Sonderwaffenlager des Sowjet-Flugplatzes Siauliai (Litauen)

hallo Stefan, kannst du mehr Infos zur Bauart der (2) "besonderen" Bunker auf EU Gebiet geben? Warum kein Standardbau? Was hat man sich da neues ausgedacht? Grüße
 
ich nun wieder, bitte um Entschuldigung, habe die Fotos oben übersehen, die zeigen ja die veränderten Bauart....( zB. Gleis im Bauwerk) Ist ja sehr spannend!!

Danke für die Fotos an Christian, Grüße
 
Ich frage mich die ganze Zeit was das überhaupt soll: Eine Kammer mit Gleis, die anderen ohne. Und dann eine Grube, im Hauptraum. Auf den ersten Blick denkt man an unterschiedliche Waffen. Aber das macht alles nicht wirklich Sinn.

Inzwischen habe ich eine andere These:
Das war der Musterbau dieses Bauwerkstyps. Da wurden verschiedene Ablauflogistiken geübt und auf Praxistauglichkeit geprüft. Da wurde zudem das Anhängen einer Waffe an einen Träger (hier: Simulation!) aus einer Grube heraus geübt.
 
hallo, ich glaube in der Grube war eine Hebebühne, somit konnte der Transportkoffer auf Bodenniveau abgesenkt werden, warum aber nur auf 1 Seite des Gleises??? gab es nur auf 1 Seite Kammern? Kann ich nicht erkennen auf den Bildern. Oder war es möglich 2 Koffer zu stapeln? Habe ich keine Ahnung. Gab es denn in den Kammern Verzurrpunkte? Oder wieder Radabdrücke im Boden? Wie gesagt für mich äußerst spannend das Bauwerk. (Gibt es evtl. mehr Bilder?)
Grüße
 
Zu Beitrag #23 und #24:
es gab je 3 Lagerräume auf beiden Hälften des Gebäudes, spiegelbildlich angeordnet. Über der Drehscheibe befand sich eine Kranbahn, aber eben nicht über der Grube (Bilder morgen). Die Tiefe der Grube habe ich damals leider nicht vermessen, aktuell war sie mit Sand zugeschüttet (Schätzung: 100-120 cm).
Verzurrpunkte habe ich in keinem Lagerraum gefunden, im jeweils vorderen und hinteren Lagerraum jeder Seite war eine Art Linoleum als Bodenbelag ausgelegt, in den beiden jeweils mittleren Kammern auf der 3-stufigen Erhöhung neben dem Gleis nicht.
Die Rampe für die Verladung auf Lkw's befand sich am Ausgang hinter der Grube (Nord-Seite des Bunkers. G.E.: 55 57 08, 23 28 29).
 
Ich frage mich die ganze Zeit was das überhaupt soll: Eine Kammer mit Gleis, die anderen ohne. Und dann eine Grube, im Hauptraum. Auf den ersten Blick denkt man an unterschiedliche Waffen. Aber das macht alles nicht wirklich Sinn.

Inzwischen habe ich eine andere These:
Das war der Musterbau dieses Bauwerkstyps. Da wurden verschiedene Ablauflogistiken geübt und auf Praxistauglichkeit geprüft. Da wurde zudem das Anhängen einer Waffe an einen Träger (hier: Simulation!) aus einer Grube heraus geübt.

Mir stellt sich auch die Frage, zu welcher Teilstreitkraft die Sonderwaffenlager gehörten. Ich bin nicht überzeugt, das diese zu den Luftstreitkräften zählten bzw. vorgesehen waren.
 
Einige (jene in Flugplatznähe) wurden umgenutzt und so fand später ein Wechsel von den Luftstreitkräften zu den Landstreitkräften statt. Siauliai und Kedainiai waren ursprünglich für die Luftstreitkräfte (Atombomben und Gefechtsköpfe für Marschflugkörper)
Kedainiai war ursprünglich für Il-28 aber dann landete es ganz schnell beim Militärbezirk Baltikum (Scud-Brigaden).
 
