geschützte Übertragungsstellen der Deutschen Post

Robert am Huy

New member
leider muß ich sagen,das ich die bezeichnung wie sie im ersten link ist nicht ganz teilen kann. als wir vor ort waren, haben wir im nea raum ein schema zur kraftstoffverteilung / bedienungsanleitung zur tankanlage gefunden. zumindest reste davon.darauf ist von der üst 81 die rede.
kann jemand den wiederspruch erklären?
übrigens war die anlage mit 5 !! solcher " blauen türen " gesichert.

gruß robert am huy


link 1 http://bunker-anlagen.de/Uest2_Cottbus.html

link 2 http://www.bunkernetzwerk.de/nuke/modules.php?op=modload&name=news&file=article&sid=22
 
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Hi!
Das ist mir auch schon aufgefallen. Wenn ich es richtig verstanden habe waren die eigentlichen (ungeschützten?) Übertragungsstellen immer innerhalb der Städte. Es gab aber immer min. eine weitere Übertragungsstelle, welche sich ausserhalb der Stadt befand (gebunkert). Diese zusätzlichen ÜSt nannte man ÜSt 2.
Und Deine angesprochene ist eben die Nr. 81 der Übertragungsstellen 2.
Bin mir aber nicht ganz sicher mit dieser Definition...
Grüsse,
Christoph
 
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Robert,
Du hast es richtig erkannt. Die ÜST-2 der Bezirksstadt Cottbus lag an der Autobahnabfahrt und hatte mit diesem Objekt baulich nichjts zu tun. Die ÜSt-2 war einer der bekannten Typbauten.
Die hier gezeigte Anlage gab es 2x in der DDR, das Projekt nannte sich ÜST-81. Einfach warten, bis Paul Bergner sein Buch veröffentlicht, dort wird es erläutert werden.
Grüsse Hermann
 
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Hermann meinte:
Die hier gezeigte Anlage gab es 2x in der DDR, das Projekt nannte sich ÜST-81. Einfach warten, bis Paul Bergner sein Buch veröffentlicht, dort wird es erläutert werden.
Grüsse Hermann
Damit wäre meine Definition ja wohl falsch,oder?
Grüsse,
Christoph
 
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@ xploder

das ist auf dem bild leider schwer ( wie gesagt, quantität ) zu erkennen, vermutlich wollte da jemand die tür mit dem schneidbrenner entsorgen.

ist oder besser war mal tür nummero uno, ist jetzt tür nummero kaputto :)

gruß robert am huy
 
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Robert,
konkret gesagt ist die Bezeichnung ÜST= Übertragungsstelle richtig. Die Nummer als Synonym für Übertragungsstellen ausserhalb von Ballungszentren, ist falsch. Es war dies keine ÜST-2. der Typ war 81. Diesen schwerer geschützten Typ gab es nur 2 mal, so bekannt, die anderen ÜST gab es bedeutend öfters.
GRüsse Hermann
 
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Hallo Hermann,

Stefan Best beschreibt in seinen Buch das es eine Üst in der nähe
von Aschersleben gibt. Ich komme da aus der nähe aber da ist
mir nichts bekannt. Habe wen von der Telekom gefragt und der
kennt nur eine in Sangerhausen und Halle. Weiß Du da mehr ?

Danke tfs
 
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Hallo TFS,
sag niemals nie. Also Aschersleben hatte schon eine ÜST. Ich kenne die Stadt ausser vom Durchfahren nicht, es könnte sein, daß es sich um einen Altbau handelt.
Die Bauten ab 1969 hat man versucht ausserhalb der Ballungsräume zu errichten, sie eigneten sich dann auch als gute Stützknoten und Abholpunkte. Es ließ sich aber nicht jeder Neubau ausserhalb errichten, weil man dann die bestehenden Fernkabelanbindungen hätte aufwändig ausserhalb der Stadt abfangen und umleiten oder aufwändig aus der Stadt heraus holen hätte müssen.
Daher gibt es bei neubauten auch Ausnahmen, wo Neubauten nicht immer ausserhalb erfolgten, sondern auch innerhalb der Städte. bekannt in Leipzig, Berlin, Dresden.
Ich vermag daher für ASL nicht zu sagen was das für eine ÜST ist, ich vermute mal älterer Typ, weil die Anbindungen älteren Typs zu sein scheinen.
Anbei Lageskizze, genauer kann ich es derzeit nicht ermitteln.
Grüsse Hermann
 
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Hallo Hermann,

danke für die schnelle Antwort. Bin erst jatzt zu Hause
gelandet. Waren heute in Wünsdorf und noch etwas
Bunkerforschen :)
Von der Karte aus gesehen würde ich sagen das ist die
Post von ASL. Das ist wiklich ein altes Postgebäude.
Bin jetzt erst mal auf Lergang und werde dann mal ein
Foto von der Post machen.

