544willy
New member
sehr zu empfehlen die Artilleriewerke an den tschechischen Grenzlinien!
etwas zum Artilleriewerk "Boudenkoppe" zur Sicherung des Glatzer Tales um Grulich.
nachfolgender link zur Baudenkoppe zwecks Info
http://www.bunkry.cz/bouda/english.asp
Artillerie Festung BOUDA (Baudenkoppe)
Nach der Machtuebernahme durch Adolf Hitler im Jahre 1933 verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei. Die Revision der Ergebnisse der Versailler Vertrag in Europa war deutlich zu sehen.
Mit Ausnahme von Oesterreich und Rumaenien war die Tschechoslowakei ein multinationaler demokratischer Staat. Die Tschechoslowakei hatte eine lange Grenze mit autoritaeren Staaten. Die Deutsch-Tschechoslowakische Grenze war 1545 Kilometer lang. Nach dem Anschluss von Oesterreich an Deutschland im Jahre 1938 wurde die Grenzlinie zum Deutschen Reich 2103 Kilometer lang! Neben Deutschland war auch Ungarn ein potentieller Gegner. Die gemeinsame Grenze mit Ungarn war 832 Kilometer lang. Auch die Grenze zu Polen (948 km) wurde immer unsicherer.
Nach einer Studie ueber die Durchfuehrbarkeit einer Verteidigung sowie die Analyse aller Ressourcen und moegliche Alternativen wurde, aufgrund der Empfehlung des verbuendeten Frankreich, der Aufbau eines gigantischen System von Befestigungsanlagen zur Landesverteidigung entlang der deutschen Grenze und im Inneren des Landes beschlossen.
Konstukteure und Festungspioniere aus dem verbuendeten Frankreich unterstuetzten die tschechoslowakischen Festungspioniere mit ihreren militaerischen Spezialkenntnissen und Erfahrungen aus dem Bau der Maginot- Linie. Parallel dazu wurden die Streitkraefte in der Tschechoslowakei modernisiert.
Die Artilleriewerke und Infantriewerke sollten
den Schutz der wichtigsten Zentren der Wirtschaft und der Verwaltung,
die ungestoerte Mobilisierung der tschechoslowakischen Armee und
ihren Einsatz fuer die Verteidigung garantieren.
·
Aufgrund der extremen Laenge der Grenze und die strategisch unglueckliche Form der Tschechoslowakei konnte eine ununterbrochene Linie von schweren Befestigungen nicht finanziert werden.
Nur an den strategisch wichtigsten Stellen waren schwere Befestigungen geplant. Diese 1.300 schweren Bunkern sollten als Hindernis den Gegner fuer einige Wochen binden. Spezielle unterirdische Ausruestung und erweiterte logistische Einrichtungen zur Versorgung mit Munition, Wasser und Lebensmittel sollten eine Verteitigung fuer ein paar Wochen garantieren.
Die leichten Anlagen vom "Bautyp 36" (Maschinengewehr Bunker mit Schießscharten) waren die haeufigsten Elemente in der Befestigungslinie. Mit dem weiterentwickelten Bautyp 37 war ein Ausbau mit einer Anzahl von 16.000 Bunkern bis Anfang der 50ziger Jahre geplant. Diese leichten Bunkeranlagen sollten den Angriff des Gegners verzoegern.
Bis zur "Sudetenkrise" im September 1938 wurden fast 10.000 leichte und 229 schweren Anlagen errichtet. Fuenf massiven Artillerie Festungen sind konstruktiv fertiggestellt worden, fuenf weitere Befestigungen waren noch im Bau und fuenf weitere Befestigungen waren noch in der Planungsphase. Insgesamt bestand die Verteidigung aus 15 Atilleriefestungen. Diese waren in der Linie zwischen den Staedten Maehrisch Ostrau (Ostrava) im Osten und Trautenau (Trutnov) am Rande der Sudeten im Westen verteilt.
