Sowjetisches Schachtbauwerk/SKP bei Iwano-Frankiwsk

the passenger

Well-known member
Hier eine Reisebericht/ein paar Bild-Impressionen eines mit S. Büttner in 8/2019 durchgeführten "Ausfluges" zum Schachtbauwerk westlich von Iwano-Frankiwsk/Ukraine. Ein gewisser Herr Kaule hat eine legale Begehung dieses Objekt übrigens für Oktober 2020 im Rahmen einer Karpaten-Tour eingeplant:
https://www.martin-kaule.de/index.p...isen/reisen/2020/335-2020-karpaten-expedition

Bezüglich des mehrere Kilometer langen An- und Abmarsches hatte Herr B. mir im Vorfeld nicht zuviel versprochen (bis auf die Mücken):
Zuwegung.JPG

Nach etwa einer Stunde waren wir dann beim "Objekt der Begierde":
Schachtbauwerk.JPG

Und über einen Nebeneingang (sogar der war zum Schutz vor elektromagnetischem Impuls metallverkleidet) mit Gummistiefeln (dazu später mehr) rein:
Seitenzugang.JPG

Das vermutlich zehnstöckige Objekt (M.K. spekuliert auf 12 Etagen, unterhalb der fünften Etage stand hier leider alles unter Wasser; Durchmesser etwa 35 Meter) wurde wohl ab 1987 als Kriegsfall-Kommandobunker für die sowjetische Karpaten-Front gen Westen erbaut. Bisher sind mir vier derartig konstruierte Bunker bekannt, es wurde aber wohl keines dieser Objekte vor dem Zusammenbruch der UdSSR fertiggestellt. Hier ein Bauwerksteil mit Produktionsdatum:
1987.JPG

Weitere Impressionen: Eingangsschleuse:
dreifach-Schleuse.JPG

Eventuell Sockel für Kühlaggregate:
Kühlaggregate.jpg

Verewigung eines Sowjetsoldaten:
1992.JPG

Raum auf Etage -4:
auf -4.JPG

Nach gut zwei Stunden sind wir dann wieder ans Tageslicht. Um kurz vorm Abmarsch von einem Wachhund aufgespürt zu werden. Der Pächter/Wachmann des Geländes hat uns dann hinausgeleitet. Allerdings nicht, ohne seinem Hund den dutzendfachen Zubiß in meine Gummistiefel zu verwehren. Hier der Wachmann/Pächter mit einprägsamem T-Shirt und Hund vor dem linken Knie:
Take me higher.JPG

Gutgehn!
 
herzlichen Dank für die tollen Bilder und den Bericht dazu, etwas peinlich für mich, ich dachte immer die Art Bauwerke bestehen komplett aus Metall, nun sind es aber Betonteile die mit Metallplatten überbaut sind, richtig?

Danke nochmal
Grüße
 
herzlichen Dank für die tollen Bilder und den Bericht dazu, etwas peinlich für mich, ich dachte immer die Art Bauwerke bestehen komplett aus Metall, nun sind es aber Betonteile die mit Metallplatten überbaut sind, richtig?

Danke nochmal
Grüße
Hallo Thomas, diese Schlussfolgerung ist ja grundsätzlich richtig. Oder besser war es bis zu dem Zeitpunkt als wir erstmals diese Anlage hier betreten konnten. Aber was genau meinst du mit "Betonplatten mit Metall überbaut" eigentlich?
 
Von vorn: Vor paar Jahren hatte Martin eine dieser unvergleichbaren Osteuropa-Exkursionen organisiert. Ursprüngliche Idee war das Schachtbauwerk in Belaruss zu besichtigen aber das wurde dann verschlossen also wurde die Alternative Moldawien gewählt.

http://www.hidden-places.de/showthr...n-2012-Studienreise-Republik-Moldau-und-Polen

Diese Reise ist als Tagebuch hier im Forum umfangreich vertreten, siehe Link oben. Damals, ich meine Thomas war auch dabei, haben wir uns u. a. das Schachtbauwerk bei Oliscani/Moldawien angeschaut. Bis dato hatte niemand von uns so etwas je zuvor gesehen. Klar war diese Konstruktion einmalig war aber auch an anderen Standorten noch existiert(e). Thomas seine Äußerung "ich dachte immer die Art Bauwerke bestehen komplett aus Metall" bezieht sich auf das Schachtbauwerk in Moldawien. Diese Art von Konstruktion wurde über Jahre für alle bekannten Standorte angenommen. Also Schachtbauwerk = komplett aus Metall.

Der Standort hier im aktuellen Thema belehrt uns eines besseren. Diesen Unterschied habe ich auch schon mehrfach und immer wieder mit anderen Worten versucht heraus zustellen, mit Thomas seinen Worten "Betonplatten mit Metall überbaut".

