Operation "Tutscha" der RVSN

Danke für die Info!

Hier noch ein indirekter Link zu einem Buchanhang von M. Uhl mit drei weiteren Stationierungsorten von R-5M in der Sowjetunion (Perwomaisk, Kolomyja und Ussurisk). Ich kann immer noch nicht sagen, wie die Schrift heißt - kann nur diesen Anhang hochladen.
Bei Google eingeben "Perwomaisk R-5M", dann kommt als erster Vorschlag "Anhang". Das ist es, Seite 245 und 247 im Text.
Dort wird die 45. Raketendivision mit Standort bzw Stab in Ussorijsk angegeben. Diese Division hatte ebenfalls die R-5M in ihrer Bewaffnung, und zwar das 652. Raketenregiment in Ljalitschi mit einer Abteilung. Also auch alles OK!
 
Übrigens hat der Zeitzeuge (84 Lebensjahre auf der Uhr!) der auf den Anhänger SS-4 aufmerksam machte heute zwei weitere Fotos zur Verfügung gestellt. Seine Aussagen decken sich insoweit mit den Angaben des wissenschaftlichen Mitarbeiters.

Weiß der Herr Zeitzeuge, woher dieser Anhänger kam, also bevor der beim Museum abgestellt wurde?
 
hallo in die Runde, Frage an Stefan, ist das der Raketentyp den wir in den Silos in der UA gesehen haben? Frage deshalb weil ich 1-2 mal Gerüchte über Startsilos auf ostdeutschem Boden gehört hab, evtl. gabs die auf Papier...

und oberspannendes Thema! das ihr hier besprecht
Grüße
 
hallo in die Runde, Frage an Stefan, ist das der Raketentyp den wir in den Silos in der UA gesehen haben?
Falls du die Besichtungen im Raketenmuseum Pjerwomajskoje meinst dann lautet die Antwort nein da es sich dort um Interkontinentalraketen handelte.
Aber in der Nähe davon hatten wir damals die Reste einer Silo-Stellung besichtigt, das war SS-4 oder SS-5. Da war es schon Abends gewesen und daher gabs dort etwas "Zeitdruck" ...
Aber das Raketenmuseum in Plokstine bzw. Plunge in Litauen hatte SS-4 Raketen in der Silovariante. Bezogen auf die geplante Stationierung in der DDR war es nicht die Silo-Variante. Die Rakete betrachtend macht das aber keinen Unterschied.

Startsilos für solche Raketen wurden außerhalb der UdSSR nicht gebaut.
 
Der zweite R-5M Startplatz ("fixed field") für Neuthymen im Nadelwald bei Himmelpfort:

Himmelpfort, R-5M.JPG

Keine Ahnung, auf welchem Weg die Sowjets da eine R-5M hingebracht hätten.
Der zweite Startplatz bei/für Vogelsang wurde bisher noch nicht gefunden/wiedergefunden ...
(Bitte keine Fragen nach Ortsangabe, versprochen ist versprochen. Mein Dank an S.B.!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Der zweite R-5M Startplatz ("fixed field") für Neuthymen im Nadelwald bei Himmelpfort:

Anhang anzeigen 114683

Keine Ahnung, auf welchem Weg die Sowjets da eine R-5M hingebracht hätten.
Der zweite Startplatz bei/für Vogelsang wurde bisher noch nicht gefunden/wiedergefunden ...
(Bitte keine Fragen nach Ortsangabe, versprochen ist versprochen. Mein Dank an S.B.!)
"fixed field" bedeutet ja, das es sich sinngemäß um einen Ausweichstartplatz handelt. Mit einer entsprechenden Zugmaschine hätte man es schon geschafft, die Rakete dorthin zu transportieren. Sichtlich sah es dort vor über 60 Jahren auch anders aus.
 
Bezüglich der damaligen Topographie vor 65 Jahren hast du natürlich Recht.
Die Startstellung auf dem Photo ist "fixed field" (CIA-Jargon), aber für mich nicht als Ausweichstartplatz gedacht. Laut C. Tuten pro Standort (Neuthymen und Vogelsang) jeweils zwei "starter" und drei Raketen.
Die R-5M Standorte in/bei Neuthymen und Vogelsang unterscheiden sich für mich architektonisch/strukturell deutlich von denen in der ehemaligen Sowjetunion. Da gab es je vier Startpositionen mit baulicher Infrastruktur umzu in einer Garnison.
 