Die Sudetenkrise wurde durch die azionalsozialiste Propaganda Deutschlands angeheizt. Die Propaganda der Nazis fuehrte in den westlichen und oestlichen Grenzregionen im Sudetenland zu einer Eskalatioin der politischen Spannungen und zu offenen Revolten zwischen den Bevoelkerungsgruppen.
Am 23.09.1938 beginnt die allgemeine Mobilmachung der tschechoslowakischen Streitkraefte. Nach genau 20 Jahren des Friedens stand Europa erneut am Rande eines neuen Krieges. Am 29.09.1938 begann die Vier-Maechte-Konferenz in Muenchen, wo Adolf Hitler, Edouard Daladier, Neville Chamberlain und Benito Mussolini die ethnische Trennung der deutschen und der tschechischen Bevoelkerung beschlossen.
Die zukuenftigen Grenzen des neuen tschechischen Staates wurden in Abwesenheit der tschechischen diplomastischen Vertretern neu bestimmt. Die beiden Garanten fuer die Unabhaengigkeit der Tschechoslowakei, Frankreich und England als tschechoslowakische Verbuendete wurden auf drastische Weise politisch entwertet. Innerhalb von 10 Tagen (bis zum 10. Oktober 1938) mussten die deutschsprachigen Grenzeregionen an Deutschland abgetretenen werden.
Durch die Abtretung von fast 20.000 Quadratkilometer an Deutschland und 12.000 Quadratkilometer an Ungarn und Polen hatte die ehemalige Tschechoslowakei nicht nur ein großes Potenzial ihrer Wirtschaft verloren, sondern verlor auch bis Ende des Krieges 1945 auch fast alle ihre Fortifikationen fuer die Verteidigung seiner Grenzen.
Durch die neue politische Konstellation in Mitteleuropa wurden die Arbeiten an dem tschechoslowakischen Verteidigungssystem im Oktober 1938 gestoppt.
Die Artillerie Festung BAUDENKOPPE ist einer der fuenf konstruktiv fertiggestellten Festungsanlagen und die Einzige, die fuer die Oeffentlichkeit in ihrer urspruenglichen Form erhalten ist. Sie besteht aus fuenf Bastionen der staerksten Baustufe (Stufe IV). Die Decken und die Waende in der aeußeren Richtung eines zu erwarteten Angriffs sind bis zu 3,5 Meter dick und widerstehen den Beschuss bis Kaliber 42 cm sowie direkten Treffer aller Fliegerbomben zu jener Zeit.
Diese Bunker sind mit einem unterirdischen System von Tunneln und Kavernen verbunden. Diese enthalten alles, was die Garnison von 316 sorgfaeltig ausgewaehlt und speziell ausgebildete Soldaten zur Erfuellung ihrer Aufgaben des Grenzschutzes benoetigen. Außerdem sollte die Festungsanlage zur Verstaerkung der Einheit eine halbe Infanterie Abteilung (87 Maenner) aufnehmen. Die Befestigungen sollten einen Luftangriff oder spezielle Angriffe der Infantrie und Pioniere aushalten. In Kriegszeiten war die Staerke der Mannschaft auf 400 Mann beziffert. Selbst ein voelliger Einschluss garantierte einen moeglichen Widerstand der Befestigung fuer ein paar Wochen.
Der Bau der Festung BAUDENKOPPE begann am 01.10.1936. Mit Hilfe von 800 Arbeiter und Bauunternehmer aus Prag wurde in weniger als 24 Monaten die Anlage errichtet. Die Kosten fuer Material und Lohn beliefen sich auf 28,5 Millionen Kronen, ohne die Kosten fuer die militaerische Ausruestung. Waehrend des Hoehepunktes der "Sudetenkrise" im September 1938, wurde die Fertigstellung der Festung im fieberhaften Tempo forciert. Wichtige Teile der Inneneinrichtung und der Bewaffnung (Atilleriekarusell mit den beiden 100 mm Haubitzen) waren noch nicht eingebaut. In den Infrantriebunkern war die vorlaeufige Garnison von 119 Soldaten der 5/19. Grenzregiment unter dem Kommando von Major Jan Spale (Inf.-Ing.) bereit fuer die Abwehr der Angreifer.
fortsetzung folgend
etwas zum Artilleriewerk "Boudenkoppe" zur Sicherung des Glatzer Tales um Grulich.
nachfolgender link zur Baudenkoppe zwecks Info
http://www.bunkry.cz/bouda/english.asp
Artillerie Festung BOUDA (Baudenkoppe)
Nach der Machtuebernahme durch Adolf Hitler im Jahre 1933 verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei. Die Revision der Ergebnisse der Versailler Vertrag in Europa war deutlich zu sehen.
