Wittstock: Bombodrom "Kyritz-Ruppiner Heide" / Bundeswehr

AW: BOMBODROM / "Kyritz-Ruppiner Heide"

Zum Thema Bombodrom: In meinen Augen ist Freude zum Sieg der Gegner nicht angebracht, denn unsere Jungs & Mädels bei der BW sollen ueberall eingesetzt werden, uns verteidigen ( wenn notwendig ) etc., etc., etc. --> aber hier zu Hause in der Heimat sollen sie nicht dafuer ueben / trainieren duerfen, sind quasi unerwuenscht...das ist eigentlich nur peinlich - mehr nicht.


Gruß F.

Da muss ich dir zustimmen. So ist Deutschland, es herrscht wie überall das Sankt-Florian-Prinzip...

Henning hat jedoch auch Recht.

Das Problem der bisherigen Übungplätze ist wohl die zu geringe Platzgröße.
Es ist schon seit Jahren gängige Praxis, dass ausländische Truppen auch auf deutschen Plätzen trainieren.

Die gegenwärtige Abwurfausbildung findet doch in Amerika bzw. irgendwo im Mittelmeer statt. Um Steuergelder zu sparen wollte man dies im eigenen Land haben.

Die Anwohner haben gesiegt, es sei ihnen vergönnt, jetzt kehrt hoffentlich bald Ruhe ein.

Gruß

David
 
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Dave,
zwei Seiten haben mehr oder minder professionell um das Objekt der Begierde gekämpft.

Der eine wollte es als TÜP, wo sich die Frage stellt wozu, wen wollen die denn bombardieren, wo uns doch lauter Freunde umgeben? Aber man wollte auch zu den bestehenden 40 Arbeitsplätzen weitere hinzufügen und den Standort bis zu 800 Dienstposten aufwerten. Das bedeutet Geld, Steuern, KfZ Werkstätten, Gaststätten, Frisöre hätten Umsatz gemacht.

Die anderen sagen Tourismus sei ein selbstlaufender Melkschemmel und selbsttragend. Das dies Nonsens ist zeigen andere Urlaubsgebiete der Normalklasse, wenn ich Urlaub machen will, fahre ich wohin wo es was zu sehen gibt, aber nicht in die Einöde.

Nun wird sich zeigen welches Konzept tatsächlich aufgeht. Eines wird vermutlich eintreten, der Standort wird geschlossen werden, die Investitionen sind dahin und wenn ich Buwe wäre würde ich die Koffer packen und abziehen, schade um diese Chance und das Geld, denn neben einigen Hotels für Touristen gab es ja noch mehr Leute die in der Region leben und die vom Dienstleister bis vom Frisör von der Truppe dort lebten u. abhängig waren.

Rein logisch würde ich als Buwe sagen und tschüss, sollen sie sehen wo sie bleiben, der wenn diese Einnahmen nicht will muss sehen wie er zurechtkommt. Und eines wird vermutlich auch eintreten. Die Abwehrfront wird vermutlich schon nach 2 Jahren jammern weil das Konzept nicht aufgeht. Dann wird man die Urlauber schröpfen mit Kurtaxe und ähnlichenm Unsinn und die Urlauber werden woanders hingehen und irgendwann wird man dort die Fußwege hochklappen. Wir werden sehen.
Grüsse Hermann
 
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Hallo Hermann,

kann schon sein, dass Deine Prophezeiungen in ein paar Jahren eintreten werden. Entscheidend für jedwede weitere (friedliche) Nutzung wird sein, wann / wie gründlich das Areal von Altlasten befreit wird. Und eine nur oberflächlich durchgeführte Munitionsräumung garantiert danach kein sorgenfreies Leben.
Ein aktuelles Beispiel: Seit ein paar Wochen ist im Nachhinein bekannt geworden, dass in einem neu erschlossenen Wohngebiet direkt am Ruppiner See krebserregende Substanzen nachweisbar sind. Diese leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW) sollen ins Erdreich eingesickerte Hinterlassenschaften der Vornutzer (Sowjetische Soldaten, die dort ihren Kfz-Park gereinigt haben) sein. Über personelle Konsequenzen beim Landkreis OPR und natürlich über die Sanierung (ob überhaupt) wird heftig gestritten. Die Eigenheimbesitzer dürfen vorerst ihre (illegal angelegten) Grundwasserbrunnen nicht nutzen. Durch ein Verbot der Nutzung von Brunnen; ohne Angabe von Gründen durch den Landkreis wurde der "Skandal" erst publik.

