Panzerbestand in der GSSD 1974

5. Stoßarmee (В / Ч: 28300, Stab in Nauen, ab August 1945 in Potsdam) wurde wahrscheinlich schon im Oktober 1946 aus dem Bestand der GSSD abgezogen.

5. Garde Panzerarmee (В / Ч: 36809, Stab ab Februar 1946 in Bobruisk) bis Juli 1945 im Bestand der 2. Weißrussische Front, bis Februar 1946 im Minsker Militärbezirk und anschließend bis zur Auflösung 1992 im Belo MB.
 
5. Stoßarmee (В / Ч: 28300, Stab in Nauen, ab August 1945 in Potsdam) wurde wahrscheinlich schon im Oktober 1946 aus dem Bestand der GSSD abgezogen.
Da scheiden sich dann die Geister. Ich biete -ohne derzeit den Beweis antreten zu können- 1957. Letzter Sitz des Stabes: Berlin.

Mal unterstellt, dem war wirklich so: 1957 wird diese Armee aufgelöst. Und 1962 taucht -wie aus dem Nichts- eine Panzerbrigade mit gleicher Ordnungsnummer auf. Daraus sollte man keine Kausalkette bilden, da ist nichts bewiesen. Aber im Auge behalten - muss man das schon.

Es ist ja immer das Gleiche: Ich habe sehr früh beispielsweise auf die 18. und auf die 5. Stoßarmee hingewiesen, da wurde ich verlacht: Gab es nicht, kann nicht sein. Oder auf die extrem frühe Raketenstationierung Kochstedt. Andererseits lag ich ab und an mit meinen logisch begründeten Vermutungen auch falsch. Das kann nicht anders sein.

Und genau da ist der Punkt: Wir müssen sehr klar drei grobe Fallklassen trennen:
* ist eine Vermutung
* hat eine seriöse Quelle
* hat (mindestens) zwei unabhängige Quellen

Und das war -und ist- die große Bitte an Dich: Kennzeichne bitte Quellen. - Ich will das gern genau erklären: Du hattest angefangen, Strukturlisten hier reinzupusten, die sahen rein optisch aus wie der Ratschluss der Götter. Das liest ein Russe (oder wer auch immer, eigentlich egal), versteht die Hälfte und baut das mit seinen "Informationen" um - schon staunen wir über eine weitere ganz neue Strukturliste.

Bei der Unabhängigkeit der Quellen muss man genau schauen, da wird abgeschrieben, dass die Schwarte kracht: Nimm mal die kursierenden Feldpostnummernlisten: Da gibt es ganz wenige wirklich originale: Freundliche Gegenseite vor der Wende, freundliche Gegenseite nach der Wende, CIA-Berichte, DDR-Bericht 87ff, MfS HA I und II, wenige sowjetische gedruckte Werke. Das kann man alles als Primärquellen ansehen. Dann noch zwei, drei mehr oder minder ... Bücher, die in deutscher Sprache erschienen. Und nicht zu vergessen die Suchmaske des MGFA.

Schon bei der dänischen Seite geht es los: Das ist eine Sekundärquelle, wir wissen nicht, wie die überhaupt entstand. Wir wissen einfach nicht, auf welche Quellen dort zugegriffen wurde. Schon das muss man mit spitzen Fingern anfassen.

Und die verschiedensten russischen Feldpostnummernlisten kannst Du gleich in die Tonne kloppen: Samt und sonders zusammenkopiert aus zwei deutschen LIsten von denen eine nie online war. Beide deutschen Listen haben einen gemeinsamen Großvater. Nach den strikten Regeln der Historik die die Beweiskraft gleich Null.
 
Das ist ehr einfach erklärt - da Problem liegt wohl in der von mir gewählten Darstellungsweise und der Übertragung meiner Excel Tabelle in den Beitrag.
Die 5.sst.PBr hat nicht "überlebt", sie wurde 1980 aufgelöst/umgebildet zum 138.sst.PR. Leider hängt sich mein System auf, beim Versuch Beiträge von mir zu editieren. Ich kann die Tabelle nochmal überarbeiten und neu einstellen.
Ok, verstanden.

