Rettungsdienst / Schnelle Medizinische Hilfe

Das war wohl regional unterschiedlich. Die letzte 115 gab es wohl im Raum Magdeburg. Die 115 in Berlin gab es wohl bis zur Wende. Die Feuerwehr West hat ja den Rettungsdienst, der in Berlin ja über das Rettungsamt lief, übernommen. Das Rettungsamt hatte bis zur Übernahme eine eigene Leitstelle.

BG Lars
 
Ja klar kenne oder kannte ich die SMH. Bei uns auf dem Bahnhof waren im Meldewegweiser alle drei Nummern bis circa 1990 noch aktiv. Wie lange dann genau, das weiß ich nicht mehr. Aber die 115 wurde meines Wissens nicht schon vor der Wende abgeschafft. Eventuell auf die 112 weiter geleitet, wenn das in der DDR möglich war.

Gruß Dirk
 
Nachtrag: Der Rettungsdienst (SMH, DHD, DMH) war in Berlin nicht dem DRK unterstellt. In Berlin war das Rettungsamt mit eigener Leitstelle zuständig.

BG Lars
 
@Railroader . auf IUB und BNO hingen auch nur noch die 110 und 112 aus ...
@nauticcruise . genau so war es .. SMH und DRK waren zweierlei .. warum auch immer ..
 
Also Jungens, die 115 gab es auch noch nach der Wende, genau bis zu dem Moment, als die Rettungsamt- Leitstelle komplett in die Feuerwehrleitstelle integriert wurde. Es gab eine Zeit lang beide Nummern- 115 und 112 - aber wie gesagt NACH der Wende.
Das Rettungsamt Berlin wurde mit seinen Mitarbeitern von der Berliner Feuerwehr übernommen. Mit dem DRK hatte das alles nichts zu tun, das war eine "private Organisation", auch wenn das DRK gesteigertes Interesse am RA Berlin hatte.
Wenn Ihr die ganze Geschichte lesen wollt mache ich dann gerne einen neuen Thread auf.

Beste Grüße
RA Personalnummer 6161 :)
 
Also Jungens, die 115 gab es auch noch nach der Wende, genau bis zu dem Moment, als die Rettungsamt- Leitstelle komplett in die Feuerwehrleitstelle integriert wurde. Es gab eine Zeit lang beide Nummern- 115 und 112 - aber wie gesagt NACH der Wende.
Das Rettungsamt Berlin wurde mit seinen Mitarbeitern von der Berliner Feuerwehr übernommen. Mit dem DRK hatte das alles nichts zu tun, das war eine "private Organisation", auch wenn das DRK gesteigertes Interesse am RA Berlin hatte.
Wenn Ihr die ganze Geschichte lesen wollt mache ich dann gerne einen neuen Thread auf.

Beste Grüße
RA Personalnummer 6161 :)

Dann mache das mal bitte :) , bin für alles offen und lasse mich auch gerne belehren. Bei der Bahn war nur noch die 110 und 112 uptoday ... die 115 die SMH war ja wohl abgekapselt.
Im Wiki findest die SMH ja noch und da steht auch das des Privat war.
VG Urian ..
 
Nachtrag: der Wasserrettungsdienst gehörte in Berlin/Ost organisatorisch auch zum Rettungsamt Berlin, personell und materiell zum DRK.

Gruß Woelfi
 
Richtig. Der WRD gehörte zum DRK, lief aber unterm Rettungsamt.
Nach der Wende ging es für die Wasserretter im Osten der Stadt unterm Deckel des DRK weiter. Da gab es keine amtliche Stelle mehr, sondern wurde durch die HIOs selbst gesteuert .
Später wechselte ein Großteil der wassergebundenen Kräfte zum ASB. Das war optimaleren Trainingsmöglichkeiten, Ausbildung und Ausstattung geschuldet.
Insgesamt wechselten knapp 1900 Kameraden den Träger.
Deswegen dominieren in Berlin der ASB und die DLRG auf dem Wasser.

Soweit mal ein kleiner Exkurs aufs Berliner Wasser. Hatte mit der 115 aber nicht viel zu tun.

