Troposphärenfunk-Antennenfeld

mumpi

New member
Hallo Forenfreunde,

habe bei meinen Streifzügen über die verschiedensten Hidden- und Lost-places-Foren bisher einigeTroposphärenfunkzentralen gesehen, mir ist aber noch nie ein dazugehöriges Antennenfeld begegnet. Würde mich sehr interessieren,wie sowas aussah, da ich meinen Grundwehrdienst Ende der 60er Jahre, auf einer mobilen Troposphärenfunkstation verbracht habe: R122 (NR5-Neubrandenburg-Fünfeichen). Die zu einer Station gehörenden Antennen waren ja nicht klein: 10-Element_Yagi Trägerrohr so 5-6m lang daran die 10 Elemente aus dünnem Al-Rohr ca 2,5-3cm Durchmesser und etwa 2,5-3m Länge. Das ganze Gebilde auf einem 10m Teleskop-Kurbelmast. Diese Antenne hatte sowohl Sender- als auch Empfängerfahrzeug. Die waren sicher aus der _Luft sehr gut zu sehen. Wie wurde das bei den NAZ realisiert? Da ich auch lizenzierter Funkamateur bin, ist diese Frage für mich auch sehr interessant.
Wäre Toll, wenn einer da mal ein Bild hätte.
Gruß, Peter
 
Eine Troposphärenfunkverbindung ist im Prinzip eine spezielle Richtfunkverbindung, die eben über die Troposphäre (die Grenze zum Weltraum) als weitere Reflexionsschicht läuft. Daher erfordert sie -egal ob stationär oder mobil- parabolspiegelartige Antennen zum Senden bzw. Empfangen.

Irgendwie ist es schon ein Irrwitz » schwer verbunkerte Sende/Empfangsanlagen auf der einen Seite und unmittelbar (auch noch technisch bedingt) direkt daneben Mastanlagen mit Spiegelantennen. So ist aber der technische Zusammenhang. Zur weiteren Information siehe erstmal die angegebene PDF-Datei. Auf Seite 8 sind die Antennen zu erkennen.

www.bunker-wollenberg ...

Grüße Frank
 
Hallo Mumpi,
bei den mir bekannten Systemen R410 und R412 wurden Parabolantennen verwendet, wie djidwka schon sagte. Diese Systeme gab es sowohl als Stationäre als auch Mobile Variante. Beides ist im Bunker Wollenberg zu sehen. Bei den Stationären Systemen, wurden die Antennen ( je nach System ) entweder auf ein Fundament, direkt am Boden montiert oder an einen Stahlgittermast. Die R410 und R412 im GHz bereich. Bei Mobilen Systemen waren die Antennen direkt auf dem Dach des Koffers des LKW montiert. Am besten hinfaren und ansehen. Im Bunker Kossa steht meines Wissens eine Mobile Anlage rum, in Wollenberg gibt es sowohl verschiedene Mobile als auch stationäre Technik.

... meint BURK
 
So ist es im Prinzip. Um es etwas zu Ergänzen, es war gestern schon ziemlich spät, hat @Mumpi ja offenbar an der ersten TFRA Anlage gearbeitet, welche in die Truppe eingeführt wurde. Diese arbeiteten im Bereich hinter dem Frequenzen der damaligen (analogen) II.Fernsehprogramme. Daher die Lang-Yagis als Antennensysteme.

Die Technik wurde weiterentwickelt und in den 80er Jahren Systemen arbeitete man im ~4 GHz Bereich, also im Bereich der Sat-Schüsseln (vor den SAT-TV-Frequenzen).

Troposphären-Richtfunkgerätesätze NVA Auszug
R 122 „Fregat“ Gerätesatz auf SIL-157 (2 Kfz) 0,7 - 1,0 GHz - 1968-1980
R 412 A „Torf“ Tropo.Rifu.Gerätesatz auf Ural-375 (2 Kfz) - 1985-1990
R 417 „Baget“ Tropo.Rifu.Gerätesatz auf KAMAZ-4310 (2 Kfz) 4,435 - 4,750 GHz - 1985-1990
R 417 S „Baget“ Tropo.Rifu.Gerätesatz, stationär im Netz „BARS“

Und um einmal eine andere Quelle zu zeigen, das nachfolgende Bild einer mobilen Station. Weitere Aufnahmen mobiler Systeme sind auch in dem in #2 zitierten Dokument enthalten.

Grüße Frank

Darstellung Quelle » Handbuch zur Geschichte des militärischen Fernmeldewesens - Hans Georg Kampe
 

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hallo Frank, danke für die flinke Antwort. Hatte nur die "Monsteryagis" im Blick und was das für ei Antennenwld sein müsste, denn mit 4-5 festen Funkstrecken musste man sicher rechnen - wären dann 8-10 Yagiantennen geworden-aber durch das Schwenken auf die Dezimeterbereiche waren dann kleinere Parabolantennen möglich. Wenn die Spiegel aus Drahtgeflecht bestanden, waren sie natürlich aus der Luft nicht mehr so akut sichtbar.
Gruß, Peter
 
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