Materiallager Huchenfeld (Reaktivierung)

Büttner

Well-known member

Bundeswehr nimmt logistische Infrastruktur wieder in Betrieb


Die geänderte Sicherheitslage verändert die Bundeswehr. So tritt die Landes- und Bündnisverteidigung wieder in den Vordergrund. Deshalb ist eine Reaktivierung von ehemals stillgelegten Lagereinrichtungen erforderlich. Das aktuellste Beispiel dafür ist die Wiedereröffnung des Materiallagers in Huchenfeld.
Am 10. Juli 2023 hat der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, gemeinsam mit dem Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, Generalmajor Gerald Funke, das Materiallager Huchenfeld feierlich wieder in Betrieb genommen. Bereits seit dem 1. April dieses Jahres läuft der Versorgungsbetrieb dort wieder an.

Bedarf an Material & Munition steigt

„Es sind die Geschichten der kleinen Standorte – wie Huchenfeld – die uns sehr eindrücklich zeigen, wie sich die sicherheitspolitischen Vorzeichen in Deutschland und in Europa verändern können“, befand Schelleis in seiner Rede. 2011 war entschieden worden, das Materiallager zu schließen. Diese Entscheidung wurde im Jahr 2019 revidiert. Ganz klar ist das eine Folge der veränderten Sicherheitslage in Europa. Spätestens seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im letzten Jahr steht für die Bundeswehr die Landes- und Bündnisverteidigung wieder im Fokus.

Das heißt auch, es entsteht ein höherer Bedarf an schnell verfügbarem Material und an Munitionsbevorratung. Deswegen investiert die Bundeswehr wieder in ihre ortsfesten logistischen Einrichtungen der Streitkräftebasis – wie die Material- und Munitionslager. Die Wiederinbetriebnahme in Huchenfeld ist also Ausdruck der Zeitenwende. Mit den Worten des Kommandeurs des Logistikkommandos, Generalmajor Gerald Funke: „Logistik gewinnt keine Kriege, aber ohne Logistik gehen Kriege verloren.“

Was wird im Materiallager Huchenfeld gelagert?

Die Wiederinbetriebnahme des Materiallagers in Huchenfeld in Baden-Württemberg verdeutlicht also, welchen Stellenwert die logistische Infrastruktur bei der Bundeswehr nunmehr einnimmt. Dabei ist dieses Materiallager nur eine von insgesamt acht ortsfesten logistischen Einrichtungen, die in der Streitkräftebasis bis 2029 wieder in Betrieb genommen werden. Die Erstaufnahme von Material im Materiallager Huchenfeld ist für den Oktober vorgesehen. Auf dem 13 Hektar großen Gelände werden dann neben verschiedensten Werkzeugen und Ersatzteilen auch Schmier- und Betriebsstoffe sowie ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrmaterial gelagert. Circa 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowohl Soldatinnen und Soldaten als auch in der Mehrzahl zivile Angestellte, werden zukünftig in Huchenfeld arbeiten und ihren Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr leisten.

Investitionen in moderne Lagerlogistik

Um dem gestiegenen Lager- und Umschlagbedarf gerecht zu werden, muss die Liegenschaft in Huchenfeld auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Dabei wird nicht nur in die schon bestehende Infrastruktur investiert, sondern auch die Digitalisierung vorangetrieben. Moderne ATI-Systeme, wie die im Materiallager eingesetzte ATI-ZAZentrale Angelegenheiten (Automatische Identifizierungstechnik-Zielausstattung), tragen dazu bei, Lagerprozesse zu optimieren. Zum Beispiel mit Handscannern für Strichcodeerkennung. Außerdem werden schnellere Datenverbindungen eingerichtet, damit digitale Prozesse auch gut funktionieren.

von Dirk Reißmann


 

Anhänge

  • Screenshot 2023-07-11 at 17-44-11 Bundeswehr nimmt logistische Infrastruktur wieder in Betrieb.png
    Screenshot 2023-07-11 at 17-44-11 Bundeswehr nimmt logistische Infrastruktur wieder in Betrieb.png
    553,9 KB · Aufrufe: 10
  • Screenshot 2023-07-11 at 17-43-50 Bundeswehr nimmt logistische Infrastruktur wieder in Betrieb.png
    Screenshot 2023-07-11 at 17-43-50 Bundeswehr nimmt logistische Infrastruktur wieder in Betrieb.png
    429,1 KB · Aufrufe: 10
Oben