Wartin: Terrorabwehrtraining in der DDR und TU 134A

Da bin ich heute so am Magnetangeln und Geochatchen und stolpere doch glatt über das Luftmoped.

Ja ja, Magnetangeln in Grünz. :stupid: Warst auch auf dem Uhtlatsee?

Als mir das klar wurde war ich etwas enttäuscht, daß ich da heute keine fleißigen Hände angetroffen habe. Wäre zu witzig gewesen, dem Jolle sein Gesicht zu sehen.

Polle, große Augen hätte ich sicher bekommen...aber nur kurz. Ganz schnell hättest einen Schraubenschlüssel in die Hand gedrückt bekommen um mit an der alten „Tussi“ zu schrauben. :encouragement:

Aber mal im Ernst, die vorbereitenden Arbeiten für den Abtransport der Tu 134 sind im Großen und Ganzen soweit durch.
Es hat sich allerdings letzte Woche ergeben das im September doch noch ein kleiner Arbeitseinsatz am Flieger stattfinden wird. Das hängt mit einer übertriebenen Kostenforderungen im Zusammenhang mit einer notwendigen Baumfällung im Bereich zwischen Grünz und der Autobahnauffahrt zusammen.
Der „goldene“ Baum bleibt jetzt stehen und dafür wird das 7m breite Höhenleitwerk nun auch noch in zwei Teilen demontiert.

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Quelle: ESPEZ, PL Tu 134

So steht jetzt hoffentlich, der am 18. Oktober geplanten Nachtumsetzung der Tu 134 auf den 4 Spezialtransportern nach Cottbus, nichts weiteres im Wege.
Naja, warten wir mal ab....wie aus der örtlichen Presse zu erfahren ist, verzögert sich auf der A11 der Bauabschnitt an dem der Konvoi auf die Autobahn auffahren soll.
Es bleibt weiter spannend!!
 
Wir waren da in der Umgebung Fischen. Als uns die Lust verließ haben wir uns ins Auto gesetzt und diverse Caches abgeklappert. Unter anderem einen direkt neben dem Flieger.

Den Schraubenschlüssel hätte ich sogar mit nem Grinsen angenommen.

Das mit der Autobahnauffahrt erwähnte der alte Kautz auch. Hat ganz schön getottert darüber. Wir müssten auch Umwege fahren, weil es die entsprechende Auffahrt derzeit schlichtweg nicht gibt.
 
Noch wenige Stunden und die letzte Uckermärkische Nacht bricht über die alte Tu 134 in Grünz an.

Auf ihrem (hoffentlich) letzten Weg bringen wir die alte Dame nun endlich in ihre neue Heimat...in das Flugplatzmuseum Cottbus.
Wenn ich die ganze Geschichte nun nochmal Reveu passieren lasse ist seit Herbst 2016 beim ersten Treffen zusammen mit den Freunden des Cottbuser Flugplatzmuseum im Gasthof des (ehemaligen) Besitzer des Flugzeuges in Grünz einiges passiert.

Cottbus und Grünz einigten sich sehr schnell und so wie auf diesen Bildern sah die alte Dame dann auch nicht mehr lange aus.

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Flügel, Leitwerke, Turbinen und Fahrwerke wurden in mühevoller Arbeit vom Rumpf getrennt und zwischengelagert.
Ein Überschlag der bisher vom Team geleisteten Arbeits- und Vorbereitungsstunden ergab einen Wert von
~ 3.500 Mannstunden. Nicht grade wenig für dieses technisch und logistisch hochwertige Projekt.

Am kommenden Montag den 16.10. treffen wir uns alle nun zum letzten Akt in dem kleinen Dorf Grünz nahe der polnischen Grenze in der Uckermark. Die Verladung der in Segmenten zerlegten Tupolev steht an.

Dazu werden ab 08:00 Uhr 4 Spezialtransporter und ein großer Autodrehkran für etwas Unruhe in dem ansonsten sehr ruhigem Dorf sorgen.
Wenn der ausgetüftelte Plan klappt, dann ist die Tu 134 am späten Nachmittag reisefertig verladen. Das breiteste Ladungsteil ist 6,50m und der Rumpf mit seinen 33m das längste.

Der Beginn der polizeilich begleiteten Umsetzung über die Autobahnen BAB 11, BAB 10 und BAB 13 nach Cottbus ist von den Behörden zu 22:00 Uhr genehmigt worden.

Es wird sich also in der Nacht vom Mo. den 16.10. zum 17.10. ab 22:00 Uhr ein nicht alltäglich zu sehender Konvoi über knapp 240 km gen Süden bewegen.
Wir hoffen das Ganze in einer Nacht über „die Bühne zu bringen“, so das Cottbus im Morgengrauen um eine (zukünftige) Attraktion reicher ist.

