AW: Baupionierregiment 2 Bernau
http://www.bundesarchiv.de/foxpublic/B105D99A0A062212000000008AECA2FF/findmittelinfo.html
Einleitung
Aufgaben/Organisation:
Auf der Grundlage des Befehls Nr. 5/67 des Ministers für Nationale Verteidigung wurde im Zeitraum vom 01.03.1967 bis 30.04.1967 der Stab des Baupionierregiments 2 sowie die Stäbe der Baupionierbataillone 4 und 6 aufgestellt. In der Zeit vom 01.04.1967 bis 30.05.1967 war das Baupionierregiment 2 mit den Baupionierbataillonen 4 und 6 in den im Befehl Nr. 11/67 des Ministers für Nationale Verteidigung festgelegten Standorten aufzustellen. Grundlage dafür war der Befehl Nr. 25/67 des Ministers für Nationale Verteidigung vom 12.04.1967. Gleichzeitig war das bis zu diesem Zeitpunkt selbstständige Baupionierbataillon 2 mit Wirkung vom 19.08.1967 in das Baupionierregiment 2 einzugliedern und dem Regimentsstab zu unterstellen. Die personellen und materiellen Übernahmen erfolgten im Zeitraum vom 14.08.1967 bis 19.08.1967. Das Baupionierregiment 2 war dem Chef der Verwaltung Bauwesen unterstellt und war wirtschaftlich mit den Baupionierbataillonen 2, 4 und 6 dem Versorgungsbereich Strausberg angeschlossen. Als Auftrag hatte das Baupionierregiment 2 operative sicherstellende Aufgaben im Interesse der Führung der NVA wahrzunehmen. Das Regiment wurde außerdem mit Aufgaben des Bunkerbaus betraut. Am 03./04.05.1967 wurden die ersten 992 Wehrpflichtigen für das Baupionierregiment 2 einberufen.
Auf der Grundlage des vom Minister für Nationale Verteidigung bestätigten Anhanges zum Stellenplan der Anordnung 13/67 des Stellvertreters des Chefs der Rückwärtigen Dienste für Unterkunft und Bauwesen vom 01.09.1967 wurde zur Sicherung der Führungs- und Leitungstätigkeit in den Baupionierbataillonen, durch Heranbildung von Unteroffizieren für das Baupionierwesen, die Aufstellung der Unteroffiziersausbildungskompanie mit Wirkung vom 01.09.1967 angeordnet. Das Ausbilder- und Führungspersonal wurde aus dem Kaderbestand des Baupionierregiments 2 gestellt. Diese Kompanie wurde dem Regimentskommandeur direkt unterstellt. Sie nahm ihren Lehrbetrieb am 01.12.1967 im Standort Züllsdorf auf.
Ende 1967 bestand das Baupionierregiment 2 aus folgenden Einheiten: Stab des Baupionierregiments (BPR-2), Baupionierbataillon 2 (BPB-2), Baupionierbataillon 4 (BPB-4), Baupionierbataillon 6 (BPB-6) und Unteroffiziersausbildungskompanie 2 (UAK-2).
Zur Errichtung von Sicherstellungsanlagen im Rahmen der gesamten Nationalen Volksarmee wurde außerdem die Baupionierkompanie 2 gebildet. Mit Wirkung vom 01.12.1969 wurde der Personalbestand der Baupionierkompanie 2 auf der Grundlage des Befehls Nr. 78/69 des Regimentskommandeurs aus den Einheiten des Baupionierregiments 2 zusammengezogen. Am 08.12.1969 begann die Kompanie mit ihren spezifischen Bauaufgaben. Die Baupionierkompanie 2 war eine dem Regimentskommandeur direkt unterstellte selbstständige Kompanie.
Mit dem Befehl Nr. 132/69 des Ministers für Nationale Verteidigung vom 30.10.1969 wurde in der Zeit vom 01.11.1969 bis 01.12.1970 das Baupionierbataillon 8 in drei Etappen aufgestellt und dem Stab Baupionierregiments 2 untergeordnet:
1. Etappe: vom 01.11.1969 bis 01.12.1969
1. Baukompanie
Versorgungszug
Bataillons-Medizinischer -Punkt
2. Etappe: vom 01.05.1970 bis 01.06.1970
Stab des Baupionierbataillons 8
Technische Kompanie
Instandsetzungszug
Fernsprechtrupp
3. Etappe: vom 01.11.1970 bis 01.12.1970
2. Baupionierkompanie
Vorläufiger Standort war Züllsdorf und endgültiger Standort Bernau. Dieses Bataillon wurde zur Durchführung spezieller Baumaßnahmen des Ministeriums für Nationale Verteidigung aufgestellt. Damit war die Aufstellung des Baupionierregiments 2 entsprechend des Befehls Nr. 5/67 des Ministers für Nationale Verteidigung abgeschlossen.
Am 01.12.1969 wies das Baupionierregiment 2 nach Bildung der Baupionierkompanie 2 und der ersten Baupionierkompanie des Baupionierbataillons 8 nachfolgende Struktur auf: Stab BPR-2, Baupionierbataillon 2 (BPB-2), Baupionierbataillon 4 (BPB-4), Baupionierbataillon 6 (BPB-6), Baupionierbataillon 8 (BPB-8), Baupionierkompanie 2 und Unterkunftsausbildungskompanie 2 (UAK-2).