Gruß TFS
 
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Hallo TFS,
natürlich hatten "alte" Postgebäude ihre Berechtigung, weil eben früher der Knoten von dem aus die Nutzer in den 20'er und 30'er jahren ein Telefon bekamen, aus dem Stadtzentrum ausging. D.h. alte Kabel verliefen dann meist zur alten Post. Zu DDR Zeiten hat man versucht teilweise die Decken zu verstärken und auch Keller in den alten Post-Gebäuden für die Erweiterung genutzt. Der Aufwand die kabel wieder alle aus der Stadt herauszuführen, wäre erheblich gewesen, daher hat man leistungsfähige Neuknoten, da wo ging gleich ausserhalb gebaut und in die Städte dann die KVST und OVST gebaut.
Grüsse Hermann
 
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Hallo,
in den 30er Jahren sollen ähnliche unterirdische Anlagen als Typenprojekte für Verteilerknoten gebaut worden sein, allerdings nicht mit dem Anspruch, bombenfest zu sein.
Sie befanden sich wohl üblicherweise am Stadtrand, waren etwa 40/40 m, hatten 30 cm Stahlbetondecke und 1,0m Erdüberdeckung, der Eingang befand sich in einem relativ kleinen oberirdischen Haus. Die DDR-Post nutzte die Anlagen weiter. Kann jemand Angaben zum Typ und zur Geschichte machen?
 
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Übertragungsstellen und Typprojekte,
Hallo Ford, die Deutsche Reichspost hat beginnend ab erkennbarer massiver Entfaltung der Telefonnetze, spätenstens mit der direkten Vorbereitung des II.-WK mit dem Schutz wichtiger Fernmeldeobjekte begonnen. Zu dieser Zeit war die Wahrscheinlichkeit ein Objekt ganz gezielt herauszusezieren natürlich wesentlich geringer als heute. Deshalb ist der Begriff "bomenfest" dehnbar. Gegen jede Bombe kann ich natürlich irgendwo eine stärkere Betondecke bauen, aber alles ist endlich. Die DRP benutzte verschiedene Schaltschächte in geschützter und weniger geschützter Ausführung als Kabelzusammenführungspunkt. Manche Zugangsdeckel wogen mehr als 70 Kilo und die flogen (ausser bei Volltreffer ) auch nicht weg. Wenn es einen Volltreffer gab, war das kabel ohnehin weg, wozu also einen bombensicheren SchSch bauen.

Zurück zu den Üsten.
Die DRP verwendete mehrere Typprojekte als ÜSTen für TF WT Strecken. Dazu gibt es bauliche Unterlagen, Schnitte und Risszeichnungen im Postarchiv. Da ich nicht die Rechte daran besitze, obwohl ich Teile der Unterlagen auch habe, kann ich die nicht einfach veröffentlichen. Über die Üsten wurden die angebundenen Vermittlungsstellen/ ämter abgestützt, es handelte sich häufig um den bekannten Bau mit einem Tarnhaus, welches zugleich Wohnung der/ des Postbeamten waren und der darunter befindlichen ÜST. Diese Projekte hat die DP der DDR weiterentwickelt und in den Projekten 59 so ähnlich weitergebaut. Bekannt sind die Üsten aus dem Raum Potsdam (zu DDR Zeiten noch genutzt, heute leer), Rheinsberg, Hamburg, Biesenthal.
Die notwendige Verknüpfung der weitreichenden Netze der DRP mit den Netzen der Luftwaffe machte es erforderlich, daß bestimmte Elemente des Nachrichtensystems in Übergangsvermittlungen und Durchgangsvermittlungen zusammengefasst wurden und an einer ganzen Reihe von Standorten enger zusammenrückten. D.h. die Lw und die DRP betrieben zwei Einrichtungen, die in unmittelbarer Nähe stehend, die Verknüfung der Luftnachrichtennezte mit denen der DRP ermöglichte. Ein Teil dieser Anlagen wurde nach dem II.-WK auf Basis des Vertrages von JALTA gesprengt, was irrigerweise Jahre später einen Neubau der Post notwendig machte...
Bekannt ist die Luftnachrichtendurchgangsvermittlung und ein anbegschlossener Verstärkerbunker mit der DV der DRP bei Biesenthal. Die Reste der Tarnhäuser stehen noch, die Kellergeschosse sind aber unzugänglich gemacht worden, weil da jahrekang Kinder drin spielten. Die Standorte dieser ÜST'en findet man in den meisten Trassenkarten der DRP im Archiv zumindest vom Großraum her. In Rheinsberg muß man nach den Resten sicher weniger fragen und suchen, als in Hamburg. Die bekannten intakten Standorte möchte ich nicht nennen, weil ich vermute was dann passiert.
Von den Daten und Abmaßen hast Du aber ungefähr Recht, die Üsten bewegten sich in diesen Dimensionen.
Grüsse Hermann
 
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Hallo Hermann,
ganz herzlichen Dank erstmal für Deine Angaben, die mir schon sehr geholfen haben. Mir geht es vornehmlich um die Geschichte und auch die Dislozierung der Anlagen, also in welchen Städten gab es sie oder - wenn das aus verschiedenen Gründen nicht veröffentlicht werden soll - wie oft wurden sie gebaut. Die Nähe zu LW-Stüzpunkten ist natürlich auch ein interessanter Aspekt. Mir persönlich geht es nicht darum, die Anlagen abzuklappern und einzusteigen, mich interessiert nur der historische Hintergrund.