Zu Beitrag #23 und #24:
es gab je 3 Lagerräume auf beiden Hälften des Gebäudes, spiegelbildlich angeordnet. Über der Drehscheibe befand sich eine Kranbahn, aber eben nicht über der Grube (Bilder morgen). Die Tiefe der Grube habe ich damals leider nicht vermessen, aktuell war sie mit Sand zugeschüttet (Schätzung: 100-120 cm).
Verzurrpunkte habe ich in keinem Lagerraum gefunden, im jeweils vorderen und hinteren Lagerraum jeder Seite war eine Art Linoleum als Bodenbelag ausgelegt, in den beiden jeweils mittleren Kammern auf der 3-stufigen Erhöhung neben dem Gleis nicht.
Die Rampe für die Verladung auf Lkw's befand sich am Ausgang hinter der Grube (Nord-Seite des Bunkers. G.E.: 55 57 08, 23 28 29).
Um mal etwas klarzustellen: S. Büttner hat mir in 2018 das Sonderwaffenlager des Flugplatzes gezeigt. Ihm gebührt die Ehre für die Erforschung.
Und hier die versprochenen Bilder der Kranbahn aus 7/2018:

SWL.JPG Kranbahn.JPG Inspektion.JPG
 
Danke für die neuen Bilder! ich sehe ja jetzt erst, dass die Gleise "in die Grube" verlaufen, also das linke Gleis ist am Anfang der Grube gekappt, somit ist meine Hebebühne Idee quatsch. Dachte bisher das Gleis verläuft komplett neben der Grube... Grüße
 
Ich muss wirklich mal die Fotos vom Erstbesuch rauskramen. Da ging das Gleis mMn noch durch die Grube hindurch. Wimre war die Grube damals auch noch nicht als Grube erkennbar da dort Bohlen oder andersartige Abdeckungen erkennbar waren. Durch den Schmutz darauf vermutlich nicht erkannt.
Spätere Besuche zeigten dann eine Grube und noch später war dann auch das Gleisstück verschwunden. Diese Grubenkonstruktionen tauchen bei Kernwaffen immer mal wieder auf. Zumeist im Zusammenhang mit dem Wartungspunkt bzw. Funktions Wartungspunkt im Lagerbunker - so wie hier im vorliegenden Fall.
Neben der Drehscheibe in der Haupthalle gibt es noch eine weitere interessante Öffnung im Boden. Da kann man herunterklettern und da taucht eine Art Keller unter dem Boden auf, über die gesamte Fläche der Haupthalle. Dort kann man sich aber nicht mehr aufrecht stehend fortbewegen. Man läuft oder kricht auf Sand, sehr uneben. Keine Ahnung was das soll. Darüber lässt sich vorzüglich spekulieren. Das ganze wirkt wie eine Art Hohlraum als Zerschellschicht, nur eben unten statt oben. Meine einzige Idee ist bisher das es etwas mit der Temperatur oder Luftfeuchtigkeit im Hauptraum zu tun hat. Diese Öffnung nach unten befindet sich neben der Grube. Es gibt aber soweit erkennbar da unten keine Verbindung zwischen beiden.
In den wenigen bekannten Darstellungen zum Typ II wird dieser "Keller" nicht berücksichtigt.
 

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Ich muss wirklich mal die Fotos vom Erstbesuch rauskramen. Da ging das Gleis mMn noch durch die Grube hindurch. Wimre war die Grube damals auch noch nicht als Grube erkennbar da dort Bohlen oder andersartige Abdeckungen erkennbar waren. Durch den Schmutz darauf vermutlich nicht erkannt.
Spätere Besuche zeigten dann eine Grube und noch später war dann auch das Gleisstück verschwunden. Diese Grubenkonstruktionen tauchen bei Kernwaffen immer mal wieder auf. Zumeist im Zusammenhang mit dem Wartungspunkt bzw. Funktions Wartungspunkt im Lagerbunker - so wie hier im vorliegenden Fall.