Welchen Teil meinst Du genau mit "1980/82" - das habe ich nicht verstanden.
Die vorgenannte Umbildung zum 138. sst. PzReg. Diese wird auf 1980..82 terminiert. Dieses Zeitfenster ist allerdings bei dem Abzug "20.000 Soldaten, 1.000 Panzer und ein Hund" eher normal.

Zu hast zwei Spalten: Sergej Pawlowitsch NAZADVGSVG
Das sind aber verbundene Quellen? Oder kannst Du das ausschließen?
 
Zitat Zitat von martin2 Beitrag anzeigen

Zweitens fehlt mir (ich versetze mich gedanklich in die Denkweise dieser Zeit, 1960-62) das südliche Gegenstück - Fulda Gap. Zeitlich sehr spät hüpft auch dort Kai mit sst.PzReg aus der Kiste ...
Stehe ich jetzt etwas auf dem Schlauch? Fulda Gap - hätte das nicht eher auf der NATO-Seite geschlossen werden müssen?
Das klassische Problem: Die Seite Blau will das Fulda Gap schließen. Warum eigentlich, wo ist denn die Seite Rot? Die hat da doch nichts, OMG unmöglich.

Ja, klar: Irgendwann waren da sst. PZReg. Aber was war da strukturell vorher? Haben wir auf Grund der schlechten Quellenlage eine weitere PzBrig übersehen?

Kann sein, kann nicht sein.

Es scheint mir (mein Erkenntnisweg) ähnlich Kochstedt (da: Raketen): Da hatte ich wage Hinweise sowie einen Archivfund, der das lediglich andeutete. Spekulation inbegriffen. Da war es dann so. Es war tatsächlich. Oder nimm die Korps der Luftwaffe, die tauchen ja auch faktisch nie in Strukturplänen auf, sind aber nun bewiesen. - Sagen wir mal so: Mich würde wenig wundern, wenn in 10 Jahren die Erkenntnis gewonnen wird, dass auch im Südraum eine PzBrig unterwegs war. Spekulation, wie gesagt.
 
Ok, verstanden.


Zu hast zwei Spalten: Sergej Pawlowitsch NAZADVGSVG
Das sind aber verbundene Quellen? Oder kannst Du das ausschließen?


Hm - das ist für die konkrete Aussage schwierig.
Den Kontakt zu S.P. bekam ich über einen User im genannten Forum, der ihn persönlich kennt. Lief aber dann alles über normale eMail, nicht über Beiträge/PN im Forum. Einen Austausch zum Forum zwischen den beiden wird es mit Sicherheit gegeben haben. Für konkrete Arbeit/Beiträge von S.P. im Forum habe ich keine Hinweise. Auch in der Folgezeit hat er mich nur über private eMail kontaktiert.
Da das NAZAD... Forum recht frei zugänglich ist, wird er (so meine persönliche Meinung), zumindest nach dem Hinweis von seinem Bekannten, der mich mit ihm zusammen gebracht hat, dort rein schauen.

Seine Aussagen zu den sst.PR beruhen auf der eigenen Erfahrung als SC eines Truppenteils im Süden der DDR. Die Angaben zur 5.sst.PBr scheinen mir bei ihm auch aus eigenen Quellen zu kommen. Aus dem NAZAD... Forum bekommt man sie in der komprimierten Form eigentlich nur, wenn man wie ich alle
 
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Ja, klar: Irgendwann waren da sst. PZReg. Aber was war da strukturell vorher? Haben wir auf Grund der schlechten Quellenlage eine weitere PzBrig übersehen?

Kann sein, kann nicht sein.
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Mich würde wenig wundern, wenn in 10 Jahren die Erkenntnis gewonnen wird, dass auch im Südraum eine PzBrig unterwegs war. Spekulation, wie gesagt.

Auf jeden Fall eine interessante These.

Was haben wir aus meiner Sicht.
Im Norden:
- von 1962 bis 1980 eine sst.PBr (mit im Namen eine scheinbar eindeutige Aufgabenstellung)
- parallel dazu in den Armeen sst.PR (Aufgabe siehe Süden)
- ab 1980 nur noch die sst.PR

Im Süden
- Brigade ???
- sst.PR mit klare Aufgabenstellung benannt durch einen Zeitzeugen (S.P.): in der defensiven Variante Verstärkung Regimenter in der ersten Staffel (Grenzsicherungsregimenter), in der offensiven Variante Verstärkung im Durchbruchsabschnitt

Ich versuche S.P. nochmal zu kontaktieren und frage gezielt nach einer Brigade im Süden.
 
