Kanalchiffriergerät T-310/50

Martin Kaule

Administrator
Kann jemand etwas zum Einsatz des oben genannten Gerätes sagen? Ist bekannt ob ein Gerätesatz in einem Museum / Sammlung zu sehen ist?

BG
Martin
 
Die T 310 konnte im direktchiffrierten Betrieb (Eingabe - Chiffrierung - Übertragung - Dechiffrierung - Ausgabe), über Wähleitung oder auch Standleitung sowohl über Draht als auch über Funk arbeiten. Weiterhin war es möglich lokal vorzuchiffrieren und das Telex dann über andere Übertragungswege zu versenden. Die T 310 war ab ca. Mitte der 80 iger Jahre in einer Größenordnung von ~4000 Geräten sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich eingesetzt in der DDR.

Eingesetzt wurde die T 310 wohl nur im nationalen Rahmen, im Jahr 1990 wurde durch das MfIA und durch das MfAV je eine Verbindung nach Bonn betrieben. Dies ist so eine gesicherte Information und widerspricht i.d.R. anderslautenden Infos's dazu. Die beiden jeweiligen damaligen Endstellen der Systeme sind bekannt.

Ein Chiffriergerät auf der Grundlage logischer Grundgatter, Flip-Flops, und Schieberegister zuerst in KME-10 Technik dann in TTL Technik. Entwicklungszeitraum war 1973 bis 1975.
Hauptauftragnehmer ist der VEB Steremat Berlin "Hermann Schlimme" und ist im VEB Robotron Elektronik Zella Mehlis produziert worden.

Die T-310 ist die konsequente Weiterentwicklung der nationalen Eigenentwicklung von Chiffriergeräten. Sowie um eine Unabhängigkeit von der sowjetischen Technik und der polnischen Technik zu erreichen. Das hatte ökonomische und auch politische Hintergründe.

http://scz.bplaced.net/old.html

Ob ein Exemplar in einem Museum steht, müsste ich klären. Ein Leiterkartensatz ist existent, das Gerät wog insgesamt mindestens 60 kg, es war nicht so einfach zu bewegen.

Grüße Frank
 
Danke für die Aufklärung. Wie war der "Schlüssel" gestaltet (einer für alle Teilnehmer oder differenzierter?) und ist bekannt ob die Gegenseite diesen "geknackt" hat?

BG
Martin
 
Du stellst ja hier Fragen :confused: Es gab für solche Geräte nicht nur einen Schlüssel, das würde den Aufwand ja nicht lohnen. Dies ist seit der 'Mutter' aller Chiffriergeräte, der ENIGMA, so. Es gab i.d.R. zwei kombinierte Schlüsseltypen, auch hier im konkreten Fall, da waren es sogar drei »

Langzeitschlüssel LZS
- ist in Form von Steckkarten im Gerät realisiert
- sein Wechsel wird nur bei Notwendigkeit (z.B. Kompromittierung) grundsätzlich durch Kräfte der zuständigen Abteilung XI des MfS vorgenommen

Zeitschlüssel ZS
- wird mit Hilfe von Lochkarten
Typ 758 Zusammenwirken Zentraler Führungsebene
Typ 796 in BEL/KEL und innerhalb der Organe
eingestellt
- hat eine Gültigkeit von bis zu einer Woche ( !, extrem kurzer Zeitraum, man hatte gelernt )
- für Vorseriengeräte - Einsatzjahr 1982 - wird für ein Jahr täglich ( ! ) Schlüsselwechsel durchgeführt

Spruchschlüssel SpS
- wird intern im Gerät gebildet und war nicht beinflussbar

1990 erfolgte im Zusammenhang mit der erwähnten Regierungsverbindung zwischen den beiden deutschen Staaten der letzte Wechsel des Langzeitschlüssels, im Einsatz war LZS-33. Dieser ist dokumentiert (und (nur) etwas für Freaks).