Henning
 
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Henning,

ich muß da auf den Beitrag von Hermann verweisen:

Die Abwehrfront wird vermutlich schon nach 2 Jahren jammern weil das Konzept nicht aufgeht.

Ich kenne die Ecke sehr gut, da mein Bruder mittlerweile dort sein Forstrevier hat und so wie Hermann es bereits erwaehnte, in diese tote Ecke faehrt sicher nicht die Masse der Touris...wenn ueberhaupt, denn zu sehen gibt es dort nicht wirklich viel...bleibt noch die Heide :wink::
Heide wird wieder Heide, auch wenn sie wohl "explosiv" bleibt.
:wink:.


Gruß F.
 
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Fulcrum,
ich weis nicht welche Ecke man genau mit den 12,5 Kilo Abwurfimitationen nutzen wollte, aber um die Frage des sich tiefer Befassens mit der Altlast wird man wohl nun nicht mehr herumkommen. Ob man das hätte bei Nutzung sparen hätte können, ist offen. Vielleicht reichen ja auch wieder Schilderchen, eine ABM Maßnahme für die Bestreifung dürfte es auf jeden Fall werden. ZUmindest die Querstraße durchs Gelände, die bisher eine Straße im Eigentum des Bundes war, könnte dann Landesstraße werden. Ob diese Entscheidung der grosse Wurf war (finanziell) wird sich zeigen. Erstaunlich war wieder die Grosse Klappe unseres Deichläufers. Als sein Parteivorsitzender Scharping Minister oder sein Kanzler SPD lastig war, war von ihm nichts zu hören. Heute tut er so als wäre es sein Erfolg. Wenigstens ein Erfolg für Nichtstuer. Mal sehen was diese Landesregierung nun dort auf die Beine stellt, denn nun müssen Taten folgen, Lippenbekenntnisse hatten wir ja nun die ganze Zeit.
Grüsse Hermann
 
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Herman, da muss ich dir absolut zustimmen.

Man kann ja der Meinung sein wie man will, wir werden sehen, was nun aus dem Tourismus wird. Wie gesagt, blühende Landschaften, das hat er uns versprochen...
 
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Aus Tradition, entliehen aus der Märkischen Allgemeinen Zeitung von Gestern:
-Artikel 1, der meiner meinung nach interessanteste.
 
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Aus Tradition, entliehen aus der Märkischen Allgemeinen Zeitung von Gestern:
-Artikel 2, aus dem Lokalteil entliehen
 
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Die Infos aus der Märkischen Allgemeinen Zeitung reißen nicht ab. In der heutigen Ausgabe geht es um Zukunftskonzepte der Kyritz-Ruppiner-Heide. (Erholungsgebiet, Solarkraftwerk, Holzplantage, Munitionsberäumung?)

Henning
 
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Neue, teilweise recht interessante Berichte aus der Märkischen Allgemeinen (letzte Woche). Besonders empfehlenswert - die Unterhaltung mit dem Kommandierenden.
 
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ich bewundere ja den Optimismus des Bürgermeisters dort schnellstmgl. wieder Fahrradwege anzulegen.... hoffe es wird auch an genügend Schilder(kleiner Scherz) bzw. Zäune gedacht... sorry, aber von mir nur Kopfschütteln da ich das für sehr riskant halte...

Grüße
 
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Optimismus des Bürgermeisters

Der Buergermeister ist ein Traeumer, fernab jeglicher Realitaet - purer Aktionismus - obwohl, er koennte ja `ne Umschulung zum Sanitaeter machen und dann vor Ort die Verletzten behandeln...

In Zeiten des Wahlkrampf ist jedes Mittel recht - traurig, bestaetigt sich aber immer wieder auf`s neue.


Gruß F.
 
