Radiocon

K

Kindertag

Guest
letztens sah ich ein Gerät mit dem Inventaraufkleber "radiocon". Meine Frage dazu: sind eigentlich der Funkontroll- und Meßdienst der Deutschen Post und radiocon identisch gewesen. Oder war radiocon ein Teil des FuKMD?

Und wo waren die Standorte von radiocon, zu dessen Aufgaben es wohl gehörte die Einhaltung der Funkbetriebsvorschriften der Funkamateure zu kontrollieren?

KT
 
AW: radiocon

@ Kindertag

Kindertag meinte:
letztens sah ich ein Gerät mit dem Inventaraufkleber "radiocon". Meine Frage dazu: sind eigentlich der Funkontroll- und Meßdienst der Deutschen Post und radiocon identisch gewesen. Oder war radiocon ein Teil des FuKMD?

Und wo waren die Standorte von radiocon, zu dessen Aufgaben es wohl gehörte die Einhaltung der Funkbetriebsvorschriften der Funkamateure zu kontrollieren?

KT

Was stand denn noch auf dem Inventaraufkleber? Deutsche Post?

Meiner Meinung nach war für die ganzen Funksachen (Afu-Prüfung, Gerätezulassung usw) die Deutsche Post zuständig.
"radiocon" war mir bis Dato unbekannt. Versuchs doch mal mit goooogln...

Mal sehen was die Funkamateure dazu sagen...

Gruss aus EE
 
AW: radiocon

Mit gooogeln kommt man da nicht sehr weit,
die Funkmesskontrollstellen waren wohl über das ganze Land verstreut. Aber hat die deutsche Post so einen großen Aufwand betrieben, nur um die Funkamateure zu kontrollieren? :confused:
Steckt da noch etwas mehr dahinter? Ich habe mich ja mal da umgesehen, siehe...

http://www.hidden-places.net/forum/showthread.php?t=1327

... da hat es sich wohl nicht nur um die Einhaltung der Funkbetriebsvorschriften gehandelt.

Gruß
Roland
 
AW: radiocon

@ Roland F

Roland F. meinte:
Mit gooogeln kommt man da nicht sehr weit,
die Funkmesskontrollstellen waren wohl über das ganze Land verstreut. Aber hat die deutsche Post so einen großen Aufwand betrieben, nur um die Funkamateure zu kontrollieren? :confused:
Steckt da noch etwas mehr dahinter? Ich habe mich ja mal da umgesehen, siehe...

http://www.hidden-places.net/forum/showthread.php?t=1327

... da hat es sich wohl nicht nur um die Einhaltung der Funkbetriebsvorschriften gehandelt.

Gruß
Roland

Ich möchte nicht, dass das hier wieder ein politisches Thema draus wird.

Im Grunde genommen muss man sich mit der Geschichte des Amateurfunk beschäftigen. Nach Kriegsende wurde beim Potsdamer Abkommen der Amateurfunk für die Besatzungsmächte verboten. Das bedeutete ein Verbot des Hobbys Amateurfunk. Im Hintergedanken hatte man Spionage und Weiterleitung von Nachrichten, wie immer... Anfang der 50er kam es dann auf drängen der Funkamateure zur damaligen Jenaer Tagung und Infolge zur Gründung der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) um die ganze Sache unter Kontrolle zu haben. Der Anfang des Amateurfunks erfolgte nur im Rahmen der GST. Weiter Suchen musst Du in Richtung GST, um mehr zu erfahren.

Ich habe mich von 1965-70 mit Amateurfunk befasst. Eine Lizenz habe ich nie bekommen, weil dies damals an den Tastfunk gebunden war. Die Pieperei lag mir nicht. Die ganze Überwachung wurde nicht so heiss gekocht wie immer dargestellt. Politische Sachen wurden nie übermittelt. Freilich gab es neben den technischen Sachen auch mal den einen oder anderen Ulk der mit rüberwanderte. Es werden schon irgendwo Leute gesessen haben, die die ganze Sache überwacht haben. Die DDR-Technik in dieser Richtung war schon Spitze, Sendersuchlaufautomatik... Es wurde auch von Seiten der Funkamateure auf die Einhaltung der Frequenzen geachtet, ja keinen Strich daneben. Strafen in dieser Richtung sind mir nicht zu Ohren gekommen. Das Schlimmste währe der Entzug der Lizenz durch die Post gewesen und damit Hobby ad...

