Ukraine: Onlinetagebuch Exkursion April 2011

So, mal wieder ein Statusbericht aus der Ferne.

Am gestrigen Tag bewegten wir uns von Nikolajev nach Sevastopol. Hier standen u.a. die Überreste der Duga / Woodpecker-Anlage auf dem Programm. Leider wurde das gesamgte Objekt 2010 demontiert. Lediglich Fundamentreste sind noch sichtbar :( . Dies Phänomen wurde nun desöfteren beobachtet. Auch in Osteuropa geht der Rückbau vorran, auch ein Hinweis an alle die noch SS-4 / SS-5 Silo-Objekte besichtigen wollen, mittlerweile werden auch diese Anlagen abgerissen, also sollte man nicht mehr lange warten! In Evpatoria stand dann das Museum für Cosmonautics welches sich in einem Objekt befindet was von Koroljov zur Satellitensteuerung entworfen und einige Jahre geleitet wurde. Dementsprechend sind einige besondere Exponate vorhanden! Die verschiedenen weiteren Antennen-Anlagen in und um Evpatoria wurden natürlich auch besichtigt, abends ging es ko und mit vollen Speicherkarten dann ins Hotel in Sevastopol.

Heute wurden dann die verschiedenen kleinen und größeren Ziele in Sevastopol besichtigt. Denkmäler, Museen, Festungsbauwerke und Bunkeranlagen standen auf dem Plan. Als mein persönliches Highlight geht heute die Batterie Maxim Gorky II / 35.te Batterie in das Onlinetagebuch ein. Unzählige unterirdische Räume auf unterschiedlichen Ebenen und mehr als 200 Meter lange Gänge... aber seht selbst...

Beste Grüße
Martin
 
13.04.2011

Bild 1: Museum for Cosmonautics, Eingangsbereich (u.a. eine Original-Abstiegskapsel der SU die sich im Weltraum befunden hat)
Bild 2-3: Ausstellungsraum im Museum (2 - der Schreibtisch vor der Abstiegskapsel ist von Koroljow)
Bild 4: laut unseres Guides der Tour durch das Museum und des Objektes (Leiter der Dienststelle) die "schönste Radioantenne der Welt, zwar nicht die größte, aber schönste!", ebenfalls von Koroljow entworfen und bei Bedarf noch im Betrieb
Bild 5-6: RT-70 in Evpatoria, von hier werden (wie auch mit den anderen Anlagen in um Evpatoria) regelmäßig Satelliten kontrolliert

Der Bildbericht zu heute folgt.

BG
Martin
 

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So, schnell noch einige Bilder vom Donnerstag...

Bild 1-4: Impressionen aus der Gegend um Sevastopol
Bild 5: nein, kein Funkertreffen ;)
Bild 6-10: Batterie Maxim Gorky II / 35. Batterie
Bild 11-13: Sevastopol

BG
Martin
 

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Tolle Bilder Martin!

hier ist mein Reisebericht; neben dem Vortag in Kiew ist Tschenobyl das Hauptthema.
www.tf-home.de/Restrisiko.doc
Ggf. werde ich ihn noch erweitern, wenn ich Klarheit über die Gesamtdosis habe.

VIel Spass erstmal beim Lesen!

vG, FA


Als Ergänzung von Thomas seiner hervorragenden Vorlage

http://rudi-leipzig.com/25-jahre-tschernobyl-eine-beschreibung/


Die Hauptarbeit hat Thomas geleistet, ich war nur schmückendes Beiwerk.
 
Da will ich doch mal schnell die Wartezeit für unseren Flieger nach Berlin auf dem Flugplatz Budapest nutzen um einen überfälligen Bericht der vergangenen Tag zu senden.

Freitag (15.04.2011) war unser reiner "Bunkertag". Der U-Bootstollen (Objekt 825) samt Sonderwaffenlager (Objekt 820) in der Balaclava Bucht , das Nord und Süd Fort in den Bergen oberhalb in der fantastischen Landschaft, das Sopka/Progress Abschusssystem (Objekt 100) und die gewaltige Bunkeranlage 221 standen auf dem Programm. Mit wenigen Worten: alle Anlagen sind von den Ausmaßen her was zumindest ich bisher gesehen haben nicht mehr so schnell zu übertreffen. Die Grundfläche der Anlage beträgt auf 4 Etagen in etwa 20.000m² (!) zuzüglich mehrerer Zugangstunnel, Zugangsbauwerke, Versorgungsschächte usw...

