Vogelsang: Kasernenanlage und Raketenbunker

kleines Update: seit einigen Monaten laufen wieder Abrißarbeiten. Der Bagger arbeitet sich vom Apellplatz Richtung Westen (Kalaschnikow-Stele) vor.
 
Konversionssommer und Ausstellung

Auch dieses Jahr ist Vogelsang wieder einer der Veranstaltungsorte zum Konversionssommer.

Morgen 30.8.14 ab 10 bzw. 13 Uhr gibt es am "Tag der offenen Konversionsfläche" wieder Begehungen der beiden großen Teilobjekte, siehe
http://fokus-net.de/
(Website des Konversionssommer-Veranstalters)

Außerdem ist ab heute bis zum Oktober im Rathaus Zehdenick die Ausstellung "Geschichte der Garnison Vogelsang" zu sehen, siehe Beispiel einer der Ausstellungstafeln im Anhang.
(Ergänzung: Geöffnet ist die Ausstellung wohl immer von Mo. bis Fr. also zu den normalen Geschäftszeiten des Rathauses, nicht daß da jemand an einem WE hinfährt und vor verschlossener Tür steht.)

Gruß M.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Aus der zeitgeschichtlichen Exkursion zur Batterie Vineta bei Swinemünde:
Martin K. meinte:
Eines der spannenden Hinterlassenschaften im Bunkerobjekt ist diese polnische Plankarte einer vermeintlichen militärischen Eskalation mit den militärischen Truppen der Nato. Hier mal ein Ausschnitt der Karte.

BG
Martin
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Auf dieser Karte ist interessanterweise zu sehen das Neustrelitz und Vogelsang (beides Divisionsstandorte) mit blauen "Atompilzen" bedacht wurden. Hier ging man von polnischer Seite offensichtlich davon aus das der damalige Gegner diese Standorte mit besonderer Fürsorge bedachte - zumindest innerhalb des Gebietes der Polnischen Front. Es sind übrigens die einzigen derartigen Darstellungen auf dieser Karte, auf die Größe und Farbe des Symbols bezogen.

Die Karte selbst stammt aus dem Jahr 1972 (nicht der Audruck, Einzeichnungen) und ist mit einem Stempel versehen:
Podstawa [oder Podslawa]
Ustaw_ z _nia 22 stychnia 1999 roku
art. 96 ust. 3
(Dz. U. AP Nr 11 _oz. _5)
 

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Das waren doch auch prädestinierte Ziele für den Einsatz solcher Waffen.

Was stellen denn die nicht so bombastischen Pilze auf der Karte für Waffenwirkung dar ? Frage gehört eigentlich ins Vineta-Thema. GF
 
Frank,
vermutlich ist es sogar ein eigenes Thema wert, diese Karte, deren Eintragungen und Interpretationen. Also ich meine die von Dir gestellte Frage. Momentan ist der Querverweis nur in eine Richtung gegeben. Kleine Pilze, kleine KT-Sprengkraft und große Pilze, große KT-Sprengkraft. Bei "eigenen" Kernwaffenschlägen sind die Detonationsstärken mit angegeben.
PS: Den Kartenausschnitt zu Vogelsang und Neustrelitz können wir ja hier so stehen lassen, alles weitere findet sich.
 
Büttner meinte:
Podstawa [oder Podslawa]
Ustaw_ z _nia 22 stychnia 1999 roku
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Podstawa - Auf Grundlage
Ustawa z dnia 22 stycznia 1999 roku - des Gesetzes vom 22. Januar 1999

Da es sich bei dem Gesetz um das "Ustawa o ochronie informacji niejawnych" handelt, wird vmtl. irgendwo vor Deinem Zitat noch das Wort "Freigegeben" oder "Aufgehoben" stehen.

Was ich an der Karte ganz erstaunlich finde ist, daß man der blauen Seite offenbar zugestanden hat, mal eben bis nach Cottbus durchzufahren. Das steht m.E. im Widerspruch zur Doktrin des WV.

Gruß M.
 
Maus meinte:
Außerdem ist ab heute bis zum Oktober im Rathaus Zehdenick die Ausstellung "Geschichte der Garnison Vogelsang" zu sehen, siehe Beispiel einer der Ausstellungstafeln im Anhang.
(Ergänzung: Geöffnet ist die Ausstellung wohl immer von Mo. bis Fr. also zu den normalen Geschäftszeiten des Rathauses, nicht daß da jemand an einem WE hinfährt und vor verschlossener Tür steht.)
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Ohhh. Gerade erst entdeckt. Leider schrecken die Öffnungszeiten ab. War denn schon aus der Runde jemand vor Ort und kann was zum Schau- und Informationswert der Ausstellung berichten?

@Maus: Danke für die Musterabbildung. Aber leider kann man ja da drauf gar nichts lesen. Kannst Du die Tafel vielleicht auch besser aufgelöst einstellen? Wieviele Tafeln mit welchen Inhalten bzw. Themen gibt es denn?