Grüße Frank
 
Als ich mich um die Freigabe der hier geposteten Bilder kümmerte, wurde ich erstmal kritisiert. Sicher zu Recht, der Jörd D. ist halt ein möglichst exakt agierender Mitmensch und das muss er ja auch sein, bei dem Thema. Das System heisst exakt, so wie von Martin in #1 benannt, T-310/50 (in verschiedenen Varianten). M.E. stammt das 50 aus der Zeit, als es geplant war und betraf die Verbindungsgeschwindigkeit » 50 Bd (Bit/s). Damalige Direkt-Leitungen machten an sich auch 100 Bd, und wenn man teilelektronische Systeme als Telex-Maschinen nutzte, diese auch. Zum Schluss war für diesen System ein direkter Modemanschluss mit 1200 / 2400 Bd geplant. Was für ein Wahnsinn für damalige Zeiten ! Wir selbst nutzten für unsere Verbindungen 600 & 1200 Bd. Jetzt nutze ich DSL 16000 (Bit/s).

Vielleicht kann ja Jörg selbst hier dazu etwas beitragen ?

Nachfolgend zwei Aufnahmen der T-310/50. Die erste zeigt den typischen Einbau in einen Stahlschrank (Panzerschrank ?) und seine Wandbefestigung. Dies erklärt wohl auch das hohe Gewicht. Laut Jörg erfolgte der Geräteeinbau in das Gefäßsystem im Strafvollzug.

Die zweite das System an sich mit sichtbarer Zeitschlüssel (ZS) Lochkarte. Die Karte selbst ist wohl aus Showeffekten herausgezogen, um sie zu demonstrieren und den Geheimhaltungsaufdruck zu zeigen. Zum Betrieb musste sie komplett eingeführt sein.

Das Museum in Harnekop soll vom System ein Ausstellungsstück haben ?

Grüße Frank

Bilder © J. Drobick
 

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Hallo Frank,

Die Karte wurde nur zum einlesen in den UWP geschoben und wieder herausgezogen.
Beim Herausziehen wird der Schlüssel eingelesen.

Bei Interesse wird die T-310/50 im NVA Museum Harnekop vorgeführt, bitte Jens Raeder vorher kontaktieren.
Es gab für die Datenchiffrierverbindung der VM noch eine T-310/51. Es ist eine modifizierte T-310/50.
Die Schnittstellen sind Pegelmäßig an die Datenendeinrichtung angepasst. Ansonsten ist die Funktion gleich.
Bei der T-310/51 gibt es noch eine Besonderheit: Es sind gelagerte Erstserienmodelle der T-310/50 die nie zum operativen Einsatz kamen.
Und erst für den gesonderten Bedarf der VM modifiziert und eingesetzt wurde. Einige Themen dazu gibt es im VM Forum
und weniger produktive im NVA Forum.

Mit SG

Jörg
 
vom Spiegelartikel habe ich mir mehr erhofft!
Vorschlag komm doch mal nach Harnekop und bring bitte Herrn W mit.

Der SPIEGEL selbst muss Auflage machen, dass ist ja die Printausgabe. Und vergiss nicht, dass du als Experte eingestuft bist.

Ich hätte da aus meiner Sicht eine noch viel bessere Idee zum Vorschlag. Ich denke da so an Maßnahmen mit Beamer in verrauchten Kellerkneipen ... das sollten wir vielleicht besser erstmal intern weiterdiskutieren.

Grüße Frank
 
Ich hoffe, es sei mir gestattet, hier auch ein paar Bemerkungen einzustellen.

@Frank

Ich hätte ja gedacht, das Jörg D. als oberster Spezialist und unangefochtener Experte Deine Bemerkungen und Bilder etwas kommentiert.

So werde ich es tun.

Das erste Bild zeigt die T310/50 in der betriebsbereiten Aufstellung. Das EGS(Einheitliches Gefäß System) war so konstruiert, daß das Gerät in den Bereichen der FSCZ betrieben werden konnte. Die untere Einheit war das Stromversorgungsgerät. Dessen Abwärme hätte bei einem Betrieb in einem Panzerschrank den Ausfall hervorgerufen, was in der Testphase nachgewiesen wurde. Bei unberechtigtem Öffnen wurde über Deckelkontakte die Löschung des Kurzzeitschlüssels vollzogen.

Die in Deinem 2. Bild dargestellte Lochkarte ist kein Produkt aus der Herstellung im DO Hoppegarten. Hier ist Jemandem offensichtlich der "Sensationsgedanke" wichtiger gewesen. Vermutlich ein Nachwendeprodukt in Ermanglung von Originalen.

Auch wenn es vehement bestritten werden wird. Es waren in den Bereichen definitiv verschiedene Langzeitschlüssel im Einsatz. Die NVA, MdI, Zoll, SED BEL/KEL und die Wirtschaft spielten in einem Schlüsselkreis, die Firma in Ihrem Eigenen.

