Tour: NORGE 2015, Vorbereitung und Reisetagebuch

Tag 18
Ziel: Oslo
Tachokilometer: 4.415
Wetter: teils neblig, teils sonnig, mal Regen mal Schnee...quatsch kein Schnee mehr!


«Morgenstund hat Gold im Mund», das ist doch auch nur so ein blöder Ausbeuterspruch um die Leute früh aus dem Bett zu locken.

Bei mir hat es nicht geklappt...um 06:00 Uhr früh, noch vor dem Zähneputzen, schnell in die Landschaft gespuckt und was soll ich sagen >>> die Reisekasse hat sich kein bisschen gefüllt!!

Tja da stand ich dann früh morgens frierend und alleine auf fast 1200m Höhe, Kasse so gut wie leer und noch knapp 250 km bis nach Oslo zur am 20.09. anstehenden Rückreise nach Deutschland.

Die Variante und den Zeitpunkt der Rückfahrt habe ich mir bei der Vorbereitung bewusst offen gelassen, man kann ja nie wissen wie die Tour so verläuft. Der Zeitpunkt der Entscheidung rückte aber mit jedem Kilometer südwärts näher.
Entweder die Landstrecke über Dänemark mit Öresundbrücke, Fährüberfahrt von Kristiansand nach Hirtshals oder wieder die Color-Line mit der Fähre Oslo – Kiel.

Nach einigem zögern habe ich mich dann doch wieder für die Color-Line, Oslo - Kiel entschieden und von unterwegs aus für den 20.09. die Rückfähre nach Kiel gebucht.
Das ist für mich, jetzt nach den über 4.400 gefahrenen Kilometern im Defender, nicht die preislich günstigste (336,-€) aber die bequemste und auch schnellste Variante.
Außerdem kann ich so mal wieder in einem richtigem Bett schlafen und sogar ausgiebig die müden Knochen in der Sauna an Bord aufheizen.

Hat ja auch was für sich.



Aber kommen wir wieder zurück zum erfolglosem Goldspuckversuch.

Die Nacht war zwar sehr ruhig...eigentlich kompl. Lautlos aber auch ein wenig kühler als die vorherigen.
Ist ja auch logisch das man gegen Ende September hier nicht mehr auf 1300m locker und lustig in Unterhosen in den Nachthimmel schaut und Sternchen zählt.

War die kletterei am Vortag noch hauptsächliches Fahrgeschäft ging es nun eigentlich fast nur noch abwärts. Nicht immer aber immer öfters.

Und weil mein Navi auf "kürzeste Route" eingestellt ist, führte es mich auch den kürzesten Weg. Richtig geile Nebenstraßen und Wege mit bester Natur lagen so auf der Streckenführung.




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Nicht nur Natur, auch technische Fotomotive die es an der Hauptstraße so evtl. nicht zu sehen gibt finden sich. Bei dem Teil hier kann ich nicht sagen ob das nun als Rad- oder Kettenbetrieben zählt.




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Was aber gesagt werden kann ist daß dieser Kollege etwas vom richtigen Weg abgekommen ist.

Viele Abhänge sind auf der Strecke sehr steil nach unten fallend. Scheint das er tief hinterher gefallen ist.
Laut Schild war das mal ein FIAT....sollen eh nicht die beste Kurvenstabilität haben aber die braucht man hier.





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ICH HABE ES GEMACHT !!!


Denke auch an die Stabkirchen!

Tumra hat bei der ersten Phase der Planung mal den Tipp gegeben eine Stabkirche hier zu besuchen. Muß man wohl als Nordlandfahrer mal gemacht haben...hmmm.

Wenn man das so machen muß, dann aber auch richtig!
Es stand die größte Stabkirche Norwegens auf dem Programm. Kommt ja nur eine in Frage, die in Heddal. Jetzt dachte ich mir vorab, jut die wird nicht so groß sein wie der Kölner Dom z.B. aber dann vor Ort..... ein klein wenig größer hätte ich schon gedacht.

