Kluczewo (Stargard): Flugplatz

Die Koordinate führt zunächst einmal zur Teilliegenschaft Wachkompanie. Mit dem alten Gebäude das den unterirdischen Gang hat. Die Koordinate selbst zeigt einen Flachbau aus den 1980er-Jahren. Was mit einer Flugleitung sehe ich dort nicht.

Geschenkt, ich lag falsch. Du bist der Fachmensch, dem ich vertraue!
Für Deine Typbau-Sammlung hier noch ein Bild der Flugleitung aus Szprotawa, Vorderseite (nach Abzug baulicher Improvisationen/Modifikationen - für mich passt das ...):

Flugleitung Szprotawa.JPG

Gutgehn, Christian
 
Ja, als Wachkommando ist mir das auch bekannt. Der Gang ist eher rätselhaft, ohne richtigen Ausstieg, befestigt mit dem Baumaterial No. 1 -> Sandbleche.
Und er endete innerhalb des umzäunten Gebietes.
 
Und wenn ich schon mal dabei bin, hab ich mal ein paar Sachen eingezeichnet, die mir noch eingefallen sind. Hab bestimmt auch was vergessen, naja.

flughafensperenberg_1.png

Aber eigentlich sprengen wir hier den Stargard Fred, vielleicht kann ein Mod das Sperenberg-Zeug in einen neuen oder sonstwie geeigneten Strang separieren.
 
@Mastercloser,
vielen Dank für die Karte mit Deinen Einschätzungen/Erinnerungen!
Mir ist jetzt klar, das das von mir in Beitrag #18 als "zweite Flugleitung" bezeichnete Gebäude der Standort Deines als Nummer 2 (Ersatz-Flugleitung) bezeichneten Objektes ist. Bin da vor 5 oder 6 Jahren nur so vorbeigelaufen, und dachte: noch ne Flugleitung, sehr merkwürdig ... Ich habe damals kein Photo gemacht, weil alles total zugewachsen war - und, es hat mich damals einfach/leider nicht interessiert (wahrscheinlich kenne ich die Keller im Kasernenareal besser als den eigentlichen Flugplatz).
Ich werde da bei Gelegenheit trotzdem noch mal rumstreunern und Bilder machen.

Gutgehn, Christian
 
Zum Thema Su-27 und AU-19 in Stargard, diese Bogendeckungen waren die ersten dieser Art außerhalb der Sowjetunion. Falls sich dort keine nachweisen lassen dann sind es die ersten überhaupt. Nach Stargard wurde in Reihenfolge AU-19 in Chojna, Wittstock und Merseburg errichtet, bzw. waren im Bau.

Der Baubeginn der ersten AU-19 in Stargard datiert bereits auf das Jahr 1984, mind. 4 Stück ließen sich zum Jahresende ausmachen.
1985 wurden 7 AU-19 erkannt.
1986 wurden bis zu 24 AU-19 in unterschiedlichen Stadien der Errichtung und Fertigstellung erkannt.
1987, dem Jahr der Einführung der Su-27 am Standort waren zum Jahresende 17 fertig gestellt und 9 weitere im Bau. Zu diesem Zeitpunkt verfügte das 159. Garde-Jagdfliegerregiment über 31 MiG-21SMT, 4 MiG-21UM, 13 Su-27S und 3 Su-27UB.*
1988 waren zum Jahresende 27 AU-19 fertig gestellt, die Maßnahme war dort damit offensichtlich abgeschlossen. Gleichzeitig begannen die Bauarbeiten zur Errichtung von AU-19 im benachbarten Chojna.
Zu diesem Beitrag von 2015, hinsichtlich der AU-19 in Stargard muss ich mich korrigieren. Denn da wurden doch tatsächlich erst 17 AU-16 gebaut und nach dieser Baumaßnahme folgten 10 AU-19.
In eine AU-16 passt übrigens keine Su-27 hinein.
Daraus ergeben sich zwei Thesen für die geplante Verwendung der AU-16 in Stargard. Die Situation in Stargard hinsichtlich der Bogendeckungen ist also etwas ungewöhnlich ....
 
