Eichenthal: Bunker der Troposphärenfunkzentrale 302 (BARS 302)

oder 2. das Wasser stand so hoch, hatte aber eine andere Ursache, wie Grund- oder Oberflächenwasser.)
Hallo, Danke für die vielen Zeilen, es macht sich selten jemand die Mühe all das erlebte wiederzugeben. Die beste und umfangreichste Schilderung seit langem wie ich finde.

Ich meine Variante 2 ist die zutreffendere.
 
@Faulkater: danke für den ausführlichen Bericht.

Neben den normalen Führungen gibt es jetzt auch erweiterte Führungen (mit Besichtigungs-Möglichkeit fast aller Räume, nur auf Anmeldung) und Foto-Führungen (dienstags und donnerstags jeweils 18:00, wohl ohne Lautsprecher-Erläuterungen und Effekte, dafür mit Foto-Möglichkeit, aber auch nur ca. 1h).

Wir haben die Führung vor einiger Zeit mitgemacht. Die Zeit genügte der Gruppe vollkommen aus.

Fazit: Mein persönlicher Eindruck von diesem Objekt war etwas (aber wirklich nur etwas) besser als ich vorher gelesen und gehört hatte. Chefin und Chef konnte ich leider nicht persönlich kennen lernen.
Es ist natürlich besser, wenn ein Bauwerk auf diese Weise erhalten und zugänglich gemacht wird, als es dem Verfall preiszugeben, zu verschließen oder gar zu entsorgen.

Leider ist es oft so. Es wird immer viel geredet aber am Besten ist es wenn man sich selbst einen Überblick verschafft und hinter die Kulissen schaut um selbst zu werten.

Beste Grüße
Martin
 
Hallo Martin,

wenn ich so deine Bilder sehe... Du hättest lieber zu Lappen, Eimer, Bürste und Putzmittel (oder vielleicht sogar zu Farbe und Pinsel) greifen sollen als zur Kamera... Ja, bei hellem Licht sieht man leider immer noch, was das Wasser so angerichtet hat.

Ja, wer mit so einem Bauwerk sein Geld verdienen will, muss sich schon was einfallen lassen... Aber sollte eben auch auf Kundenwünsche eingehen...

Und wer kennt sich dort aus: Der Bunker wird doch von der GmbH betrieben? Welche Rolle spielt dann der Verein?

Gruß Karsten
 
wenn ich so deine Bilder sehe... Du hättest lieber zu Lappen, Eimer, Bürste und Putzmittel (oder vielleicht sogar zu Farbe und Pinsel) greifen sollen als zur Kamera... Ja, bei hellem Licht sieht man leider immer noch, was das Wasser so angerichtet hat.

Der Zustand nach der Flutung sollte so erhalten bleiben und wurde auch entsprechend konserviert. Abblättern sollte dort großflächtig nichts. Alles so gewollt und Ziel der Inszenierung.

Beste Grüäße
Martin
 
Thema Füllstand nach Flutung: ist jemandem bekannt woher die große Menge Wasser kam? Denke mal die Zisternen waren nicht mehr voll gefüllt bei der off. Schließung, oder doch?
Grüße
 
Der Inhalt der internen Zisternen würde (selbst wenn sie voll gewesen wären), maximal einen kniehohen Wasserstand erzeugen. Und auch die externe Zisterne (am Wasserwerk ist nicht so groß. Um einen derart hohen Wasserstand wie angeblich damals in der 302 (und heute noch in der 303) zu erzeugen, gibt es nur zwei möglichkeiten: Entweder man musste wochenlang Wasser aus den Brunnen ins Bauwerk pumpen, oder aber das Wasser hat eine natürliche Ursache (zu hoher Grundwasserstand, und somit Übertritt von Wasser aus der Drainage ins Bauwerk nach Abschalten der Drainage-Pumpen, oder aber Oberflächenwasser bei Regen oder Schneeschmelze von oben über diverse Öffnungen ins Bauwerk).

Gruß Karsten
 
Wie sieht den die Lage vor Ort aus?
Ist der Bunker auch in einem Berg, so wie in Wollenberg?
Dann würde Grundwasser ja eigentlich ausscheiden.

Ich hab mal gehört, dass vor der Schließung nach Nutzungsende die Kühlwasserpumpen an den Dieselaggregaten abgeschlagen worden seien.
Das kann ein solches Hochwasser aber keinesfalls verursachen, da nur die Motorkreislüfe leerlaufen, sprich die Verrohrung bis ins Rückkühlbauwerk.
Wie Karsten schon gesagt hat, können es die Zisternen auch nicht gewesen sein.

