Richtfunknetz: Partei und NVA

Frank K.

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Richtfunknetz (Schmalband..) der Partei und der NVA

Der Historiker Joachim Kampe hat in den letzten Jahren u.a. auf diesem Gebiet geforscht und seinen Erkenntnisstand dazu aktuell in einer Video-Dokumentation allgemein zur Verfügung gestellt »


Ich habe es hier in diesem Forum eingestellt, weil wir hier schon ein ähnliches Thema haben.

Grüße Frank
 
Das die BzRFuZ von bewaffnetem Wachpersonal bewacht wurden, wusste ich nicht. Ich gehe mal von einer Bewaffnung mit Pistole aus oder etwa doch Maschinenpistole?

BG
Andreas
 
Gibt es eigentlich eine Übersicht der einzelnen Sendestationen? Speziell würde mich der Raum Dresden und Erzgebirge interessieren, da ich dort Sendeanlagen gesehen habe, welche für mich wenig Sinn ergeben.
Danke
 
Ich hatte es eben bewusst nicht gemacht. Das Thema ist ja von mir gemeint in Beitrag #1 hier. Ich sehe den Inhalt etwas anders. Dazu gibt es ja die Suchfunktion. Aber bitte, wäre kein Problem.

Grüße Frank
 
Zum Richtfunknetz der NVA konnte einer der drei "Macher", rfnr2, dazu überredet werden, sich zu äußern.

http://ego-mem.blogspot.de/2014_02_01_archive.html

Erst mal ein Anfang.

Zur obigen Frage der Bewachung: Diese wurde über die VPKÄ sichergestellt. Bewaffnung nicht mehr eindeutig feststellbar. Da die entsprechenden Türme über Stahlklappen verfügten, dürfte wohl spätestens ab Spannungszustand MPi angesagt gewesen sein. Ist aber nur Vermutung.
 
Danke für den Link. Den Inhalt kannte ich teilweise. interessant ist für mich die Richtung KL Dippoldiswalde. Dargestellt als Empfänger. Aber eigentlich bin ich der Meinung, von dort sollte es nach Richtung (grob) Altenberg zu einem Schulungsobjekt gehen. Das Haus verfügte über einen gesch. Keller, Notstrom, Wasserwerk sowie eine Empfangsanlage in unmittelbarer nähe auf einem Stahlgittermast. Der Keller ist leider nicht zugänglich.
Erstaunt bin ich , den Keulenberg in der Zeichnung zu finden. Dort befindet sich ein Gebäude, welches nach Aussage der Einheimischen der Stasi zugeordnet wurde. Leider konnte ich es nicht besichtigen. Aber wozu sollte dort nur empfangen werden??? Nachvollziehbar wäre eigentlich ein Funküberwachungsposten. Aber laut der Karte , eine Empfangsstation. Für wen und wozu?
 
@joes, woraus schließt Du, dass der Keulenberg nur eine Empfangsstation war oder die KL Dippoldiswalde? Bzw. was verstehst Du unter Empfangsstation?
Im stationären Richtfunknetz waren alle RF- Objekte (außer passive Relaisstellen) zugleich Sender und Empfänger, volkstümlich ausgedrückt.
Vielleicht sollte man sich erst einmal über Begrifflichkeiten verständigen und dann mit den Aufgaben und Funktionsweise des RFN der SED und des RFN der NVA beschäftigen.

Hinsichtlich der Vollständigkeit der Schemas Kampes musst Du ihn fragen. Du kannst davon ausgehen, dass auch er nicht das letzte Komma kennt, bzw. das letzte Detail in Schemas verarbeitet hat. Mit zunehmender Tiefe wird ein Schema irgendwann nicht mehr lesbar. Ist für das Gesamtverständnis des RFN auch ohne Bedeutung.
Das Thema ist aber sehr komplex und das RFN unterlag in seinem Ausbau einer gewissen "Dynamik", u.a. den Beschlüssen des NVR folgend.
 
Das mit dem Keulenberg habe ich aus dem Zeichen (nur eine Antenne) geschlussfolgert. Möglicherweise ist dies falsch. Jedenfalls verstehe ich nicht, wozu dort nur empfangen werden sollte. Dort ist weiter nichts. Vorstellbar wäre maximal ein Übergang in das Telefonnetz.
Die Funkrichtung Dresden - Dippoldiswalde ist für mich dahingehend interessant, da ich vermute, das von Dippoldiswalde noch weiter Richtung Altenberg zu einem Schulungsobjekt gesendet werden sollte. Bisher habe ich noch keine Erklärung zu diesem Objekt gefunden. Geführt wurde es in der Datenbank als Konspirative Wohnung. Ca. 100 Betten, Einzel- und Doppelzimmer als KW???
Gruß aus Dresden
 
Vorsicht bitte!:
MfS-Objekte haben nichts mit dem RFN der NVA zu schaffen, Kampe wird dazu auch kaum was sagen können.
Wenn es sich um Objekte der HAIII handelt -> BStU, vielleicht auch Manfred Bischoff.

Zur Symbolik bei Kampe bitte an ihn wenden. Wie Richtfunk prinzipiell funktioniert, hatte ich bereits in #10 geschrieben.

