Weimar: Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929–1956

klausm

Moderator
Habe mir heute die interessante Ausstellung heute angesehen. Der Eintritt ist in Weimar kostenlos, man kann aber gerne etwas Spenden, was ich auch getan habe. Die Spendengelder sollen für den Aufbau einer neuen dauerhaften Ausstellung in Moskau verwendet werden.
In Moskau gibt es übrigens auch ein Gulag-Museum... wen es interessiert.
Zu diesem Thema wird ausgesagt:
„Memorial“ arbeitet in äußerst bescheidenen Räumlichkeiten in Moskau. Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora entwickelt derzeit gemeinsam mit „Memorial« ein Konzept, um wenigstens ein Teil der Objekte dieser Ausstellung auch für Besucher in Moskau dauerhaft zu präsentieren. Über die dafür benötigten Mittel, etwa 150.000,- Euro verfügt „Memorial“ nicht. Unterstützung vom russischen Staat oder von der Stadt Moskau ist derzeit nicht zu erhoffen.

Die Ausstellung wirkt sehr professionell gestaltet. Sie beleuchtet die Entwicklung des Lagersystems, die Schiksale der Gefangenen, die Einbettung in den historischen Kontext und vergleicht die verschiedenen Lagertypen im bzw. unmittelbar nach dem II. Weltkrieg und den Umgang mit dem Thema bis heute. Man kann interessante Details entdecken, so zum Beispiel den Fakt, dass vielen der damals führenden Köpfe des Lagersystems kein langes Leben vergönnt war und sie selber Opfer ihres politischen Systems wurden. Auch der Verurteilungsgrund "Mitleid mit dem Feind" war mir bisher nicht geläufig. Erstaunt hat mich, was für gut sichtbare Spuren man noch in den 1990er Jahren in der ehemaligen Sowjetunion gefunden hat (hier sieht man einige aussagekräftige Fotos in der Ausstellung). Mir wurde auf Nachfrage das Fotografieren ohne Blitzlicht erlaubt, deshalb kann ich hier auch ein paar Bilder von der Ausstellung zeigen, leider hatte ich nur mein Handy dabei.

Gruß Klaus
 

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Die Ausstellung wirkt sehr professionell gestaltet. Sie beleuchtet die Entwicklung des Lagersystems, die Schiksale der Gefangenen,

Die Arbeit ist aber, da sie nicht in staatlicher Hand ist für das Land vergleichsweise offen...
und ja, es wurde in Moskau auch beklagt, dass es keine Gelder gibt. Das Museum selber ist in einem recht erbärmlichen Gebäude untergebracht. Für viele Exponate eigentlich zu feucht, besonders die ungeheizten Kellerräume. Wobei dort auch keine "echten Exponate" stehen sondern eher Bilder, Bildretuschen und Nachbauten von Lagerbetten und Zellen.

Hier ein Bild aus dem russischen Ausstellungsbereich, der die Lagerpritschen zeigt, im Hintergrund die Tür zur Zelle, wo Film und Tondokumente abgespielt wurden:

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