Das hier mal als kurzer Zwischenstand zum Stand der Dinge.
Gruß Lutz
 
Hui. Wird ne lustige Tour?
Wo wollt ihr denn auf die Bahn? Die direkte Auffahrt ist ja noch n Lehmpfad.
Kannst mich ja mal anpingen, wenn ihr in Bernau seid. Dann stell ich mich in Blumberg auf die Brücke und mache Bilder.
 
Hui. Wird ne lustige Tour?

Das wollen wir mal hoffen!!
Stress oder andere Probleme kann da keiner gebrauchen. Das Ziel ist es in einer Nacht Cottbus zu erreichen. Falls es nicht klappt, tja dann wird der Tag zum schlafen genutzt und die "Tussi" kommt dann erst am nächsten Morgen in der Lausitz an.
Ich denke aber das unser Projektleiter Rico (Flugplatzmuseum Cottbus) alles ausreichend und richtig bedacht hat.
Er hatte ja genügend Zeit zum Grübeln in seinen schlaflosen Nächten die ihm das Projekt Tu 134 bisher bereitet hat.

Wo wollt ihr denn auf die Bahn? Die direkte Auffahrt ist ja noch n Lehmpfad.

Ja ja...die unfertige Auffahrt.

Der Konvoi befährt die Autobahnauffahrt bei Schmölln erst in Richtung Polen um dann an der Abfahrt Penkun auf die Richtungsfahrbahn Berlin zu kommen. Das ist zwar ein Umweg von knapp 22km, aber leider nicht anders machbar.
Die Variante über die L25 zur Auffahrt Prenzlau (BAB 20) wurde auf Grund der engen Kurven in Schmölln verworfen.

Kannst mich ja mal anpingen, wenn ihr in Bernau seid. Dann stell ich mich in Blumberg auf die Brücke und mache Bilder.

:highly_amused: Kann ich gerne machen Polle.
 
Sah aber geil aus, als sie mit nem Affenzahn bei uns vorbei geballert sind.
Erst war ne Weile gar nichts, dann mit einem Mal unglaublich viel gelbes und blaues Blinklicht und dank ihrer sportlichen Geschwindigkeit ratzfatz wieder Dunkelheit.
Nur Bilder machen war schlecht. Die Jungens waren zu schnell und die Nacht zu schwarz.
Und Blitzlicht wollte ich wegen der Fahrer nicht nehmen.

War trotzdem n schöner Anblick.
 
Falls es jemanden interessiert.
Heute 19:30 Uhr kommt im RBB noch ein Bericht zur Entladung der Maschine.
Lutz ließ mir die Info vorhin zukommen. Er hat mit der Aktion nur den Kopf zu voll um hier selber zu schreiben.

Gruß Polle
 
Sah aber recht hässlich aus, wie der Flieger fast in ne Mitte durchgebrochen wäre. Das Ding muss sich doch voll verzogen haben oder?

Gruß Dirk
 
Falls es jemanden interessiert.
Heute 19:30 Uhr kommt im RBB noch ein Bericht zur Entladung der Maschine.
Lutz ließ mir die Info vorhin zukommen. Er hat mit der Aktion nur den Kopf zu voll um hier selber zu schreiben.

Gruß Polle

Sorry, da scheint es wohl bei der Vorbereitung des Berichtes zu einer Verzögerung gekommen sein. Für alle die umsonst gewartet haben hier nun der Link zum Beitrag:

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2017/10/tupolew-stasi-flugzeug-cottbus-museum.html
 
Geschafft!!

Nach knapp 11 Monaten Vorbereitungsarbeiten ist der letzte Akt vollzogen und die „Tussi“ steht nun auf ihrem neuen Platz in Cottbus. Ehe es aber soweit war wurden alle im Team nochmal richtig gefordert.

Cott 2.jpg 1 Cott..jpg

Von Donnerstag bis Sonntag wurden die letzten Arbeiten für die am folgenden Montag geplante Verladung getroffen.
Pünktlich um 08:00 Uhr ging es dann auch mit der Verladung der Tu 134 los. Tragflächen, Leitwerke, Trieb- und Fahrwerke waren nicht das Problem. Was sich, bedingt durch diverse Aus- und Abbauten, nicht genau bestimmen ließ, war der genaue Schwerpunkt des Rumpfes.

Wir mussten also versuchen den 33m langen und 14 Tonnen schweren Rumpf beim ersten Hub am Kranhaken waagerecht hängen zu haben. Wer mal versucht hat ein Lineal gleichmäßig auf einen Bleistift zu legen, der weiß was gemeint ist.

Ein nochmaliges und korrigierendes Absetzen auf die punktuell wirkenden Bodenmittel (Böcke) wäre nicht mehr ohne größere Probleme (Beschädigungen) und unter der schwebenden Last Sicher für das Team möglich gewesen.
Da wir für die Verladung leider nur auf einen Kran zurückgreifen konnten, war diese Aktion von Beginn an unser größtes „Sorgenkind“.