Ich muss schon Sagen, dass man sich über die Sache wer-wo-wie-was mithört keine so richtigen Gedanken gemacht hat.

Jetzt wo das Thema aufgeworfen wurde interessiert es mich schon, wo diese Punkte waren und wie dicht das Netz war.

Gruss aus EE
 
AW: radiocon

schön das es weitere Interessenten am Thema gibt.

der Reihe nach zu Verlauf. Bei google hab ich schon bevor ich hier eröffnete mal nachgesehen. Wäre ja blöd nich vorher schon mal zu erkunden, was so an Wissen zu entdecken ist. Viel kam nicht dabei heraus, eigentlich nur zwei Sachen:

- Glienick (u.a. das was hier bei hidden-places gesagt wurde)
- Bienstädter Warte (bei http://www.lostplaces.de/ im Forum kurz angeschnitten)

Auf dem Aufkleber (eigentlich sicher ein Abziehbild) stand ganz eindeutig gedruckt RADIOCON.

Sicherlich hat sich der Funkkontroll- und Meßdienst der Deutschen Post nicht nur mit den Funkamateuren befasst. Da gab es mehr und wichtigeres zu tun. Funkfelder und Empfangsbedingungen messen, Antennen prüfen, Großsender abnehmen und turnusmäßig überprüfen, Störungsmeldungen nachgehen. Eben alles das, was die Funkkontroll und Meßdienste der Post in aller Welt so tun.

Mich interessiert einerseits der Zusammenhang zwischen FuKMD und RADIOCON. Hier vermute ich mal (sozusagen als Arbeitsthese) es war eine Abteilung des FuKMD. Zuständig dafür zu kontrollieren ob die Funkamateure die technischen Normen eingehalten haben. Was bei Leuten mit hohem Eigenbauanteil und Experimentierfreude wir Funkamateuren ja durchaus notwendig erscheintUnd zum anderen würde ich halt gern wissen, wo die Standorte des RADIOCON waren.
Drittens wäre es sicher für Techniker noch interessant, mit welcher Gerätschaft da gearbeitet wurde. Da scheint mir der Waldwichtel manches zu wissen (Stichwort: Sendersuchlaufautomatik)

KT
 
AW: radiocon

Erkunder. Mein Tip, schreib einfach was zum Thema.

KT
 
AW: radiocon

Erkunder,
Du hast schon Recht, man muß sich vor neuen Arbeitsthesen empfohelnermaßen mit den geschichtlichen Sachverhalten und Aufgabentrennungen befassen. zeitzeugen gibt es ja auch die man befragen kann. So hatte der Funkkontrolldienst der Deutschen Post nicht nur die Aufgabe irgendwelche Amateurfunker zu überwachen, sondern tat dies auch bei anderen kommerziellen Nutzern von Geräten und Netzen. Dabei ging es nicht so sehr um die Inhalte von Funkabstrahlungen sondern auch um Störungen, Behinderungen, Parasitärabstrahlungen. Da man für diese Arbeiten nicht nur die Tatsache an sich dass eine Abstrahlung stattfand, braucht, sondern ggf auch den Strahlstandort der Antenne, ist mir nicht ganz klar, wie man ein Peilsystem in diesen Turm einbringen wollte,
denn zu DDR Zeiten waren keine Peilantennen wie aus den Überwachungstürmen der Bundesluftwaffe bekannt, zu sehen. Ebenso war der FuMKD der Deutschen Post kein Bestandteil des MfS oder umgekehrt und wurde auch nicht als Radiocon bezeichnet. Die Funkmasten der Bienstädter Warte hatten mit der Tätigkeit der Post auch nichts zu tun. Man kann nicht einfach alles in eine These implizieren und dann die Stellen der Funküberwachung verschiedener Dienste in einen Topf werfen.
Die Funkiüberwachung der Deutschen Post saß unweit entfernt in einem ganz anderen Objekt und hatte auch das richtige Antennentragwerk um solche Funkbeziehungen abzuhören. Dazu bedarf es ausser einiger Kontrollpeiler keiner Massen von Dienststellen. In meiner Erinnerung hatte der Turm mit diesem Procedere auch nichts zu tun, auch wenn dort Radio Con dransteht, dies ist eine Bezeichnung von nach 1990, wie die Antenne auf dem Dach des Turmes zeigt. Daher war Dein Hinweis zur BSTU schon sehr wichtig.
Grüsse Hermann
 
AW: radiocon

Hermann meinte:
auch wenn dort Radio Con dransteht, dies ist eine Bezeichnung von nach 1990
Grüsse Hermann

Hallo Hermann,

heißt das Radiocon gab es erst nach 1990?