70 NOK bezahlt und der Einlass war genehmigt. Ich war doch angenehm überrascht von dem Kunstwerk nur aus Holz.




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Was mich aber noch überraschte war die Reinigungswut des Kirchenaufsehers. Ständig hat der mit dem Staubsauger hinter mir gesaugt...egal wo ich stand, immer kam der mit dem Teil und hat lautstark gesaugt.
Nee nee, nicht was Ihr jetzt denkt, ich hatte mir schon die Füße ordentlich abgetreten. Jetzt stelle ich mir das Bild mal im Kölner Dom vor.
Die haben einige mehr als Kirchenaufseher da rumzulaufen.




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Jetzt ist aber genug gelästert und Tumra möge mir meine kulturbanausenhafte Art entschuldigen. War sehr gut der Tipp mit dem Besuch einer Stabkirche und es lag ja auch auf dem Weg.

Ach ja, angekommen bin ich dann am Abend auf dem Platz den ich heute Morgen schon kurz vorgestellt habe.
Für Tag 19. steht dann planmäßig der „Quisling-Bunker“ hier in Oslo auf dem Programm.

Das war´s wieder, diesmal live aus Oslo

Gruß nach unten
Lutz

Jo jo jo Männers der Metall- und Betonfraktion, der Tagespunkt kommt noch. Erst Bilder raus suchen, dann schreiben, hochladen und fertig isser.
Es geht diesmal zurück zum 13.09. ins hohe Fjordenland.

p.s. Habe eben gesehen das einige Bilder nicht richtig geladen wurden. Setze die später noch mal nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo jo jo Männers der Metall- und Betonfraktion, der Tagespunkt kommt noch. Erst Bilder raus suchen, dann schreiben, hochladen und fertig isser.
Es geht diesmal zurück zum 13.09. ins hohe Fjordenland.


Jetzt nun die versprochenen Bilder zur MKB 9/504 «Nordfjord».

Da mir heute Abend etwas die Zeit fehlt setze ich die Serie zur MKB weitestgehend unkommentiert ein.

Nur so viel:
Am 13. Tourtag stand die Batterie «Nordfjord» auf dem Plan und war eines der Objekte für die ich mir die meiste Zeit genommen habe und auch ohne es zu wollen gebraucht hätte.

Abgleich der Daten vor dem Aufstieg und einen begehbaren Weg gesucht. Bin dann nach einigen hin und her über zwei bewohnte Grundstücke im Tal zur MKB gelaufen.

Startzeit war gegen 08:00 Uhr, Rückkehr zum Auto dann zu 16:00 Uhr.
Trotz leichen Regen zwischendurch eine sehr schöne Wanderung mit sehr vielen Eindrücken zum Aufbau und Wirkungsweise der Anlage.


Jut, genug getippt für heute, die Bilder sagen mehr als geschriebene Worte. Muss morgen um 05:30 aufstehen....ihr wisst ja: "Morgenstund hat Gold im Mund"!


Gruß
Lutz



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Guten Morgen meine Freunde des dunklen Beton und wilden Natur.

Das ist nun mein letzter Morgenbericht direkt vom Terminal der Color-Line in Oslo (Tagesberichte kommen ja noch 2).
Das Wetter hat es nochmal gut mit mir gemeint und die Nacht auf dem Sammelplatz mit dem vielen Asphalt war auch recht ruhig.

Was soll ich jetzt noch schreiben?
Frühstück mit Blick auf Oslo, die letzten Eier, Zwiebeln und die halbe übergebliebene Salami haben sich in der Pfanne vereint und sind zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr in der selben.

Ja ja, ich weiß. Sollte mir mal einen neuen Tisch kaufen wa?
Ich liebe den abgewetzten Campingtisch aber. Das Teil begleitet mich schon seit vielen vielen Jahren durch Regen, Sonne, Sturm und auch Schnee!!





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Ups, ich sehe grad die «Colar Fantasy» kommt eben den Oslofjord hoch gefahren...geht gleich weiter.




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Wieder da, und Bilder im Kasten. Bilder der Abreise Kiel habe ich weniger. Ja da war ich ja noch ziemlich aufgekratzt, jetzt dominiert bei mir die Tiefenentspannung. Mal sehen wie lange die nun anhält.

Ok Männer´s, ich gehe jetzt bei den Neuankömmlingen meine Angel verkaufen. Sollen die sich doch jetzt mit den beißfaulem Zeug hier in den Gewässern rumärgern. :highly_amused: Und um 14:00 Uhr geht es auf die 20 Stunden Überfahrt nach Kiel.