Grube.JPG

Die Bedeutung der Grube ist mir rätselhaft.
Wurde sie schon beim Bau des Bunkers erstellt, oder erst später? Welche Funktion hatte sie?
Klar ist für mich:
- das Gleis ging immer über die Grube rüber.
- die Abdeckungen für die Grube sind auf dem obigen Photo neben der Grube klar zu erkennen (mit U-Profilen stahlummantelte Betonplatten unterschiedlicher Größe).
- irgendwann haben Metall-Freaks da rumgewirkt, die Querstreben und das Gleis über der Grube "recycled".
- Gruben für die Aufnahme von Atombomben auf ehemaligen Sowjetflugplätzen sehen anders aus.

Wenn ich den diesbezüglichen Wissensdurst beim letzten Termin vor Ort erahnt hätte, Schaufel und Zollstock wären zum Einsatz gekommen.

Gutgehn.
 
Ich muss wirklich mal die Fotos vom Erstbesuch rauskramen. Da ging das Gleis mMn noch durch die Grube hindurch. Wimre war die Grube damals auch noch nicht als Grube erkennbar da dort Bohlen oder andersartige Abdeckungen erkennbar waren.
Ich finde, dass das bei den bisherigen Fotos ganz gut erkennbar ist.

Diese Grubenkonstruktionen tauchen bei Kernwaffen immer mal wieder auf. Zumeist im Zusammenhang mit dem Wartungspunkt bzw. Funktions Wartungspunkt im Lagerbunker - so wie hier im vorliegenden Fall.
Das leuchtet mir offen gesagt nicht ein.
Ich bin weiter auf dem Punkt, dass die jeweilige Betreibertruppe da üben konnte.

Neben der Drehscheibe in der Haupthalle gibt es noch eine weitere interessante Öffnung im Boden. Da kann man herunterklettern und da taucht eine Art Keller unter dem Boden auf, über die gesamte Fläche der Haupthalle. Dort kann man sich aber nicht mehr aufrecht stehend fortbewegen. Man läuft oder kricht auf Sand, sehr uneben. Keine Ahnung was das soll. Darüber lässt sich vorzüglich spekulieren. Das ganze wirkt wie eine Art Hohlraum als Zerschellschicht, nur eben unten statt oben.
Und das macht auch am ehesten Sinn. Klima/Temperatur macht deutlich weniger Sinn.

Ich versuche zu erklären was ich meine:
Gedanklich bekommt ein Lagerbunker ohne Keller einen Volltreffer. Und das ist eine große Waffe, es geht ja nicht um eine Holzbaracke. Die komplette Energie der Bombe(oder andere Waffe) muss jetzt irgendwo hin. Nun besteht die Gefahr, dass Teile der Sonderwaffen wie aus einem Krater geschleudert werden. Da würde keine Kernreaktion einsetzen. Aber strahlendes Material kann da freigesetzt werden, das was man "schmutzige Bombe" nennt.

Wenn man nun unter der Lageretage noch was hat, dann kann sich die überschüssige Energie an der Decke (vom Lagerraum aus: Fußboden) abarbeiten. Der Boden wird "geknackt", bricht ein und es wird deutlich weniger oder gar kein Material ausgeworfen.
 
Martin, kennst du Beispielanlagen benennen wo das von dir dargelegte Prinzip zur Anwendung hätte kommen können? Mir fällt da erstmal nichts zu ein. Wenn es so ist wie du sagst dann wird ja nicht nur der hier besprochene Typ II so konstruiert worden sein.
Ein "Zerschellschicht-Keller" war mir bisher ehrlich gesagt unbekannt.
 
