Tschernobyl: Kernkraftwerk

AW: Ukraine: Tschernobyl

Naja,

wenn man sich das so durchliest:

Der Wert der Gammastrahlung beträgt 2 mR/St, die Flussdichte der Betateilchen - um die 5000 Teilchen min/cm2 (in den umliegenden Wäldern und Dörfern ist die Strahlung teilweise wesentlich höher)

Quelle: o.g. Seite

scheints selbst im Kontrollraum nicht so schlimm zu sein wie in der Umgebung.
Da gibts sogar eine verlassene S-75 Stellung inklusive AU:

http://www.lplaces.com/de/reportagen/zone/11-sa2
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Frank,

hast ja auch Recht, eine Gefahr ist schon mit dabei, wenn man aber die Grenzwerte kennt und ein ordendliches Dosimeter mit sich führt, sollte man schon zeugungsfähig wieder da raus kommen. Ich habe dieses Jahr eh schon den Grenzwert der effektiven Dosis dank der Medizin erreicht, also wenn dann eh erst im nächsten Jahr ;)
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Imho gehört dies beides nicht zum Thread, wenn es dich interessiert, mach doch ein neues Thema auf. Da werden wir alle gemeinsam schon was zusammentragen.

Grüße Frank

Hallo Frank,
interessant wäre es schon, ein Thema zum Thema HAARP, oder Over Horizon Radar zu eröffen (Du hattest natürlich Recht mit der Anlage).
Interesse meinerseits ist vorhanden, aber eben nur Interesse. Ein Fachman auf dem Gebiet bin ich nicht mal annähernd.
Daher fände ich es nicht wirklich sinnvoll, mich hier mit einem solchen Thema in den Vordergund zu rücken.
Wenn es in der Thematik "Wissende" gibt, wäre das natürlich sehr interessant näheres darüber zu lesen.

Gruß Torsten
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

ok Torsten,
dann schlage ich HAARP vor. Es ist recht neu, die Patente dazu sind aus den 1980er Jahren. Der Endausbau (der USA-Anlage) ist noch nicht erfolgt. Ich werde aber zuerst mal meine Unterlagen dazu listen.

Das ABM-Frühwarnsystem ist ja von Ende der 60er/70er Jahre und an sich bekannt & ausgewertet. Letztendlich ein gigantisches aktives digitales Radar. Ausserdem könnte es ja schon wegen Skynet's Link hier verbleiben.

Grüße Frank
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Zum Unfall:
Die Ingenieure, welche Schicht hatten wollten den Test nicht durchführern, weil sie wussten, dass dies unter den vorhergegangenen Umständen unzulässig war.
Ihr Vorgesetzter bestand aber darauf.
Da sieht man mal wieder, was Hierachie anrichten kann. Natürlich kamen da die Konstruktionsfehler vernichtend dazu.

Und eine AKW-Platzer kann überall passieren.
In Forsmark (schreibt man dass so?) ist 20 Jahre nach Tschernobyl der Reaktor auch beinah hochgegangen! Die hatten (glaube ich) 20 bis 30 Minuten kein Strom in der Leitstelle und somit KEINERLEI Informationen über den (kritischen) Zustand des Reaktors!

Also nix mit Ratio. Der Teufel ist ein Eichhörnchen.
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Der Hinweis auf den Forsmark Zwischenfall ist hier gut plaziert »
Am 25. Juli 2006 führte ein Kurzschluss zur Trennung der Anlage in Forsmark vom externen Hochspannungsnetz. Es wurde sofort Notstrom benötigt. Dieser wird durch zwei Sicherheitssysteme erzeugt. Das eine System besteht aus vier Dieselgeneratoren für große Energieverbraucher. Das andere Sicherheitssystem soll das Atomkraftwerk mit Schwachstrom versorgen, eine so genannte unterbrechungsfreie batteriebetriebene Stromversorgung (UPS).

Die Sicherheitssysteme für Notstrom in Forsmark bestehen also aus zwei unabhängig voneinander arbeitenden Stromversorgungssystemen mit unterschiedlichen Aufgaben. Beide Systeme bestehen wiederum aus vier redundanten Teilen A bis D; jedes Teilsystem produziert 50 Prozent des benötigten Stroms. Das heißt, dass mindestens je zwei Teile der beiden Systeme Strom liefern müssen, um ein sicheres Herunterfahren des Reaktors zu gewährleisten.