Tagesbericht von gestern schreibe ich dann im Whirpool der Bordsauna. Muß mich ja wieder an den geregelten Tagesablauf in Deutschland eingewöhnen...gelle! :encouragement:

Gruß
Lutz
 
ick will deine botten nicht haben - ist aber das 1-mann u-boot "biber".

steht auch in kvalvik fort, nur von innen etwas mehr vergammelt.


ach ja, was macht eigentlich der stockfisch? :dejection:

Danny, ich habe dich nicht übersehen. Noch etwas Geduld bis ich in Kiel bin.

Um die Latschen kommste aber nicht, die sind jetzt deine.

p.s. Ich dachte immer du bist nur zum Angeln in Norwegen. Das Du aber deinen Kopp auch in alte U-Boote stecks...Hut ab.q
 
Hallo Lutz,

da Du ja mittlerweile schon wieder Richtung Heimat bist, kannst Du mal sagen was Dich die Tour so gekostet hat? Damit man mal ne Hausnummer hat.

Gruß Dirk
 
Hallo Lutz,
ich möchte mich bei Dir bedanken, für das stets spannende und interessante Tourtagebuch mit den vielen Bildern. Danke, das Du uns hast teilhaben lassen.
Grüße aus Genshagen
Hape!
 
Tag 19
Ziel: Oslo
Fahrad: ja und sogar 6 km
Wetter: bestes Wetter...sonnig und warm

Tach och in die Runde

So entspannt habe ich die ganzen 18 Tager vorher keinen Tagesbericht geschrieben. Nicht mehr bei Regen eingeklemmt im Defenderheck oder Nachts mit Kopflampe unter meiner doch nicht so norwegentauglichen Hecküberdachung aus Alugestell.
Schreibe heute ganz bequem auf dem Panoramadeck Ebene 15 der Kielfähre und höre im Hintergrund Livemusik.
Ach ja.....und überlege munter was ich über den Tag 19 in Oslo nun schreiben werde.

Der „Quisling-Bunker“ stand auf dem Programm.

Es handelt sich hier um den Schutzbunker des Führers der rechtsgerichteten „Nasjonal Samlin“ (1933 -1945) sowie des später mit Deutschland kollaborierenden Norwegischen Ministerpräsidenten (1942 - 1945) Vidkun Quisling.

Er residierte von 1941 bis zu seiner Verhaftung im Mai 1945 in der Villa „Gimle“ in Oslo in der sich auch das oben genannte Schutzbauwerk befindet.
Quisling wurde wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und am 24.10.1945 auf der Festung Akershus durch Erschießen hingerichtet.

Im Netz wurde mal so getan als ob er ganz zufällig im Keller der Holocaust-Forschungscenter entdeckt wurde und nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht ist.

http://www.vg.no/nyheter/quislings-foererbunker-aapnes-for-publikum/a/23226005/

Klingt auf den ersten Blick interessant, beim zweiten dann doch eher ernüchternd.
Egal. Auf dem Tourplan war die Markierung auf dem «Bunker» gesetzt und als evtl. zu besichtigendes Ziel markiert.

Nachdem der Rückreiseort mit Oslo jetzt endgültig festgelegt war, stand nun einer neugierigen Nachschau nichts im Weg. Fahrrad geschnappt und Richtung "HL-Centeret" geradelt.

Ich darf das gar nicht schreiben, es war der erster Einsatz für das Fahrrad.

Auf der ganze Tour bis jetzt war es, so an der Seite hängend, zwar schön anzusehen aber völlig nutzlos.
Es hatte sich einfach keine Gelegenheit ergeben wo ich es für meine Zwecke hätte einsetzen können.
Ich lebe bei meinen Touren aber immer nach der Devise: «was man hat das hat man, was man braucht das weiß man nie» und bin so eigentlich immer ganz gut gefahren.

Angekommen bin ich also dann mit dem Rad und gleich mal neugierig UM das Haus geschlichen und über den Hinterausgang ins Museum.
Das von vorne, über den offizielle Eingang, Eintritt zu bezahlen ist...nö war nicht meine Absicht die Gedenkstätte um den Obolus zu bescheißen.

