AW: Gelände Konrad wolf straße
Investor plant Hotel in alter Süßwarenfabrik
Momper Projektentwicklungs GmbH mit Ausführung in Hohenschönhausen beauftragt
Im Volksmund heißt sie "Alte "Schokoladenfabrik". Nach den Plänen eines Investors soll der fast hundertjährige Backsteinbau an der Konrad-Wolf-Straße 82-84 wieder zu einem gewerblichen Aushängeschild in Hohenschönhausen werden. Geplant sind ein Einzelhandelszentrum und Hotel, Seniorenwohnungen und Dienstleistungseinrichtungen. Nachdem sich eine amerikanisch-deutsche Erbengemeinschaft lange nicht zum Verkauf entscheiden konnte, hat der Bayreuther Investor Harry Krause die marode Immobilie jetzt erworben. Die Berliner Momper Projektentwicklungs GmbH, deren Geschäftsführer seit 1993 Abgeordnetenhaus-Präsident Walter Momper ist, soll das Vorhaben umsetzen. Momper sagt zu den Plänen: "Für einen Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern und einen Discounter (700 Quadratmeter), deren Hallen hinter und neben dem Gebäude entstehen sollen, sowie für vier andere Geschäfte haben wir schon Mietverträge." Insgesamt seien mindestens 4000 Quadratmeter Verkaufsfläche vorgesehen, weniger rechne sich nicht. Dazu kämen 170 Pkw-Plätze. Baustadträtin Katrin Lompscher (Linkspartei.PDS) ist skeptisch und blockt ab. Sie hält "wenn überhaupt, nur 2500 Quadratmeter für tragfähig". Sonst würden andere Läden an der Konrad-Wolf-Straße und sogar im weiter entfernten Center "Hohenschönhauser Tor" eingehen, befürchtet Lompscher.Einwände von Mitgliedern des BVV-Stadtentwicklungsausschusses wie Jörg-Peter Sellmann (CDU), das Fabrikgebäude sei ein Schandfleck und seine Wiederbelebung würde die triste Straßenseite gegenüber dem Sportforum erheblich aufwerten, weist sie bisher zurück. Sellmann wünscht sich allerdings auch ein "paar Sportläden". Projektentwickler Momper will nun mit einem unabhängigen Gutachten nachweisen, daß entsprechender Einzelhandelsbedarf besteht und nicht zu Lasten anderer Händler gehen würde. Er macht auch geltend, daß im hinteren Bereich des Fabrikgrundstücks an der Sandino-, Mittel- und Simon-Bolivar-Straße Reihenhäuser oder Stadtvillen entstehen sollen. Dafür gebe es aber noch keine konkreten Pläne. Die Investition nur für das Fabrikgebäude und die Handelseinrichtungen beziffert Momper auf elf bis zwölf Millionen Euro.1908 hatte sich die Deutsch-Amerikanische Zuckerwarenfabrik Georg Lembke an der damaligen Berliner Straße angesiedelt. Anfang der 1950er Jahre enteignet, firmierte der Betrieb bis 1963 unter dem Namen VEB Pralina. Dann wurde in dem Gebäude bis 1992 Eisenbahn-Signaltechnik produziert.