Richtfunknetz: Partei und NVA

Hallo,

das WKK liegt zwar höher, kommt aber schlechter an Malter vorbei. Ist schon eigenartig.

Anbei der Geländeschnitt.
 

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Frank, Du hast ja den besten Beweis für Strecken mit Umlankstationen auf dem Avatar. Warum soll das nicht auch bei anderen Strecken gemacht worden sein? Eine Umlenkung mit Spiegel ist ja relativ sicher, da keine Technik ausfallen kann.
gerd
 
Ich habe mit einem ehemaligen Funkamateur aus Dippoldiswalde gesprochen. Dieser berichtete, dass die Richtfunkverbindung von Dresden nach DW in Dipps auf der Hohen Straße (Heidehof Richtung Malter) endete. Dort Stand ein Gebäude mit eine Sendemast.Von da weiter mit einem Kabel. Kurz nach der Wende wurde das Haus abgerissen. Der Bauzustand war eigentlich nicht so schlecht. Die Gründe für den schnellen Abriss konnte keiner nachvollziehen.
Mich würde die Verwendung der KW Sendemasten interessieren. Dahinter könnte die KW- Telegrafie mit Technik eigentlich aus WK2 stehen. Wurden diese zusätzlich zu den bestehenden Richtfunkverbindungen vorgehalten oder war es Bestandteil eine zusätzlichen Funknetzes?
Das mit der Software zur Vorhersage der Funkausbreitung finde ich super. Danke Amateur Funker!!!
Gruß aus Dresden
 
Rabener Straße.jpgHohe Straße.jpg
Zu Standort Rabener Straße. Dort sind ebenfalls noch KW Sendemasten zu erkennen. Nach der Wende war in dem Haus das Gesundheitsamt. Der Funkamateur aus DW berichtete ebenfalls, das dort über einen längeren Zeitraum LKW´s mit Erde aus dem Grundstück geschafft wurden. Genaues konnte Er dazu nicht sagen. Möglicherweise wurde an dem Gebäude der Stasi ein Erdbau errichtet. Direkt daneben ist eine Gartenanlage. Alles sehr schweigsame Gartennutzer.
 
Mich würde die Verwendung der KW Sendemasten interessieren. Dahinter könnte die KW- Telegrafie mit Technik eigentlich aus WK2 stehen. Wurden diese zusätzlich zu den bestehenden Richtfunkverbindungen vorgehalten oder war es Bestandteil eine zusätzlichen Funknetzes?

Joes, was soll man denn darauf in diesem Thema antworten ? Natürlich gab es (auch noch) KW-Funknetze. Zu hauf, darüber wäre im Ernstfall geführt worden. Du brauchst doch nur einmal das Stichwort in eine Suchmaschine deiner Wahl einzugeben.

Sie gab es als Fernsprech-& und Telegrafie-FNe. Je nach Bedarf offen oder verschlüsselt. Etliche waren so eingerichtet, daß es für das Territorium des Staates reichte. Dh. u.a. auch Verwendung war mobil irgendwo darin möglich.

Den Bezug zur WK2-Technik verstehe ich nicht. GF
 
KW Telegrafie ist eigentlich eine alte Technik. Durch den Einsatz der GHz- Technik sollte der KW- Funk ersetzt werden. Funkgeräte wurden immer weniger entwickelt bzw. Produziert. Rafena Radeberg hat nach dem Krieg fast nur noch im GHz -Bereich Geräte gebaut. KW-Geräte wurden eigentlich nur als Bestandsgeräte weitergebaut oder verbessert.
Vor einiger Zeit war im Forum ein Beitrag über die Wolfsschanze. Dort wurde über die KW- Telegrafie bis teilweise nach Afrika geschrieben. Ich gehe davon aus, dass für die KW- Funkerei in der DDR meistens Nachbaugeräte dieser damaligen Funktechnik eingesetzt wurden. Modern war an diesen Geräten eigentlich nichts! Die Datenmenge einer KW-Funk Übertagung ist einfach zu gering.
Auch Versuche, in Bereich Kurzwelle eine Digitale Übertragung zu ermöglichen, wurden wieder eingestellt. Die Deutsche Welle wurde vor einigen Jahren versuchsweise damit gesendet.
 