In den frühen Neunzigern entschieden die Mitarbeiter in Forsmark - Mitarbeiter, die ausschließlich für den laufenden Betrieb des Atomkraftwerks zuständig sind - die unterbrechungsfreie Stromversorgung UPS zu modernisieren. Sie taten dies, ohne den Rat von Experten eines der Atomkraftwerkanbieter oder Beraterspezialisten ihrer eigenen Geschäftsstelle in Stockholm einzuholen. SKI, die schwedische Atomaufsichtsbehörde für alle Atomkraftwerke in Schweden, wurde weder über dieses Projekt informiert noch erhielt sie die Gelegenheit, zu überprüfen, ob das modernisierte UPS Sicherheitskriterien erfüllte. Tatsache ist leider, dass SKI keinerlei Information erhielt!

Im Rahmen dieses kleinen aber essentiellen Modernisierungsprojektes des UPS in Forsmark 1 und 2 installierte Forsmark eine unterbrechungsfreie Stromversorgung, die aber, jedes der insgesamt vier Batteriesysteme für sich betrachtet, in bestimmten Situationen die gleiche Störanfälligkeit besaß. Eine klassische Situation für einen systematischen Mehrfachausfall (Common Cause Failure).

Zudem machte Forsmark den Fehler, das UPS System so zu verbinden, dass bei Ausfall eines der vier Batteriesysteme auch einer der vier für die Notstromversorgung zuständigen Dieselgeneratoren ausfallen würde. Das bedeutet im Klartext: In Forsmark hätten alle Sicherheitssysteme für die Notstromversorgung zur selben Zeit versagen können. In dieser Situation kann nichts den Ausfall des Kühlsystems verhindern, wenn das Atomkraftwerk gleichzeitig von dem externen Hochspannungsnetz abgetrennt wird. Meiner Meinung nach hätte dies zur Freisetzung radioaktiver Substanzen führen können, mit noch schwerwiegenderen Folgen als nach der Tschernobyl-Katastrophe.

Dieses Mal hatten wir Glück - nichts ist passiert. Wo also liegt das Problem? Zwei der vier Teile eines jeden Sicherheitssystems versagten nicht.

Es gibt keine Probleme, versichert die Atomindustrie jedem, der zuhört. Wir werden einfach eine bessere technische Lösung finden, und dann werden wir wieder, wie immer, das sicherste Atomkraftwerk der Welt haben! Aber vergessen Sie nicht, dass auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die USA etc. Weltmeister in Sachen Atomsicherheit sind. Ich persönlich weiß nicht, mit welcher Begründung die Schweden immer wieder erklären, sie seien immer die Besten der Welt und das, obwohl vier schwedische Atomkraftwerke derzeit nicht in Betrieb sind, auf Grund schwerwiegender Sicherheitsdefizite.

Quelle & weiter »
warnsignal-forsmark

Grüße Frank
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Nun das ist ein bisschen übertrieben, es war ein INES 2 Vorfall (auf der Skala von 0-7, ab 4 Wird eine Gefährdung von Mensch und Tier angenommen), die Schnellabschaltung ( Borsäure wird in den Reaktor gepumpt, alle Steuerstäbe fahren ein) nach dem Stromausfall funktionierte, 2 DGA liefen nicht an, deshalb fehlten in Teilen Informationen über den Zustand des Reaktors. Kritisch war der Reaktor zu dem Zeitpunkt nicht mehr.

Eine Kernschmelze ist nicht das gleiche wie eine Leistungsexkursion wie sie in Tschernobyl passierte. Eine Kernschmelze kann auch bei einem abgeschaltetem Reaktor auftreten, wenn die Nachzerfallswärme nicht abgeführt wird. Das Kraftwerk auf Three Mile Island erlitt beispielsweise 1979 ebenfalls eine Kernschmelze, dort ist allerdings nicht das ganze Kraftwerk hochgegangen.

Greenpeace hat übrigens gleich wieder voll logische Schlussfolgerungen aus dem Forsmark Vorfall gezogen: bei den DGA handelt es sich um AEG Aggregate, in deutschen Kraftwerken sind ebenfalls AEG Aggregate verbaut, AEG ist also schuld, deutsche Kraftwerke sind demzufolge unsicher :roll::rolleyes:

Edit:

djidwka,

der Dipl. Ing aus der von dir genannten Quelle erzählt was von UPS Systemen, die Schwachstrom liefern... schon klar...