Gruß Polle

Bei Fehlern und sinnfreien Worten ist die Autokorrektur zur Verantwortung zu ziehen. grmpf
 
na mensch,
nu hab ich auch einiges dazu gelernt ;)
hätte nicht gedacht das ich damit so eine debatte auslöse ;)
der betrieb steht im übrigen süd/westlich von magdeburg, nahe richtung damalige grenze.
mfg sascha
 
der betrieb steht im übrigen süd/westlich von magdeburg

Das erklärt einiges. Das Rettungsamt gab es nämlich nur in Berlin, in den übrigen Bezirken der DDR wurde der Rettungsdienst tatsächlich vom DRK betrieben und war unter 115 erreichbar. Aber auch bis nach der Wende. FW und RD waren ja auch dort getrennte Institutionen- FW war MdI und RD gehörte zum Gesundheitswesen.
 
Ich greife dieses Thema noch mal auf. Habe ein wenig nachgeforscht und einiges gefunden.
Erst mal zum WRD: Den gab es in der Form erst lange nach dem Krieg. Vorher beschränkte er sich auf private Aktivitäten von Fischern (z.B. auf dem Müggelsee) um ihren in Not geratenen Kollegen zu helfen. Das RA stellte lediglich Rettungsmaterial ( Ringe, Ruderboote) an relevanten Stellen zur Verfügung( z.B. Brücken). Erst 1957 wurden vom RA Boote in Auftrag gegeben, die Bootsführer und Einsatzleiter auf den Stationen wurden von hauptamtlichen Mitarbeitern gestellt, die Besatzungen vom DRK. Ab 1961 waren alle Funktionen von DRK- Kameraden besetzt, die Boote und Stationen gehörten aber dem RA. Das blieb bis zur Wende so. Danach gehörten die Stationen baulich zur Berliner Feuerwehr, die ja am 01.07.1991 das RA übernommen hat. Das ist noch heute so. Die Besatzungen konnten sich für eine HiO entscheiden, mehrheitlich dann ASB, aber auch DLRG und Wasserwacht.
Der Notruf wurde nicht wie erwartet nach der Wende abgeschaltet. Zunächst wurde die Nummer 115 auf die 112 geschaltet( am 10.12.1991) und kam so in der FW- Leitstelle an. Erst im November 1993 beschloss der Senat die Abschaltung der 115, was dann zum 01.01.1994 geschah.
Ich hoffe, ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben und forsche weiter. Die Geschichte des RA ist nämlich interessanter als ich dachte.
 
Nicht schlecht recherchiert.
Die Jahreszahlen hätte ich nicht nennen können. Und es gibt sicherlich noch einiges zu nennen. Aber als Umriss super.
Die Werft war damals in der Wendenschlossstr. Davon ist allerdings nicht mehr viel übrig. Dort befindet sich heute immer noch die Werft vom ASB. Ob die DLRG da noch drauf ist kann ich nicht sagen. Dazu bin ich zu lange raus. Allerdings würde ne Menge um- und neugebaut.
Ich kenne aber noch die alten Bilder von den Booten, Stationen und der Werft. Die hingen immer in der Leitstelle.

Allerdings dürften die Stationen nicht der Feuerwehr sondern den HiOs gehören.
Ich habe damals die Umbruchzeiten von Rettungsamt, DRK und Neustrukturierung miterleben dürfen. Ich war einer von fast 1900 Wasserrettern, die damals zum ASB gewechselt sind. Wenn auch noch recht jung und unbedarft. War ne chaotische Zeit.
Die Boote und Stationen gehörten nach meiner Kenntniss danach den Vereinen. Das ist noch heute so. Alle Investitionen in Stationen und Material werden von den HiOs gestemmt. Sicherlich auch unter zur Hilfenahme von Förder- oder Lottogeldern. Die Disposition der Kräfte wird auch eigenverantwortlich durch die HiOs geleistet.

Gruß Polle
 
Hallo Polle, Du bist ein alter Wasserretter ???
Die Werft und die Stationen gehören immer noch dem Land Berlin, baulich(!) ist also noch die Feuerwehr zuständig. Die Boote gehören inzwischen der jeweiligen HiO. Auch für die Ausstattung ist die jeweilige HiO zuständig. Die DLRG ist natürlich immer noch auf der Werft, ist eben fast wie früher. Aber die Leitstelle des ASB ist auch auf der Werft und neu ausgebaut.
Auf welcher Station warst Du ? Kennst Du den Honigbär von der Bammelecke :)?
 
