Thiessow: 633. FuTechKp auf Klein Zicker (Rügen) / RK 024

AndreasV

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Guten Abend,

da ich heute meine Fotosammlung durchstöberte, fiel mir ein Foto von 1997 auf, auf der ich eher nebenbei eine "Altlast" der GSSD abgelichtet habe. Und zwar auf der Halbinsel Klein Zicker. Infos zu diesem Objekt sind eher spärlich. Das einzige was ich im Netz gefunden habe ist diese Seite: http://lpv-ruegen.de/?page_id=52
Leider ist mir immer noch nicht ganz klar um was es sich für eine Einrichtung handelte.

Anbei habe ich noch meine Fotografie von 1997 hochgeladen.

Habt ihr noch weitere Hinweise oder auch Fotos von der Anlage?

Gruß
 

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Die 1,8 Hektar große Liegenschaft trug mit Abzug der WGT die Nr: RK 024.
Die Daten der Objektliste bestätigt Kernbauzeit 1967. Drei weitere Gebäude 1976, 1987 und 1989

Stationierte Einheit laut WGT-Liste: 633. FuTechKp

BG
Martin
 
Heute ein sehr interessanter Artikel dazu:
https://www.nordkurier.de/ruegen/al...jTcV6QTbf-1Io-t5MlHspGdwaqrhnRy_9aRGA0rzfb-Z4


Russische Koordinaten am Telefonhörer

Das Kennwort dafür lautete „Jastreb“ – auf Deutsch: „Habicht“. Wurde dieses Kennwort übermittelt, wurden alle Radar- und Flugabwehr-Raketenstellungen entlang der deutschen Grenze und der Ostseeküste alarmiert. In Klein Zicker konnte man erkennen, welche Flugroute gewählt wurde.

Margot Mandelkow erzählt weiter: „Als das losging mit der Radaranlage, hörten wir jedes Mal, wenn wir telefonieren wollten oder nur den Hörer abnahmen, die ganzen durchgegebenen russischen Koordinaten. Dann haben wir uns an die Post gewandt: Wir wollen nicht, dass wir ständig Russisch in unserem Telefon haben. Und da kam die Post voller Entsetzen und hat schnell für die Russen eine extra Telefonleitung gelegt.“ Sie musste später in ihrer Stasi-Akte lesen, dass sie als Spionin für den Westen geführt wurde.
Höhere Prozentzahl an Krebs-Erkrankungen

In Klein Zicker gab es mehrere informelle Mitarbeiter der Stasi, die akribisch alles dokumentierten: wer welche Beziehungen zu den Offizieren oder Soldaten hatte, welche fremden Autos vor den Grundstücken standen und welche Geschäfte eine Einwohnerin des Dorfes mit eingekauften Waren aus dem russischen Magazin machte, indem sie die Waren weiterverkaufte.

„In Thiessow und Klein Zicker ist eine hohe Prozentzahl an Krebs aufgetreten“, sagt Margot Mandelkow. „Ich denke schon, dass die Strahlung Auswirkungen hatte. Auch Lubmin (DDR-Kernkraftwerk, seit 1974 in Betrieb; Anm. d. Red.) war nicht weit. Man kann es nicht beweisen, man kann es nur vermuten, und es wird wohl auch niemand Anzeige stellen, damit es erforscht wird. Viele Beweise sind vernichtet, und da kann man kaum was machen, und wem nützt es denn im Nachhinein?“
 
Heute ein sehr interessanter Artikel dazu:
https://www.nordkurier.de/ruegen/al...jTcV6QTbf-1Io-t5MlHspGdwaqrhnRy_9aRGA0rzfb-Z4
Margot Mandelkow erzählt weiter: „Als das losging mit der Radaranlage, hörten wir jedes Mal, wenn wir telefonieren wollten oder nur den Hörer abnahmen, die ganzen durchgegebenen russischen Koordinaten. Dann haben wir uns an die Post gewandt: Wir wollen nicht, dass wir ständig Russisch in unserem Telefon haben. Und da kam die Post voller Entsetzen und hat schnell für die Russen eine extra Telefonleitung gelegt.“

Die Telefonleitung der Russen wird es nicht gewesen sein: Übersprechen war möglich, aber das halte ich für wenig wahrscheinlich. Vielleicht spielt ihr ihre Erinnerung auch einen Streich. Aber ok, möglich war alles, insbesondere bei Freileitungen.

Ich kenne folgendes, habe das oft selbst um 1980 erlebt:
s/w Fernsehen, Kanalband nicht mehr erinnerlich. Auf einmal verzerrt sich das Bild und man hört etwas verzerrt eine russische Stimme, kurze Kommandos werden abgesetzt.

Um so etwas hinzukriegen braucht man ordentliche Sendeleistung und Richtfunk (ggf. Troposphärenfunk). Und die Trägerfrequenz muss ähnlich (oder ein vielfaches) der Fernsehfrequenz sein. Nein umgekehrt, ein Teil der Fernsehfrequenz - Stichwort Oberwellen.
 
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