KT
 
AW: radiocon

ich mit der Deutschen Post zusammengearbeitet habe, gab es eine bezeichnung in Englisch für die Tätigkeit der Funküberwachung öffentlicher netze, Sender, Senderstandorte etc. nicht jedenfalls nannte sich die Diensstelle nicht so. Radio Control ist eindeutig ein eingeführter Begriff und hatte mit der Diktion in der DDR oder der Deutschen Post nichts zu suchen, es sei denn es ging um Verteragstexte in das wetsliche Ausland. Auch bei Verhandlungen nach CCITT und die Frequenzabkommen mit der wetslichen Seite hate Radio Con eine Funktion, aber nicht im Sprachgebrauch der Deutschen Post in deren täglicher Tätigkeit. Also kann an dem Turm zu DDR Zeiten nie Radio Con gestanden haben, weder als Bezeichnung, noch als Funktion. Die Dienststelle die mit diesen Aufgaben betraut war, in der Nähe von TB, hatte eine Deutsche Beschriftung wie es üblich war. Die Arbeiten selbst liessen sich schon unter Funküberwachung (ohne die Bespitzelungshintergrund zu sehen) = Radio CCon einordnen, mir ist der Begriff aber nie untergekommen. bei uns sprach man deutsch.
In jeder guten Karte der Deutschen Post war das Objekt eingezeichnet weil es noch mehr Aufgaben hate, auch im Telefonbuch war es genannt, es war ja nicht geheim.
Es war ganz normal Deutsch beschriftet.
Grüsse Hermann
 
AW: radiocon

Hermann meinte:
Die Dienststelle die mit diesen Aufgaben betraut war, in der Nähe von TB, hatte eine Deutsche Beschriftung wie es üblich war.
@Kindergeburtstag: Sicher ist Dir nicht entgangen, dass Hermann unbestrittener Fachmann ist. Er formuliert extrem dicht; daran muss man sich erstmal gewöhnen. Vor allem aber überliest man meist was.

Zu Deiner Frage bzgl Überwachung der Funkamateure:
1) Die Koordinaten der zugelassenen Sendestationen waren seitens der Deutschen Post bekannt.
2) Die Überwachungszentrale für Amateurfunk stand irgendwo bei Treuenbritzen - wie Du dem zitierten Satz entnehmen kannst.

BTW: Dort steht der einzige (mir bekannte) gemauerte Luftbeobachtungsbunker, dessen Mauersteine diese weißen Kalksteine waren.

Martin
 
AW: radiocon

Waldwichtel meinte:
@ Roland F

Ich möchte nicht, dass das hier wieder ein politisches Thema draus wird.

Hallo Waldwichtel,

keine Sorge, ich bin wohl der letzte der daraus ein politisches Thema macht.
Das liegt mir fern.

Viele Grüße aus SPN
Roland
 
AW: radiocon

Kindertag meinte:
Hallo Hermann,

heißt das Radiocon gab es erst nach 1990?

KT

Ich kann mich mit der ganzen Sache nicht so recht anfreunden, der Turm in Glienick wurde 1963 an Radiocon übergeben, also liegt es nahe das es diese Bezeichnung schon früher gab.

Gruß
Roland
 
AW: radiocon

Hallo,
die Bezeichnung Radiocon gab es definitiv bereits in den 70er Jahren in der DDR. Ich kenne ihn als Stempelabdruck auf Betriebs-/Dienstausweisen von Leuten, die bei der Deutschen Post angestellt waren. Sie waren mit der Überwachung (im technischen Sinne) von Funk aber auch Fernsehen befasst . Eine Dienststelle von Radiocon gab es z.B. in Molschleben bei Gotha, sie wurde wohl Anfang der 70er Jahre erbaut. Die Mitarbeiter von Radiocon waren aber auch mit mobiler Technok (LO) bei Großereignissen, wie etwa den Weltfestspielen in Berlin, zur Funküberwachung eingesetzt.
MfG moses
 
AW: radiocon

hallo Freund von Nils Holgerson

das ist jetzt schon das dritte "Pärchen" welches ich im Hidden-Places Forum entdecke.
Krümel erklärt die Texte von fulcrum.
ssch erläutert wie Erkunders Antworten zu lesen sind
und du übersetzt mir den hermann.