@frankk , war Bammelecke nicht die Station wo Ständig gekokelt und Lagerfeuer gemacht wurde ? , Hatten vor einigen Jahren . oh gott wann war das ? 2000 - 2006 an die 11 Stationen neu eingerichtet, die wurden ja neugebaut und wir haben die Betten Tische Inneneinrichtung etc. geliefert und aufgebaut. Bei einer Station gab ständig es Ärger weil die Palisaden von Jugendlichen als Lagerfeuer zweck emfrendet wurden.

Grüße Urian ....
 
Ach kiek. Wieder was gelernt.
Ich hab mich aber ehrlich gesagt nie gefragt, wem die Häuser gehören. Das war mir nie wichtig.
Ich weiß nur, was wir uns im Winter für ne Arbeit mit den Booten gemacht haben.

Ob ich n alter Wasserretter bin?
Kann man das so bezeichnen?
Ich hab als Pimpf die Wendezeit da mitgemacht und bin da quasi groß geworden. Jeden Sommer waren wir draußen. Fast jedes Wochenende. Wir waren ja jung und brauchten kein Geld.
Anfangs war ich noch im Strandbad Rahnsdorf. Da noch mit Muttizettel. Dann hab ich auf Teppich meinen Dienst gemacht.
Lang lang ists her. Damals hatte unser Poseidon noch nen 50PS Außenborder. Was ne Luftnummer. Zum Glück hat der irgendwann nen Volvo Penta bekommen. Vielleicht kennst du den Kahn noch.

Bammelecke hat doch immer n Wettschwimmen oder so veranstaltet. War da nicht mal was mit nem MRB und nem Steg? Kann mich dunkel an das Chaos erinnern.
Honigbär sagt mir nach all den Jahren nicht mehr wirklich was.
Bin schon länger raus. Bin irgendwann zur Landrettung und dann als Feldkoch zum KatS gegangen.
Nu hab ich beim mir im Dorf meinen Platz in der Feuerwehr gefunden.
Aber missen will ich die Zeit damals nicht. War ne gute Zeit.
Und ich hab seitdem mehr gelernt, als andere je vergessen können. Fachlich und an Erfahrung.

Gruß Polle
 
Also Jungens, die 115 gab es auch noch nach der Wende, genau bis zu dem Moment, als die Rettungsamt- Leitstelle komplett in die Feuerwehrleitstelle integriert wurde. Es gab eine Zeit lang beide Nummern- 115 und 112 - aber wie gesagt NACH der Wende.

Ich komme mal hierauf zurück.

In meiner Kreisstadt im Bezirk Halle lief die 115 im evangelischen Krankenhaus (größtes der DDR) auf. Da die Kreisstadt eine Berufsfeuerwehr sowie mehrere Werksfeuerwehren hatte, ergab sich die kuriose Situation, dass in der Stadt gleich vier Leitstellen gab: Leitstelle DVP, Leitstelle Feuerwehr/Zivilverteidigung beim Rat des Kreises, Leitstelle Berufsfeuerwehr Kreisstadt, Leitstelle 115 Krankenhaus. Die waren kreuz und quer mit Standleitungen verbunden - für irgendwas müssen die vielen Telefone ja gut gewesen sein.

Nach der Wende ging erstmal alles so weiter - musste ja. Als erstes machte das Bundesland einen Wartungsvertrag für alle Sirenen das Landes - um anschließend die Kosten den einzelnen Kommunen überzuhelfen. Die staunten nicht schlecht - und bestellten das wieder ab. So entstand die Situation, dass es im Grunde kaum noch Sirenen gab, vielleicht 30% aller Dörfer hatte noch eine. (Das änderte sich schlagartig nach dem Elbehochwasser 2002 - nun haben wieder alle eine Sirene.)

Zurück zur Wende.
Als nächstes fiel dem Krankenhaus auf, dass SMH ja wohl keine Aufgabe eines Krankenhauses sei. Also schenkten sie die Aufgabe der Berufsfeuerwehr der Kreisstadt. Die nahm dankend an (das sichert Arbeitsplätze) und legte 115 auf die 112, kurz darauf wurde abgeschaltet. Die Zusammenlegung RD und BF erscheint übrigens sinnvoll. So waren es nur noch drei (Leitstellen).