Hab die Situation aber erst nach 2 Std. bemerkt, und das nur weil die anderen Besucher alle so einen grünen Aufkleber an den Klamotten hatten.
Man kann ja nicht immer einen auf Einzelgänger machen, habe mir für 70 NOK eben auch so eine grünen Punkt geholt.

Wenn wer in Oslo ist und die norwegische oder englische Sprache beherrscht, der kann sich das Museum ohne weiteres antun.
Extra hinreisen, nee das lohnt auch mit der beworbenen Bunkerbesichtigung (der ja eigentlich "nur" ein Luftschutzobjekt darstellt) nicht unbedingt.

Zum «Bunker» hier einige Eindrücke.




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Der „Quisling-Bunker“ war dann auch das einzigste was ich mir aus geschichtlichen Gründen in Oslo angesehen habe. Durch meine vorherigen Arbeitsaufenhalte waren andere interessante Objekte in der Stadt und näheren Umgebung schon begangen.



Die Abreisevorbereitungen standen jedoch noch an. Ging es doch am Tag 20 auf dem Schiffswege zurück.
Pfandgut abgeben, Reservekanister auf dem Dach zur Hälfte in den Tank kippen (10L sind von Color-Line als Reserve nur gestattet), kleine Geschenke besorgen und auch den fahrbaren Untersatz zu checken.

Das sanfte, sich bei jedem stärkeren Regen steigernde, wippen des «Dicken» werde ich auf der Heimfahrt von Kiel nach Berlin vermissen.
Nicht das die Straßen dort besser und weniger Kurvenreich sind, nein ich bin seit heute Abend weniger Kopflastig!!!

Ist doch ein Ding, da schreibe ich immer von meinen beiden wasserdichten Staufächern im Kajak auf dem Dach, aber an das Spritzverdeck, gespannt über die Einstiegsluke, habe ich nicht gedacht.
Ist mir bei der Kontrolle der Verzurrung aufgefallen das sich im Sitzraum doch über die Tage Regenwasser ansammelte.




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Mein deutschsprachiger Stellplatznachbarn hier in Oslo hat sich sich köstlich belustigt über meine Bemühungen mit dem Schwamm das Wasser (ca. 15L) aus dem Bootsinneren zu beseitigen.
Man sollte auch immer mal über sich selber lachen können, also habe ich in beim schöpfen gequält vom Dachgepäckträger angelächelt.



Aber wo wir beim Kajak sind.

Norweger sollen ja bekanntlich sehr gute Seefahrer sein. Kein Wunder sonst wäre die halbe Bevölkerung dort schon jämmerlich ersoffen bei der großen Anzahl der Bootszulassungen in dem Land.

Wie die das geschafft haben? Der hier übt nicht zu ertrinken.

Aber ich sollte nicht lästern, bin selber Ende April 2009 vor Rostock-Warnemünde mal in so eine kritische Situation gekommen. Nur der Hilfe eines beherzten älteren Ehepaares ist es zu verdanken das ich hier und heute schreiben kann. Seit dem Tag geht es auch nur noch mit Schwimmweste ins Kajak.

Helden sterben, so sagt man, früh!!!




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Das war nun der vorletzte NORGE 2015-Tagesbericht.
Nun schon gesendet aus dem hektischem Kiel. Ob ich jetzt laut schreien soll «Hura ich bin wieder in Deutschland»....ich habe es nicht gemacht.

Gruß
Lutz
 
Hallo Lutz, wollte mich auf diesem Weg auch ganz herzlich für die vielen interessanten Berichte und Bilder deiner Tour bedanken. Habe in den letzten zwei Wochen fast jeden Tag rein geschaut um zu sehen was es so neues gab! Absoluten Respekt und vielen Dank für deine Ausführungen!

Gruß Mbaum:applause:
 
Da kann man sich den schon überbrachte Danksagungen nur anschließen! Auch von mir ein großes Dankeschön, das wir auch ohne nur einen Cent zu bezahlen mit auf Deiner Tour NORGE 2015 mit dabei sein durften. Ich hoffe Du kannst noch ein wenig Statistik einstellen. Bis jetzt war es ganz großes Kino!
Wenn Du den Dicken auslädst, bekomm nicht den großen Katzenjammer und sagst: "Schitt, ich will wieder nach Norwegen zurück"!
Bis dahin war es ein tolles Ding und viel Spaß beim vorbereiten der NORGE 2016!

