Bobbin (Rügen): NVA-Gelände

AW: NVA-Gelände bei Bobbin (Rügen)

Schau mal in der NVA-Standortdatenbank nach. Da sind dort zwei Objekte verzeichnet »

Kdo. VM - Pionierbaukompanie 18 & Objekt der 6. Flotille

Grüße Frank
 
AW: NVA-Gelände bei Bobbin (Rügen)

Schau mal in der NVA-Standortdatenbank nach. Da sind dort zwei Objekte verzeichnet »

Kdo. VM - Pionierbaukompanie 18 & Objekt der 6. Flotille

Grüße Frank

Danke :eek:) . Leider ist von der ursprünglichen Bausubstanz nicht mehr viel erhalten. Bilder von den urzeitlichen Lebewesen die jetzt das Areal bewohnen folgen :eek:).

Grüße
Martin
 
AW: NVA-Gelände bei Bobbin (Rügen)

Anbei die Bilder vom "ehemaligen Armeegelände". War jemand mal vor der Umnutzug auf dem Gelände?

Beste Grüße
Martin
 
kaserne bobbin

hallo,die kaserne wurde von der pibk 18 bevölkert-unterstand der schiffsstammabteilung rostock-,die 6.flottille tummelte sich in dranske.zu meiner zeit war in bobbin keiner von denen in bobbin.die kaserne bestand aus ca.10 holzbaracken mit ofenheizung für manschaften,maate und einer "stabsbaracke".ausserdem gabs noch 3 gemauerte objekte.eins die wache mit mho,ein sanitärobjekt mit duschen (einmal in der woche durfte man,weil da angeschürt wurde),sowie den kfz-park mit garagen und werkstatt.wie gesagt das war zu meiner zeit da oben.(86-1 bis 87-2).hoffe konnte helfen.gruss
 
genau kdo vm rostock (gehlsdorf(?)) .war verrutscht in meinen aufz und sind auch mal baden gegangen.hat jemand ahnung,ob in sassnitz mal ein muni-lager war? gruss
 
genau kdo vm rostock (gehlsdorf(?)) .war verrutscht in meinen aufz und sind auch mal baden gegangen.hat jemand ahnung,ob in sassnitz mal ein muni-lager war? gruss

Gehlsdorf ist korrekt und ein Munilager gab es nach meinem Wissen im Objekt Sassnitz-Dwasieden.

bitti
 
Das NVA-Objekt Bobbin bestand tatsächlich aus ca.10 Mannschaftsbaracken und 1 Kulturbaracke mit Kino und Bibliothek. Dazu gehörten ein Küchentrakt mit Speisesaal, 1 Badehaus mit Duschen, der Kfz-Park, die Sani-Stelle, die Wache am Tor aus Richtung Bobbin, 2 Muni-Bunker, 1 Feuerwehrhaus mit Schlauchturm, das als Sportraum, aber auch als Testraum für die Schutzmasken genutzt wurde. Außerdem gab es eine Gaststätte mit Verkaufsstelle, ein Postamt und eine MfS-Dienststelle, wo man die Westpakete öffnen musste.
1. Das Lager entstand ca.1939 als Arbeitslager für den U-Boot-Hafen-Bau.
2. Nach dem Krieg nutzte es eine Hoch- und Tiefbaufirma für den gleichen Zweck.
3. 1953 zog für ca.9 Jahre dort die Marine ein, obwohl weit und breit keine Handbreit Wasser unter'm Kiel war. Antennenreste und Größe des Notstromaggregates ließen auf eine leistungsstarke Funkstation schließen.
4. Ca.1962, nach dem Mauerbau, wurde dieses Objekt als Ausbildungslager für Soldaten und Unteroffiziere übernommen, obwohl es weit weg von der Grenze war. Ich war dort von 5.67-11.68 und erlebte den Israeli-Krieg, die Abstimmung zur sozialistischen Verfassung und schließlich den Prager Frühling. Mein Bedarf war damit gedeckt.
5. Ab ca.1980 soll das Objekt für die ideologische Ausrichtung von Offizieren aller Waffengattungen genutzt worden sein.
6. Ich habe 1994 im Urlaub dieses Objekt besucht und fand nur noch Ruinen und einen Berg geschredderter Barackenteile vor.
7. Alle Angaben sind nur vom Hören-Sagen und können nicht wissenschaftlich belegt werden. Vielleicht bestätigt es einmal einer.

Mit vielen Grüssen Sudokusz
 
Noch ein ergänzender Hinweis: In Bobbin befand sich 1953 auch ein Lager mit Gefangenen, die beim Bau des Rügenhafens bei Glowe eingesetzt wurden.
 