Christian, Du und ich (und noch jemand) sind die einzigen aus der Gilde die beide Bauweisen gesehen haben. Vergleiche sind daher möglich. Unterschiede habe ich auch schon benannt. Jemand der nur das Bauwerk in Moldawien kennt wundert sich zurecht was das für eine Bauweise an dem ukrainischen Standort ist. Im Moldawien nur Stahl und in der Ukraine tauchen plötzliche betonierte Wände auf.
 

Anhänge

  • DJI_0281.jpg
    DJI_0281.jpg
    196,4 KB · Aufrufe: 19
  • DJI_0264.jpg
    DJI_0264.jpg
    223,4 KB · Aufrufe: 20
  • DJI_0268.jpg
    DJI_0268.jpg
    254 KB · Aufrufe: 19
  • DJI_0275.jpg
    DJI_0275.jpg
    225,3 KB · Aufrufe: 20
  • DJI_0276.jpg
    DJI_0276.jpg
    246,6 KB · Aufrufe: 21
hallo, Stefan was du schreibst ist genau richtig, nun habe ich mir meine Moldavien Bilder nochmals angesehen, und auch dort ist Beton zu sehen, es gibt Stellen an denen Stahl ausgeflext ist, und dort ist dann Beton zu sehen, ob überbauter Beton, oder Stahlschalung nachträglich ausgegossen kann ich nicht sagen..... ich suche mal ein Bild raus-> anbei, die "hellen" Stellen sind für mich Beton


Evtl. ist nur das Kernbauwerk Betonverstärkt, und die Aussenbereiche, nur Stahl... keine Ahnung
Grüße

PS: perfekt zusammengefasst @Passenger "vor Ort mit Beton ausgegossene Stahlwände versus vorgefertigte und mit Metall überbaute Betonplatten?"
 

Anhänge

  • mol_1.JPG
    mol_1.JPG
    123,6 KB · Aufrufe: 16
hallo, Stefan was du schreibst ist genau richtig, nun habe ich mir meine Moldavien Bilder nochmals angesehen, und auch dort ist Beton zu sehen, es gibt Stellen an denen Stahl ausgeflext ist, und dort ist dann Beton zu sehen, ob überbauter Beton, oder Stahlschalung nachträglich ausgegossen kann ich nicht sagen..... ich suche mal ein Bild raus-> anbei, die "hellen" Stellen sind für mich Beton


Evtl. ist nur das Kernbauwerk Betonverstärkt, und die Aussenbereiche, nur Stahl... keine Ahnung
Grüße

PS: perfekt zusammengefasst @Passenger "vor Ort mit Beton ausgegossene Stahlwände versus vorgefertigte und mit Metall überbaute Betonplatten?"


Erst mal Danke, @Klondike!

Hier ein "Verdeutlichungs-Photo" vom Schachtbauwerk in Oliscani (Moldawien). Da sind sehr schön die jeweiligen Wandstrukturen der obersten Etage zu sehen, für mich alles Wände mit vor Ort vergossenem Beton (unterwegs mit "Kaule-Tours", 11/2019):
Detail Oliscani 2019.JPG

Ich habe beim seinerzeitigen Besuch nicht auf Innenbauteile und Innenwandstärken in den jeweiligen Etagen geachtet, waren mir erst mal nicht so wichtig. Ich habe sehr viel außen geknipst.
Ob in den Etagen weiter unten vorgefertigte Betonplatten als kostengünstige "Raumteiler" mit späterer Metallbekleidung verbaut wurden, keine Ahnung. Im Schachtbauwerk bei Iwano-Frankiwsk war es wohl so/so geplant.

Gutgehn.
 
Ja richtig, diese beiden beschriebenen Bauweisen. Wobei in Iwano-Frankiwsk tatsächlich beide Bauweisen zur Anwendung kamen. Dort gibt es im zentralen Bauwerksteil einige wenige Wände die vollständig mit Metall verkleidet sind.
 
Bilder eines Details von -4, Trennwandelemente. Aus Stahl, etwa 10 bis 15 cm Materialstärke. Füllung meine ich Glaswolle. Gibt es auch mit Türaussparung. Keine Statikfunktion.

Schon mal jemand gesehen? Mir unbekannt.
 

Anhänge

  • IMG_9744.jpg
    IMG_9744.jpg
    233,6 KB · Aufrufe: 28
  • IMG_9723.jpg
    IMG_9723.jpg
    218,6 KB · Aufrufe: 24
  • IMG_9722.jpg
    IMG_9722.jpg
    221,2 KB · Aufrufe: 24
Bilder eines Details von -4, Trennwandelemente. Aus Stahl, etwa 10 bis 15 cm Materialstärke. Füllung meine ich Glaswolle. Gibt es auch mit Türaussparung. Keine Statikfunktion.

Schon mal jemand gesehen? Mir unbekannt.

Auf Bild #1 ist für mich eine vor Ort gegossene (statisch tragende) Betonwand zu sehen!
Die rumliegenden Wandelemente aus Bild#2 und 3 sind für mich Raumteiler, die in diesem Raum senkrecht standen. Und zwar vermutlich genau auf den in Bild#2 auf dem Boden zu sehenden kleineren Metalldingern.
Mit der Glaswolle kann ich nach wie vor nichts anfangen, könntest Du aber mit Füllmaterial richtig liegen ...

