Ribnitz Damgarten: GSSD Bunker / Jägerleitstation

Martin Kaule

Administrator
Unweit der Stadt befindet sich folgendes Bauwerk.

Monolit, 2 Eingänge (einer verschüttet), 1 x Notausgang, 1 Montageschacht, NEA nicht mehr vorhanden.

Weitere baugleiche Anlagen sind bisher bekannt:

- Flugplatz Merseburg [ Anlage bei Merseburg ]
- Flugplatz Lärz

Kennt jemand weitere Standorte?

Viele Grüße
Martin
 
AW: GSSD Bunker bei Ribnitz Dammgarten

Moin Maddin,

befindet sich der Bunker moeglicherweise unterhalb einer kleinen Motorcrosstrecke?


Grueße F.
 
AW: GSSD Bunker bei Ribnitz Dammgarten

Der Bunker befindet sich so weit vom Flugplatz entfernt das man nicht mal auf die Idee kommen könnte das ein Zusammenhang mit diesem oder der Luftverteidigung generell besteht.
 
AW: GSSD Bunker bei Ribnitz Dammgarten

Der Bunker befindet sich so weit vom Flugplatz entfernt das man nicht mal auf die Idee kommen könnte das ein Zusammenhang mit diesem oder der Luftverteidigung generell besteht.

Genau deshalb frage ich. Die kleine Crosstrecke kann inzwischen laengst wieder zugewaschen sein, mein Besuch ist Jahre her und von Pütnitz ist die Liegenschaft, die ich meine, weit entfernt ( ueber 5 km bis zum Tower ).


Fulcrum
 
AW: GSSD Bunker bei Ribnitz Dammgarten

Warum ähnlich? Ist doch identisch. Die Frag ist halt ob es mehr als nur vier davon gebaut wurden.
 
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Warum ähnlich? Ist doch identisch.
Ich wollte mich nicht pauschal auf "baugleich" festlegen, da im älteren Beitrag (Merseburger Anlage) Unterschiede beim angebauten Filterraum erwähnt wurden.

Ein gemeinsames Merkmal ist bei der Lage der Objekte erkennbar: Drei der vier Bunker (Damgarten, Lärz, Merseburg) befinden sich in der Nähe von FP der Jagdflieger- bzw. Jagdbomberdivisionen.
Da sollte man sich das Umfeld von Großenhain und Zerbst mal genauer anschauen. Allerdings haben diese FP einen GS ...
 
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@Jens,
bitte Zeischiene beachten. Die GS in Zerbst und Großenhain entstammen einer anderen Zeitepoche wie die GS in der Nähe von Merseburg, Lärz und Damgarten. Damals, um 1960 war die Luftverteidigung anders organisiert wie eben 10 Jahre später.

Wegen dem Filterraum des Objektes bei Merseburg: das lag wohl daran das es anders intpretiert wurde weil meine Zeichnung unvollständig und womöglich nicht ganz richtig war.

Ich halte alle vier Anlagen für exakt baugleich.
 
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Genau deshalb frage ich. Die kleine Crosstrecke kann inzwischen laengst wieder zugewaschen sein, mein Besuch ist Jahre her und von Pütnitz ist die Liegenschaft, die ich meine, weit entfernt ( ueber 5 km bis zum Tower ).

"Danke" fuer die Bezugnahme.
 
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Ohhhh, da messe ich doch gleich mal nach. Vielleicht gibt es ja einen Zusammenhang. Gute Idee. Die Richtung ist jedesmal anders.
 
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Na gut, meine Frage war nicht ganz bis zu Ende gedacht. Dass die Objekte in exakt der gleichen Richtung und Entfernung liegen, ist ja topografisch nicht möglich. Aber westlich oder östlich des FP, würde das Suchgebiet eingrenzen helfen.
Die Entfernung passt bei Erfurt übrigens auch. Mir ist nur der zeitliche Zusammenhang etwas unklar: Nach http://www.luftfahrt-erfurt.de war Bindersleben nur bis 1956 sowj. Militärflugplatz, und das wohl vorwiegend für Transportmaschinen. Der Bunkertyp, der als Jägerleitstelle (oder GS) geführt wird, dürfte aber erst Ende der 50er Jahre gebaut worden sein, wenn ich mal von Merseburg ausgehe. Jagdflieger gab es auch in Nohra nicht.
 