Vieleicht brauche auch ich jemanden, welcher meine Fragen erklärt. Denn eine Frage zur Überwachung der Funkamateure hatte ich gar nicht gestellt.
Was da durch den Funkkontroll- und Messdienst gemacht wurde ist mir schon klar. Was ich wissen wollte ist:
- waren der Funkontroll- und Messdienst der Deutschen Post und radiocon identisch? Oder war radiocon ein Teil des FuKMD?
- wo waren die Standorte von radiocon

aus dem Forum von Lost-Places lag ein Hinweis auf die Bienstädter Warte vor und an verschiedenen Stellen, war von einem radicon Standort in Glienick zu lesen. Für beides kann man nicht eindeutig entnehmen, ob das Bezeichnungen von vor oder nach Emil Schnell sind.
Hermann meint vor 1990 gab es diese Bezeichnung nicht, und er führt als weiteren Standort des Funkkontroll- und Messdienstes Treuenbrietzen ein. Er schreibt RADIOCON auch anders: Radio Con.

Über diesen Standort finde ich nun gar nichts in der weiten Welt des webs. Im Telefonbuch der Hauptstadt der Deutschen Demolkratischen Republik, Berlin, Ausgabe 1989 finde ich auf Seite 96, jedoch das Zentralamt f. Funkkontroll- u. Meßdienst, 1170 Waldpromenade 4. Gab es da evtl. auch Bezirksämter?

Mein persönlicher Hinweis auf RADIOCON (in exakt dieser Schreibweise) stammt, wie gesagt von einem gelben Inventurabziehbild auf einem älterem DDR-Gerät (grau gestrichenem Empfänger oder Meßgerät mit Linearskala). Dem kann man leider nicht ansehen ob 1985 oder 1990 aufgebracht.
Wenn es aber eine Umbenennung gegeben hat (könnte mir denken, das 1989 mancher bei dem Wort Kontrolldienst Aversionen entwickelte), sollte das doch nachvollziehbar und belegbar sein.
Wenn jedoch das stimmt was uns moses mitteilt (uns warum sollte es nicht stimmen) gab es RADIOCON schon zu Ur-DDR Zeiten und nicht erst zur Wendezeit
Der Standort Molschleben scheint den gleichen zu meinen wie unser Freund aus den Lost Places mit der Bienstädter Warte.

Eventuell erklärt mir auch mal jemand, wie ich bei der BStU Informationen über den Funkkontroll- und Meßdienst der Deutschen Post erhalte. Wenn dort etwas vorliegen würde, doch nur so weit wie es für die BStU von Relevanz, also aus MfS Unterlagen existent ist.

Um nun doch noch auf die "Überwachung" der Funkamateure zurückzukommen. Wie soll das möglich sein von Treuenbrietzen aus? Doch am ehesten wenn dort entsprechende Postautos mit Technik standen um an den Ort von Aussendungen zu fahren. (moses nennt den LO)
Oder schickten die Funkamateure ihre Eigenbaugeräte ein um sie zertifizieren zu lassen?

KT
 
AW: radiocon

Hallo KT, ich hatte ganz bewußt keine Standorte genannt, weil sonst wieder ganze Heerscharen die weder lesen können noch wollen oder sich gar mit den Hintergründen befassen müssen, dorthin eilen und an die Wände schmieren:
Ich war der erste und ich habs als erster geknipst, so gesehen in Prenden, oder in Blankenfelde und weiteren.
Wer will findet die Objektlisten auch selbst. Der Hinweis der BSTU war deshalb relevant, weil bei der BSTU das genannt ist, was zur HA III gehörte. Nun kann man ja die Dinge die man kennt, auf eine Liste setzen und abstreichen.
Man kann auch einige veröffentlichungen zum Mil.-NaD der NVA lesen und ebensolche Listen führen.

Mit dem übrig bleibenden Rest, kann man sich dannn intensiver befassen, z.B. im Archiv der Deutschen Post.

Wenn man das denn machen will, so erfährt man schnell, dass es eine gelbe, eine blaue und eine graue Post gab, ich meine die Fahrzeuge.

