Kanalchiffriergerät T-310/50

Lesen bildet

Seit mal alle, mir, nicht böse aber bitte hier lesen:

http://scz.bplaced.net/t310.html

758-wochen.jpg

Abb.: erster Wochenschlüssel

t310lz.jpg

Ab.: Langzeitschlüssel

man kann viel Brei drum rum machen, einfach mal ins NVA Museum/Ausstellung Harnekop (NICHT Schutzbauwerk).
sich es live ansehen dann versteht man es als "unbefugter" es besser!

3AC
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe hier die von @Jörg zur Verfügung gestellte Zeitschlüssel-Lochkarte nochmals im Ganzen eingestellt. Er teilt dazu noch mit, dass es sich dabei um das Schlüsselmittel Typ 758 handelt.

Der Typ 758 enthält neben den 14 Lochkarten ein Kenngruppenheft mit 14 Kenngruppen und wurde für die zentrale Führungsebene ausgegeben. Im Bild zu sehen ist konkret:
Schlüssellochkarte: Typ: 758 Serie: 002120 Exemplar: 001 Schlüssellochkarte Nr. 1

Weiterhin Abbildungen der Hardwareeinheit zum Einlesen des Zeitschlüssels, des sogenannten UWP's im Detail. Es ist ganz gut zu erkennen, dass es tatsächlich (und eigentlich auch logischerweise) nur eine Einlesereihe für alle Bits gab, dh. die Karte wurde seriell eingelesen und musste dabei im Gerät bewegt werden. Analog der heutigen EC-Karten-Technologie.

Wir bedanken uns bei allen genannten und ungenannten Unterstützern des Themas.

Jörg:
du solltest wahrscheinlich tatsächlich einmal in Ruhe darüber nachdenken, dass du in einer eigenen Liga spielst. Der Mehrheit hier im Forum, und da haben ja offensichtlich viele Interesse am Thema, muss man es schon etwas aufbereiten. Und vielleicht kommen dann gerade deshalb tatsächlich Einige mehr, um es sich in Praxis anzuschauen. Und keiner nimmt dir hier was übel.

Grüße Frank
 

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Vollkommen richtig gesehen: hier passierte nicht beim Reinstecken (wie bei sovielen anderen Dingen) was sondern beim Rausziehen, vorher den Schalter auf E stellen.
 
Hier der eigentliche Langzeit-Schlüssel in Form einer kleinen Leiterplatte mittels eines Steckverbinders auf einer normal großen Systemleiterplatte befestigt. Es würde mich ja interessieren, wie dieses Teil von der anderen Seite aussah. Sprich ob es wirklich nur Drahtbrücken waren oder dort ein IC / ROM oder so was zu finden war.

Grüße Frank

Bildquelle J.Drobick #21
 

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Die letzten verwendeten LZS waren zweiseitige, durchkontaktierte Leiterplatten, die auch auf einer kleinen Anlage im DO Hoppegarten hergestellt wurden. Da die 2. Seite nicht sichtbar, vermute ich, daß es der 33er LZS von Jörg ist. Könnte aber auch ein 29er LZS sein.

Freundlichst

thommy_berlin

PS.: Die ersten LZS waren übrigens universal. Das bedeutete, daß die "Durchkontaktierungen" von Hand per Lötkolben erfolgten.
 
Nein, um Himmels Willen.
unter den ersten zähle ich die Versuchsgeräte und die Fertigung K10.
Es gab ja die Entwicklungsstufen K1 bis K10 lt dem Pflichtenheften (sollte eigentlich bekannt sein, da in der gesamten DDR diese Nummerierung in der Entwicklung verwendet wurde).
K10 stellte die letzte Stufe vor der Serienfertigung dar. Auch wieder meiner "Alzheimer" geschuldet hier 75 Geräte umfasst haben. Die Zahl ca.4000, die bei der BSTU kursiert, bestimmt auch in Dokumenten verewigt ist, umfasste die gesamte produzierte Gerätereihe.
Im Sept.1989 habe ich 3786/89 noch verladen.

Freundlichst

thommy_berlin
 
Nein, um Himmels Willen ... zähle ich die Versuchsgeräte und die Fertigung K10 ... hier 75 Geräte umfasst
:) ok, danke & verständlich.