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Jens, vielleicht ist ja auch der Denkansatz, nämlich die Zuordnung der JLS zu den Flugplätzen falsch. Der Posten einer integrierten Jägerleitstelle im Aufbau der Gefechtsordung in der Tiefe und ganz vorn hatte andere Aufgaben als irgendwelche Flugplatzunterstützenden Maßnahmen umzusetzen.
Leider neigen alle möglichen Leute zu der Tendenz alles und jedes jemanden zuzuordnen, ohne zu beachten, dass es nicht nur horizontale Ebenen in der Militärhirarchie gab, sondern auch vertikal unterschiedliche. Jägerleitung war Bestandteil jedes GS, später wurde nochmals in Armeefliefgerkräfte und Frontfliegerkräfte seziert, 1959 war das noch etwas verschwommener. Die Dislozierung der 5 Anlagen
( eine Quelle spricht von 6) in der ehemaligen DDR hatte einen anderen Sinn, nämlich im Bedarfsfall die Leitung der Jäger nach vorn sicherzustellen. Dementsprechend gab es bestimmte Verantwortungsbereiche. Dass die Anlagen bewusst in bestimmte Nähen der FP gerückt sind hatte personelle, technische und vor allem fernmeldetechnische Hintergründe. Der leitradius im Verantwortungsbereich betrug ca. 100 km , das bedeutete bestimmte Technik und regionale Besonderheiten für jede JLS in ihrem Bereich.
Weil dem 1959 so war, haben manche Historiker heue schon rein gegrafisch Probleme mit der Zuordnung und der Wichtung des Aufgabensprektrums, man darf aber aus meiner Sicht nie den realen Zeitpunkt ausser Acht lassen. Aufgaben der JLS wurden von den Anlagen bis zum Schluß wahrgenommen, wenn auch in anderer Form. Die Arbeit der JLS ist auch den GS der einzelnen Ebenen ja in den Jahren gewachsen. Schon an den Normativen der 100 km ist für 1959 erkennbar, dass die Anlage mit der Anbindung an verschiedene Netze nicht zu einem Geschwader oder einem Fliegerregiment gehörte. das wird schon an den Anzahlen klar.

Mit den FP an sich, hatten die nichts zu tun, daher auch die Lage abseits, ganz bewusst gewollt. Die Anlagen hatten Zugriff auf bestimmte Aschlußebenen der Netze auf dem Platz u. auf die 24./ 16.LA, bzw. den damaligen Koprs-GS. Sie bezogen auch die Wettermeldungen aus diesen Netzen für ihre Arbeit im regionalen Verantwortungsbereich daraus. Ansonsten braucht man über weitere Zusammenhnge zu den Plätzen nicht nachzudenken, mann muss sich den möglichen Aufbau der Gefechtsordnung zum gedachten Zeitpunkt ansehen, bzw. die möglichen Handlungsrichtungen der eigenen Kräfte und vor allem die Dislozierung des potentiellen Gegners mit seinen KUM zu dieser Zeit, dann kommt man weiter, warum, weshalb, genau da oder auch nicht.
Sehr viel Arbeit und wühlen in Papier, das schon 40 Jahre mieft...
Grüsse Hermann
Bezugspunkt: Aufgaben, Bestand, technische Sicherstellung der JLS im Rahmen der Gefechtssicherstellung usw. usf. Stand 1965 (zugegeben etwas später, aber dafür konkret) Verlag MO Moskau 08-1965
Gebaut wurden die Anlagen von deutschen Firmen, bis zur Innenausstattung alles deutsch, einziger Einbau der Koljas, NEA, Fernmeldetechnik, Filter etc. Typbau. Konstruktionsbüro unbekannt, kontrollierender Baustab: Fürstenberg mit Ast in Schwerin.
 
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Hermann, besten Dank für deine umfassende Erklärung. Dagegen kann ich natürlich nichts einwenden. Also 5 (6) Anlagen, nach denen wir insgesamt suchen ...
 
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Wir hatten uns damals beim Merseburger Bauwerk gewundert das dort alles so schön gerade war und eigentlich typisch deutsch aussah. Es ging die Vermutung das der Bunker eventuell von "unsren" gebaut wurde und nur von den Koljas genutz wurde.
Die meisten anderen Bunker sind ja weitgehend schief und krumm in die Landschaft betoniert. Es gibt zwei Möglichkeiten. 1. Er wurde tatsächlich von Deutschen gebaut oder 2. Nach dem Bau dieser Typen sind alle Wasserwaagen und Lotschnüre bei den Koljas auf unerklärliche Art plötzlich abhanden gekommen.
Ist der Bunker an der Küste auch so ordentlich gebaut?

Patrick
 
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