Baubeginn des zweiten Bunkers in Vogelsang war laut C. Tuten Mitte 1964, Fertigstellung Ende 1965.

Auch wenn das nichts mit der geplanten Stationierung der SS-4 in Vogelsang zu tun hat - die elektrotechnische und Lufttechnische Ausrüstung in dieser Bogendeckung verweist anhand etlicher Herstellerplaketten auf die Zeit nach der geplanten Stationierung der SS-4. Da gibts mehrere Belege für den betreffenden Zeitraum.
Zum Bunker selbst, darin kann man nicht nur den Wartungspunkt gut erkennen, auch der Lagerraum für die nuklearen Gefechtsköpfe teilt etwas zur Kapazität mit. Zählt man die überdeutlichen Erdungsanschlüsse und achtet auf die Platzaufteilung kommt man beidseitig quer angeordnet auf jeweils 14 Gefechtsköpfe, wobei hier jeder einzelne uneingeschränkt erreichbar bleibt. Dieser Wert spricht sehr deutlich für die Zeitepoche der bekannten PRTB in Vogelsang.
Da es hier keine der später bekannten Verladerampen gibt kann das bedeuten das dieser Bunker in den achtziger Jahren nicht mehr für die Lagerung von Sprengköpfen benutzt wurde. Aber das bleibt Spekulation.
Zur Frage warum hier eine AU-11 (Viertelbogenelemente) zu einer bereits existierenden AU-11 (Hohllochplatten, für SS-3) hinzugefügt wurde - nach der abgeblasenen SS-4 Stationierung - kann der Beweggrund jener gewesen sein das die betreffende PRTB zwei gleichartige Lagerbunker "bedienen" sollte. Also eine AU-11 war zu wenig, daher kam eine zweite AU-11 hinzu. Und da zur Mitte der sechziger Jahre keine Hohllochplatten für AU-11 mehr verwendet wurden nahm man die bekannten Viertelbogenelemente.
Besten Dank für Motivation und Anleitung wegen dem "durchstopfen" und insbesondere auch für die hervoragende Ausleuchtung!

Büttner_15.jpg
Lufttechnische Anlage 1965

Büttner_61.jpg
Wartungspunkt

Büttner_65.jpg
Schalter September 1965

Büttner_75.jpg
GK-Lagerraum

Büttner_97.jpg
Anschluss Erdung

Büttner_98.jpg
Markierung Anschluss Erdung

Büttner_09.jpg
Markierungen Wartungspunkt

Büttner_07.jpg
Lufttechnische Anlage 1965
 
Auch wenn das nichts mit der geplanten Stationierung der SS-4 in Vogelsang zu tun hat - die elektrotechnische und Lufttechnische Ausrüstung in dieser Bogendeckung verweist anhand etlicher Herstellerplaketten auf die Zeit nach der geplanten Stationierung der SS-4. Da gibts mehrere Belege für den betreffenden Zeitraum.
Zum Bunker selbst, darin kann man nicht nur den Wartungspunkt gut erkennen, auch der Lagerraum für die nuklearen Gefechtsköpfe teilt etwas zur Kapazität mit. Zählt man die überdeutlichen Erdungsanschlüsse und achtet auf die Platzaufteilung kommt man beidseitig quer angeordnet auf jeweils 14 Gefechtsköpfe, wobei hier jeder einzelne uneingeschränkt erreichbar bleibt. Dieser Wert spricht sehr deutlich für die Zeitepoche der bekannten PRTB in Vogelsang.
Da es hier keine der später bekannten Verladerampen gibt kann das bedeuten das dieser Bunker in den achtziger Jahren nicht mehr für die Lagerung von Sprengköpfen benutzt wurde. Aber das bleibt Spekulation.
Zur Frage warum hier eine AU-11 (Viertelbogenelemente) zu einer bereits existierenden AU-11 (Hohllochplatten, für SS-3) hinzugefügt wurde - nach der abgeblasenen SS-4 Stationierung - kann der Beweggrund jener gewesen sein das die betreffende PRTB zwei gleichartige Lagerbunker "bedienen" sollte. Also eine AU-11 war zu wenig, daher kam eine zweite AU-11 hinzu. Und da zur Mitte der sechziger Jahre keine Hohllochplatten für AU-11 mehr verwendet wurden nahm man die bekannten Viertelbogenelemente.
Besten Dank für Motivation und Anleitung wegen dem "durchstopfen" und insbesondere auch für die hervoragende Ausleuchtung!

