Tschernobyl: Überhorizontradar DUGA-3

Hier noch ein Detail aus dem von M. Kaule in Beitrag #55 als "Lehrkabinett" bezeichneten Raum:
PAR 2.JPG

Know your enemy, Reichweite 4200 km. Damit war wohl das gemeint, auch wenn dreieckig dargestellt:

Ein zweites PAR-Objekt der USA (in Montana) wurde wohl wegen Abrüstungsverhandlungen nicht fertiggestellt.
 
Danke für die schöne Erinnerung an die Tour. Scheinbar ging die Entwicklung zum Ende des Kalten Krieges in Richtung solcher Bauten in Ost & West. Hat jemand eine Idee wie es im Inneren der Gebäude ausgesehen hat? Beim Anflug auf Moskau flog man ja auch über solch eine Gebäude hinweg. VG Martin
 
Hallo Martin,
ich denke ihr wart im/am Radar von Mukachevo. Ich kenne keine Bilder von Antennen, nur vom Steuerraum. Wenn überhaupt solltet ihr welche haben. Ein Teil der Anlagen Dnepr und auch Montana sind noch in Betrieb.

Die Daten mit dem sowj. Frühwarn- & Raketenabwehr·System 'Dnepr' auf Basis von Überhorizont-Radaren
um 1979 lassen sich schon vergleichen mit den Links aus Passengers letzten Beitrag #101 zuvor. Es gibt schon deshalb immer Differenzen, da die Höhe der Ionospähre schwankt und man nie so richtig weiß welche Meilen jeweils zur Umrechnung genutzt wurden.

Das ist ja in dem Video aus #95 gut erklärt und die Entfernung sollte laut Reflexionsgesetz einmal bis hoch und maximal wieder einmal runter betragen, das sind nüchtern gesehen (ohne Propagandaaufschlag) ~2750 km. Das ist auch die auf der Skizze im Anhang ablesbare Entfernung und erklärt auch nebenbei, warum die UdSSR recht viele Systeme im Einsatz hatte. Die beiden amerikanischen Systeme befinden sich in Montana, also der Nord(-Aussen-)grenze der USA. Die des System 'Dnepr' analog. Ich meine das ist selbsterklärend.

Letztendlich festigen die im laufe der Zeit mehr zur Verfügung stehenden Informationen die schon frühzeitig hier geäusserten Thesen.

Eines erklären sie aber zunehmend weniger: den Standort von DUGA-3 bezogen auf die Landesgrenzen. Man kommt halt so von nördlich Kiew gerade bis hinter Murmansk.

Die Angaben zur maximalen Zielauflösung habe mittlerweile nachgerechnet. Die Anlagen sollen im Bereich des C-Bandes (500 MHz bis 1 GHz) gearbeitet haben. Die Angaben herunter bis Basketballgröße (USA) bzw. Fußballgröße (UdSSR) sind theoretische Grenzwerte. In Praxis schafft man dies nicht, man sollte hier schon mit einem Faktor von 10 rechnen, also auffaßbare Größe 4 - 8 m. Und das ist immer noch ein guter Wert, wenn auch für die Aufgabe notwendiger Wert.

Anhang: System 'Dnepr' in einer Veröffentlichung des Institute of Physics and Technology Moscow 2002
 

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Danke Frank! Ja, wenn ich mich recht erinnere gibt es in den Tiefen des Forums auch ein Bild der Antennen aus Mukachevo. Bei Bedarf kann ich es hier aber nochmal nachreichen. Genau das ist der Fakt, den Aufbau und die Funktion der OTH-Einrichtungen wie DUGA und Dnepr kann ich nachvollziehen, daher die Frage. Aber ich kenne kein Bild dieser kubischen Häuser der neuen Generation wie von Christian gepostet. VG Martin
 
Keine Ahnung, ob das weiterhilft:
Schmunzel. Nicht wirklich. Ich habe damals Martin T. zur Besichtigung eingeladen. Er war also in der gleichen Begehung dabei, es gibt also für das Objekt keine Bereiche die irgendwie unklar wären.

Ich wollte eher auf den vermeintlichen Generationssprung der OTH-Anlagen hinaus!

VG Martin
 
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