbesichtigung durch Gäste der Fußballverantstaltung im Lande abgesagt worden.... Zu viele Touri-Firmen hatten dieses Rahmenprogramm angekündigt...., gute Vermeidung meiner Disney-Land-Theorie...
Besichtigungen im Rahmen journalistischer oder wissenschaftlicher Art laufen wie gehabt....
mein Stand daher: http://www.welt.de/reise/Fern/article13451800/Ukraine-stoppt-Tschernobyl-Reisen-fuer-Touristen.html

Grüße

 

[Martin Kaule]

Korrekt. Danke Klondike für den Link. Das deckt sich so ziemlich mit meinen Informationen aus Kiew.

BG
Martin

 

[Martin Kaule]

Die Finanzierung der neuen Schutzhülle ist nun gesichert.

Die Arbeit an dem 740 Millionen Euro teuren Projekt könne noch in diesem Jahr starten und bis 2015 abgeschlossen sein, teilte das Außenministerium in Kiew am Dienstagabend mit. Ein Sprecher der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung erklärte, internationale Geldgeber hätten bislang 670 Millionen Euro zugesagt. Der Rest soll demnach in den kommenden Jahren zusammenkommen.
...

Quelle und mehr: http://www.focus.de/panorama/welt/t...-sarkophag-kann-gebaut-werden_aid_645328.html

Neue Schutzhülle?

Ab Minute 1:10 sieht man im Video das Prinzip des Baus / Transport über den alten Sarkophag.

http://www.videoportal.sf.tv/video?id=7efaedfa-7f2e-40ed-8e7e-b399e63231fc

BG
Martin

 

[Büttner]

Ab Minute 1:10 sieht man im Video das Prinzip des Baus / Transport über den alten Sarkophag.

Das sieht mir nach einer Stahlgitterkonstruktion aus die mit Blech abgedeckt wird?

Wie ist das eigentlich zu verstehen wenn diese Hülle fertig ist muss dann in 30 Jahre später ein neuer Schutz gebaut werden oder ist das jetzt endgültig?

 

[fernaufklärer]

I.M.H.O. ist es eine hermetische Einhausung, unter deren Schutz der jetzige Bau sukzessive abgetragen werden soll, Stefan.
Ein Spezialkran nimmt das Monstrum Stück für Stück auseinander, sichert (immoblisiert) die Einzelstücken und transportiert dies ab. Wohin, ist erstmal zweitrangig.
Schöne, teure Nachsorge, Arbeitsplätze für lange Zeit.

meint FA

 

[Büttner]

I.M.H.O. ist es eine hermetische Einhausung, unter deren Schutz der jetzige Bau sukzessive abgetragen werden soll

Ah, verstehe - ja dann muss man ja nur dafür sorgen das kein Staub bei der Demontage nach außen dringt und und Wetterunbilden keine Löcher in die Außenhaut reißen. Da man die demontierten Teile wohl mit Eisenbahn oder Lastkraftwagen abtransportieren wird möchte ich eine gewaltige Schleuse vermuten die noch dazu gehört.

 

[fernaufklärer]

genauso wird s laufen, anders ist es zumindest kaum denkbar.
Vermutlich wird in der Käseglocke noch eine Unterdruck- Haltung installiert, wie sie auch in Kranken- Isolierstationen zwecks Verhinderung von Keim- Austrags angewendet wird. Also Bunkerbetriebsweise, nur anders herum.
WIe schon gesagt, ganz schön aufwändig, dat Janze...

 

[Martin Kaule]

Die Lebensdauer der neuen Schutzhülle soll wohl mindestens 100 Jahre betragen. Ich hatte das eher so verstanden das man einfach den "Deckel" zu macht und die darunter liegende Ruine sich selbst überlässt.

BTW: wer 2015/16 noch nichts vor hat kann sich ja schonmal eine weitere Fahrt in die Zone / zum Reaktor vormerken.

BG
Martin

 

[Frank K.]

Die Lebensdauer der neuen Schutzhülle soll wohl mindestens 100 Jahre betragen.

Sie 'könne' 100 Jahre halten ! Kostet aus jetziger Sicht schon ~1 Mrd. € und ist dreimal so groß wie der Petersdom. Wird (soll) neben Block IV gebaut und abschließend auf Schienen über den alten Sarkophag bewegt. Kosten für eine mögliche nachfolgende Entsorgung vor allem des Brennstabmaterials und anderer belasteter Teile sind noch gar nicht kalkuliert. Wie ihr schon geschrieben habt, es geht primär um eine möglichst hermetische Abschirmung.

Grüße Frank

PS: Etwas Gleichartiges, nur zwangsweise noch viel Größeres, planen sie auch für Fukushima !

 

[Martin Kaule]

Hier mal relative Neuigkeiten (November 2011) zu den touristischen Touren nach Tschernobyl.

...
Das Kiewer Verwaltungsgericht hat touristische Besuche in der Todeszone rund um den Katastrophenreaktor im ukrainischen Tschernobyl verboten. Das teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass am Freitag mit. Sie hatte das Verfahren angestrengt.

Im Februar hatte das Katastrophenschutzministerium die Reisen in Abstimmung mit den Gesundheits- und Justizbehörden zunächst erlaubt. Auch zuvor gab es ähnliche Extremreisen nach Tschernobyl.
...