Wie man erkannte parasitäre Abstrahlungen und deren Standorter peilt, kann man in jedem fast guten Fachbuch lesen, für die Erfassung aber brauchte man schon einige zentral gesteuerte und gelegene Objekte, denn mit einem Handscanner rannten die damals noch nicht rum.

Den Rest erledigte dann der KOntrolltrupp mit Fahrzeug, meist Barkas oder LO oder in der neueren Version W-50 Koffer.
Das Telefonbuch des postalischen Kreises Potsdam hätte Dir weitere Standorte gebracht.

Wer sich wie Moses nach 35 Jahren noch an die Dienstausweise dieser Einheiten erinnern kann, die auch noch englisch beschriftet waren, der hat meinen Respekt. Die Mitarbeiter, mit denen ich zu tun hatte, hatten deutsche Ausweise und auf denen stand ganz lapidar:
Deutsche Post Zentrale Meßstelle B.
GRüsse Hermann
 
AW: radiocon

Danke Hermann!

auf den Millimeter genau hätte es mich gar nicht interessiert. ich fand einfach den Unterschied zwischen den Bezeichnungen bemerkenswert.
Wenn es Anlagen der Post waren, sollten das doch auch heute noch Liegenschaften von dieser sein.
Das wäre schon schön, wenn man alle entsprechenden DDR-Telefonbücher hätte. Bei mir hat man aber nur das Berliner weggeworfen.

Bei der BStU etwas zu finden sollte aber erheblich mehr Aufwand erfordern als hier zu fragen. Zumal ich nicht so recht daran glaube, bei der BStU tatsächlich etwas zu finden, was Standorte der Post betrifft. Das die von der HA III drin sind ist nicht strittig.

KT
 
AW: radiocon

Hallo Hermann,
folgende Anmerkungen:
- Betriebs-/Dienstausweise vom Angestellten der DP, also als solcher auch deutsch bedruckt/beschriftet aber mit Stempelaufdruck "radiocon" (ob groß oder klein, weiß ich nicht mehr, aber sehr wahrscheinlich mit "c")
- radiocon war für mich in der damaligen Zeit, als die deutsche Sprache noch nicht von "Anglismen" wimmelte bzw. neudeutsch ausgerichtet war, nicht unbedingt "westlich dekadent", zumal Funk russisch = "radio"
- Einheiten sollte nicht militärisch gemeint sein (sei denn Du weist mehr?)
- Arbeits-/Dienststelle, die ich angeführt habe, wurde als "Großfahner" bezeichnet (kann der Ort aber auch der Berg/Höhenzug sein)
- Karteneintrag (TK 50 VVS Stand Mitte 86) "Funkkotroll Betriebsstelle Südwest"
Soweit die mir (privat) bekannten Fakten (außer TK), strukturelle Zugehörigkeiten oder Zuordnungen kenne ich nicht, war auch nicht mein Fachgebiet bzw. Tätigkeitsbereich.
MfG moses
 
AW: radiocon

Moses gerade hier liegt die Ursache des Irrtums. Großfahner = Bienstädter Warte war bis zur Auflösung des MfS eine Dienststelle des MfS. Erst danach kam die Post da rein, wie auch die ersten neuen Karten 1990 zeigten. Was isch nicht weis, ist die Tatsache, ob diese Diensstelle in den Aussenbeziehungen vor 1990 nicht getarnt als Diensstelle der Post zählte, d.h. aussen anderes Schild, innen MfS. Das Objekt gehörte aber zur HA III des MfS wie andere auch.
Die Originale Leitstelle ausserhalb Berlins war bis zur Ausserbetriebnahme der Einrichtungen schon immer seit Reichspostzeiten eine Post-Diensstelle und hatte daher auch reinen Post- Bezug. Die Ausweise dieser Diensstelle waren deutsch beschriftet, wie man noch bis vor einigen jahren an der Passierscheintafel beim Pförtner (Musterausweise) erkennen konnte. Möglicherweise reiste die Bienstätter Warte = Großfahner also unter fremder Falgge und legendierte sich auch so. Dazu kann ich nicht viel sagen, da ich diese Diensstelle nicht betreten habe. Für das Objket der Post bei T. war es so wie erläutert. Ansonsten lassen sich inzwischen über die Jahre die Besitzer fast aller Liegenschaft recht gut auseinander nehmen, dazu dient nicht nur Unterlagenmaterial der BSTU, sondern auch anderes Archivmaterial, wenn auch nicht immer gut sortiert.
Grüsse Hermann
 
Oben