Samstag ging es dann über Jalta per PKW zurück nach Kiew. Heute wurden dann im morgengrauen die letzten Objekte in Kiew fotografiert und nun befinden wir uns auf dem Rückweg nach Berlin...

Bilder folgen.

Beste Grüße
Martin
 
Grosses Dankeschön, toll geschrieben, stilistisch und dramaturgisch Spitze. Hat richtig Spaß gemacht, Deinen Bericht zu lesen, war echt spannend. So erleben wir hier Eure Exkursion richtig mit!
Viel Spaß Euch dort weiterhin, Gruß Peter
 
@fernaufklärer und Obermaat, ich danke euch für die Reiseberichte. Absolut lesens- und ansehenswert!

Ansonsten sammle ich mich noch und suche nach passenden Worten zu der gestern wohlbehalten zu Ende gegangenen HP-Exkursion in die Ukraine. Ich bedanke mich ausdrücklich für Martin's meisterhafte Organisation und die fortwährende Unterstützung der Reiseteilnehmer die mir zuteil wurde in dieser oder jenen Situation.

Nach knapper Erstsondierung hinsichtlich dem Raumfahrtmuseum ("die schönste Antenne der Welt") auf der Krim sieht es so aus als wenn wir dort tatsächlich bewusst die ersten Besucher aus dem westlichen Ausland waren.

Gruss
SB
 
13.04.2011
Bild 4: laut unseres Guides der Tour durch das Museum und des Objektes (Leiter der Dienststelle) die "schönste Radioantenne der Welt, zwar nicht die größte, aber schönste!"

Auf der Webseite des Museums finde ich dazu nichts. Was für einen Ø hat denn eine Schüssel von diesem Teil ?

Grüße Frank

PS: Die Schönste ist natürlich meine :eek:
 
@fernaufklärer und Obermaat, ich danke euch für die Reiseberichte. Absolut lesens- und ansehenswert!
Gruss SB

Gern geschehen SB, es waren abgefahrenen Tage, wie man so sagt. Am Abend, an dem Ihr bereits unterwegs nach Shitomir wart, haben Rudi und ich die Eindrücke mit köstlichem ukrainischen Absinth - von dem es heißt, er sie Bestandteil des KKW- Arbeiter- Drinks "Hiroshima" - und Wodka bewältigt.

Auch von mir aus noch mal herzlichen Dank an das Org.- Team für die Möglichkeit, spontan mit aufzuspringen!

vG, FA
 
Auch von mir aus noch mal herzlichen Dank an das Org.- Team für die Möglichkeit, spontan mit aufzuspringen!

vG, FA


Mönsch FA, du warst für mich der Grund dort mit raufzufahren, wirklich, ohne dein o.k. und die regelmäßigen Strahlungupdates hätte ich mich im Bus verkrochen und gehofft das hilft was.....

Ansonsten Jungens fehlen mir noch immer die Worte um die Tour aus meiner Sicht zu beschreiben.... ist aber in Arbeit

Ich möchte allerdings jetzt schon einen Riesen Dank aussprechen:
Martin: für die perfekte Organisation, es war absolut alles allererste Klasse!!!!!!!! (bis auf mein kaltes Ei, hihi, Insider)
Stefan: Für dein Fahren, deine Geduld auch die steilste Klippe u. die schlechteste Strasse mit dem KFZ zu bewältigen und natürlich für die Leistung der Rücktour von Yalta nach Kiev, für mich als nicht machbar eingeschätz, hab aber dazu gelernt, und natürlich für deine sprachliche Unterstützung bei Auswahl der Speisen, somit brauchte ich nur die "Brocken".....naja ihr wisst schon (Insider)

Ohne Übertreibung war dies die beste Tour meines Lebens, und ich halte es Heute nicht für möglich diese zu toppen.....bereits am Tag 4 gingen mir die Superlative aus....