Der Keulenberg (Sachsen) war Führungsstelle, z.B. für die BEL.
Vielleicht suchst Du mal unter dem Blickwinkel bei den von Dir genannten Objekten.
 
Mich interessieren bei dem Richtfunknetz die Hintergründe, wozu diese Funkverbindungen vorgehalten wurden. Der Keulenberg war somit eine vorgesehene Führungsstelle.
Von Dresden Richtung Dippoldiswalde wundert mich eigentlich, dass die Antennen keine Richtfunkantennen waren. Die Antennen deuten eher auf Funkfrequenzen in KW oder LW- Bereich hin. Bei Gelegenheit werde ich mal Bilder von der ehemaligen Antennenanlage machen.
Die Richtfunktechnik kenne ich aus der Produktion im Rafena Werk in Radeberg. Dort habe ich selber die Fahrzeuge mit Ihren Einbauten gesehen und teilweise mit daran gearbeitet.
 
Zu den Hintergründen des Richtfunknetzes hat der Autor des Herausgeber des Buches "Richtfunk" auf der bereits erwähnten Seite

http://ego-mem.blogspot.de/2014_02_01_archive.html

ausgeführt:

"Das Richtfunknetz der Nationalen Volksarmee war ein vom Armee-Fernsprech- und Fernschreibnetz unabhängiges Fernsprech- und Fernschreibwählnetz der Nationalen Volksarmee; es war ein für den Verteidigungszustand vorbereitetes Netz; eine Nutzung im täglichen Dienst war nicht vorgesehen.
Es war Aufgabe des Richtfunknetzes der Nationalen Volksarmee, Nachrichtenverbindungen des Führungssystems des Nationalen Verteidigungsrates im Verteidigungszustand bereitzustellen.
Das Richtfunknetz der Nationalen Volksarmee war Teil der Vorbereitung des Landes auf den Verteidigungszustand."


Auf gleicher Seite hat er zur Geschichte des Richtfunknetzes der SED geschrieben, in einem anderen Blog.

Zu den konkreten Objekten wird nur schwer jemand ausfindig zu machen sein, der im Detail was dazu sagen kann. Über Manfred Bischoff vielleicht machbar oder über die Quellen der Bilder im Bunkernetzwerk.
 
Zu dem Objekt auf dem Keulenberg/Sa. haben wir hier einen interessanten Thread »

http://forum.hidden-places.de/showthread.php/1537-Keulenberg-Balkon-über-militärischen-Einrichtungen-der-GSSD-im-Raum-Königsbrück?p=17996&viewfull=1#post17996

Siehe da im Beitrag #3 im Anhang die historischen Abbildungen und Gebäudeerklärungen. So gesehen wird dazu MB dabei nicht benötigt.

Das weitere von @Joes benannte Objekt südlich im Raum Dippoldiswalde hat m.E. schon eine etwas andere, größere Bedeutung in diesem Zusammenhang. Beginnend ab kurz nach dem Ende des WKII und die Vorgeschichte / Gründung der DDR mit betreffend. Mal sehen was auf Seiten der funktechnischen Anbindung dabei herauskommt.

Grüße Frank
 
Also wie versprochen aktuelle Bilder der Antennenmasten in Dippoldiswalde. Auf dem Gelände sind 2 dieser Masten mit einem Abstand von ca. 80 m. Eine Sichtverbindung nach Dresden ist durch die Lage nicht möglich. Somit scheidet für eine Funkverbindung die Richtfunktechnik von Rafena aus. Die genaue ehemalige Verwendung des Hauses ist mit nicht bekannt. Gleiche Antennenmasten sind aber teilweise auf dem Gelände der Stasi in Dw noch zu erkennen.
(Leider habe ich keine Ahnung, wieso die Bilder gedreht sind, auf meinem Rechner war alles noch richtig)
 

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Ich denke alte KW-Antennenmasten. Antenne war zwischen den beiden Masten gespannt. Ich schau mal, ob ich Bilder finde. Stehen hier auch beim WKK und bei einigen Betreiben noch rum...
 
Wurden auch KW- Sendegeräte für das Richtfunknetz verwendet? Bisher habe ich immer über Richtfunktechnik gelesen. Da der Standort in Tal liegt ist eine Verbindung nach Dresden von dort mit Richtfunk nicht möglich. Auf der Übersichtskarte für den Raum Dresden ist aber eine Funkverbindung nach DW eingezeichnet.
 
Hallo,

war das Haus nicht die SED Kreisleitung? Das Haus an der Rabenauer Strasse (MfS) hat ja auch Antennenmasten für KW. KW ist aber keine Richtfunkverbindung wie wir sie hier bezeichnen.

Wo wohnst du? Ich in Bannewitz.

Viele Grüße Falk
 
Hallo, habe mal bischen probiert mit meinem Kartenprogramm.

Mit viel Glück ging es von der Weißeritzstrasse bis nach Gompitz auf den grünen Turm.

Grüner Turm 25 m hoch plus ca 10 m Antennenmast, Gebäude in DW ca 15 m hoch plus ca 5 m Antennenmast. Bei knapp 2 GHz mit bischen Brechung und Beugung der Wellen kommt man hin. Anbei ein Geländeschnitt. Alles nur mal schnell durchgespielt, Höhenangaben nicht in Natura verifiziert.
 

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