Sicherlich spielens die einen runter (Betreiber) und die anderen Hoch ( Ökos), die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Ich persönlich halte allerdings nichts vom "Was wäre wenn... passiert wäre" Denken wie: "wenn Meteor xyz 3 Millionen Km weiter links lang geflogen wäre, wären wir jetzt alle platt..."
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Sky,
das ist doch in Ordnung so. Nun haben wir zwei inhaltlich bezogene Darstellungen zur Sache hier. Das ist doch viel besser, als platt & kurz (s)eine Stammtischmeinung zu posten.

Deinem letzten Absatz stimme ich übrigens so zu. Wobei es die Sache mit dem Meteor hier imho nicht so ganz trifft. Auf diesem Gebiet muss sicherheitstechnisch möglichst weit in die Zukunft geblickt werden.

Lars-Olov Höglund war ehemaliger Konstruktionsleiter des Kraftwerks in Forsmark. Konkret Chef der Konstruktionsabteilung des schwedischen Vattenfall-Konzerns & damit auch für den Forsmark-Reaktor zuständig. Ich habe die Zitatstelle deshalb bewusst gewählt, weil sie etwas allgemeinverständlicher geschrieben ist. Er ist naturgmäß anschließend (nach seinen Äußerungen) schwer in Bedrängnis geraten ...

Grüße Frank
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

DJ;

Der Typ ist scheinbar aber auch nicht ganz unumstritten:

http://www.abendblatt.de/politik/eu...-Experte-Hoeglund-in-Schweden-umstritten.html

Überhaupt kommt es bei ihm so rüber, als wäre die USV maßgebend für den erfolgreichen Start der DGA, wer bitte baut denn sowas ? Aus eigener praktischer Erfahrung kann ich sagen, dass auf Haus-USV Anlagen höherer Leistung nicht gerade 100 % Verlass ist, da stirbt schon mal ein Netzteil für die Regelung des Wechselrichter und schmeißt eben diesen raus, weil son 80 mm PC-Gehäuselüfter fürs NT den Geist aufgegeben hat...
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Sky,
ja, da stimmt alles so. Du hast doch die unterschiedlichen Betrachtungsweisen der Interessengruppen & ihre Lobbyarbeit hier angeführt. Es gibt auch technischere Berichte zum Vorfall, ich will es hier nicht übertreiben.

Er hat aber durchaus in Europa so Einiges / Einige bewegt. In D z.B. den Herrn Gabriel, damals Umweltminister. Durchaus im für uns alle positiven Sinne.

Und letztendlich ist er auch nicht wiederlegt worden, sondern im nachhinein im Rahmen der Untersuchung durch die SKI in Teilen bestätigt.

Grüße Frank
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

DJ,

das ist aber auch Scheinheiligtum der Befürworter des Atomausstieges, im Endeffekt zählt doch eh nur eines: Hauptsache billig ! Also wird der Strom dann halt aus französischen KKWen bezogen, echt ein Witz. Wie die Grundlastversorgung durch Windräder und Solar erfolgen soll, hat mir noch kein Öko sagen können, Kohle ist schmutzig, mit Gas macht man sich abhängig. Wird langsam ziemlich OT....
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Sky, weißt du was, du sprichst mir aus der Seele !

jede Generation hat ihre Betrachtungsweisen, muss sie haben, darf sie haben. Unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen, für sie wesentlichen Lebensumstände.

Es muss aber weitergehen & dies scheint mir mit der von dir vermitteltenden Grundhaltung zum Thema möglich.

Imho ist es keineswegs OT, sondern eine 'würdige' (wenn das mal gestattet ist) aktuelle Ergänzung des Themas.

Grüße Frank
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Alles scheiß egal:

Solange der Strom aus der Steckdose kommt, kann man viel über Energiegewinnung verzapfen. (Das ist jetzt an Leute wie Gabriel gerichtet)
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

DJ,

das ist aber auch Scheinheiligtum der Befürworter des Atomausstieges, im Endeffekt zählt doch eh nur eines: Hauptsache billig ! Also wird der Strom dann halt aus französischen KKWen bezogen, echt ein Witz. Wie die Grundlastversorgung durch Windräder und Solar erfolgen soll, hat mir noch kein Öko sagen können, Kohle ist schmutzig, mit Gas macht man sich abhängig. Wird langsam ziemlich OT....