Ja, ok. Und von Limsdorf / FSA-1 wurde u.a. die DDR-Hilfe 1983/84 bei der Dürrekatastrophe in Äthiopien sichergestellt. Und von dort senden sie jetzt noch immer auch bis zum Hindukusch trotz eigener Satelliten.

Worauf willst du hinaus ? GF
 
Ich will auf gar nichts hinaus. Ich wollte lediglich wissen, welche Funktechnik für den KW- Bereich verwendet wurde. Da in diesem Bereich wenig investiert wurde, vermute ich, dass die Funktechnik dazu schon einige Jahre alt war. Die zu DDR- Zeiten in ca. 1955-65 gebauten größeren KW-Geräte waren eigentlich Nachbauten mit etwas Verbesserung der Funktechnik aus dem WK2.
Mich interessiert, waren die KW-Funknetze Bestandteil des Funknetzes der Partei und welche Technik wurde genau dazu verwendet. Bisher habe ich noch keinerlei Bildmaterial oder techn. Dokumentationen zu den verwendeten Geräten gefunden.
Die Vorteile von KW- Funkgeräten sind mir sehr wohl bekannt. Eine Sichtverbingung zwischen Sender- Empfänger ist keine Voraussetzung. Dadurch ist die Reichweite höher.
 
Hallo,
Als KW Geräte waren SEG-100 im Einsatz. Bevorzugt wurde Sprechfunk auf SSB und RTTY also Fernschreiben durchgeführt.
Entwickelt und verbessert wurde die KW Funktechnik bis zuletzt, also keineswegs verbesserte WK2 Technik. Mit sowas funke ich heute noch. Hier ein Link zu einem anderen Funkamateur der diese Technik auch noch benutzt.


http://www.faulkater.de/Funk/SEG_100.htm

vy 73 es 55 de falk
 
Danke für den Link. Die Geräte sehen relativ modern aus. Aber sollten diese wirklich in den gezeigten Objekten gewesen sein? Ich habe da Bilder von Größeren Schränken mit Röhrentechnik im Netz gefunden.
 
Hallo,

aus welcher Zeit sind diese Fotos?

Es gab ja Veränderungen, dass Röhrentechnik nach 1980 in den WKK eingesetzt wurde ist für mich schwehr vorstellbar, bitte aber nicht mit der Technik in der NVA selbst verwechseln, da gab es Gerätesätze zum Teil mit Röhren, das hatte aber andere Gründe. Hast du mal eine Bunkeranlage besichtigt wie z.B. Kossa? Da kannst du dir die verwendete Transistortechnik anschauen. Leistungsendstufe 1 Kilowatt mit Transistoren steht z.B. da. Diese Technik war Weltmarktfähig und wurde dementsprechend auch verkauft.
 
Das waren Geräte Baujahr ca.1955. Es waren eben Schränke, Nachbauten russ. Technik, die ebenfalls Nachbauten dt. Technik war. Das Ganze ist mit den neueren Entwicklungen bis teilweise zur Wende nicht zu vergleichen. Aber wurde diese neuere Technik in dem Funknetz wirklich eingesetzt? in dem Funknetz der Partei wurden ab einem gewissen Zeitpunkt keine Investitionen mehr getätigt.
 
Hallo Joses,
meiner Meinung nach wurde die KW-Funktechnik ( sowohl Sender als auch Empfänger ) vom Funkwerk Köpenick ( RFT ) hergestellt. Robotron Radeberg hat meines wissens nach Richtfunktechnik hergestellt. Die KW Funktechnik wurde auch vom Funkwerk immer weiterentwickelt und modernisiert und war neben dem Militär auch bei zivilen Bedarfsträgern im Einsatz ( Handelsschiffahrt, Rundfunk .... ). Die letzte Generation der Kurzwellenempfänger hatte beispielsweise eine digitale Frequenzaufbereitung und Anzeige, Speicherplätze für Frequenzen und Betriebsarten, IC-Technik und konnte sogar rechnergestützt fernbedient werden. Ebenso waren die letzten KW-Nachrichtensender, wie Amateur-Funker schon sagt, volltransistorisiert. Hier gab es ebenso eine digitale Frequenzaufbereitung sowie möglichkeiten zur Fernbedienung ( auch Rechnergestützt ).
... meint BURK
 
Hier ein Teil eines Geräteträgers. Standort ZGS-14 Raum 303. Leider ist die Aufnahme in mangelnder Qualität.

oben: EKD 300
darunter: 2 × EKD 100
wurden hier zum Empfang von FAKSIMILE-Funknetzen genutzt.