Es gab in den Wendezeiten definitiv nicht nur 2 Verbindungen.

Und nein. Es wurde der Algorythmus und die damit chiffrierten Sprüche bis zum 03.10.1990 definitiv nicht aufgeklärt. Man sollte dabei auch die Zeitschiene bedenken. Die Schlüsselgröße lag damals schon weit über der z.Bsp heute im Kreditkartenverkehr üblichen Schlüsselgröße von 128-bit.

Richtig ist, daß diese Technik nur in der DDR eingesetzt wurde.
Gründe dafür:

Der "große Bruder" hatte ja generell bei der Ausstattung mit Technik "das Sagen". Man war "stinksauer" daß da plötzlich ein Produkt da war, in das man nicht "hineinschauen" konnte.
Andererseits wäre die Wirtschaft nicht in der Lage gewesen, die dann im Rahmen des Warschauer Vertrages erforderlichen Stückzahlen bereitzustellen.

Sollte ich jetzt Jemanden angegriffen haben, so bitte ich, sich an den Betreiber des Forums zu wenden. Ich habe keine Einwände gegen die Löschung des Beitrages oder meines Accountes.

Freundlichst

thommy_berlin
 
Ich erkenne hier nur willkommene Ergänzungen zur Thematik, offensichtlich durch einen Insider. Was will man in einem Forum eigentlich mehr ? Ich erkenne auch keine Widersprüche zu unsererseits ( Admin / MODs ) getätigten Anmerkungen. Nur Nachfragen meinerseits zu einer Reihe von Sachfragen, wie z.B. die mit der Lochkarte. Ich ahne fast wo die herstammt, dies würde das Thema aber zerstören.

Sollte ich jetzt Jemanden angegriffen haben, so bitte ich, sich an den Betreiber des Forums zu wenden. Ich habe keine Einwände gegen die Löschung des Beitrages oder meines Accountes.

daher verstehe ich dich hier nicht. Sollte es Verständnisprobleme geben, sollten wir die zuerst direkt intern per PN weiterdiskutieren.

Auch wenn es vehement bestritten werden wird. Es waren in den Bereichen definitiv verschiedene Langzeitschlüssel im Einsatz. Die NVA, MdI, Zoll, SED BEL/KEL und die Wirtschaft spielten in einem Schlüsselkreis, die Firma in Ihrem Eigenen.

Als jemand, der halbwegs von den Einsatzumständen des Systems Kenntnis hatte, würde ich jede andere Interpretation zur Sache ernsthaft in Frage stellen.

Grüße Frank
 
nAbend

Hallo Thommy hier einige Kommentare von mir:

Dank es ehrt mich aber ich möchte nicht so Tituliert werden.
>Ich hätte ja gedacht, das Jörg D. als oberster Spezialist und unangefochtener >Experte
>Das erste Bild zeigt die T310/50 in der betriebsbereiten Aufstellung. Das
>EGS(Einheitliches Gefäß System) war so konstruiert, daß das Gerät in den Bereichen
>der FSCZ betrieben werden konnte. Die untere Einheit war das
>Stromversorgungsgerät. Dessen Abwärme hätte bei einem Betrieb in einem
>Panzerschrank den Ausfall hervorgerufen, was in der Testphase nachgewiesen
>wurde. Bei unberechtigtem Öffnen wurde über Deckelkontakte die Löschung des
>Kurzzeitschlüssels vollzogen.
>
>Die in Deinem 2. Bild dargestellte Lochkarte ist kein Produkt aus der Herstellung im
>DO Hoppegarten. Hier ist Jemandem offensichtlich der "Sensationsgedanke" wichtiger
>gewesen. Vermutlich ein Nachwendeprodukt in Ermanglung von Originalen.

Es liegt ein komplettes Heft vor!

>Auch wenn es vehement bestritten werden wird. Es waren in den Bereichen definitiv
>verschiedene Langzeitschlüssel im Einsatz. Die NVA, MdI, Zoll, SED BEL/KEL und die
>Wirtschaft spielten in einem Schlüsselkreis, die Firma in Ihrem Eigenen.

Ohne Frage mir fehlt nur eine dazugehörige Liste, wer welchen LZS verwendete.

