Smorgon (Смаргонь): R-14 Silokomplex

Das ist ja auch keine Lok :) 200 Bar sind schon normal, sicher wird es speziell auch höher gehen - hängt nur von der Flasche ab. Gas wird durch Druck darin flüssig gehalten - deshalb sind sie befüllt auch schön schwer. Es kann also eine größere Menge technisch nutzbar am Einsatzort verbleiben. Zur Benutzung wird es durch Druckreduzierungsventile nach aussen an eine Leitung geführt. Denke mal zB an das normale Schweißen. GF

PS: einer gefüllten Druckgasflasche sollte man immer mit Respekt begegnen. Nur sieht man das nicht auf den ersten Blick, ob sie befüllt ist. Im Super-Gau-Zustand fliegen die Dinger notfalls bis 300-400 Meter. Wenn sie nicht vor Ort explodieren.
 
180 ,200 , 300 Bar wozu braucht man die denn und welches Material soll das aushalten . ( Zum Vergleich , eine Dampflok betreibt man mit 15-18 Bar Kesseldruck )

Dicker Stahl.
Wie bei deiner Dampflok ist es in der Anwendung auch ein Energiespeicher.
Die Anwendungen sind recht vielfältig.
So kann man damit auch noch Hydraulikzylinder bewegen wenn der Strom für die Pumpe ausgefallen ist.
Oder man drückt damit 20 Liter zähfliessende Chemiepampe in 20 Sekunden in eine Form.

Die hohen Drücke braucht man entweder wenn man viel Kraft auf kleinem Raum braucht, oder wenn man viel Volumen mit wenig Platzverbrauch speichern muss.
Ich denke das mit dem viel Volumen bei wenig Platz ist hier der Fall.
 
Auf den Stickstoffflaschen ist ein Berstdruck von 400 kg/cm² angegeben. D.h. der Lagerdruck war somit geringer. Die Flaschen aus Stahl sind für einen solchen Druck natürlich sehr dickwandig und somit auch sehr schwer. Ein Austausch derselben zwecks "Nachfüllen" fällt somit sicher aus. Der Stickstoff wird in der Regel in stationären Anlagen gewonnen und mit speziellen Transportfahrzeugen genau wie auch der Diesel für die NEA und die Treibstoffkomponenten zwecks externer Befüllung der Lagerbehälter zum Komplex gefahren. Analog zu mobilen Sauerstoffgewinnungsanlagen gibt es sicher auch mobile für Stickstoff, die das Gas dann auch vor Ort erzeugen und die Lagerbehälter nachfüllen könnten. Der Transport erfolgt dann womöglicherweise mit geringerem Druck als die Lagerung im Komplex. Die hohen Lagerdrücke, wie BM schon schrieb, um große Mengen auf kleinsten Raum zu lagern.
 
Ist schon hier, dass ist wo die Druckflaschen stehen. Entschuldigen mein schlechtes Deutsch, mein Muttersprache ist Finnisch.
 
Da fällt meinen grauen Zellen noch was zum Thema Aufbewahrung aggressiver Treibstoffkomponenten ein. Ein Dozent hatte uns erzählt, dass dies immer ein Problem darstellte, betankte Raketen aufzubewahren, man aber einen Durchbruch erzielte, indem man die Tanks der Raketen innen mit Glas auskleidete (emaillierte?).
Möglich dass die Aufbewahrungstanks für die Brennstoffkomponente innen auch mit Glas ausgekleidet waren.
 
Lies mal dazu die Diskussion in dem von @Büttner in #22 zitierten Thema in Ruhe durch. Denkst du tatsächlich immer noch daß dir sowj. Dozenten dazu etwas Relevantes mitteilten ? Wenn überhaupt war es 'Wasserglas', das funktioniert aber auch nicht lang und ist schwierig auf die komplette Innenoberfläche zu bekommen. GF
 
Jetzt bin ich vollends verwirrt.
@rvuorenr hat im "roten" Raum ("Nitrogen or Oxygen Storage") eine ganze Batterie von Stickstoffflaschen fotografiert. So wie auf der Zeichnung dargestellt? Bist du dir ganz sicher?
 

