AW: GSSD Bunker bei Ribnitz Dammgarten
Jens, vielleicht ist ja auch der Denkansatz, nämlich die Zuordnung der JLS zu den Flugplätzen falsch. Der Posten einer integrierten Jägerleitstelle im Aufbau der Gefechtsordung in der Tiefe und ganz vorn hatte andere Aufgaben als irgendwelche Flugplatzunterstützenden Maßnahmen umzusetzen.
Leider neigen alle möglichen Leute zu der Tendenz alles und jedes jemanden zuzuordnen, ohne zu beachten, dass es nicht nur horizontale Ebenen in der Militärhirarchie gab, sondern auch vertikal unterschiedliche. Jägerleitung war Bestandteil jedes GS, später wurde nochmals in Armeefliefgerkräfte und Frontfliegerkräfte seziert, 1959 war das noch etwas verschwommener. Die Dislozierung der 5 Anlagen
( eine Quelle spricht von 6) in der ehemaligen DDR hatte einen anderen Sinn, nämlich im Bedarfsfall die Leitung der Jäger nach vorn sicherzustellen. Dementsprechend gab es bestimmte Verantwortungsbereiche. Dass die Anlagen bewusst in bestimmte Nähen der FP gerückt sind hatte personelle, technische und vor allem fernmeldetechnische Hintergründe. Der leitradius im Verantwortungsbereich betrug ca. 100 km , das bedeutete bestimmte Technik und regionale Besonderheiten für jede JLS in ihrem Bereich.
Weil dem 1959 so war, haben manche Historiker heue schon rein gegrafisch Probleme mit der Zuordnung und der Wichtung des Aufgabensprektrums, man darf aber aus meiner Sicht nie den realen Zeitpunkt ausser Acht lassen. Aufgaben der JLS wurden von den Anlagen bis zum Schluß wahrgenommen, wenn auch in anderer Form. Die Arbeit der JLS ist auch den GS der einzelnen Ebenen ja in den Jahren gewachsen. Schon an den Normativen der 100 km ist für 1959 erkennbar, dass die Anlage mit der Anbindung an verschiedene Netze nicht zu einem Geschwader oder einem Fliegerregiment gehörte. das wird schon an den Anzahlen klar.
Mit den FP an sich, hatten die nichts zu tun, daher auch die Lage abseits, ganz bewusst gewollt. Die Anlagen hatten Zugriff auf bestimmte Aschlußebenen der Netze auf dem Platz u. auf die 24./ 16.LA, bzw. den damaligen Koprs-GS. Sie bezogen auch die Wettermeldungen aus diesen Netzen für ihre Arbeit im regionalen Verantwortungsbereich daraus. Ansonsten braucht man über weitere Zusammenhnge zu den Plätzen nicht nachzudenken, mann muss sich den möglichen Aufbau der Gefechtsordnung zum gedachten Zeitpunkt ansehen, bzw. die möglichen Handlungsrichtungen der eigenen Kräfte und vor allem die Dislozierung des potentiellen Gegners mit seinen KUM zu dieser Zeit, dann kommt man weiter, warum, weshalb, genau da oder auch nicht.
Sehr viel Arbeit und wühlen in Papier, das schon 40 Jahre mieft...
Grüsse Hermann
Bezugspunkt: Aufgaben, Bestand, technische Sicherstellung der JLS im Rahmen der Gefechtssicherstellung usw. usf. Stand 1965 (zugegeben etwas später, aber dafür konkret) Verlag MO Moskau 08-1965
Gebaut wurden die Anlagen von deutschen Firmen, bis zur Innenausstattung alles deutsch, einziger Einbau der Koljas, NEA, Fernmeldetechnik, Filter etc. Typbau. Konstruktionsbüro unbekannt, kontrollierender Baustab: Fürstenberg mit Ast in Schwerin.