BG
Martin
 
Martin K. meinte:
War denn schon aus der Runde jemand vor Ort und kann was zum Schau- und Informationswert der Ausstellung berichten?
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Martin,
wer aus der Runde noch weiß ich nicht, aber ich war da und denke, man kann sie sich durchaus mal anschauen. Ansonsten war wie gesagt u.a. die MOZ zur Eröffnung da:
http://www.moz.de/details/dg/0/1/1315753/

Martin K. meinte:
@Maus: Danke für die Musterabbildung. Aber leider kann man ja da drauf gar nichts lesen. Kannst Du die Tafel vielleicht auch besser aufgelöst einstellen? Wieviele Tafeln mit welchen Inhalten bzw. Themen gibt es denn?
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Höher aufgelöst einstellen geht leider nicht, bzw. nicht solange die Ausstellung noch läuft, sorry.
Insgesamt gibt es 10 Tafeln:
- Erinnerungsbericht des ehem. Bürgermeisters der Gemeinde Vogelsang
- Die Garnison Vogelsang in Zahlen und Daten
- Die bauliche Entwicklung aus Sicht der Karten
- Militärstädtchen und weitere wichtige Objekte
- 1959: Stationierung des Raketensystem R-5M
- Die Montagebunker beim "Raketenobjekt"
- Vogelsang: Aus dem Alltag einer Garnison (2 Tafeln)
- Was bleibt? Abzug und Renaturierung (2 Tafeln)

Gruß M.
 
Martin K. meinte:
@Maus: Danke für die Musterabbildung. Aber leider kann man ja da drauf gar nichts lesen. Kannst Du die Tafel vielleicht auch besser aufgelöst einstellen? Wieviele Tafeln mit welchen Inhalten bzw. Themen gibt es denn?
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Auf folgender Webseite findet man den kompletten Überblick über die Tafeln:
http://www.heimatgalerie.de/gssdwgs/land/36-vogelsang.html?start=2
Auch wenn die Bilder in der Vergrößerung nicht hochauflösend sind kann man sich, denke ich, einen Überblick verschaffen. Soweit ich weiß, ist geplant, dass die Ausstellung als Wanderausstellung auch an anderen Orten gezeigt wird.

Gruß Klaus
 
Hier mal ne ganz schlichte Frage nach 32 Seiten Durchsicht: Mal abgesehen von den ganzen organisatorischen und bautechnischen Vorbereitungen (die ausreichend vorhanden und dokumentiert sind), gibt es eigentlich eine gesicherte Quelle, die das tatsächliche Vorhandensein/die Stationierung von Nuklearsprengköpfen in Vogelsang !958/59 (für R-5) belegt???
 
Lass Dich mal jetzt nicht vom Spiegel abschrecken aber diese ganze Sache war so spektakulär gewesen das es eben genau dafür gut genug war auf diese Weise an die breite Öffentlichkeit zu gelangen. Quellen im Text genannt.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15433373.html

PS: Falls du dir im Baltikum die verschiedenen SS-3/4/5 Stellungen angeschaut hast dann wird dir einiges aus Vogelsang bekannt vorkommen.
 
@ Büttner

Vielen Dank für die Links! Hab ich mich durchgeackert.
Anbei noch ein Photo des R-5/SS-3-Startplatzes in Vogelsang, hab hier keins gefunden:



R5.jpg
 
Büttner meinte:
Keine Ursache. Hier noch der ursprüngliche Link zu einem PDF bezüglich (Planung) SS-4 in Vogelsang und Neuthymen:
http://vimudeap.info/files/pdf/KRASNAJA-1999-tagX.pdf
Zum Vergrößern anklicken....

Das amüsiert mich jetzt doch: diesen Artikel hab ich mir vor ein paar Jahren runtergeladen, und genau dieser Artikel (der die Stationierung von R-12/SS-4 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR mehr als in Frage stellt) ist der Hintergrund für meine Frage bezüglich gesicherter Quellenlage zum Vorhandensein von Nuklearsprengköpfen für die R-5/SS-3 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR (zumindest Vogelsang und Neuthymen) gewesen (Beitrag #316). Trotzdem vielen Dank für den Hinweis, Büttner!
 
Also man darf SS-3 und SS-4 nicht vermischen. Für die Stationierung bzw. Nichtstationierung gibt es unterschiedliche Quellen. Es ist belegt das SS-3 in Neuthymen und Vogelsang stationiert wurden, auch ist belegt das später dort SS-4 stationiert werden sollten - was aber nicht geschah. Aus der Quelle, die belegt das SS-4 nicht in der DDR stationiert wurden, sollte man jedoch nicht ableiten oder in Frage stellen die reale Stationierung der SS-3 kurz zuvor.
Derselben wird durch eine andere Quelle belegt. Wie gesagt, das fand zu unterschiedlichen Zeiten statt und ist durch verschiedene Quellen belegt.
 
Was sollte denn die R-5 ohne Kernsprengkopf in der DDR?

Verantwortlich für die nuklearen Sprengköpfe war die 349. und 432. Bewegliche Raketen-techn. Basis.

Was die R-12 angeht, so wurde für die Stationierung in der DDR das 156. selbst. Raketenregiment in Schitkowitschi gebildet, wahrscheinlich auf einer der nachfolgenden Basen.

http://maps.google.de/maps?hl=de&gs_rn=2&gs_ri=hp&cp=22&gs_id=2&xhr=t&q=52°10'05.3"N 27°51'29.4"E

http://maps.google.de/maps?hl=de&gs_rn=2&gs_ri=hp&cp=22&gs_id=2&xhr=t&q=52°11'30.7"N 27°48'02.9"E
 
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