Anhänge

  • büttner_2015.Smorgon-1.jpg
    büttner_2015.Smorgon-1.jpg
    77,6 KB · Aufrufe: 31
Wen sprichst du an ? Eine Batterie Druck-Flaschen selbst ist ok, das war weiter oben in der Diskussion so gemeint. Eine würde bei den Dimensionen der anderen Tanks und benötigten Volumina nichts nützen. Es gibt auch spezielle Gitterboxen dafür (jetzt & in D).

Ich erinnere an den Hinweis von @rvuorenr, daß dort auch eine Treibstoff-Komponente selbst -Distickstofftetroxid- gelagert worden sein könnte. GF
 
Frank, der Raum mit den Stickstoffflaschen, von diesem Raum gibt es etliche Aufnahmen aus anderen Standorten. Auch habe ich selbst schon etliche davon fotografiert. Hier mal so ein Raum ohne Inhalt:
http://forum.hidden-places.de/attachment.php?attachmentid=59238&d=1311006852
In der anderen Diskussion war dieser Raum schon einmal Thema:
http://forum.hidden-places.de/showt...-Lambarte-(Misa)?p=64871&viewfull=1#post64871

Wenn der ""Rote Raum" die Stickstoffflaschen beinhaltete dann gibt es ein Problem denn dann gibt es nur noch den gelben und den blauen Raum (also 11 und 16) in denen sich halbschalenförmige Betonfundamente befinden für Rundtankbehälter. Und wir wollen Diesel und beide Treibstoffkomponenten noch unterbringen. Irgendwas stimmt nicht.
 
ok, danke. Diesel brauchen wir eigentlich nicht - zum Fliegen. Das geht auch anders unterzubringen und eher unauffällig - in irgendeinem 'rumstehenden' Faß. Weil nicht viel benötigt. Sonst sehe ich schon in deiner Zeichnung die benötigten Mittel. Die Tanks für die NEA sind u.U. eher unauffällig, weil nur für kürzere Zeit gebraucht. GF
 
Man braucht doch nur eine. Vllt war die woanders ? Eine NEA pro Silo und darin klingt merkwürdig für mich. GF
 
Eine NEA pro Silo und darin klingt merkwürdig für mich. GF
Die NEA befindet sich im Hauptbauwerk, die versorgt alles dort. Wir waren ja vor paar Jahren im Museum Plunge. Mittlerweile sind auch jene Teile für das Publikum zugänglich die damals noch Baustelle waren. Da habe ich etwas gefunden .... Diese Flaschen trägt jedenfalls keiner durch die Gegend!
 

Anhänge

  • büttner_2015.Smorgon-2.jpg
    büttner_2015.Smorgon-2.jpg
    79,8 KB · Aufrufe: 38
  • büttner_2015.Smorgon-3.jpg
    büttner_2015.Smorgon-3.jpg
    79,6 KB · Aufrufe: 36
  • büttner_2015.Smorgon-4.jpg
    büttner_2015.Smorgon-4.jpg
    79 KB · Aufrufe: 35
  • büttner_2015.Smorgon-5.jpg
    büttner_2015.Smorgon-5.jpg
    78,1 KB · Aufrufe: 33
Moin

Also da auf dem Englischen Schild ist eine Procedure beschrieben wie sie in der Chemieindustrie Anwendung findet und wie ich sie auch beschrieben habe.

Mit den Stickstoffbatterien ist es möglich die Raketen ohne Fremdenergie ( ohne Strom ) schnell und ohne Explosionsgefahr mittels Druck mit Treibstoff zu füllen.

Der eigentliche Tank ist auch als Druckbehälter ausgelegt und wird über ein Druckminderer mit einem Druck von mal angenommen 4 Bar Stickstoff beaufschlagt. Beim betätigen des Füllventils wird so der Treibstoff in den Raketentank gedrückt. Alles ohne Strom.
Dann würde auch eine kleine NEA ausreichen weil nur für Beleuchtung und Steuerung und nicht für Kraftstrom benötigt.