Quelle und mehr: http://www.ftd.de/lifestyle/reise/:...ne-stoppt-tschernobyl-tourismus/60134214.html

Bei Interesse von Besichtigungen kann gern Kontakt zu mir aufgenommen werden, vielleicht kann ich doch noch was einfädeln.

Beste Grüße
Martin

 

[Büttner]

Das ist mal ein Schock, damit hatte ich nicht gerechnet! Die Begründung hätte ich nicht erwartet. Wir hatten doch eine Spezialisten dabei, was sagt er eigentlich dazu?

 

[fernaufklärer]

Nicht so einfach SB, aber ich wills mal versuchen.
Die beiden Haupt- Risiken sind:

Risiko 1. Körperdurchflutung mit Gammastrahlen aus bodennahen Quellen (besonders in Reaktornähe und an Senken auf versiegelten Bodenflächen in Pripjat

unsere Messwerte der Gamma- Exposition lagen im Mittel um 0,5 bis 3 µSv/h, mit drei kurzzeitigen Spitzen bis zu 25 µSv/h.
Zur populärwissenschaftlichen Gefährdungseinschätzung hilft hier möglicherweise der Vergleich mit medizinischen Bestrahlungs- Therapien hierzulande:
CT Abdomen („Wanst“): 10.000 µSv
CT Thorax: 8.000 µSv
Positronenemissionstomographie: 7.200 µSv
CT unterer MagenDarmTrakt: 4.000 µSv
CT Schädel: 2.000 µSv
Röntgen Thorax: 100µSv
Mammographie (weibl. Brust): 700µSv
Szintigrafie Schilddrüse: 700 µSv

Hierbei ist jedoch der Zeitfaktor zu beachten; je länger die Verweilzeit, desto höher die empfangenen Dosis; das ist für uns wichtig.
Dosisleistungen, die als kurzzeitige Spitzenwerte aufgenommen werden, gelten als problematischer als die gleiche DL die zwar schwächer, aber langzeitiger aufgenommen werden. Hierfür werden biologische Reparaturmechnismen angenommen.
Andere Fachleute meinen, es dürften keine Grenzwerte formuliert werden, denn alles, was über die natürlichen background – DL gehe, schädige früher oder später.

Risiko 2. Inkorporieren (einatmen, verschlucken) von alpha- und betastrahlenden Partikeln:

Alpha / Beta- Exposition ist nur relevant, wenn ihre Quell- Partikel in den Körper gelangen, denn durch Kleidung und „tote“ Oberhautschichten wird Alpha völlig und Beta nahezu völlig geblockt.
Risiko- Abwehr hier durch P3- Filtermaske, Kleidungswechsel und Hygiene
Als praktisch risikoerhöhend ist denkbar: Feinstaub (fallout)- Mobilisierung infolge Witterung (warm, trocken, windig) oder ähnliche mechanische, manipulative Freisetzung von betroffenen Objekten.

Unter diesen Gesichtspunkten sollte jeder zu einer eigenen Einschätzung gelangen können.
Aufgrund verschiedener nationaler Bestimmungen ist allein der Aufenthalt der zahlreichen Wissenschaftlern, Arbeits- und Sicherheitskräften vor Ort als Entwarnungs- Argument nicht geeignet.

Nebenbei zur Theorie der Berechnungs- Formel zur Äquivalent- Dosisleistung: Für jede Strahlungsart wird ein Qualitätsfaktor zugeordnet: für Gamma und Beta derzeit 1, für alpha 20. Bedeutet, dass der Alpha- Strahlung eine zwanzigfach biologisch gefährlichere Wirkung zugeschrieben wird. Die genannten Qualitätsfaktoren werden von Zeit zu Zeit entsprechend der wiss. Erkenntnis upgedated.

Kritisch zu hinterfragen ist das benannte Urteil zum Reiseverbot ohnehin; siehe Fall Julia Timoschenko, mit dem sich die Ukraine in jüngster Zeit stringente Reaktionen des Westens eingehandelt hat.
Was nun genau hinter dem Reiseverbot steckt, sei mal dahingestellt.
Ich würde noch nicht mal auszuschließen, dass die internationale Atomenergie- Organisation IAEO dahintersteckt, deren Ziel bekanntlich die Förderung der Atomindustrie ist (vulgo globale Atom- Lobby), denn es dürfte nicht in deren Interesse sein, wenn sich Touristenströme aus aller Welt angesichts schockierender Eindrücke vor Ort ihr eigenes Bild vom zivilen worst case der Nukleartechnologie machen können und damit einer Bewußtseinsänderung gegen Atomtechnologien Vorschub leisten.

Im übrigen, das Dosisleistungs- Messgerät von unserem Tour- guide Nikolai Fomin hatte beim Vergleich mit meiner Kiste nahezu gleiche Messwerte angezeigt. Soll heißen, dies spricht nicht gerade für eine evtl. beabsichtigte Situationsverschleierung seitens der TschernobylInterInform- agency, für die Nikolai arbeitet(e). Hoffentlich wird er jetzt nicht arbeitslos....!
http://www.n-tv.de/img/31/3126771/O_1000_680_680_2xdh0239.jpg7087668043120566313.jpg


Meine Quellen:
http://www.urologielehrbuch.de/roentgen_strahlenschutz.html

http://www.code-knacker.de/roentgen.htm

(http://www.bfs.de/de/bfs/druck/strahlenthemen/STTH_Roentgen.pdf

meint FA dazu