>Es gab in den Wendezeiten definitiv nicht nur 2 Verbindungen.

Oh, schön mehr davon zu hören!

>Und nein. Es wurde der Algorythmus und die damit chiffrierten Sprüche bis zum
>03.10.1990 definitiv nicht aufgeklärt. Man sollte dabei auch die Zeitschiene
>bedenken. Die Schlüsselgröße lag damals schon weit über der z.Bsp heute im
>Kreditkartenverkehr üblichen Schlüsselgröße von 128-bit.

Das ZCO schreibt über die Kontakte mit der BSI das der BSI der Verbindungsaufbau
sowiet bekannt war, Funkaufklärung, und sehr interresiert an dem Verfahren der Erzeugung der Wurmreihen und der Kryptologischen Verknüpfung ist.
Hier beißt sich der Hund in den Schwanz, die Komplizierungseinheit mit dem LZS sollte gegenüber der BSI eigentlich geheimgehalten werden ->Forderung des MfS der UdSSR.

>Richtig ist, daß diese Technik nur in der DDR eingesetzt wurde.
>Gründe dafür:

>Der "große Bruder" hatte ja generell bei der Ausstattung mit Technik "das Sagen".
>Man war "stinksauer" daß da plötzlich ein Produkt da war, in das man nicht
>"hineinschauen" konnte.

Nicht richtig! Das MfS der UdSSR, 9 Verwaltung hatte alle Entwicklungen z. Teil belgeitet und verbessert und ist in Besitzt der kompletten Unterlagen.
Übergeben ca 1983/84.

>Andererseits wäre die Wirtschaft nicht in der Lage gewesen, die dann im Rahmen des
>Warschauer Vertrages erforderlichen Stückzahlen bereitzustellen.

?

>Sollte ich jetzt Jemanden angegriffen haben, so bitte ich, sich an den Betreiber des
>Forums zu wenden. Ich habe keine Einwände gegen die Löschung des Beitrages oder
>meines Accountes.

Sind wir hier im NVA Forum ;) ?

Freundlichst

thommy_berlin

DITO

Jörg
 
Jörg,
ganz klare Ansage » wenn du vorhast so weitermachen zu wollen (der Stil ist sowieso nicht passend und uns nicht würdig) bin ich der Erste, der dir hier alle subjektive Äusserungen zur Sache rauslöscht !

Helfen würden uns nur Unterlagen / Dokumente zu deinen Bemerkungen.

Grüße Frank » PS: Und wir sind hier nicht das NVA Forum & wir nennen uns auch nicht so !
 
Ach na nun, nicht alles so ernst nehmen.

Ich wäre an weiteren Informationen über weitere T-310 Verbindungen zwischen der DDR und der BRD interssiert.
:=)

Jörg,
ganz klare Ansage » wenn du vorhast so weitermachen zu wollen (der Stil ist sowieso nicht passend und uns nicht würdig) bin ich der Erste, der dir hier alle subjektive Äusserungen zur Sache rauslöscht !

Helfen würden uns nur Unterlagen / Dokumente zu deinen Bemerkungen.

Grüße Frank » PS: Und wir sind hier nicht das NVA Forum & wir nennen uns auch nicht so !
 
Ach na nun, nicht alles so ernst nehmen.
Aha, deshalb gibt es offenbar auch die so oft bemühte Sache mit dem Überlegen vor dem Posten.
Ich wäre an weiteren Informationen über weitere T-310 Verbindungen zwischen der DDR und der BRD interssiert.
Ich und sicherlich einige andere hier auch. Das mit den zwei Verbindungen im Halbjahr 04/1990 bis 10/1990 scheint gesichert. Andere kann es durchaus gegeben haben. Nur helfen eben da nur Insiderinfos weiter ...
 
Vielen Dank für die Erläuterungen. Wie wurde das logistisch mit den Schlüsselkarten gelöst? Waren bei den etwa 4000 Geräten permanent Kuriere der Abteilung XI im Land unterwegs um Langzeit- und Zeitschlüssel auszutauschen?

BG
Martin
 
Der Langzeitschlüssel war im Gerät gesteckt. Die Technik der Abt. XI betreute nur die zivile (Betriebe usw.) Technik. Der "Wochenschlüssel" d.h. die Lochkarten waren ja nicht nur in einem Exemplar vorhanden, man hatte für jede Verbindung einen Vorrat, hergestellt wurden die im ZCO Hoppegarten und dann über den üblichen Kurierweg verteilt. Martin, falls Du genaueres wissen möchtest, fragen.
 