@all
es treffen begründete Hinweise ein zur Nutzung des LZS innerhab des MfS »

Im Grundsatz sollen alle Geräte, auch die des MfS der allgemeinen Zusammenarbeit identische LZS gehabt haben. Ansonsten wäre eine Zusammenarbeit, z.B. in der der oberen Führungsebene oder zwischen den DE gar nicht möglich gewesen. Teilnehmer der oberen Führungsebene betrafen sowohl den NVR als auch das MfS allgemein und es war egal in welchem Gerät welcher Schlüssel war.

Weiterhin gab es offenbar interne Bereiche des MfS (wie die der HA I), die auch zusätzlich einen eigenen Schlüsselbereich betrieben. Es kann durchaus sein, das diese differenzierte Betrachtung einen gewissen Streitpunkt unter Fachleuten in der historischen Betrachtung darstellte.

Weiterhin soll während des großflächigen Einsatzes (also der Dauernutzungsphase nach Ende der Systementwicklung) der T 310 so ab 1985/86 bis ultimo der LZS nicht mehr gewechselt worden sein. Einzige Ausnahme bildeten die Geräte welche 1990 für die Verbindung MfIA/BMI eingesetzt waren.

Grüße Frank
 
Nachtrag

http://www.nva-harnekop.de/chiffriertechnik.html

Ich kann mich nicht um Forenbeiträge kümmern, da ich z. Zt. sehr angespannt bin.
(Z. Zt. gibt es 5 deutschsprachige Foren mit den selben Themen/Fragen und es wird
auch zuviel Unfug breitgetreten, das es mir nicht möglich ist darauf zu reagieren.
Ich bin auch nicht das Ordnungsamt des Chiffierdienstes.

Nur eins noch: Konfuzius sagt:
Zeige es mir, ich vergesse es
Erkläre es mir, ich vergesse es
Lass mich mich tun, ich merke es mir.

Also mein Angebot um schnell zu lernen ist: Anfang April zum NVA Museum
kommen dann bich auch present und man kann am Objekt lernen.

3AC
 
Übrigens gibt es mittlerweile zur T 310/50 eine recht gute Seite bei Wikipedia.

Dort findet man den Chiffrierzusammenhang allgemein(er) formuliert, einige Abbildungen dürften bekannnt vorkommen. Wer sich um konkrete Details kümmern will, braucht nur den Angaben in den Weblinks & Einzelnachweisen zu folgen und landet i.d.R. direkt auf den Seiten von Jörg.

de.wikipedia » T-310/50

Grüße Frank
 
Zu einem konkreten Zitat aus der erwähnten Wikipedia-Seite »

„Am 16/17. August 1990 wurde vom ZCO der DDR an das ZSI-BSI der BRD (ehemals ZfCh) ein Komplettausrüstung T-310/50 übergeben, mit der Maßgabe das Chiffrierverbindungen vom Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) und dem Ministerium für Innere Angelegenheiten (MfIA) der DDR zu dem Bundesverteidigungsministerium und dem Innenministerium der BRD aufzubauen und zu betreiben.“

Ob am 16./17. August 1990 eine derartige Übergabe stattfand, kann nicht bewertet werden. Bei den konkreten Hinweisen dazu in den beschriebenen Dokumenten zu dieser Thematik scheint es sich um Verhandlungen bezüglich einer Regierungsverbindung zu handeln, diese Informationen basieren anscheinend auf BStU-Dokumenten.

Zusätzlich hat frühzeitiger eine Verbindung MfIA / BMI existiert. Diese wurde, wie schon angegeben, nach den ersten freien Volkskammerwahlen der DDR installiert. Hier war die Verbindungsaufnahme definitiv im Mai / Juni 1990 (konkreter Termin wird nachgereicht).

Im Vorfeld wurde einige Zeit vorher Vertretern des BMI das Gerät T-310 in Berlin vorgeführt. In Folge wurden im Mai / Juni 2 komplette T-310 Systeme an das BMI übergeben und vor Ort installiert. Die Zusammenarbeit gestaltete sich problemlos. Pro Trag ca. 400-500 Durchläufer an Fernschreiben, vor allem in der Richtung West » Ost. Der Fernschreiber lief, mit Ausnahme von 2-3 Stunden in der Nacht, praktisch ununterbrochen. Ab ca. August 1990 fand über diese Verbindung schon kein Fernschreibverkehr mehr statt.

Die beiden dafür genutzten Endstellen sind bekannt. Zeitzeugen, die die Verbindung betreut haben, existent.