Ich versuche S.P. nochmal zu kontaktieren und frage gezielt nach einer Brigade im Süden.
Sorry das ich mich da einmische. Ich fände es besser das so konkret nicht abzufragen. Meine Befürchtungen sind hier jene das wir sonst in einiger Zeit etwas von einer ominösen"Südbrigade" in Russischen Foren nachlesen dürfen.

Denn ich denke nicht das wir auf Grund der schlechten Quellenlage eine weitere PzBrig übersehen hätten. So schlecht ist die Quellenlage ja nun auch wieder nicht. Das die Güstrower Brigade dem Westen Probleme bereitete hinsichtlich Existenz, Unterstellung, Stationierungsorten usw. ist sicherlich unbestritten. Aber zu einem bestimmten Zeitpunkt hatte man sie eben doch erfasst. Oder besser gesagt, man hatte sich u. a. nach wohl umfangreicher Überwachung der Nachrichtenverbindungen zu einer Aussage durchgerungen. Habe dazu ein Dokument aus BArch Koblenz. Werde eine Abschrift erstellen und hier zitieren. Hätte das schon früher machen können aber bisher sah ich keine Veranlassung dazu. Ich wünschte mir übrigens zu den einzelnen Btl der Güstrower Brigade wirklich nachvollziehbare Quellenangaben. Was in den letzten Tagen dazu teilweise sehr aufwendig hier im Forum gepostet wurde ist ein guter Anfang. Das begrüße ich außerordentlich!
 
Sorry das ich mich da einmische. Ich fände es besser das so konkret nicht abzufragen. Meine Befürchtungen sind hier jene das wir sonst in einiger Zeit etwas von einer ominösen"Südbrigade" in Russischen Foren nachlesen dürfen.

Denn ich denke nicht das wir auf Grund der schlechten Quellenlage eine weitere PzBrig übersehen hätten. So schlecht ist die Quellenlage ja nun auch wieder nicht. Das die Güstrower Brigade dem Westen Probleme bereitete hinsichtlich Existenz, Unterstellung, Stationierungsorten usw. ist sicherlich unbestritten. Aber zu einem bestimmten Zeitpunkt hatte man sie eben doch erfasst. Oder besser gesagt, man hatte sich u. a. nach wohl umfangreicher Überwachung der Nachrichtenverbindungen zu einer Aussage durchgerungen. .................

Sehe ich genauso.

Warum eine weitere Panzerbrigade im Süden. Dort lagen doch genug selbst. Panzerregimenter etc.
Zudem war ja die 5. Panzerbrigade mit ihren Bataillonen relativ weit verstreut.
 
Zur 5. Stoßarmee

Unter:https://ru.wikipedia.org/wiki/5-%D1%8F_%D1%83%D0%B4%D0%B0%D1%80%D0%BD%D0%B0%D1%8F_%D0%B0%D1%80%D0%BC%D0%B8%D1%8F - aufgelöst im Dezember 1946.

Unter: http://tankfront.ru/ussr/uk-btmv/uk-btmv-a/ua5.html - aufgelöst im Dezember 1946.

Unter: https://ru.wiki2.org/wiki/5-%D1%8F_%D1%83%D0%B4%D0%B0%D1%80%D0%BD%D0%B0%D1%8F_%D0%B0%D1%80%D0%BC%D0%B8%D1%8F - aufgelöst im Dezember 1946.

In „Sowjetische Truppen in Deutschland und ihr Hauptquartier in Wünsdorf 1945 - 1994“ (Hoffmann, Stoof) - das 1947 ihre beiden letzten Divisionen aufgelöst bzw. rückverlegt wurden und der Stab der 5. Stoßarmee ohne Truppen in Potsdam Geltow verblieb.

In „Krieg um Berlin“ (Uhl) - das die 5. Stoßarmee bis Herbst 1946 aus dem Bestand der sowj. Besatzungstruppen ausgeschieden ist. Die Verwaltung des 9. Schützenkorps erhielt ein anderes Unterstellungsverhältnis, ebenso die verbliebenen Divisionen der 5. Stoßarmee.