Mit Ausnahme von Oesterreich und Rumaenien war die Tschechoslowakei ein multinationaler demokratischer Staat. Die Tschechoslowakei hatte eine lange Grenze mit autoritaeren Staaten. Die Deutsch-Tschechoslowakische Grenze war 1545 Kilometer lang. Nach dem Anschluss von Oesterreich an Deutschland im Jahre 1938 wurde die Grenzlinie zum Deutschen Reich 2103 Kilometer lang! Neben Deutschland war auch Ungarn ein potentieller Gegner. Die gemeinsame Grenze mit Ungarn war 832 Kilometer lang. Auch die Grenze zu Polen (948 km) wurde immer unsicherer.
Nach einer Studie ueber die Durchfuehrbarkeit einer Verteidigung sowie die Analyse aller Ressourcen und moegliche Alternativen wurde, aufgrund der Empfehlung des verbuendeten Frankreich, der Aufbau eines gigantischen System von Befestigungsanlagen zur Landesverteidigung entlang der deutschen Grenze und im Inneren des Landes beschlossen.
Konstukteure und Festungspioniere aus dem verbuendeten Frankreich unterstuetzten die tschechoslowakischen Festungspioniere mit ihreren militaerischen Spezialkenntnissen und Erfahrungen aus dem Bau der Maginot- Linie. Parallel dazu wurden die Streitkraefte in der Tschechoslowakei modernisiert.
Die Artilleriewerke und Infantriewerke sollten
den Schutz der wichtigsten Zentren der Wirtschaft und der Verwaltung,
die ungestoerte Mobilisierung der tschechoslowakischen Armee und
ihren Einsatz fuer die Verteidigung garantieren.
·
Aufgrund der extremen Laenge der Grenze und die strategisch unglueckliche Form der Tschechoslowakei konnte eine ununterbrochene Linie von schweren Befestigungen nicht finanziert werden.
Nur an den strategisch wichtigsten Stellen waren schwere Befestigungen geplant. Diese 1.300 schweren Bunkern sollten als Hindernis den Gegner fuer einige Wochen binden. Spezielle unterirdische Ausruestung und erweiterte logistische Einrichtungen zur Versorgung mit Munition, Wasser und Lebensmittel sollten eine Verteitigung fuer ein paar Wochen garantieren.
Die leichten Anlagen vom "Bautyp 36" (Maschinengewehr Bunker mit Schießscharten) waren die haeufigsten Elemente in der Befestigungslinie. Mit dem weiterentwickelten Bautyp 37 war ein Ausbau mit einer Anzahl von 16.000 Bunkern bis Anfang der 50ziger Jahre geplant. Diese leichten Bunkeranlagen sollten den Angriff des Gegners verzoegern.
Bis zur "Sudetenkrise" im September 1938 wurden fast 10.000 leichte und 229 schweren Anlagen errichtet. Fuenf massiven Artillerie Festungen sind konstruktiv fertiggestellt worden, fuenf weitere Befestigungen waren noch im Bau und fuenf weitere Befestigungen waren noch in der Planungsphase. Insgesamt bestand die Verteidigung aus 15 Atilleriefestungen. Diese waren in der Linie zwischen den Staedten Maehrisch Ostrau (Ostrava) im Osten und Trautenau (Trutnov) am Rande der Sudeten im Westen verteilt.
Die Sudetenkrise wurde durch die azionalsozialiste Propaganda Deutschlands angeheizt. Die Propaganda der Nazis fuehrte in den westlichen und oestlichen Grenzregionen im Sudetenland zu einer Eskalatioin der politischen Spannungen und zu offenen Revolten zwischen den Bevoelkerungsgruppen.