Betreibt der Herr Wenzel Drainagepumpen?

MfG
 
Was ist denn wenn das Wasser aus dem "Brunnenkopf" ausgetreten ist? Mir fiel in Tessin auf das dort ein Betonpfropfen aufgebracht wurde, das sei wohl gemacht worden weil sonst Wasser von unten in das Bauwerk gelangt wäre.
 
Hallo,

alle drei Trops liegen auf Bergen: Die 301 auf einem doch ganz ordentlichen Hügel, die 302 in einem eher sanften Hügel, und die 303 am Nordende eines langgestreckten Hügels. Aber das mus snicht unbedingt was zu sagen haben. Wenn in einer bestimmten Tiefe eine wasserundurchlässige Bodenschicht ist, kann das Oberflächenwasser nicht bis ins Grundwasser abfließen, sondern staut sich darauf. Wenn dann dort ein Bauwerk eingebracht wird, ist das der tiefste Punkt, und dann sammelt sich das Wasser dort. So ist es wahrscheinlich bei der 303: Der Untergrund besteht aus Gestein. Das Wasser sammelt sich oberhalb des Gesteins, und lüft dort den Hügelrücken entlang bis ins Bauwerk. Das würde auch erklären, warum der Wasserstand dort weitgehend konstant bleibt.

Die Tropos haben jeweils 5 Drainagebrunnen. Die hinteren beiden haben keine Verbindung zum Bauwerk, die vorderen drei sind vom Bauwerk aus zugänglich, jedoch normalerweise mit einem dicken Stahldeckel (wie eine Art Blindflansch) abgedichtet. Die Brunnen reichen etwa bis Unterkante obere Etage. Wenn so ein Deckel nicht dicht ist, könnte also Wasser ins Bauwerk übertreten.
Jeder Drainagebrunnen hat zwei Tauchpumpen, welche über Füllstandselektroden und Aegir-Relais geschatet werden.

Die Weichwasser-Kreisläufe der Motoren enthalten jeweils nur mehrere hundert Liter Wasser, dazu vielleicht noch der Weichwasser-Vorratsbehälter? Sind vielleicht zusammen max. 2 m³. Dann schon eher die Vorratsbehälter für Trink- Brauch- und Kühlwasser, da sind schon einige m³ drin. Aber wie gesagt, dass würde für maximal kniehohen Wasserstand im Untergeschoss reichen.

Die Aussagen zur 302 sind widersprüchlich. Angeblich stand das Wasser unten ca. 2,20 m hoch, die Drainagebrunnen waren hingegen fast trocken. Aber jetzt habe ich erfahren, dass in der 302 doch die Pumpen laufen?

Gruß Karsten
 

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Was ist denn wenn das Wasser aus dem "Brunnenkopf" ausgetreten ist? Mir fiel in Tessin auf das dort ein Betonpfropfen aufgebracht wurde, das sei wohl gemacht worden weil sonst Wasser von unten in das Bauwerk gelangt wäre.

Hallo,

ungenutzte Brunnenköpfe werden verplompt damit das Grundwasser nicht verunreinigt werden kann aber nicht damit kein Wasser austreten kann. Wenn Wasser austreten könnte, hätte man zu Betriebszeiten des BW bereits Probleme gehabt. Der Brunnenkopf ist ja nicht dicht.

vy 73 es 55 de falk
 
Hallo,


Die Tropos haben jeweils 5 Drainagebrunnen. Die hinteren beiden haben keine Verbindung zum Bauwerk, die vorderen drei sind vom Bauwerk aus zugänglich, jedoch normalerweise mit einem dicken Stahldeckel (wie eine Art Blindflansch) abgedichtet. Die Brunnen reichen etwa bis Unterkante obere Etage. Wenn so ein Deckel nicht dicht ist, könnte also Wasser ins Bauwerk übertreten.
Jeder Drainagebrunnen hat zwei Tauchpumpen, welche über Füllstandselektroden und Aegir-Relais geschatet werden.