Bobbin PBK-18

Das NVA-Objekt Bobbin bestand tatsächlich aus ca.10 Mannschaftsbaracken und 1 Kulturbaracke mit Kino und Bibliothek. Dazu gehörten ein Küchentrakt mit Speisesaal, 1 Badehaus mit Duschen, der Kfz-Park, die Sani-Stelle, die Wache am Tor aus Richtung Bobbin, 2 Muni-Bunker, 1 Feuerwehrhaus mit Schlauchturm, das als Sportraum, aber auch als Testraum für die Schutzmasken genutzt wurde. Außerdem gab es eine Gaststätte mit Verkaufsstelle, ein Postamt und eine MfS-Dienststelle, wo man die Westpakete öffnen musste.

5. Ab ca.1980 soll das Objekt für die ideologische Ausrichtung von Offizieren aller Waffengattungen genutzt worden sein.
6. Ich habe 1994 im Urlaub dieses Objekt besucht und fand nur noch Ruinen und einen Berg geschredderter Barackenteile vor.
Mit vielen Grüssen Sudokusz

Hi Sudokusz,
gruss an "Leidensgenossen".
Mich hat es 1987 nach Bobin verschlagen. Erst dachte ich es waere eine Strafkompanie, war es aber nicht. In der Mehrzahl Leute aus Bauberufen und Kraftfahrer. Wie "Bitti" richtig bemerkt hat, war dort die Pionierbaukompanie PbK-18 untergebracht. Soviel ich weiss unterstand die damals der PBK in Strahlsund und nicht direkt der NVA. Eine gezielte "ideologische Ausrichtung" von Offizieren fand zu meiner Zeit dort nicht statt.
Bei einem Besuch nach der Wende (ca.1991) waren dort immer noch Einheiten der Bundeswehr stationiert - zumindest wurde das Objekt von der BW genutzt. Es war jedoch nicht herauszubekommen zu welchem Zweck.
Ich habe sogar noch alte Fotos aus der Zeit (1988), da ich als Kompaniefotograph die Dunkelkammer nutzen konnte und auch mein eigenes Material bearbeitet habe.
In der Vorwendezeit hatte ich aktiven Kontakt zum in Bobbin ansaessigen Pfarrer Martin Beer, da ich jeden Tag die Post aus dem Ort holen musste. Das war interessant. Er kuemmerte sich besonders um die Bausoldaten aus Prora, soll aber angeblich auch Informationen an die Stasi weitergeleitet haben, weswegen er 1998 als Berliner Dompfarrer (ein ganz schoener Aufsteig) suspendiert wurde. Konnte aber nie wirklich belegt werden.
Mich interessiert auch, was aus dem Ort Bobbin geworden ist? Auf der Karte scheint er nicht mehr aufzutauchen, obwohl dort nach wie vor Gebaeude sind.
Gruss Boogie
 
Hallo zusammen.bin hier zufällig auf dieses forum gestoßen, weil ich eigentlich ein paar leute suche, die von november 1984 bis april 1985 in bobbin mit mir zusammen gedient haben.
Was die "Strafkompanie" betrifft, so traf das auf bobbin zu. wir waren zu meiner zeit 32 marinepioniere und zum größten teil wohl doch leute, die dem staat nicht unbedingt wohlgesonnen waren. ich zum teil kam aus halle saale und hatte da probleme mit dem wohnungsamt. ein großer teil von den anderen kam aus dem tiefsten thüringen und sachsen. einer kam aus der ecke mühltroff - der ist einen ganzen tag unterwegs gewesen, um nach haus zu kommen. das sind so die kleinen schikanen der nva gewesen. offiziere wurden dort nicht ausgebildet, aber die die da vor ort uns vorstanden, haben gereicht, um streß zu machen. vor allen dingen unser "spieß". mich würde ja brennend interessieren, ob von den offizieren ein teil jetzt bei der bundeswehr angestellt ist - wäre ja zum totlachen, wenn ich an den eid denke, den wir schwören mußten. toll waren auch immer die zwei tage in der woche "rotlicht-bestrahlung". der unterricht wurde von einem stabsoberfähnrich durchgeführt - der war 200prozentig. nun ja, vielleicht findet ja der eine oder andere der truppe dieses forum. dann läßt sich vielleicht wieder kontakt herstellen. beste grüße an alle.
 