Grüße
 
Auf der Webseite des Museums finde ich dazu nichts. Was für einen Ø hat denn eine Schüssel von diesem Teil ?

Die Antenne trägt noch die Bezeichnung ADU-1000. Vor Ort wurde sie "Pluto" genannt und besteht aus 8 x 16-m Spiegeln.

1962 wurde von hier die erste extraterrestrische Message die aus den Worten "MIR, LENIN, SSSR" bestand versendet. Na mal sehen was wir als Antwort erhalten :) .

Mehr:
http://www.cplire.ru/html/ra&sr/irm/MIR-LENIN-SSSR.html

Beste Grüße
Martin
 
Ansonsten Jungens fehlen mir noch immer die Worte um die Tour aus meiner Sicht zu beschreiben.... ist aber in Arbeit
...
Ohne Übertreibung war dies die beste Tour meines Lebens, und ich halte es Heute nicht für möglich diese zu toppen.....bereits am Tag 4 gingen mir die Superlative aus....

Vielen Dank für die Blumen :) ! Aber warte mal ab was ich mir für das nächste Jahr ausdenke, wird auch wieder spannend.

Am kommenden Samstag (Ostersamstag) kann von mir ein Reisebericht nach Tschernobyl in der Printausgabe des ND nachgelesen werden.

Beste Grüße
Martin
 
Auch in Osteuropa geht der Rückbau vorran, auch ein Hinweis an alle die noch SS-4 / SS-5 Silo-Objekte besichtigen wollen, mittlerweile werden auch diese Anlagen abgerissen, also sollte man nicht mehr lange warten!

Möchte ich aufgreifen, bestätigen und näher ausführen, insbesondere nach Abschluss der Exkursion. Nicht wenige der besuchten Objekte befanden sich zum Zeitpunkt der Besichtigung in dem Zustand des "Rückbaus".

Da wäre beispielsweise das Sonderwaffenlager an der Marinefliegerbasis Oktjabrskoje - der Lagerbunker vom Typ 641 (Bezeichnung aus Fliegerrevue Extra-22/2008) ist ja vielen inbesondere aus der DDR bekannt. Beachtlich die Energie die aufgewendet wurde selbst die Rahmen und Zagen der Drucktore zu entfernen. Es bleibt schlussendlich eine unansehnliche Betonhülle übrig.

Die Silos der SS-5 bieten offensichtlich einen hohen Schrottwert, über kurz oder lang (eher kurz als lang) wird man sowas nicht mehr zu Gesicht zu bekommen. Letztes Jahr war vom Rückbau eine Stellung im Baltikum betroffen, in der Ukraine waren es gleich zwei Stellungen die uns in diesem Stadium begegneten. Natürlich hat ein Besuch zum Zeitpunkt des Rückbaus auch seinen Charme da auf diese Weise viele Details des jeweiligen Bauwerks erkennbar und deutlich werden.

Genauso problematisch dürfte es werden noch auf das, die berühmt-berüchtigten Gebäude zur Unterstellung der SS-20 Startrampe/n zu treffen, zwei der besichtigen Stellungen westlich Kiew boten gerade mal noch die Garagenreste für die Unterstützungfahrzeuge der SS-20 an. Es bleiben zuwuchernde Trümmer zurück.

Selbst vor banalen Bogendeckungen in den SS-4 Stellungen wird nicht halt gemacht, mit etwas Glück bleiben noch die Giebelfronten übrig, das war es dann auch schon. Erstaunlich hingegen das es tatsächlich hier und da noch "die Ringe" für die Positionierung des Starttisches der SS-4 zu finden sind.

Verfall, Vermüllung, Ab- und Rückbau allerorten - die Zeit rennt unaufhörlich davon. Insofern lautet meint Fazit das sich die straffe Organisation, die Einhaltung des Zeitplanes, zügige Verlegungen und zielgerichtete Begehungen vor Ort ausgezahlt haben.

Gruss
SB
 
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