Ein Raum weiter - Raum 304/5 - hinten links
1 × EKD 500 - die letzte Generation mit Bezug auf @Burk
1 × EKD 300
wurden hier zum Empfang von RTTY-Funknetzen genutzt.

Ausstattung anderer Einrichtungen in ähnlicher Typenauswahl, MfS eher besser.

Aber eigentlich sind wir im Richtfunknetz-Thema ?! Grüße Frank

Aufnahmezeitpunkt 10/1990
 

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Danke Frank für die Bilder.
Ich hatte eher an "SOWJETISCHER E52 KÖLN TYP R-310 "DOZOR" KW EMPFÄNGER", Geräte gedacht.

http://lucafusari.altervista.org/page1/page2/page25/P310Dozor.html

Diese wurden noch im Sachsenwerk entwickelt und später in Radeberg produziert. Das Partei und Stasi eher besser ausgestattet waren, ist mir nicht bekannt gewesen.
Das wir bei dem Richtfunknetz sind, ist mir bekannt. Ich wollte eigentlich nur wissen, waren KW- Netze Bestandteil des Funknetzes der Partei oder wurden diese zusätzlich vorgehalten? Offensichtlich wäre damit ein Funkverbindung vom ZGS-14 in die SED Kreisleitung nach DW als Beispiel möglich gewesen.
 
Ich wollte eigentlich nur wissen, waren KW- Netze Bestandteil des Funknetzes der Partei oder wurden diese zusätzlich vorgehalten ?

Jeder dieser Einrichtungen ZK, MdI, MfS & NVA verfügte über solche FNe. auch in LW. Die Frequenzen & der Sendeplan (Inhalt) war bekannt (meistens allgemein :)), wobei NVA z.B. nicht ZK kannte. Viele wurden nur vorgehalten, etliche normal im 24h-Betrieb genutzt.

M.E. war der Standard-Empfänger in den 1980ern der EKV 12/13. Die Bestandsanzahl in den Einrichtungen blieb i.d.R. gleich. Bei Neutypaustausch wurden die alten Geräte zurückgegeben, bei Bedarf gewartet und zentral weitervergeben. So sickerten sie von oben in die 'Pyramide' ein.

Offensichtlich wäre damit ein Funkverbindung vom ZGS-14 in die SED Kreisleitung nach DW als Beispiel möglich gewesen.

Ja schon. In diesem Fall aber vom Funksendezentrum des ZGS (FSA-1), dort waren auch die Antennen für die gezeigten Empfänger lokalisiert. Die von dir gezeigten Antennen waren doch m.E. auf / an den meisten WKK's und KD'en installiert ?!

Das kam auch tatsächlich vor. Manchmal gab es Nachfragen von Teilnehmern die nicht unmittelbar zur Sicherstellung der LSK/LV gehörten. Und zwar von Räten der Kreise bis zum ZK (Personenschutz). Normalerweise lief das über Festleitungen. Aber manchmal wusste man, der Teilnehmer war mobil oder halt bewusst im FN.

Grüße Frank
 
Die Bilder der Antennen waren Stasi und SED Kreisleitung.
Als wurden diese Funknetze zusätzlich zu den Richtfunknetzen unterhalten. Macht eigentlich auch Sinn. Ich hatte mich z.B. bei der Besichtigung des Anschaltpunktes in Röhrsdorf gefragt, was passiert bei einem Ausfall eines solchen Punktes. Da wäre die gesamte Kommunikation ausgefallen. Eine Sprengladung hätte genügt!
Das Richtfunknetz der Partei hatte ja einen politischen Hintergrund. Genau so wie Fernmeldeämter ausfallen können kann ein zentraler Sendeturm besetzt werden. Mit einer KW Sendeanlage könnte der Ausfall kompensiert werden.
 
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