Anhang anzeigen 114721
Lufttechnische Anlage 1965

Anhang anzeigen 114722
Wartungspunkt

Anhang anzeigen 114723
Schalter September 1965

Anhang anzeigen 114724
GK-Lagerraum

Anhang anzeigen 114725
Anschluss Erdung

Anhang anzeigen 114726
Markierung Anschluss Erdung

Anhang anzeigen 114720
Markierungen Wartungspunkt

Anhang anzeigen 114719
Lufttechnische Anlage 1965
Ja, es war ein rundum gelungener Tag! Und man hat es diesmal wiederum mit ganz anderen Augen gesehen und viel neues entdeckt. Mal sehen, wie es sich dann später im Video alles unterbringen lässt.
 
Auch wenn das nichts mit der geplanten Stationierung der SS-4 in Vogelsang zu tun hat - die elektrotechnische und Lufttechnische Ausrüstung in dieser Bogendeckung verweist anhand etlicher Herstellerplaketten auf die Zeit nach der geplanten Stationierung der SS-4. Da gibts mehrere Belege für den betreffenden Zeitraum.
Zum Bunker selbst, darin kann man nicht nur den Wartungspunkt gut erkennen, auch der Lagerraum für die nuklearen Gefechtsköpfe teilt etwas zur Kapazität mit. Zählt man die überdeutlichen Erdungsanschlüsse und achtet auf die Platzaufteilung kommt man beidseitig quer angeordnet auf jeweils 14 Gefechtsköpfe, wobei hier jeder einzelne uneingeschränkt erreichbar bleibt. Dieser Wert spricht sehr deutlich für die Zeitepoche der bekannten PRTB in Vogelsang.
Da es hier keine der später bekannten Verladerampen gibt kann das bedeuten das dieser Bunker in den achtziger Jahren nicht mehr für die Lagerung von Sprengköpfen benutzt wurde. Aber das bleibt Spekulation.
Zur Frage warum hier eine AU-11 (Viertelbogenelemente) zu einer bereits existierenden AU-11 (Hohllochplatten, für SS-3) hinzugefügt wurde - nach der abgeblasenen SS-4 Stationierung - kann der Beweggrund jener gewesen sein das die betreffende PRTB zwei gleichartige Lagerbunker "bedienen" sollte. Also eine AU-11 war zu wenig, daher kam eine zweite AU-11 hinzu. Und da zur Mitte der sechziger Jahre keine Hohllochplatten für AU-11 mehr verwendet wurden nahm man die bekannten Viertelbogenelemente.
Besten Dank für Motivation und Anleitung wegen dem "durchstopfen" und insbesondere auch für die hervoragende Ausleuchtung!

Anhang anzeigen 114721
Lufttechnische Anlage 1965

Anhang anzeigen 114722
Wartungspunkt

Anhang anzeigen 114723
Schalter September 1965

Anhang anzeigen 114724
GK-Lagerraum

Anhang anzeigen 114725
Anschluss Erdung

Anhang anzeigen 114726
Markierung Anschluss Erdung

Anhang anzeigen 114720
Markierungen Wartungspunkt

Anhang anzeigen 114719
Lufttechnische Anlage 1965


Bei einer Führung wurde gesagt, dass das nicht so ist.
Das kann nicht sein, wurde gesagt, kein Klo, keine Sprengköpfe.
Jane ist klar, dachte ich mir.
Du kannst mir viel erzählen, wenn der Tag lang wird.
Aber das habe ich ihm nicht abgenommen.
Nur leider konnte ich es nicht beweisen.

Ein Treffen vor Ort und mit Anleitung passte auch er durch.
Viele neue Eindrücke gewonnen über diese Bodendeckung und jetzt erst mit anderen Augen gesehen.
Und meine Vermutung hatte sich bestätigt, dass hier nukleare Gefechtsköpfe zwischenzeitlich gelagert wurden.
 
Oben