Jahre später fiel dem Landkreis auf, dass RD Pflichtaufgabe der Landkreise ist - und nahm der Kreisstadt die Aufgabe weg. Die anschließende Ausschreibung verlor die Stadt prompt. Aber immer noch drei Leitstellen.

Wieder Jahre später fiel dem Landkreis auf, dass das mit den Leitstellen etwas teuer wird - und nahm der Stadt die Leitstelle weg. Das war funktional wohl auch richtig - nun waren es nur noch zwei.

Vor Jahren fiel dem Land auf, dass das alles fürchterlich teuer ist - und zentralisierte die 110 - es gibt nur noch eine Leitstelle POL für das gesamte Land. Nun war es nur noch eine Leitstelle im Landkreis.

Es gab übrigens Befürchtungen, dass POL die Truppen zum falschen Ort schicken könnte, das hat sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil hat es die Leitstelle des Landkreises mal verrissen: Flächenlandkreis mit zig Millionen Dörferchen. Und 2x2 haben den gleichen Dorfnamen. Es begab sich, dass der Dorfkrug von Grabo in Flammen aufging. Die 112 leitet - und führt alles heran, was man für eine ordentliche Dorfkneipe so brauchen könnte und blaue Rundumbeleuchtung hat: LF, RD, POL. Die stapeln sich schon im Dörflein und Einsatzleit meldet der Leitstelle verzweifelt, dass hier nix brennt ... kein Wunder, die waren 40 km vom Brand entfernt. Selbiger war dann nicht mehr zu retten.
 
Das ist ja schön dass wir jetzt für sowas ein eigenes Thema haben.
Die Bammelecke hatte gerade nach dem Neubau massive Probleme mit Zerstörern und Einbrechern. An Lagerfeuer kann ich mich nicht erinnern, zumindest nicht mit dem verbauten Material. Wie es jetzt ist weiß ich nicht, war lange nicht da. Das Langstreckenschwimmen ist ja inzwischen auch legendär, so macht fast jede größere Station eine Veranstaltung im Jahr. War immer schön, man konnte mal wieder die alten Kameraden treffen und schwätzen.
Von MRB und Steg weiß ich gerade nichts. Vielleicht meinst Du die Nummer, wo der MRB auf den Düker im Müggelsee geknallt ist-das war aber vor Deiner Zeit.
Ich selbst war von 1976 bis ca. 1999 auf der Bammelecke (vorher Grünau), danach hatte ich einfach keine Zeit mehr. Aber es war wirklich eine schöne Zeit die ich nicht missen möchte. Kontakte bestehen ja immer noch.
Mal wieder ein wenig in Erinnerungen geschwelgt ...
Am Rettungsamt forsche ich noch ein wenig und teile die Ergebnisse dann mit.
Wenn jemand zufällig noch irgendwelches historisches Material hat- nehme ich gern.
 
Ein schönes Plauschthema! Ich werde mich mal outen:
Meine Zeitschiene beim WRD/DRK war von 1965 bis 1968 auf der Station Müggelsee/ Friedrichshagen. Von dort aus wurden auch Rahnsdorf, Teppich und Kamerun betreut. Klientel waren zumeist Besoffene und Segler. Die Abende/ Nächte auf der Station waren legendär. Ich glaube, Mädels gab es auch da...
Ich bin über das Schwimmtraining bei Turbine Gaswerke zum WRD gekommen, weil die Kameraden mit uns im Stadtbad Lichtenberg trainierten (im Sommer in der Flußbadeanstalt in der Spree im Turbine-Sportheim ,heute mellowpark, in Köpenick) und ständig Nachwuchs gesucht wurde. Damals gab es noch das von Turbine Gaswerke/ Neptun Köpenick unter Otto Gora initiierte traditionelle Schwimmevent " Quer durch Köpenick", was auch durch den WRD sichergestellt wurde. Aufgrund der Spreeverschmutzung wurde es später nicht mehr durchgeführt. Vor ca 2 Jahren wurde in der Station Friedrichshagen ein Jubiläum begangen, in das ich durch Zufall 'reingeriet. Auch da habe ich noch Ehemalige aus meiner Zeit getroffen

freut sich Woelfi
 
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