Grüße Frank
 
Ich wäre an weiteren Informationen über weitere T-310 Verbindungen zwischen der DDR und der BRD interssiert.

Laut der vorliegenden Zeitschlüssel Nachweiskarte ergibt sich u.a., dass die Verbindung MfIA / BMI (je eine Draht- und Funkverbindung) am Mittwoch, 27.06.1990 in Betrieb ging. Intensiv genutzt wurde diese, wie schon zuvor berichtet, bis ca. Mitte August 1990. Letzter Schlüsselwechsel für die Funkverbindung fand am Dienstag, 28.05.1991 statt. Es fand aber davor seit ca. Ende August 1990 kein Spruchaustausch mehr statt. Die Verbindung wurde nur noch vorgehalten. Teile der benutzten / übergebenen Zeitschlüssel-Lochkarten sind ebenfalls existent, ich verzichte hier auf Darstellung. Dargestellt sind die Belege für die Übergabe der ZS-LK.

Grüße Frank
 

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Die Dokumentation zum System liegt vor. Sie wird aktuell digital aufgearbeitet. Das wird naturgemäß beim Umfang etwas Zeit erfordern.

Nach Abschluß der Arbeiten werden je nach Bedarf zugehörige Informationen auszugsweise hier gepostet. Als Beispiel die Decklätter des Zeíchnungssatzes als auch des zugrundeliegenden Chiffrierverfahrens ARGON.

Grüße Frank
 

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Ein Termin für ein Treffen in Harnekop und sprechen - austauschen über Belange des Chiffrierwesens, Chiffiergeräte und technisches.
Geplanter Termin Ostern 22 - 23.04.2011 ab 09:00 Uhr.

Jörg

p.s. wer möchte kann auch übernachten.
Eine PM zur Teilnahme wäre nicht schlecht zur Planung des evtl. Bedarfs an Getränken etc.
Wenn das Wetter und die Waldbrandstufe es zulassen auch mit Grillen.
 
Wie angekündigt wird die Information zur Dokumentation des Systems fortgesetzt. Nachfolgend mit der Installationsvorschrift des Systems T 310/50 in kompletter Dokumentenform zum Nachlesen.

Insbesondere bemerkenswert finde ich daran, wie penibel auf minimale Abstände zu anderen Systemen für jede Seite des Gerätes geachtet wurde und Werte dazu vorgegeben waren.

Grüße Frank
 

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Wie angekündigt wird die Information zur Dokumentation des Systems fortgesetzt. Nachfolgend mit der Installationsvorschrift des Systems T 310/50 in kompletter Dokumentenform zum Nachlesen.

Insbesondere bemerkenswert finde ich daran, wie penibel auf minimale Abstände zu anderen Systemen für jede Seite des Gerätes geachtet wurde und Werte dazu vorgegeben waren.

Grüße Frank

Ein Danke von Jörg!
 
Weiter mit der Gebrauchsanweisung ARGON, der Gebrauchsanweisung des Systems.

Diese Dokumente gibt es in verschiedenen Versionen mit unterschiedlichen Klassifizierungsgrad, mit jeweils abgestuften Inhalt. Das hängt damit zusammen das die Dokumente für einen unterschiedliche Nutzerkreis gedacht waren. Der bestätigte Chiffreur hatte Zugang zu den als VVS oder höher klassifizierten Dokumenten, der "normale" nur verpflichtete Nutzer der z.b. das abgesetzte Bedien-Terminal und die FSM in der Fernschreibstelle vor sich hatte, hat nur die Informationen bekommen die er für seine Arbeit brauchte um ein Fernschreiben abzusenden bzw. zu empfangen.
 
Grüße Frank
 

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Die Bedienanleitung für das Bedienteil, eine vom Chiffriersystem abgesetzte Möglichkeit der Steuerung des Systems.

Grüße Frank
 

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Die Schulungsanleitung für das Verfahren ARGON. Es definiert den Umgang mit dem Gesamtsystem T 310/50 und bezieht darin die zuvor geposteten Dokumentationen ein. Es stellt m.E. eine Art Gesamtanleitung des Umganges damit dar.

Grüße Frank
 

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Abschließend im Rahmen der Systemgesamtdarstellung ein Dokument, welches eigentlich mit der T 310/50 unmittelbar wenig zu tun hat aber zur besseren Verständlichkeit einiger Fachbegriffe beitragen kann, gerade für mit der Materie nicht / wenig Bewanderte.

Grüße Frank
 

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