Lossa: diverse Bunkeranlagen

AW: Wer weiß was über Lossa?

habe diese Thread erst jetzt endeckt

möchte noch Folgendes zu den beiden Fotos von Bollerfritze sagen

bei den beiden Fotos handelt es sich um Flächen, welche im Herbst 2001 als sog. Gefahrenabwehrmaßnahme im Auftrag der LEG Thüringen eingezäunt wurden

der Boden auf diesen Flächen ist mit Chloracetophenon (Grundstoff für Tränengas) kontaminiert, Munition ist dort nícht vergraben,
durch die Einzäunung soll verhindert werden, dass Mensch (vor allem Pilzsucher) und Tier (Schwarzwild) die Flächen nicht betreten

das CAP wirkt als Tränengas augenreizend,
da der Boden relativ stark kontaminiert war bzw. ist, kam es vor, dass man nach dem Betreten, wenn Erde an den Schuhen klebte und wenn mann dann ins warme Auto stieg die Wirkung einsetzte und Autofahren nicht mehr möglich bzw. dementsprechend gefährlich war


die Flächen dienten damals auf Grund ihrer Feuchte dem Schwarzwild als Suhle,
das CAP saß somit in der Decke von den Sauen, das hatte zur Folge, das die Jäger das Wild nicht mehr schießen wollten/durften bzw. vermarkten konnten

die Ausbreitung der CAP-kontaminierten Erden sollte verhindert werden


Kosten des Zaunbaus damals: ca. 146.000 DM (brutto)
davon ca 1/3 für Arbeitsschutz
der Zaun ist ca. 0,5m tief im Boden eingelassen, damit Schwarzwild nicht durchgraben kann
Zaunelemente wurden mit Spezialschrauben verschraubt, damit die teuren Zaunfelder nicht gestohlen werden
der Zaun hat wirklich Qualität, wie man sieht steht er ja auch noch
um die zwei mit Stahlgitterzaun eingezäunten Flächen wurden noch der übliche Forstschutzzaun gezogen
die Zauntrassen der Stahlgitterzäune wurden vor der Baumaßnahmen auf Kampfmittel geprüfte: Ergebnis: eine "halbe" Stabbrandbombe (nach Auskunft des begleitenden Kampfmittelräumers aber ungefährlich)

zur Historie von diesem beiden Flächen:
die Russen haben 1946 versucht CAP dort zu verbrennen
aber auf anderen Flächen der MUNA Lossa wurde die KS-Munition auf Haufen gelegt und in die Luft gesprengt, Ergebniss: Munition flog in alle Richtungen umher, somit ganzes Gebiet kampfmittelgefährdet

viel interessanter für einige "Hobbyhistoriker" in diesem Forum dürfte die Tatsache sein,
dass die GSSD auf dem Standort einen Bunker in Betrieb hatte
ob dieser schon in WK II in Nutzung war kann ich nicht sagen

die Eingänge wurden bis 1999/2000 von der LEG verschlossen, da er sehr oft illegal begangen wurde, da da Inventar größenteils noch drin sein soll


mir selber wurde 2001 von der LEG ein verschlossener Eingang und der damals letzte offene Eingang (Schacht ca. 6-7m tief) gezeigt, dieser dürfte mit Sicherheit auch zu sein,
nach Aussage LEG sollte er in den folgenden Wochen verschlossen werden
alle Eingänge wurden mit Beton verplombt und danach mit Erde abgedeckt und mit Rasenansaat versehen

lt. LEG: wenn man nicht weis wo man suchen muss, wird man die Eingänge nicht finden
waren damals schon schwer zu erkennen, dürften heute nicht mehr erkennbar sein
 
Ich hole den alten Thread mal wieder hoch..
anbei ein paar Fotos der Doppelschachtanlage Richard und Reichskrone
Schacht Richard.jpgRichard
Schacht Reichskrone.jpgReichskrone
P1010763.jpgP1010764.jpgP1010770.jpgdas alte Kesselhaus
P1010767.jpgreste
P1010774.jpgP1010773.jpgRuine des ehemaligen Beamtenwohnhaus
Schachtanlage Richard und Reichskrone.jpgBlick von GE auf die ehem. Schachtanlage


Gruss Karl..
 