Danke für die Bilder!
 
Wandelemente, Raumteiler, im Raum senkrecht stehend. Auf diesen Dingern am Boden. Genau so, richtig!

Christian, die von dir angesprochene Betonwand. Diese Elemente halte ich für Betonfertigteile. Auf diesen befinden sich Markierungen. Hast du im 1. Beitrag gepostet ("1987"). Diese bilden die tragenden Wände, entweder durchgehend oder in Reihe immer jedes 2. Element.

Diese Elemente sind der Beleg das dieses Bauwerk sich mehrheitlich aus Betonfertigteilen zusammensetzt. Die Deckenplatten sind ebenfalls Fertigteile. Und das ist eben der große Unterschied zum Bauwerk im moldawischen Oliscani.
 
Wandelemente, Raumteiler, im Raum senkrecht stehend. Auf diesen Dingern am Boden. Genau so, richtig!

Christian, die von dir angesprochene Betonwand. Diese Elemente halte ich für Betonfertigteile. Auf diesen befinden sich Markierungen. Hast du im 1. Beitrag gepostet ("1987"). Diese bilden die tragenden Wände, entweder durchgehend oder in Reihe immer jedes 2. Element.

Diese Elemente sind der Beleg das dieses Bauwerk sich mehrheitlich aus Betonfertigteilen zusammensetzt. Die Deckenplatten sind ebenfalls Fertigteile. Und das ist eben der große Unterschied zum Bauwerk im moldawischen Oliscani.

Du könntest mit folgendem richtig liegen:

- Betonfertigteile von etwa 50 cm Stärke (mit einer Fertigungsnummer/Herstellungsjahr versehen, wie auf dem ersten Bild in deinem Beitrag #12 links unten zu erkennen ist) wurden dort verbaut. Für mich ist das aus meiner Erinnerung eine statisch tragende Wand.

Wo ich anders liege:

- mehrheitlich Betonfertigteile, wie du sagst. Das wäre für mich nochmals vor Ort zu überprüfen.
- Glaswolle würde ich nur in den nichtragenden, dünneren "Raumtrennwänden" verwendet sehen.
 
Ein gewisser Herr Kaule hat eine legale Begehung dieses Objekt übrigens für Oktober 2020 im Rahmen einer Karpaten-Tour eingeplant:
https://www.martin-kaule.de/index.p...isen/reisen/2020/335-2020-karpaten-expedition

Nicht nur eingeplant sondern inzwischen auch bestätigt (zumindest wenn uns die Virus-Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht). Drei ukrainische Ministerien waren übrigens in dem Prozess involviert.

Das vermutlich zehnstöckige Objekt (M.K. spekuliert auf 12 Etagen, unterhalb der fünften Etage stand hier leider alles unter Wasser; Durchmesser etwa 35 Meter) wurde wohl ab 1987 als Kriegsfall-Kommandobunker für die sowjetische Karpaten-Front gen Westen erbaut. Bisher sind mir vier derartig konstruierte Bunker bekannt, es wurde aber wohl keines dieser Objekte vor dem Zusammenbruch der UdSSR fertiggestellt. Hier ein Bauwerksteil mit Produktionsdatum:

Meine Hoffnung ist, das zumindest die Anlage in Kasachstan fertiggestellt ist?

Beste Grüße
Martin
 
Nicht nur eingeplant sondern inzwischen auch bestätigt (zumindest wenn uns die Virus-Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht). Drei ukrainische Ministerien waren übrigens in dem Prozess involviert.



Meine Hoffnung ist, das zumindest die Anlage in Kasachstan fertiggestellt ist?

Beste Grüße
Martin


Hast Du da mal ne Ortsangabe/Koordinate?
 
Das sieht für mich sehr verdächtig nach der 3-geschossigen Altbau-Variante aus. Also genau an dieser Stelle:
https://goo.gl/maps/D1KFp6Pqxgbx3h7E7
Das schräg gegenüber befindliche mehrgeschossige "Stabsgebäude" mit dem typischen rückwärtigen Anbau hat den gleichen Grundriss und Abmessungen wie das Schwesterobjekt in der Ukraine (Iwano-Frankiwsk). Auch die Außenanlagen des Bunker selbst weisen deutliche gleichartige Merkmale auf.
In dieser Liegenschaft kann ich jetzt erstmal nichts klar erkennen was auf einen der hier behandelten 10-geschossigen Bunkeranlagen hinweist. Andererseits fällt eine Veränderung der südlichen Liegenschaftsgrenze auf. Vielleicht wollte man ja dort so etwas noch bauen.

PS: In der näheren Umgebung müssten sich jetzt noch eine PDRZ und andere Kommunikationsanlagen befinden.
 
Oben