Sah aber recht hässlich aus, wie der Flieger fast in ne Mitte durchgebrochen wäre. Das Ding muss sich doch voll verzogen haben oder?

Gruß Dirk


Ja Dirk, das Vorhaben sah und hörte sich im ersten Moment der Ausführung nicht sonderlich gut an, aber nach dem ersten Schreck kehrte wieder die konzentrierte und ruhige Arbeitsweise zurück. Das Heck der Tupolew hatte beim Einpendeln nicht einmal den Boden berührt.

Das „üble“ Geräusch welches uns kurz erstarren ließ kam von dem hohen und zur Absicherung aufgestellten Palettenstapel der von der linken Triebwerksgondel umgedrückt wurde und einer Stützstrebe die ein kleines Loch von unten in die Verkleidung gedrückt hat.
Es ist also bei der Aktion nichts Großes passiert bzw. Schaden entstanden der uns den Tag hätte versauen können.

Nach einer kurzen Besprechung wurde die Schräglage durch die Verlängerung der vorderen zwei Anschlagpunkte nachjustiert und der Rumpf dann waagerecht auf den Trailer verladen.

So einfach ist das!! :highly_amused:

Anschließend wurden alle Teile der Tupolew auf den 4 Fahrzeugen gesichert und danach im Gasthof des Exbesitzers der Tu 134 mit der ganzen Crew zu Abend gegessen.

Punkt 22:00 Uhr setzte sich der Konvoi bestehend aus 4 Spezialtransportern mit Überbreite von 6,50m, 5 Sicherungsfahrzeugen, dem Kamerateam des NDR, unseren 3 privaten Fahrzeugen und rundum geschützt von Polizeifahrzeugen über die BAB in Richtung Cottbus in Bewegung.
Ich habe ja schon oft von Sondertransporte gehört bzw. gesehen, aber mal selber in einem solchen Transport über die extra für uns gesperrten Autobahnen zu „rauschen...nee das hätte ich mir nicht träumen lassen.


Sah aber geil aus, als sie mit nem Affenzahn bei uns vorbei geballert sind.
Erst war ne Weile gar nichts, dann mit einem Mal unglaublich viel gelbes und blaues Blinklicht und dank ihrer sportlichen Geschwindigkeit ratzfatz wieder Dunkelheit.


Polle hat da schon Recht, der Konvoi war die Zeit auf der BAB recht zügig unterwegs. Einzigst an zwei Baustellen kam es wegen der zusätzlichen Sperrung der entgegen liegenden Fahrspur zu kleineren Verzögerungen.

Abfahrt Grünz 22:15 Uhr, 45 Min Lenkpause der LKW`s nach 4 Std., Ankunft Flugplatzmuseum Cottbus gegen 05:20 Uhr


Das soweit als Nachbetrachtung.
Gruß
Lutz

Wer Lust hat mehr und ausführlicher zum bisherigen Ablauf und dem weiteren Vorgehen im Thema Tu 134A im Flugplatzmuseum Cottbus zu lesen, der sollte in diesem Faden stöbern:

https://www.flugzeugforum.de/threads/flugplatzmuseum-cottbus-tu-134a.86906/



ACH JA, dieser Link zum Thema ist auch sehr zu Empfehlen....besonders der letzte Satz des Sprechers hat gestern bei uns in Cottbus sehr zur Erheiterung der Grillrunde beigetragen!! :applouse:

http://mediathek.rbb-online.de/radi...io/Audio?bcastId=32100968&documentId=46979684
 
Hui. Wird ne lustige Tour?
Wo wollt ihr denn auf die Bahn? Die direkte Auffahrt ist ja noch n Lehmpfad.
Kannst mich ja mal anpingen, wenn ihr in Bernau seid. Dann stell ich mich in Blumberg auf die Brücke und mache Bilder.

Da der arme Polle, einsam und alleine, Nachts auf der Brücke bei Blumberg keine Bilder machen konnte, hier ein Link zum Transport der Maschine auf der BAB. :encouragement:

https://www.rbb-online.de/rbbaktuell/archiv/20171017_2145/transport_tu134.html
 
Martin, ich brauche ja wohl auf den „Beitrag“ von Dir nicht weiter eingehen.
Schau dir am besten den von dir verlinkten Beitrag noch mal genau an, evtl. wirst Du erkennen das „runtergefallen“ anders ausschaut. :stupid:
Ach komm: Die Schlagzeile machts ... soll neugierig machen. ;) Hat mich Sicherheit funktioniert.

Ist dabei eigentlich was kaputt gegangen?

P.S: Ich sollte erst alles lesen, ehe ich antworte ...
 
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