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Offensichtlich besteht dort ein riesiger Optimismus. Ich rate den Leuten, mal nach Königsbrück in die Heide zu fahren. Alles Schilder, dass das Betreten verboten ist. Was wurde nicht alles versprochen, geplant und Geld ausgegeben. Die Munitionsbeseitigung auf solch ein Areal ist so ohne weiteres nicht möglich. Im Ergebnis ist ein von einem Verein bewachtes Gelände entstanden, dass nicht betreten werden darf. Auch habe ich dort keine Arbeitsplätze gesehen, die durch den Abzug der Armee entstanden sind. Dadurch, dass keine Nutzung des Areals möglich ist, sagen sich in der Gegend nur Fuchs und Hase gute Nacht. Wie sagte Henry Ford- Autos kaufen keine Autos. Da kann ich nur sagen- Bäume kaufen keine Bäume!
Gruß
 
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Joes,
Du hast schon irgendwo recjht, die gleichen Situationen wie in Jüterbog, Lamsfeld und an anderen grossen TÜP. Sicher gibt es das eine oder andere grössere Teilstück, wo auch eine Firma oder Spedition gepachtet hat, aber in der Regel sind das alles Brachflächen bis auf den TÜP Döberitz.
Wenn man genau liest, sieht man schon dass es mit den Dingen die die da hinbauen wollen eigentlich nur Projekte sind die wir als Verbraucher bezahlen, die also wegelagerisch von uns erpresst werden. Solarfabrik . haben wir keine woanders? Windpark darauf wird die Ecke warten. Urlauber schröpfen, kann siowie so nur der der noch Geld für Urlaub hat. Also alles Allerweltsprojekte die darauf basieren, daß Du und ich sie bezahle. Also kein WOW Ansatz, einfacher Nepp. Ich persönlich glaube diese Hingespinste werden in ein oder zwei jahren verflogen sein. Die Kaufkraft der 70 Zivilisten und der zusätzlichen Buwe angehörigen inkl. der Kommandantur kann keiner ersetzen. Das werden die Wittstocker sehen. Warten wir es ab. Da weder Bäume noch Frösche meine Rente erarbeiten, werden wir sehen was da an Geld noch da ist. Solange dioese Konzepte nur daruf basieren dass sie irgemnwer irgendwann bezahlt werden sich die anderen Regionen freuen...
Grüsse Hermann
 
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War ein paar Tage nicht in der Wahlheimat und habe folgenden Beitrag in der MAZ verpasst. Ich lese daraus, dass es Probleme mit sich bringen kann, wenn man sein Auto auch nur an der Außengrenze des Bombodroms (etwa zum Pilzesuchen) wiederholt abstellt.

"TRUPPENÜBUNGSPLATZ: Keine Drohung, sondern Schutz vor Gefahren
Menschen im Sperrgebiet müssen mit einer Anzeige rechnen / Halteverbot zwischen Schweinrich und Alt Lutterow
WITTSTOCK - Dieser Tage hatte ein Mann einen Zettel an der Windschutzscheibe. „Das von Ihnen genutzte Fahrzeug wurde – Datum und Uhrzeit folgen – durch einen Mitarbeiter des Bundeswehrdienstleistungszentrum Potsdam SC- Wittstock unmittelbar an der Grenze des militärischen Sicherheitsbereiches festgestellt. Da Sie als Nutzer nicht am Fahrzeug angetroffen wurden, gehe ich davon aus, dass Sie den Truppenübungsplatz Wittstock unberechtigt betreten. Auf diesem gekennzeichneten Bereich kann eine Gefährdung durch Munitionsaltlasten nicht ausgeschlossen werden. Wir machen Sie hiermit nochmals darauf aufmerksam. Im Wiederholungsfall behalten wir uns weitere Maßnahmen vor.“

Der Mann, der diesen Zettel an seinem Wagen vorfand, fühlt sich zu Unrecht gegängelt. „Woher wollen die denn wissen, ob ich wirklich auf dem Schießplatz war“, fragt er. Den letzten Satz mit den „weiteren Maßnahmen“ empfindet er gar als Drohung und wendet sich deswegen an die MAZ.

Der Kommandant, Oberstleutnant Thomas Hering, kennt den Fall. Die Fläche an der Waldkante in der Nähe von Glashütte, an der das Fahrzeug abgestellt war, gehörte zum Bundesvermögen, werde allerdings nicht als Schießplatz genutzt, sondern zähle zu einer Pufferfläche. Im Rahmen der Amtshilfe bestreifen Beschäftigte des Service-Centrums der Kommandantur diese Fläche. Das Betreten sei dort ebenso verboten wie auf dem eigentlichen Sperrgebiet, sagt der Kommandant. „Wir heften den Leuten solche Zettel nicht deswegen ans Auto, weil wir sie ärgern wollen, sondern weil wir sie vor der Gefährdung durch Altlasten schützen wollen“, sagt er.