Der "große Bruder" hatte ja generell bei der Ausstattung mit Technik "das Sagen". Man war "stinksauer" daß da plötzlich ein Produkt da war, in das man nicht "hineinschauen" konnte.

Das MfS der UdSSR, 9 Verwaltung hatte alle Entwicklungen z. Teil belgeitet und verbessert und ist in Besitzt der kompletten Unterlagen. Übergeben ca 1983/84.

Fragen dazu gibt es mehr als genug, zumal es ja ein mehr oder weniger exklusives Thema der DDR war und konkret noch in der Übergangszeit eine Rolle spielte. Eigentlich ja immer noch. Was man ja offiziell spätestens seit dem SPIEGEL-Artikel so sagen kann.

Ich wundere mich etwas über diese beiden obigen Feststellungen. Die erste passt so in das zum System bekannte Umfeld. Die zweite wird wohl, wenn sie nicht aus der Luft gegriffen ist (und davon gehe ich erstmal nicht aus), so aus BStU-Unterlagen stammen. Könnte man zur Einordnung dazu mehr sagen ?

Grüße Frank
 
Martin,

Zum Langzeitschlüssel hatte ja Frank schon etwas geschrieben. Dieser Schlüssel war "permanent" im Gerät integriert. Nur die Techniker kamen nach Öffnung des Gerätes heran. Dieser Personenkreis war stark eingeschränkt. Der Wechsel hatte nur auf Weisung des ZCO zu erfolgen.

Die Kurzzeitschlüssel, sprich Lochkarten, waren in Heften abgepackt.
Jörg schrieb ja, daß ein Originalheft in seinem Besitz ist. Vielleicht kannst Du ihn ja animieren, Dir ein Foto zuzusenden.

Alle Schlüssel wurden durch das ZCO im DO Hoppegarten für die Bedarfsträger produziert.

Je nach Festlegung hatten die produzierten Serien unterschiedliche Auflagen. Kleinste Auflage war 2 Stück.

Es hing von den Einsatzgrundsätzen ab. Z.Bsp. innerhalb des MfS hatte jede Abt. ihre eigene Schlüssellage. Eine der beteiligten Stellen hatte wiederum ein Schlüsselheft für das Zusammenwirken innerhalb des MfS. Je nach Ausstattungsgrad und Geräteverfügbarkeit liefen die Geräte in den entsprechenden Schlüsselserien. Die Möglichkeit, den Schlüssel im Gerät zu wechseln, war jederzeit durch das Bedienpersonal der entsprechenden Bestätigungsstufe gegeben.

Für den Bedarf gab es eine Jahresplanung, die jeder Bedarfsträger erstellen musste. Auch für eine Reserve war der jeweilige Bedarfsträger verantwortlich.
Die Lieferung erfolgte durch das ZCO an die Haupt-VS-Stelle des Bedarfsträgers. Die weitere Verteilung erfolgte durch diese VS-Stelle. Es war jedoch eine eigene, von den anderen VS-Sachen unabhängige Verteilung und auch deren Nachweis.

Freundlichst

thommy_berlin
 
Zu den Unterlagen, die beim "großen Bruder" lagen.
Es ist natürlich völlig "korrekt", das beim KfS seit 1984(soweit meine "Alzheimer reicht, war es Februar) ein Satz der Unterlagen liegt. Da war aber, wie vielleicht aus den Unterlagen der BSTU ersichtlich, die Entwicklung schon abgeschlossen und die Serie lief schon.
Ich weiß noch, daß der Chef nur sehr wiederwillig und erst auf Druck von E.M. nach intensiver Intervention vom KfS die Unterlagen übersandt hatte. Ob das auch beim Herrn Jahn (ex Frau Birthler) so geschrieben steht, weiß ich nicht.
Bei allen weiteren Entwicklung war man dann sehr vorsichtig mit Offenlegungen und Andeutungen. Es sind mir auch Fälle bekannt, wo Entwicklungen abgebrochen wurden, weil plötzlich bestimmte Baugruppen bzw. Bauteile nicht mehr für uns verfügbar (von sowjetischer Seite) waren.

Freundlichst

thommy_berlin
 
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