Der Druckverlust wird durch einen Kompressor automatisch ausgeglichen. Wenn die Rohrverlegung nicht allzu sehr gepfuscht ist, hat der Kompressor nicht viel zu tun.
Diese Flaschenbatterien kann man zum Nachfüllen nicht ausbauen da sie über kein eigenes Absperrventil verfügen.
Solche Batterien sind in der Hydraulik hier auch üblich. Man benutzt keinen Einzelnen grossen Tank sondern viele kleine zusammengeschlossene aus Sicherheitsgründen.
Bei den Drücken hat man da schon lauter kleine Bomben auch wenn Stickstoff drucklos völlig ungefährlich ist.
 
So macht das ja auch einen Sinn. Verwendung von Elektrizität für Dinge die auf jeden Fall funktionieren sollen ist eher unpassend. Hinterher ist man sowieso immer klüger :) Ich finde es schon eher in Richtung Klasse gehend daß wir zum Start- & Betankungsprocedere für Silos hier gemeinsam etwas weiter gekommen sind.

Kann man noch etwas zur Tauschmöglichkeit zumindest des Salpetersäure-Tanks etwas sagen ? Konkreter ob ein ganzer Tank im Nachhinein wieder im Bauwerk installierbar scheint.

Grüße Frank
 
In welchem Zusammenhang steht der erwähnte Kompressor mit den Stickstoffflaschen? Der betreffende Raum ist vom Hauptbauwerk abgesetzt und hat eine sehr dünne Decke plus Erdüberschüttung.
 
Er füllt hier quasi permanent die Flaschen nach. Er gleicht den (unvermeidlichen) Druckverlust in den Flaschen zum Nominalwert aus. Da die Flaschen ansich gefüllt sind wird der Kompressor für die Befüllung der Raketen selbst nicht gebraucht.

Das ist ein technisch ähnlicher Vorgang wie Handyladen. Der Akku ist dabei quasi voll, das Netzteil bleibt am Netz. Ein Kompressor läuft automatisch (oder natürlich auch manuell) dafür an und ist ein lautstarkes Gerät. Er muß dafür mit einer 'Nachfüllstation' -kann ein Flüssiggas-Tankwagen sein- verbunden sein / werden. Kann aber auch eine ähnlich externe Batterie Flaschen mit geringerem Druck sein.

Grüße Frank
 
Ein Austausch der Tanks nach Ablauf der "garantierten Nutzungsdauer" wäre nur erforderlich, wenn diese kürzer ist als die geplante und projektierte Nutzungsdauer des Silokomplexes. Dazu braucht man nur die äußere Stirnwand des Tankraumes nicht in monolitischem Beton ausführen sondern nur mit Ziegeln ausmauern oder mit Betonfertigteilen zu versetzen. Zum Tanktausch ist es dann nur erforderlich, an dieser Stelle der Außenwand eine den Abmassungen des Tanks entsprechende Grube auszuheben, die Ziegelvermauerung abzubrechen bzw. die Betonfertigteile zu entfernen. Somit kann man dann den alten Tankbehälter herausziehen und abtransportieren (mit oder ohne Zerlegung im freien) und einen neuen Tankbehälter einschieben.
Es ist möglich, dass dies so war. Wenn man sich das Thema zum Komplex Misa in Lettland anschaut, ist auf Bild in #76 zu sehen, dass die äußere Stirnwand des Tankraumes geöffnet ist. Dieser Raum (11 oder 16) liegt gemäß Grundriss in #74 im 1. UG. und wurde wie oben beschrieben geöffnet.

Der Druckverlust wird durch einen Kompressor automatisch ausgeglichen.
Mit einen Kompressor schlechthin kann ich den Druckverlust beim Ablassen von Stickstoff in der Flaschenbatterie nicht ausgleichen (man kann ja nicht einfach Druckluft zusetzen!). Das geht nur durch Zufuhr von neuem Stickstoff (von aussen), dies sicher mit Hilfe eines Hochdruckverdichters, da der Druck des mit Transportfahrzeugen angelieferten Stickstoffs vermutlich geringer ist als der Speicherdruck in der Flaschenbatterie.
 
Oben