Der Mann hatte noch Glück, dass er nicht auf dem Schießplatz angetroffen wurde, sondern dass er nur diesen Zettel an der Windschutzscheibe fand. Denn erst am Wochenende wurden wieder fünf Menschen des Platzes verwiesen. Einer davon, ein Mann aus Schleswig-Holstein, spazierte fotografierend über das Areal mit dem höchsten Gefährdungspotenzial, übers eigentliche Bombodrom. Hering: „Den haben wir aus tiefrotem Gebiet rausgeholt.“ Eigentlich wären die Wachleute berechtigt gewesen, das Gesetz des unmittelbaren Zwanges anzuwenden und den Mann zu verhaften. Weil er aber schließlich doch noch seine Personalien angab, wurde nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen ihn eingeleitet.

Hering hat inzwischen veranlasst, dass die Wege und Grenzen des Geländes mehrmals täglich bestreift werden. „Falls Leute auf dem Platz angetroffen werden, wird Anzeige gegen sie erstattet.“ Er macht auch in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass auf der gesamten Straße von Schweinrich nach Alt Lutterow Halteverbot besteht.

Mit den zuständigen Ordnungsämtern hat der Kommandant abgesprochen, dass das auch kontrolliert wird. Wenn ein Auto am Rande des Schießplatzes herumsteht ohne dass jemand in der Nähe ist, müsse davon ausgegangen werden, dass dessen Besitzer auch im Sperrgebiet unterwegs ist. (kö)"

Für`s Original siehe Link:
http://www.maerkischeallgemeine.de/...gebiet-muessen-mit-einer-Anzeige-rechnen.html
 
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und ein Artikel aus dem Ruppiner Anzeiger / Märkische Zeitung vom 25.07.09:
Diebstahl einer Fotofalle auf dem Bombodrom, Rückkehr des Wolfes
 
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Kommandant Thomas Hering stößt zufällig auf bisher unbekannte scharfe russische Altmunition
...
„Da liegt ein braunes Plastikteil.“ Ich deute auf das „Ding“, das neben dem blühenden Erikakraut liegt. „Was ist das denn?“, frage ich. „Das hat so eine komische Kappe.“

Oberstleutnant Hering schaut aufs „Ding“. Scharf zieht er die Luft ein und sagt: „Ach du Scheiße. Das ist eine Schmetterlingsmine.“ Er holt erneut tief Luft. Sämtliche Farbe ist dem Gesicht des Kommandanten gewichen. „Durch solche Minen verlieren jedes Jahr tausende Kinder in Afghanistan Hände, Füße oder ihr Leben.“

Die Mine die ich entdeckt habe, ist gottseidank kaputt. Man sieht’s an der ausgefransten Plastikkante. Hering als ausgebildeter Feuerwerker schaut sich weiter um. Und tatsächlich: Da liegt eine zweite, ein paar Zentimeter weiter eine dritte. Beide sind intakt. Eine vierte Mine lugt aus dem Sandboden hervor, die ist ebenfalls noch scharf. Alle liegen auf einer Fläche von nur einem oder zwei Quadratmetern.

Der Kommandant und ich stehen mitten in einem Minenfeld. Bloß weg hier! Aber wie? Ein schmaler, von Wild ausgetretener Pfad befindet sich ein paar Schritte entfernt von dieser Stelle. Vorsichtig und auf jeden Schritt achtend entfernen wir uns. Die kleinste Erschütterung könnte eine Mine hochgehen lassen. Erleichtert und unverletzt erreichen wir den Fahrstreifen. „Ich war mir so sicher, dass hier nichts ist“, sagt der Kommandant. „So kann man sich irren.“ Jetzt droht Gefahr im Verzug.
...
Quelle : Märkische Allgemeine.de
 
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... Na das ist doch was... nur für Survival-Touristen....
aber Spaß beiseite - dachten die Verantwortlichen wirklich, man kann die Fläche als Militärliegenschaft aufgeben und dann dort rumspazieren?? So naiv (oder dumm) kann eigentlich niemand sein...
 
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