Hier eine Übersicht über die in Stargard gebauten AU-16 und AU-19. Begonnen wurde - wie bereits formuliert - 1984 mit den AU-16. Diese waren entweder für MiG-29 vorgesehen - falls dieses Regiment von MiG-21 auf MiG-29 umrüsten sollte oder für Su-24.
Su-24 waren aber nicht in Stargard stationiert. Hier war möglicherweise ein Vorwärtsstationierung von Regimenten/Staffeln geplant. Das dafür Schutzmaßnahmen in Millionenhöhe an Rubeln getätigt wurden ist sehr ungewöhnlich.
1987 waren 17 Flugzeugbunker fertiggestellt, das dürften die AU-16 gewesen sein. Gleichzeitig begann in Stargard die Umrüstung von MiG-21SMT auf Su-27S. Die Su-27S waren als Begleitschutzjäger für die Su-24 vorgesehen.
Insgesamt wurden - wie bereits formuliert - 10 AU-19 gebaut, vier davon für das Alarmbereitschaftssystem.
Diese 27 Flugzeugbunker muss man zu den ursprünglich vorhandenen 40 AU-11 dazuzählen.
Aber wie auch immer, es bleibt bei nur 10 AU-19 die als Schutzbau für die Su-27 genutzt werden konnten.
Die vier AU-19 im Süden für das Alarmbereitschaftssystem wurden vor etwa 20 Jahren abgerissen. Bis auf eine AU-16 haben alle verbliebenen AU-16 und AU-19 noch ihre Tore. Die Bunker sind nicht zugänglich und werden von einem Landwirtschaftsunternehmen als Lager genutzt.
 

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Mir ist nicht ganz klar, worauf du in diesem Beitrag (#26) hinaus willst. Geht es dir bezüglich AU-Baues letzlich um eine scheinbare Fehlinvestition von Geldmitteln der seinerzeit schon bankrotten UdSSR? So wie Anfang der 60er die Startplätze für R-12 in Vogelsang und Neuthymen?

Und als blutiger Laie zum Thema noch zwei Fragen:
- wo in Polen waren Ende der 1980er Su-24 stationiert (Osla ist mir bekannt)?
- könnte es ein Zusammenspiel von zwei Flugplätzen bezüglich Su-24 und deren Begleitschutz Su-27 gegeben haben?

Und noch eine Bitte: Die Bogendeckung für Me-163 kenne ich nur als Trümmerhaufen. Kannst du bitte noch mal ein Bild der kompletten Bogendeckung hochladen?

Gutgehn, Christian
 
Also wenn damals geplant war auf diesem Flugplatz MiG-29 zu stationieren und diese Planung wurden dann auf geändert auf Su-27 dann war das tatsächlich eine Fehlinvestition. Man könnte es in diesem Falle dann schon etwas mit der nicht durchgeführten Stationierung der SS-4 in der DDR vergleichen.
Die andere Variante (These) sind die erwähnten Su-24. Derer gab es drei Flugplätze in Polen. Szprotawa, Zagan und Krzywa. Also mit Frontbombern Su-24. Die Su-24 Aufklärer in Brzeg berücksichtige ich hierbei nicht.
In der Tat ist das so das die Su-27 als Begleitschutzjäger für die Su-24 vorgesehen waren. Das Vorgängermuster MiG-21 konnte diese Aufgabe nur eingeschränkt wahrnehmen. Entsprechende Übungen sind dokumentiert.
Hier gehts aber nicht um die Su-24 in Polen sondern um Regimenter die in der UdSSR stationiert waren und vorverlegt werden sollten. Möglicherweise eben nach Stargard. Das müssten dann die Su-24 der Regimenter aus Tschernjachowsk, Tukums und Ämari gewesen sein.
Eine andere Begründung kann man für die 17 AU-16 in Stargard nicht geben.
Und wenn man jetzt nach Wittstock und Merseburg schaut dann fällt auf das dort AU-19 gebaut wurden (gebaut werden sollten) und zuvor AU-16 (für die heimischen MiG-29). Die Vorwärtsstationierung von Su-24 der Regimenter aus Tschernjachowsk, Tukums und Ämari in Stargard, Wittstock und Merseburg bleibt also spekulativ. Wie auch immer, zusätzlich zu den 10 geschützt untergestellten Su-27 in Stargard kämen dann halt noch jeweils vier Stück in Wittstock und Merseburg dazu.


Wegen der Me-163, hier ein Foto aus 2012, bereits in dem Buch Geheimprojekte der Luftwaffe publiziert.
 

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