Martin, kennst du Beispielanlagen benennen wo das von dir dargelegte Prinzip zur Anwendung hätte kommen können?
Nein, das kann ich nicht.
Es ist ein physikalisches Prinzip (Energieerhaltung), welches natürlich nur unter bestimmten Randbedingungen so funktioniert wie beschrieben. Eine davon ist, dass diese Decke schwächer (dünner) sein muss als die eigentliche Bauwerksdecke.

Das dieses Bauprinzip nur dort angewendet wurde, sagt zunächst einmal nur eins: Die dahinterliegende Idee (welche auch immer) hat sich dann doch nicht durchgesetzt. Da hat dann irgendwer gesagt: Kostet nur Geld und bringt nix.
 
Die Bedeutung der Grube ist mir rätselhaft.
Wurde sie schon beim Bau des Bunkers erstellt, oder erst später? Welche Funktion hatte sie?
Klar ist für mich:
- das Gleis ging immer über die Grube rüber.
- die Abdeckungen für die Grube sind auf dem obigen Photo neben der Grube klar zu erkennen (mit U-Profilen stahlummantelte Betonplatten unterschiedlicher Größe).
- irgendwann haben Metall-Freaks da rumgewirkt, die Querstreben und das Gleis über der Grube "recycled".
- Gruben für die Aufnahme von Atombomben auf ehemaligen Sowjetflugplätzen sehen anders aus.

Zu diesem Thema noch ne Ergänzung: ein etwa 3 Jahre altes Filmchen von jemandem, der wohl keine Ahnung hatte, was er da ablichtet.
Ab Minute 6:15 wird es interessant, verdeutlicht z. T. obige Annahmen. Die Gleise zum, in und aus dem Bauwerk, (mit Drehkreuz und Grube) hin und zurück:

Gutgehn.
 
toll der Drohnenflug, sagt mal bitte, in den Eingangsbereichen ist das Gleis ja auch unterbrochen, was war dort? Wirkt auf mich als wenn dort verschiebbare Tore/Türen waren, also die/das Schutzwand/Tor wurde zur Seite geschoben? innerhalb des Bunkers? Bei 6:19 Min sind die 2 Ausbuchtungen gut zu sehen, könnten dort verschiebbare Tore??? u.s.w. Oder was sehe ich da?

Grüße
 
toll der Drohnenflug, sagt mal bitte, in den Eingangsbereichen ist das Gleis ja auch unterbrochen, was war dort? Wirkt auf mich als wenn dort verschiebbare Tore/Türen waren, also die/das Schutzwand/Tor wurde zur Seite geschoben? innerhalb des Bunkers? Bei 6:19 Min sind die 2 Ausbuchtungen gut zu sehen, könnten dort verschiebbare Tore??? u.s.w. Oder was sehe ich da?

Grüße
Moin.

Ja, im Eingangs- und Ausgangsbereich waren jeweils mehrere zur Seite schiebbare Tore innerhalb des Bunkers. Stärke je 100 cm, Einlassung in den Bunkerboden etwa 60 cm. Schau dir noch mal die Bilder in Beitrag #1 an.
Die Gleislücken an diesen Schutztoren wurden wohl mit einer speziellen Konstruktion (wohl tragbar von nicht mehr als vier Personen?) bedarfsweise überbrückt. In anderer Form findet sich dieser "Krückstock" ja auch in den Eingängen der "Sonderwaffenlager".

Gutgehn.
 
hallo, diesmal nicht die Gleise, mir persönlich ist bisher kein SWL (im ehem. Ostblock) bekannt mit solchen Schiebetoren, kenne bisher nur "klassische" Türen, also Scharniere an einer Zarge, entweder halbrund mittig geteilt (zB FP Brand) oder 1 Flügel Tür (zB Lychen), das Schiebesystem für mich Neuland. Falls jemand ein Link zur Bauweise der Schiebetüren (Antrieb/Mechanismus/Hermetisierung) bitte zeigen.

Danke und Grüße
 
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