Viele Grüße
Lars

Gesendet von meinem SM-T805 mit Tapatalk
 
Hallo Lutz,

Deine Tourberichte sind schon was Besonderes, vielen Dank dafür. Deine Schilderungen sind spannend, die gezeigten Ziele hat man nicht schon tausendmal irgendwo gesehen (zumindest geht es mir so) und die Episoden am Rande sind auch sehr unterhaltsam, damit legst Du hier die Messlatte ganz schön hoch.
Bin ganz neidisch, wenn ich Deine besichtigten Orte sehe, an denen im Wesentlichen nur der Zahn der Zeit genagt haben scheint, was es ja in unseren Breiten so kaum noch gibt, dazu noch die atemberaubende Landschaft (meine Liebste würde sich über so eine Aussage von mir sehr wundern ;) ). Wir sind uns sicher alle einig, da hast Du Dir schon ein nettes Flecken ausgesucht, was Du uns präsentiert hast.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo Lutz, mich würde interessieren wie du dein Fahrzeug mit den kompletten Umbauten nach deiner Rückkehr einschätzt. Gibt es Details die du bei einer erneuten Tour ändern wirst/musst. Ich denke da an, Stromversorgung/Heizung zu schwach, Scheibenwischer, Lüftung (beschlagen der Scheiben), ... Bett muss geändert werden... Bereifung/Beleuchtung ungeeignet, haben sich die Innenausbauten gelöst wegen der Dauerbelastung und die Sammeltasse ist aus dem Schrank gefallen... so etwas.
Den riesen Ärger wegen den vergessenen Chips brauchst du nicht nochmal zu besprechen ;-)

neidvolle
GRüße
 
Tag 20
Ziel: das Zuhause
Tachokilometerstand: 4.806 km
Seemeilen: 369 sm (683 km)
Wetter: auf See wind- und regenfrei, Deutschland...hmm


Tach Männer´s, so ist es im Leben, alles geht mal zu Ende und jetzt also auch diese Tour.

Eine Tour bei der ich versucht habe einige geschichtliche Orte aus der Zeit der deutschen Besetzung Norwegens zu finden und zu erleben, sowie Land und Leute in Norwegen zu sehen und zu bergreifen.
Ein Land welches sich auch durch unglaubliche schöne Naturlandschaften darstellte.

In den zurückliegendenTagen die ich jetzt durch Norwegen gereist bin, konnte ich erfahren das es schier unmöglich ist sich in dieser Zeit ein genaues Bild zu den Gegebenheiten, den Leuten und der Weite zu machen. Dazu sind 20 Tage viel zu wenig.
Ich habe es mit der NORGE 2015 jedoch versucht und werde auch im nächsten Jahr diesen Weg weiter gehen.

Ich habe für die nächste Reise in die geschichtliche Vergangenheit einiges gelernt was ich beim nächste Tripp anders machen werde. Habe mich z.B. von den vielen geschichtlich interessanten Objekten täuschen lassen.

Klar, diese sind bis in den hohen Norden fast alle lokalisier- und planbar aber nie und nimmer, in der großen Fülle wie sie sich ergeben, erlebbar. Zumindes nicht wenn man die zeitliche Grenzen eines Urlaubes beachten muß und nicht beabsichtigt nur die Hand kurz auf den kalten Beton legen zu wollen.

So war ich unterwegs notgedrungen gezwungen meinen doch sehr gefüllten Tourplan um die nördlichen Reiseziele einzukürzen und am 67 Breitengrad (bei Rognan) die sich bietende Möglichkeit zu nutzen um nach Westen abzubiegen und mich an der Fjordküste dann wieder südlich zu bewegen.

Gut, aus «Fehlern» lernt man und so habe ich nun doch noch viele nördliche Ziele die es gilt im nächsten Jahr anzugehen. Den Rat von Danny, die Helsinkifähre für die Anfahrt zu nutzen, werde ich dann sicher so beherzigen. Ist zwar etwas teurer aber wenn ich nur den Zeitfaktor dagegen rechne ist das schon ok.
Das sind nun aber alles Sachen für die ich jetzt viel Zeit zum planen habe.