Auf der Grundlage des Befehls Nr. 136/76 des Ministers für Nationale Verteidigung vom 04.09.1976 wurde mit Wirkung vom 01.12.1976 aus dem Bestand des Baupionierregiments 2 das Ingenieurbauregiment 2 mit dem Standort Bernau, das Ingenieurbauregiment 12 mit dem Standort Neiden und die Ingenieurbautechnische- und Ausbildungsbasis 2 mit dem Standort Bernau aufgestellt. Die Aufstellung war bis zum 31.12.1976 abzuschließen.
Führungsmäßig wurde das Ingenieurbauregiment 2 dem Chef Militärbauwesen und Unterbringung unterstellt und versorgungsmäßig dem Versorgungsbereich des Ministeriums für Nationale Verteidigung angeschlossen. Die Hauptaufgaben des Ingenieurbauregiments 2 bestanden in der Realisierung militärischer Bauvorhaben im Interesse der weiteren Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft der DDR sowie in den ingenieurbaumäßigen Sicherstellungsaufgaben im Verteidigungsfall. Dazu kam die Erziehung und Ausbildung des Personalbestandes.
Inhaltliche Charakterisierung:
Der Bestand des Ingenieurbauregiments 2 ist lückenhaft überliefert. Die Chronik der Dienststelle liegt für die Jahre 1967 bis 1983 vor. Diese ermöglicht unter anderem einen guten Überblick über die Organisation bzw. die organisatorischen Veränderungen der Dienststelle sowie über die Arbeit der Politorgane. Des weiteren beinhaltet der Bestand die Übergabe- bzw. Übernahmeprotokolle für den Zeitraum 1969 bis 1986, die vor allem Auskunft über den Wechsel von Kommandeuren und Leitern geben. Die Unterlagen zur Kaderarbeit ermöglichen einen informativen Überblick über die personelle Ausstattung des Ingenieurbauregiments 2 für den Zeitraum von 1972 bis 1985. Neben dem Funktionsverteilungsplan des Bau-Pionierregiments 2 von 1972 ist auch der Funktionsverteilungsplan des Bau-Pionierbataillons 4 von 1973 im Bestand enthalten. Zudem sind die Befehle des Kommandeurs für die Jahre 1974 bis 1981, die Berichte über die politische Arbeit von 1978 bis 1986, die Unterlagen zur Haushaltsplanung von 1975 bis 1985 sowie auch Dokumente zur materiellen und medizinischen Sicherstellung überliefert.
Bestandsgeschichte:
Vom Ingenieurbauregiment 2 wurden die Unterlagen, die für die laufende Aufgabenerledigung nicht mehr benötigt wurden, an das Verwaltungsarchiv des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV) abgegeben. Im Verwaltungsarchiv des MfNV wurde bereits eine Kartei zur Erschließung dieses Bestandes erstellt. Die Gliederungsgruppen der Kartei wurden in Anlehnung an den Einheitsaktenplan (K 010/3/001), der für alle Dienststellen der Nationalen Volksarmee verbindlich war, angelegt. Bereits bei den Registraturbildnern erfolgte die Aktenbildung auf der Grundlage dieses Einheitsaktenplanes. Vom Verwaltungsarchiv des MfNV wurden die Akten des Ingenieurbauregiments 2 an das Militärarchiv der DDR in Potsdam abgegeben. Drei Archivalieneinheiten wurden dort wiederum neu verzeichnet und umsigniert (DVW 5-2/34655, DVW 5-2/34656, DVW 5-2/34657). Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde das Archivgut des Militärarchivs der DDR vom Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg im Breisgau übernommen. Zunächst wurden die Unterlagen jedoch im Militärischen Zwischenarchiv in Potsdam verwahrt und kamen erst 1994/95 in das Bundesarchiv-Militärarchiv. Daraufhin wurde der Bestand in die Tektonik des Bundesarchivs eingegliedert und die neue Bestandssignatur DVW 5-2 vergeben. Bis zur Bearbeitung im Februar 2007 lagerten die Unterlagen noch unter der Archivzugangsnummer aus dem Verwaltungsarchiv bzw. unter der Signatur, die im Militärarchiv Potsdam vergeben wurde.
Archivische Bewertung und Bearbeitung:
Vom 19. bis 23. Februar 2007 wurden die Akten im Bundesarchiv-Militärarchiv endverzeichnet. Dabei wurden neue Signaturen vergeben und die alten Signaturen entsprechend vermerkt.
Zitierweise:
BArch DVW 5-2/...
Laufzeit:
1967 - 1986
Benutzungsbedingungen:
Grundlagen für die Benutzung von Archivgut des Bundes sind das Bundesarchivgesetz und die Bundesarchiv-Benutzungsverordnung.
Bearbeiter/in:
Karolin Küchler, Susanne Meinicke
Datum:
März 2007
Hauptbestandsinfo:
Bestandssignatur: DVW 5 2
Bezeichnung: Ingenieurbauregiment-2
Laufzeit: 1967-1990
Bestandsart: Schriftgut
Provenienz: Ingenieurbauregiment-2
Umfang: 1,1 lfd. m
Lagerung: (Benutzungsort) Freiburg Endarchiv