Gruß Karsten


Hallo,

Karsten schrieb von den Drainagebrunnen, der verplompte Brunnenkopf in Tessin ist der innere Tiefbrunnen für die Wasserversorgung, also zwei unterschiedliche Sachen.

vy 73 es 55 de falk
 
Die Tropos haben keine internen Brunnen. Es gibt aus dem Grundstück Brunnen, das Wasser wird von da aus in eine externe unterirdische Zisterne (in einem Hügel am Wasserwerk) gepumpt. Im externen Wasserwerk wird das Wasser aufbereitet, und steht für das Schutzbauwerk und die oberirdischen Gebäude zur Verfügung. Die Wasserversorgung im Schutzbauwerk wird in Friedenszeiten per Magnetventil an die externe Wasseranlage angekoppelt. Daher kam da in der Küche des SBW immer frisches Wasser aus dem Wasserwerk. Die internen Vorratsbehälter wurden immer automatisch im vollen Zustand gehalten. Im Ernstfall hätte sich das Magnetventil geschlossen, und es wären Pumpen angelaufen, die dann die Wasserversorgung aus den internen Behältern aufrecht gehalten hätten.
Die Tropos haben keine Entwässerung mit natürlichem Gefälle, das Wasser muss aus dem Bauwerk gepumpt werden: Von den Senkgruben der Wasserwerke mit Pumpen in den Schmutzwasser-Sammelbehälter unter dem Sanitärbereich (in den auch das Abwasser von Küche und Sanitäranlagen läuft), von dort aus mittels Tauchpumpe über einen Motorschieber und eine Sollbruchstellen-Überbrückung nach draußen in einen Abwasser-Sammelschacht, und erst von da aus per Gefälle in die Kläranlage.

Gruß Karsten
 
Was ist denn wenn das Wasser aus dem "Brunnenkopf" ausgetreten ist? Mir fiel in Tessin auf das dort ein Betonpfropfen aufgebracht wurde, das sei wohl gemacht worden weil sonst Wasser von unten in das Bauwerk gelangt wäre.

oups, das wird aber SO nicht bei den Führungen erklärt!

Es ist so, wie Amateur-Funker schon sagte; aufgegebene Brunnen werden in der Regel verplombt, damit kein unreines Oberflächenwasser in das Grundwasser gelangen kann. So erläutern wir das auch bei den Führungen.

*)Klugscheissermodus wieder aus

Claus
 
aufgegebene Brunnen werden in der Regel verplombt, damit kein unreines Oberflächenwasser in das Grundwasser gelangen kann
Ich denke so habe ich es auch gehört, ich habe wohl die Richtung verwechselt. Danke für die Richtigstellung.
 
Dann ging es wieder hinauf, zuerst in den linken Sender-Kontrollraum. Hier war doch einigermaßen Licht. Mich wunderte aber dass hier in der 302 ausgerechnet die 4. Tropo-Anlage bestückt war, gerade die, die in 301 und 303 nicht bestückt war. War das so oder hatte man hier was umgebaut?

Karsten, ein Rat »
du solltest dich da auf deine fachliche Kompetenz verlassen. Entsprechend deinen Erläuterungen im Nachbarforum. Mir hat mal etwas Herr Wenzel dazu erzählt, ich war anderweitig mehr beschäftigt und habe nicht nachgefragt. Original ist dies wohl so nicht.

Grüße Frank
 
I, Nachbarforum haben wir dazu bereits diskutiert: Da die 302 im Gegensatz zur 301 und 303 um ca. 45° nach links verdreht ist (warum auch immer, dadurch wurde ja der Zugangstunnel noch länger), zeigt Sender 4 genau nach Süden, könnte also stimmen.

Aber der Verdacht: Herr Wenzel hat den Senderraum der 302 leer vorgefunden (wer auch immer das war? Rüchbaukommando? Schrottis?). Er hat sich also von irgendwo einen Tropo-Sender besorgt (von der 301 wohl kaum, von der 303 wohl auch unwahrscheinlich, dann wohl vielleicht von der 202?) Dieser Sender war aber nicht vollständig (Kontrollpult teilweise ausgeschlachtet, der hintere Schrank (Steuersender?) fehlt). Also hat er anstelle des Schranks die AZUR-60 hingestellt, und in das Pult zwei Monitore eingebaut, die Bilder der Antennen zeigen.
Ist aber nur eine Vermutung...

Gruß Karsten
 
zeigt Sender 4 genau nach Süden, könnte also stimmen.

Süden selbst hilft auch nicht, du müsstest es genauer angeben. Irgendetwas bei 120° bis 150°.

Kennst du eigentlich die DVD 'Objekt 302' (die, die neben dem Buch vertrieben wird) ? Es hilft sicherlich einen Teil deiner Fragen zu beantworten.

Grüße Frank
 
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