Jetzt steht erst einmal an die letzte Etappe der NORGE 2015 zu Ende zu bringen. Und diese Etappe führt mich jetzt unumgänglich wieder zurück in das «normale Leben».
Zwar nicht so wie sich mein tägliches Leben sonst so gibt, nö erst mal durchlebe ich eine sehr bequeme, fast luxuriöse Reiseform an Bord der «Color Fantasy».

Ich hatte es mir ja bis zum Schluss offen zu lassen welche Variante nach Deutschland ich nehme. Schlussendlich ist es dann wieder diese Fähre geworden.
Wie schon geschrieben, es ist bei weitem nicht die günstigste Verbindung, grad wenn man ein Fahrzeug mit der Höhe von 2.50m mit einschiffen muß. Aber die Entscheidung ist gefallen als ich von unterwegs das Sonderangebot von 336,-€ auf der Webseite der Reederei gefunden habe.
Über Dänemark oder Schweden wäre es bei dem Diesel und Zeitfaktor auch nicht unbedingt besser gewesen.

Ein verlockendes Argument war auch das ich für 20 Std. eine Dusche und ein Doppelbett für mich hatte. Luxus dem ich mich nach den Tagen im «Dicken» gerne hingegeben habe.
Auch ist diese Verbindung recht kurzweilig. Das einfache Wort «Fähre» kann für die beiden Schiffe der Norwegischen Reederei «Color-Line», die auf der Route zwischen Kiel und Oslo fahren, eigentlich nicht richtig verwendet werden.






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Jo und was gab es besonderes am 20. Tag? Eigentlich nichts mehr.

Hab die Sauna an Bord genutzt, war Abendbrot essen, kurz mal ins Theaterprogramm geschaut, zig mal die Passage im Schiff hoch und runter glatscht und ....ja ich habe mit mitreisenden Anglern «gefachsimpelt».
Schließlich habe ich ja auch was gefangen in den fischreichen Gewässern Norwegens!!
Ok, war zwar nur ein Pollak und nicht mit dem zu vergleichen was die Kollegen in ihren Gefrierboxen an Bord deponiert haben, aber für die Beschaffung von Nahrungsvorräten für das ganze Jahr bin ich ja auch nicht dort hin gereist. Dafür habe ich «Kaufland» bei mir um die Ecke.




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Ach nee, da war ja noch was.

Es hat sich wohl in Oslo rumgesprochen hat daß da ein Deutscher (ungewöhnlicherweise) mit einer Flasche Whisky im Auto das Land verlässt.
Da Schnaps und Bier in Norwegen ja bekanntlich sehr sehr teuer sind, haben zwei scheinbar unerschrockene Trunkenbolde nicht die Mühe gescheut mir auch nach dem Ablegen der Fähre noch die Pulle abjagen zu wollen.

Nee nee, Leute gibt es auf dieser Welt!!






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Das war es dann mit dem letzten Tagesbericht von der NORGE 2015. Ich habe viel gesehen und versucht dieses wie angekündigt hier im Forum weiter zu geben.
Ich hatte zuerst leise Zweifel ob es überhaupt jemanden interessiert, aber die stetig steigenden «Klick´s» auf das Thema (im Reisezeitraum vom 29.08. - 21.09. über 4.300 x) haben mich überrascht und auch bestärkt Abends und ein wenig müde doch noch die bebilderten Berichte zu schreiben und manchmal zeitraubend (Netzstärke) in das Forum zu laden.


Ich glaube es hat sich für alle gelohnt.


Ich möchte mich hier auch nochmal bei allen Bedanken die mich vorab und während der Tour mit Tipp´s, Ratschlägen und guten Wünschen unterstützt haben. Genau so wie auch bei den «leisen Mitlesern», die alleine nur durch das zeigen ihres Interesses an dem Thema mich immer wieder motiviert haben meine Erlebnisse hier in einer gewissen Form als Tagebuch zu archivieren.
Ohne diese Mitreisenden hätte ich für mich zwar die Bilder, aber so mache Erinnerung/Episode verblasst nach einiger Zeit....und wir werden ja alle nicht jünger wa?

Danke und Gruß
Lutz






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p.s.: Ich stehe selbstredend für Fragen zur Tour oder zum Thema Norwegen hier im Thema zur Verfügung und werde versuchen diese nach meinen Möglichkeiten auch zu beantworten.
 
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