Also eine Schiffstammabteilung Rostock gab es zu keiner Zeit der Seestreitkräfte der NVA. Die war in Stralsund und hatte mit Bobbin nix zu tun. In der Struktur 1986 war dort das PiBK-18 angesiedelt mit direkter Unterstellung unter das Kommando der Volksmarine.
Ich bin dort Ende 75 strafversetzt worden , wie alle anderen dort auch , bis zu meiner Entlassung Oktober 76 . Wir wurden zu aller möglichen Arbeit eingeteilt . Die letzten 4 Monate mussten wir in Bitterfeld arbeiten und wurden dort in Betriebe eingeteilt .
 
Bobbin PBK-18



Hi Sudokusz,
gruss an "Leidensgenossen".
Mich hat es 1987 nach Bobin verschlagen. Erst dachte ich es waere eine Strafkompanie, war es aber nicht. In der Mehrzahl Leute aus Bauberufen und Kraftfahrer. Wie "Bitti" richtig bemerkt hat, war dort die Pionierbaukompanie PbK-18 untergebracht. Soviel ich weiss unterstand die damals der PBK in Strahlsund und nicht direkt der NVA. Eine gezielte "ideologische Ausrichtung" von Offizieren fand zu meiner Zeit dort nicht statt.
Bei einem Besuch nach der Wende (ca.1991) waren dort immer noch Einheiten der Bundeswehr stationiert - zumindest wurde das Objekt von der BW genutzt. Es war jedoch nicht herauszubekommen zu welchem Zweck.
Ich habe sogar noch alte Fotos aus der Zeit (1988), da ich als Kompaniefotograph die Dunkelkammer nutzen konnte und auch mein eigenes Material bearbeitet habe.
In der Vorwendezeit hatte ich aktiven Kontakt zum in Bobbin ansaessigen Pfarrer Martin Beer, da ich jeden Tag die Post aus dem Ort holen musste. Das war interessant. Er kuemmerte sich besonders um die Bausoldaten aus Prora, soll aber angeblich auch Informationen an die Stasi weitergeleitet haben, weswegen er 1998 als Berliner Dompfarrer (ein ganz schoener Aufsteig) suspendiert wurde. Konnte aber nie wirklich belegt werden.
Mich interessiert auch, was aus dem Ort Bobbin geworden ist? Auf der Karte scheint er nicht mehr aufzutauchen, obwohl dort nach wie vor Gebaeude sind.
Gruss Boogie
Als ich dort Ende 75 dort hin kam , waren wir alle Strafversetzte jedenfalls aus meinem Zug , wir hatten das erste Diensthalbjahr hinter uns . Wir waren der Volksmarine unterstellt , der Stab war in Saßnitz.
Jetzt ist dort ein Dinosaurierpark.
 
Hallo zum Thema Bobbin NVA Objekt auf Rügen, hier wurde ich zum Grundwehrdienst Anfang Nov. 1970 mit Sammeltransport aus dem Kreis Hoyerswerda angeliefert. Es war einfach schlimm für einen jungen Mann so seinen " Ehrendienst" abzuleisten. Ich hatte Glück und konnte bisschen Fußball spielen und Beulen aus den Autos dienstlich und privat verschwinden lassen. Der Lohn war ein Segen ,ich wurde Kompanieschreiber und war schon am ersten Wochenende nach dem Spiel im Ausgang in Sagard, denn der KP Chef war ein Fußballverrückter und wollte Traktor Sagard vom Abstieg retten. 6 Monate ging das gut und ende April 1971 wurde der ganze Laden nach Magdeburg/ Rothensee per Achse verlegt wo ich bis April 1972 Schreiber geblieben bin und in die Heimat entlassen wurde.
 
Die Angaben von Sudokusz über das NVA Objekt Bobbin stimmen soweit auch aus meiner Erinnerung es fehlt nur mein geliebter Sportplatz. Es gibt bei mir auch unauslöschbare Erinnerungen über Einrichtungen des Lagers. Das Sanitär oder Duschhaus was wir einmal in der Woche Zugweise benutzen konnten sah Baugleich wie das In Buchenwald und in anderen KZ die wir als Schüler besichtigen mussten aus. Vieles im Lager wurde 1zu1 übernommen nur die Parolen und Agitationen kamen aus der anderen Richtung. Mit den Unterkunftsbaracken war es genauso, nur im Waschraum gab es einen kleine E-Boiler für über 100 Soldaten pro Zug und das im Winterhalbjahr. Auch Unvergessen der Umgangston, das war nichts für Weicheier !
 
Entschuldigung, ich muss was korrigieren nicht KP Chef sondern KC, und die Zugstärke betrug etwa 30-40 Mann und eine Kompanie hatte etwa 120 Mann Stärke also 3 Züge. Sorry es ist über 50 Jahre her.
 
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