Am 23.09.1938 beginnt die allgemeine Mobilmachung der tschechoslowakischen Streitkraefte. Nach genau 20 Jahren des Friedens stand Europa erneut am Rande eines neuen Krieges. Am 29.09.1938 begann die Vier-Maechte-Konferenz in Muenchen, wo Adolf Hitler, Edouard Daladier, Neville Chamberlain und Benito Mussolini die ethnische Trennung der deutschen und der tschechischen Bevoelkerung beschlossen.
Die zukuenftigen Grenzen des neuen tschechischen Staates wurden in Abwesenheit der tschechischen diplomastischen Vertretern neu bestimmt. Die beiden Garanten fuer die Unabhaengigkeit der Tschechoslowakei, Frankreich und England als tschechoslowakische Verbuendete wurden auf drastische Weise politisch entwertet. Innerhalb von 10 Tagen (bis zum 10. Oktober 1938) mussten die deutschsprachigen Grenzeregionen an Deutschland abgetretenen werden.
Durch die Abtretung von fast 20.000 Quadratkilometer an Deutschland und 12.000 Quadratkilometer an Ungarn und Polen hatte die ehemalige Tschechoslowakei nicht nur ein großes Potenzial ihrer Wirtschaft verloren, sondern verlor auch bis Ende des Krieges 1945 auch fast alle ihre Fortifikationen fuer die Verteidigung seiner Grenzen.
Durch die neue politische Konstellation in Mitteleuropa wurden die Arbeiten an dem tschechoslowakischen Verteidigungssystem im Oktober 1938 gestoppt.
Die Artillerie Festung BAUDENKOPPE ist einer der fuenf konstruktiv fertiggestellten Festungsanlagen und die Einzige, die fuer die Oeffentlichkeit in ihrer urspruenglichen Form erhalten ist. Sie besteht aus fuenf Bastionen der staerksten Baustufe (Stufe IV). Die Decken und die Waende in der aeußeren Richtung eines zu erwarteten Angriffs sind bis zu 3,5 Meter dick und widerstehen den Beschuss bis Kaliber 42 cm sowie direkten Treffer aller Fliegerbomben zu jener Zeit.
Diese Bunker sind mit einem unterirdischen System von Tunneln und Kavernen verbunden. Diese enthalten alles, was die Garnison von 316 sorgfaeltig ausgewaehlt und speziell ausgebildete Soldaten zur Erfuellung ihrer Aufgaben des Grenzschutzes benoetigen. Außerdem sollte die Festungsanlage zur Verstaerkung der Einheit eine halbe Infanterie Abteilung (87 Maenner) aufnehmen. Die Befestigungen sollten einen Luftangriff oder spezielle Angriffe der Infantrie und Pioniere aushalten. In Kriegszeiten war die Staerke der Mannschaft auf 400 Mann beziffert. Selbst ein voelliger Einschluss garantierte einen moeglichen Widerstand der Befestigung fuer ein paar Wochen.
Der Bau der Festung BAUDENKOPPE begann am 01.10.1936. Mit Hilfe von 800 Arbeiter und Bauunternehmer aus Prag wurde in weniger als 24 Monaten die Anlage errichtet. Die Kosten fuer Material und Lohn beliefen sich auf 28,5 Millionen Kronen, ohne die Kosten fuer die militaerische Ausruestung. Waehrend des Hoehepunktes der "Sudetenkrise" im September 1938, wurde die Fertigstellung der Festung im fieberhaften Tempo forciert. Wichtige Teile der Inneneinrichtung und der Bewaffnung (Atilleriekarusell mit den beiden 100 mm Haubitzen) waren noch nicht eingebaut. In den Infrantriebunkern war die vorlaeufige Garnison von 119 Soldaten der 5/19. Grenzregiment unter dem Kommando von Major Jan Spale (Inf.-Ing.) bereit fuer die Abwehr der Angreifer.
fortsetzung folgend