Das Problem liegt nur darin, dass man bis heute immer noch nicht weiss, wohin mit dem Restmüll.
  • CO2 - pumpen wir in die Erde. Dankeschön, unsere Nachkommen werden sich freuen.
  • Atommüll - da haben wir immer noch kein Endlager, aber den Mist an der Backe. Zwischenlager wie Gorleben und die Asse sind definitiv untauglich, wie wir wissen!
  • Und warum ist Atomstrom so billig? Weil das Entsorgen des Abfalls (wo auch immer der landet) nicht von der Industrie, sondern vom Steuerzahler bezahlt wird.

Sorry für meine Müsli-Meinung und das Off-Topic, aber das musste mal sein.
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Ja, die Doku hab ich auch gesehn. Das war in den 70igern bei Asse wohl so gelaufen, ansonsten zahlen die Energieversorger Entsorgungsgebühren wie jedes andere Unternehmen auch. Hätte man nicht seit Jahren mit den Ausstiegsplänen rumgetrötet, hätten sicherlich 2-3 Leute mehr Kernphysik studiert und an effektiveren und sichereren Kraftwerken gearbeitet bzw. ein Verfahren zur Entsorgung (Beispiel Transmutation) entwickelt. Aber wer studiert schon ein Fachgebiet, dass bald keiner mehr braucht.

Stattdessen sind ordendlich Subventionen in Windmühlen und Biomasse gelaufen und ein paar Bauern dadurch Millionäre geworden ( Durchschnittliche Jahrespacht pro Windrad: 15.000€). Das CO² für einen angeblichen Klimawandel verantwortlich ist, glaube ich auch erst, wenn in Vaters Garten Kokospalmen wachsen, der letzte Winter war ja der beste Beweis für eine Klimaerwärmung :lol:

Auch die regenerative Energienbranche hat eine Lobby und die ist vermutlich nicht viel besser als die der Kernkraftlobby, was die Ziele anbelangt...
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Stattdessen sind ordendlich Subventionen in Windmühlen und Biomasse gelaufen und ein paar Bauern dadurch Millionäre geworden

Langsam, langsam... man muss dabei auch bedenken, dass unsere Welt zu Stark vom Erdöl abhängig ist. Es gibt kaum ein Produkt, dass kein Erdöl enthält, oder mit Hilfe von Erdöl betrieben wird usw.
Wenn das verfeuert ist, geht alles den Bach runter. Es sieht eben nicht so aus als ob die Brühe noch für 50 Jahre reicht.
Die ganze "Ökostrom"- Industrie arbeitet also nicht nur gegen die Atomkraft.
 
AW: Ukraine: Tschernobyl

Die ganze "Ökostrom"- Industrie arbeitet also nicht nur gegen die Atomkraft.

Hab ich ja auch nie behauptet, aber es wird forciert, mit der Begründung, dadurch den Atomausstieg gewährleisten zu können. Technische Bedenken (Grundlastversorung, fehlende Möglichkeit der effektiven Speicherung), werden dabei aber nicht berücksichtigt.
 
Greenpeace organisiert anfang April 2011 ebenfalls eine Presseexkursion in die Sperrzone.

http://www.presseportal.de/pm/6343/1746635/greenpeace_e_v

Greenpeace organisiert vom 4.-6. April 2011 eine Fahrt ins Sperrgebiet und die angrenzenden Gebiete. Besucht werden unter anderem der havarierte Reaktor und die Geisterstadt Pripyat. Außerdem werden wir mit Opfern sprechen. Unser Atomexperte Heinz Smital wird Sie begleiten. Er sorgt für die sicherheitsrelevante Strahlenüberwachung und steht für Ihre Fragen zur Verfügung. Im Vorfeld werden Sie in entsprechende Sicherheitsvorkehrungen bei Aufenthalten in radioaktiv belasteten Gebieten eingewiesen.

Mal sehen ob ich für unsere Reise wenige Tage später einen Kontakt zum Sicherheitsexperten herstellen kann.

BG
Martin
 
Oben