16.05.2013, Santa Fe / New Mexico – Acoma Pueblo / New Mexico
Tag 9 / 16.05.2013
Strecke: Santa Fe / New Mexico – Acoma Pueblo / New Mexico
Tageskilometer: 352 km
Wetter: Sonnig , 28°C,
Unterkunft: „Sky City“ Casino-Hotel
Tach die Gemeinde, „Wie man sich bettet so liegt man“ sagt ein Sprichwort.
Da die Route 66 auch durch Indianergebiete führt, habe ich heute Abend mal bei den seit ca. 1150 hier siedelnden Pueblo-Indianern mein Bett aufgeschlagen.
Aber nicht etwa in einem Wigwam oder unter freien Himmel, sondern ganz fein in einem Casino-Hotel des Stammes.
Die Indianer haben hier das Recht Spielcasinos zu betreiben und nutzen diese Recht auch sehr gut für sich aus. In diesem Fall hier mit Hotelbetrieb und Restaurant.
Restaurant habe ich selbst getestet....super!! Da bezahlt man 13 $ und kann Steaks vom Tresen holen bis der Teller bricht.
Ist ja klar, die reiten raus in die Tiefebene und schießen sich einfach die Teile die sie für das Restaurant brauchen.
Na auf alle Fälle ist das Hotel und Casino sehr groß und überaus Modern ausgestattet.
Ich hatte eigentlich vor, mir mal diese legendären Spielhöllen hier in den USA anzuschauen. Geplant war dafür ein Abstecher nach Las Vegas.
Den Trip kann ich mir nun sparen. Ich schlafe jetzt praktisch in so eine riesige Spielhölle.
Aber nun zum Tag 9 und wie er heute war.
Die erste Tageshälfte ist etwas Artfremd verlaufen.
Ganz in der Nähe meines Übernachtungsortes „Santa Fe“ war der Geburtsort der Atombombe, Los Alamos.
Die Geschichte der Atombombe in Verbindung mit Los Alamos und die Bedeutung des Manhattan Projekt für selbige brauche ich ja hier in diesem Forum sicher keinen zu erläutern.
Wer trotzdem jetzt auf dem Schlauch steht, einfach mal googeln.
Also genau in diesen Ort mit dem örtliche Dokumentationszentrum sollte mein erster Tagesausflug gehen. Wer mal in der Nähe ist und sich geschichtlich dafür interessiert, der sollte sich diesen Besuch antun. Alleine die Anfahrt ist es schon wert.
Und da tönen die Sachsen immer so mit ihrem Elbsandsteingebirge rum!
Im Centrum des Museums stehen, neben etlichen anderen "Bombenausstellungsstücke", auch die beiden dem Maßstab entsprechenden Atombomben „Little Boy“ und „Fat Man“.
In Zeitabständen wird in zwei Kinoräumen dem Thema entsprechende Dokumentationen gezeigt.
Der zweite Haltepunkt in Los Alamos versprach noch sehenswerter zu werden. Schreibt doch der Routenführer über den Laden eines erklärten Bombengegeners folgendes:
„Jeden Monat kauft der ehemalige Mitarbeiter Schrott und Restmaterialien des Atomlabors auf und verhökert sie an Touristen, Künstler und Pazifisten.“
Hört sich interessant an.....ist es aber nicht.
Vorgefunden habe ich einen Typen der faul im Schatten saß, anstatt seinen „Laden“ auf Vordermann zu bringen und kaum den Mund aufbekommen hat. Also habe ich mich mal selbst um meine Interessen gekümmert und sein Gelände erkundet.
Die Halle und das Außengelände sahen wüst aus und ähnelten eher dem, was er für sich als verabscheuungswürdig ansieht ...einem Bombeneinschlag.
Das wars dann aber auch mit dem Abstecher von der Routenführung. Der Weg führte wieder zurück nach Santa Fe und weiter auf der alten „66er“ Streckenführung.
Aber nicht ohne wieder getankt zu haben. Hat diesmal alleine geklappt:
Karte rein > wieder raus > Taste gedrückt > Pistole eingesteckt > vorsichtig den Hebel gedrückt >>>> Und siehe da...es lief!!
Nun mal wieder zu einigen Fundstücken auf dem Weg der Route „66“.
Wie schon auf der gestrigen Etappe durch New Mexico war auch heute nicht mehr viel vom alten Glanz der Strecke zu erkennen. Ist ja auch kein Wunder wenn die alle Gebäude dermaßen „verkleiden“.
Finde ich persönlich sehr gewöhnungsbedürftig. Aber ich muß hier ja nicht leben.
Heißen die Besitzer nun so, also deutsche Einwanderer oder warum steht der Name da in Deutsch mitten in New Mexico? Eine Baumschule mit Tannenbäumen war natürlich auch auf dem Gelände.
50 Meter neben der „66“ in Albuquerque gründete sich dann das ohne welches wir heute unglücklich wären (oder auch nicht).
An der Ecke California St. / Linn Ave. Begann 1975 die Geschichte des Weltkonzerns „Microsoft“.
Bill Gates war wohl schon länger nicht mehr hier...sagte der Ladennachbar.
Hinter Albuquerque ging die Routenführung dann wieder etwas weiter von der Interstade durch das Gebiet meine heutigen Gastgeber und Casinobetreiber, den Pueblo Indianern.
Leider wollen die Kollegen nicht das man ihr Zuhause und ihre Stammesmitglieder ablichtet.
Das bedeutet, das ein photographieren in ihrem Gebiet unerwünscht ist. Soll bei Zuwiederhandlung sogar bestraft werden!!!
Hmm, wie hat Winnetou geschrieben, Haare samt Kopfhaut abschneiden oder an einen dicken Stamm binden und mit spitze Stöcker beschießen?
Ich habe mich (fast) dran gehalten.
Ja und das war es auch schon mit dem gestrigen Tag.
Wieder einiges an Kilometer gefahren aber leider nicht soviel originales aus der wilder Zeit der „66“ gefunden.
Weiter im Westen soll es wohl wieder besser werden. Schaun wir mal!
Mache jetzt Schluss, da ich den Bericht und die Bilder noch hochladen muß. Könnte man in jedem normalen Hotel vom Zimmer aus machen.
Hier im modernen Hotel bei den Pueblo Indianern geht das nicht (Leistung zu schwach)....also raus und Rauchzeichen.
Let`s go to Route 66
Gruß
Lutz