In der Nähe der von Dir gezeigten Schachtanlage befinden sich zwei GSSD-Bunker. Einer wurde komplett entkernt und fungiert nun als Fledermausquartier.

Gruß Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
so nach der Schachtanlage mal ein paar Impressionen von den GSSD Hinterlassenschaften..
P1010777.jpgP1010778.jpgP1010822.jpgP1010823.jpgsehr viel vermauert..heute Fledermausquartier..
2x vorhandenP1010825.jpgP1010826.jpg
P1010798.jpgP1010800.jpgP1010801.jpgP1010802.jpgP1010803.jpgNr.1
P1010809.jpgNr.2
P1010811.jpgP1010812.jpgP1010815.jpgP1010817.jpg
P1010818.jpgP1010820.jpg
P1010780.jpgP1010782.jpgP1010783.jpgP1010784.jpg
P1010788.jpgP1010790.jpgP1010828.jpgP1010829.jpgP1010831.jpg
ehem. Kasernenbereich Lossa.jpgehem. Kasernenbereich
ehem. Panzerschiessbahn.jpgehem. Panzerschiessbahn

falls noch jemand Infos über das Gelände hat,ich wäre über PN dankbar..

Gruss Karl..
 
Wie ich sehe hast Du die beiden von mir angesprochenen Bunker auch besucht ;)

Auf dem Übungsplatz kenne ich einige über- und unterirdische Anlagen. Manches wurde mir gezeigt, aber vieles habe ich selbst entdeckt.
Die meisten Anlagen sind SBK-USB-Komplexe, es gibt aber auch einige Anlagen mit monolitischen Bauformen. In zwei NEA-Bunkern stehen diese auch noch drinnen. Die größte Bunkeranlage wurde leider mit Spritzbeton gut verschlossen, sie liegt aber auch unmittelbar an einem Wanderweg. Die meisten Bunker sind zugänglich, einige wurden aber zugeschüttet. Auf jeden Fall gibt es dort schon einiges zu sehen, allerdings sind die Zugänge alle samt nicht sehr bequem.
Auch einige Gebäude haben bis heute überlebt, wie auch einige gedeckte Garagen, wie man sie von den FlaRak-Stellungen kennt. Karl, Du hast Post ;)

Gruß Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
ja habe die Bunkerluft schon von weitem geschnuppert :wink:..das mit den Fichten habe ich schon mitbekommen und auch danach gesucht,allerdings ist das Gelände auch ziemlich weitläufig..naja bequem ist ja relativ und bei unserem Hobby ist man ja schon einiges gewohnt :eek:..

Danke und Gruss Karl..
 

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Ok, den meinte ich nicht.
Mit dem Beton gebe ich Karl recht, aber ein so offensichtlich verschlossener Bunker weckt bestimmt großes Interesse von ein paar umtriebigen Leuten mit Spitzhacke und goßen 10Kg Bellos.:fat:


MfG Frank
 
aber ein so offensichtlich verschlossener Bunker weckt bestimmt großes Interesse von ein paar umtriebigen Leuten mit Spitzhacke und goßen 10Kg Bellos.:fat:

Keine Ahnung, wie es dort aktuell aussieht, nehme aber an unverändert. Als ich dort war, war der Verschluss ja auch nicht gerade erst passiert. Die ehemaligen Eingänge liegen auch zu sehr auf dem Präsentierteller, das würde sicher sofort bemerkt werden.

Na auf jeden Fall hat der Beton für die übrigen Bunker nicht gereicht ;)

Der aktuelle Rückbau/ Verschluss von Anlagen des TÜP Lossa hängt sicher mit hiermit zusammen:
http://www.thueringen.de/de/tmlfun/themen/naturschutz/steppenrasen/projektgebiete/pg04/content.html
http://www.zgf.de/?projectId=97&id=65&language=de

Gruß Klaus
 
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