Gruß F.
 
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Hallo Ford,
das ehrt Dich, wenn ich aber die Standorte mit Koordinate veröffentliche, gibt es leider dennoch welche, die über die zum Teil noch zumindest kabeltechnisch einsatzbereiten Gebäude herziehen, von Kabeldieben ganz zu schweigen. Ich möchte den Vertrauensvorschuß der Immobilieneigentümer und der SIREO und anderer nicht verspielen, nur so kommt man tatsächlich noch an Tatsacheninformationen, indem man das eine oder andere Gebäude besuchen, vermessen und dokumentieren darf. ggf könnte ich einige Archivmaterialien zugänglich machen. In der Frage der historischen Zusammenhänge gibt es eine herausragende Persönlichkeit der sich intensivst mit dem Thema befasst hat, weil der die Dinge geschichtlich wissen mußte, quasi als Nachnutzer. Oberst a.D. der Ältere, also der Bruder des Oberst Kampe von der HNZ WOSTOK. Ihn kann man ggf auch bei Foren in Fünsdorf konsultieren, er ist ein ausgesprochener Profi in Angelegenheiten der DRP, von ihm habe ich wertvolle Informationen erhalten, was Recherche und Nutzung betraf.
Grüsse Hermann
 
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@ Herrmann

Da sagst Du was. Auch wenn der Thread nun genau 1 Jahr und 1 Tag alt ist..., hab aber erst jetzt zu diesem interessanten Forum gefunden.
Über die Üsten wurden die angebundenen Vermittlungsstellen/ ämter abgestützt, es handelte sich häufig um den bekannten Bau mit einem Tarnhaus, welches zugleich Wohnung der/ des Postbeamten waren und der darunter befindlichen ÜST. Diese Projekte hat die DP der DDR weiterentwickelt und in den Projekten 59 so ähnlich weitergebaut. Bekannt sind die Üsten aus dem Raum Potsdam (zu DDR Zeiten noch genutzt, heute leer), Rheinsberg, Hamburg, Biesenthal.
Das kann ich bestätigen und hab auch als ausgebildeter FA f. Nachrichtentechnik mit spz. Übertragungstechnik in einer solchen Üst kurzzeitig gearbeitet. Und wenn ich die ganzen Ortsnamen so lese, hab ich mit vielen zusammen meines Jahrganges die Berufsausbildungsschulbank gedrückt.

Wo ich gearbeitet hab damals, war nur eine Üst, aber mit sensiblen Durchgangsverkehr kabelgebunden. Zum einen, sämtliche drahtgebundenen Tonleitungen für das DDR-Fernsehen wurden dort verstärkt und als besonderes Gimmick waren wir Transit Tonleitungsverstärker für den Radiosender RIAS auf der Strecke Berlin - Hof (ja sowas gabs auch). Was das damals geheissen hat muss ich hier sicherlich niemand erklären.

Hinzu kamen auch TFV für Ferngespräche und NFV/WTV für die Russen, die uns damals strategisch sehr räumlich umgeben haben.

Der Knüller war, wir hatten zur Notstromversorgung ne Turbine einer MIG21 (allerdings im Keller des Gebäudes und ne fette 60Volt Bleiakuu immer frisch geladen) . Man waren das noch Zeiten.

Ansonsten das Gebäude (die damalige Üst) war und ist immer noch (heute Telekom - hat jetzt auch ne Turm mit Funkantennen) ne ganz normales oberirdischers Haus, mit ne Wohnung für den Amtschef. Ob jetzt noch ne Postbeamter (Telekom) wohnt, weiss ich allerdings nit und entzieht sich meiner Kenntnis.

Das einzigste was ich unterirdisch kenne und kannte, was wir damals mitbetreuen mussten waren unterirdische Verstärkerpunkte für die Russenleitungen. Die wurden mit Einbruchkontakt gesichert und die Alarmanlage zu modernisieren, war mal meine praktische Abschlussarbeit für mein FA-Brief.

Yogi
 
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na bei dem kaufpreis heist es alle zusammenschmeißen :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

aber wie ich das so sehe, wir die immobilie auch nur von einer firma zur anderen verschoben.vor zwei jahren hing noch ein anderes schild am tor...

gruß robert am huy
 
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Robert,
das ist die lange Geschichte vieler Liegenschaften, Erst wird ein horrender Mondpreis verlangt, den so ohne weiteres keiner zahlen kann und will. nachdem die Liegenschaft völlig verwahrlost ist, kann sie keiner mehr kaufen, weil die zuvor gleiche horrende Summe nunmehr für die Wiederinstandsetzung benötigt wird. Diese Immo heinis hätten mal lieber das Spätzlein in der Hand nehmen sollen, als die Taube auf dem Dach, denn insgesamt gesehen ist neben einer zerstörten Liegenschaft auch kein Geschäft zustande gekommen. Quintessenz. Wer zu spät kommt, den bestraft die Müllabfuhr. Leider.
GRüsse Hermann
 
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