In „Вооруженные Силы СССР после Второй“ (Feskow, Kalaschnikow, Golokow, Slugin) unter anderem - Auflösung der Verwaltung der 5. Stoßarmee im Oktober 1946.

Wenn's jemanden interessiert schaue ich mal nach, ob etwas zu den ehemaligen Divisionen und Korps zu finden ist.
 
Unter der Signatur B206/1048 gibts im BArch Koblenz vom BND die Meldung Mil vom 17.5.1976 mit dem Titel u/i "Brigade GÜSTROW", GÜSTROW (UV 1464); u/i Objekt /2. GdArmee
Als Zeit der "Feststellung" ist Januar 1965 bis April 1976 angegeben. Die Bewertung lautet auf BM B-2. Manch einem sagt das vielleicht schon etwas. Als Verteiler ist nur das BMVg angekreuzt. Auf dem Deckblatt finden sich noch die Tagebuchnummer, Kennziffer, Berichtsnummer und Aktenzeichen. Desweiteren die Kurzfassung des Inhaltes. Es war als Geheim *** - amtlich geheimgehalten eingestuft.

Ich zitiere (BArch Seitennummerierung 173):

u/i "Brigade GÜSTROW" (UV 1464)/2. GdArmee

jan 65
Bis jan 65 unterstand der "u/i Armee-Verband GÜSTROW" direkt dem Stab/GSTD in ZOSSEN-WÜNSDORF und wurde im festen Fü-Bereich der Gruppe geführt.
Dem Stab "u/i Verband GÜSTROW" unterstanden je ein U-Stab im Raum ANKLAM (33 UV 1468) und im Raum WUSTROW (32 U PE 6896).
(BM B-2)

jan 65 - apr 76
Bis Frühjahr 76 wird der "u/i Armee-Verband GÜSTROW" im ständigen Fü-Bereich der 2. GdArmee, FÜRSTENBERG, festgestellt.
Die beiden U-Stäbe im Fü-Bereich des Stabes "u/i ArmeeVerband GÜSTROW" in ANKLAM und WUSTROW (Raum) werden nach wie vor erkannt.
Die Fm-Verbindung vom Stab/GSTD zum Stab u/i ArmeeVerband GÜSTROW wird weiterhin sporadisch erkannt.
(BM B-2)

jan/feb 71
Aus Unterhaltungen des Fm-Betriebspersonals des "u/i ArmeeVerbandes GÜSTROW" wurde u. a. bekannt:
- "Hörst Du die BRIGADE?"
- "Ich gehe morgen zur BRIGADE"
(BM B-2)

Es geht weiter mit 174:

jun 75
Im Spätfrühjahr 75 führte der "u/i ArmeeVerband GÜSTROW" eine Kommandostabsübung im Großraum ROSTOCK durch.
In dieser Zeit wurde ein ÜbFüBereich mit bis zu sieben unterstellten Stäben/(Einheiten) im HF/VHF-Bereich betrieben.
Folgende Erkenntnisse konnten aus dem Übungsablauf gewonnen werden:

1. Auftrag des "u/i Armee-Verbandes GÜSTROW"
Verteidigung gegen einen von See her angreifenden Gegner in Btl-Stärke.

2. Gegnerische Tätigkeiten
a) Anlandung des Gegners von See mit schwimmenden TrspFahrzeugen und Pz in Btl-Stärke.
b) Gegner ist in die Verteidigung eingebrochen und erzielte Gebietsgewinne in den ostwärtigen Randbezirken von ROSTOCK.
c) Unterstützung des Gegners durch
- Luftlandungen in Btl-Stärke und
- CAS (CLOSE AIR SUPPORT).
d) Gegnerische A-Schläge von 10 Kt.

3. Maßnahmen des "u/i Armee-Verbandes GÜSTROW"
a) Vernichtung der gegnerischen Aufklärung mit zusammengefaßtem Feuer aus Bewegung (Hinweise auf Pz und MotSchtz).
b) Bekämpfung der feindlichen Flugzeuge.
c) Abriegelung des Einbruchraumes und anschließendem Gegenstoßmit dem Ziel, den Gegner "in Meer zurückzuwerfen".
(BM B-2)

Und 175:

Ab jan 76
Seit Anfang 76 wird ein EinsatzFüBereich des "u/i ArmeeVerbandes GÜSTROW" mit sechs U-Stäben festgestellt.
Vier dieser sechs U-Stäbe konnten wie folgt geortet werden:
1 U-Stab Raum EGGESIN (33U VV 3949)
1 U-Stab Raum ALTENKIRCHEN (33U UA 9355)
1 U-Stab Raum SWINEMÜNDE (33U VV 5073)
1 U-Stab Raum NEUBRANDENBURG (33U UV 7830)
(BM B-2)

Anmerkung:
Bei den beiden fehlenden, bzw. nicht georteten U-Stäben im EinsatzFüBereich, könnte es sich um die bereits im festen Fü-Bereich des Stabes/"u/i ArmeeVerband GÜSTROW" erkannten Stäbe in ANKLAM und WUSTROW handeln.
Der im Raum SWINEMÜNDE festgestellte U-Stab ist vermutlich mit einem der von anderer Seite in AHLBECK bzw. GARZ für möglich gehaltenen u/i Einheiten identisch.
Auf dieser Seite beginnt nun die sich auch auf die folgenden beiden Seiten erstreckende detaillierte Gesamtanmerkung.
 
Unter der Signatur B206/1048 gibts im BArch Koblenz vom BND die Meldung Mil vom 17.5.1976 mit dem Titel u/i "Brigade GÜSTROW", GÜSTROW (UV 1464); u/i Objekt /2. GdArmee
Als Zeit der "Feststellung" ist Januar 1965 bis April 1976 angegeben. Die Bewertung lautet auf BM B-2. Manch einem sagt das vielleicht schon etwas. Als Verteiler ist nur das BMVg angekreuzt. Auf dem Deckblatt finden sich noch die Tagebuchnummer, Kennziffer, Berichtsnummer und Aktenzeichen. Desweiteren die Kurzfassung des Inhaltes. Es war als Geheim *** - amtlich geheimgehalten eingestuft.

[...]

Auf dieser Seite beginnt nun die sich auch auf die folgenden beiden Seiten erstreckende detaillierte Gesamtanmerkung.
Und nun die Fortsetzung von 175:

Gesamtanmerkung:
1. a) Aus der Feststellung des "u/i ArmeeVerbandes GÜSTROW" im ständigen FüBereich der 2. GdArmee sowie aus der bis jan 65 unmittelbaren und ab diesem Zeitpunkt zumindest zeitweiligen Beteiligung des Stabes/GSTD kann geschlossen werden, daß diesem "u/i ArmeeVerband" im Nordraum der berührende Aufgaben zugewiesen sind.

Weiter mit 176:

noch Gesamtanmerkung:
b) Der diesem "ArmeeVerband" erteilte Auftrag könnte - wie auch aus der Auswertung der im jan 75 durchgeführten Übung zu erkennen ist - Aufgaben der Küstenverteidigung (Abwehr von Küstenanlandungen, Luftlandungen, Luftangriffen) zu Sicherung der Nordflanke der GSTD bzw. des Aufmarsches der NGT und der 11. GdArmee/MB BALTIKUM beinhalten. Dies scheint auch dadurch bestätigt, daß alle U-Stäbe überwiegend an der Küste oder in Küstennähe disloziert sind.

2. Aufgrund der Wortlautes einzelner Funkgespräche im jan/feb 71 sowie der festgestellten Anzahl der U-Stäbe handelt es sich bei dem "ArmeeVerband GÜSTROW" möglicherweise um eine "u/i Brigade".

3. Zur Gliederung, Bewaffnung und Ausrüstung dieser "Brigade" liegen bisher, abgesehen von Hinweisen auf Panzer, LKW und Flak im Großraum GÜSTROW, keine Erkenntnisse vor.
Aufgrund der Auswertung des Übungsgeschehens in Verbindung mit den Hinweisen auf Kampfgerät im Großraum GÜSTROW kann angekommen werden, daß dieser "Brigade" zumindest MotSchtz- und PzEinheiten unterstellt sind. Darüber hinaus verfügt die "Brigade", was sich aus der "Bekämpfung feindl. Flugzeuge" sowie "zusammengefaßtem Feuer zur Abriegelung des Einbrauchraumnes" ergibt, sehr wahrscheinlich auch über Fla-Waffen und Artillerie-Geschütze. Aufgrund der festgestellten Führungsstruktur und der Maßnahmen der "Brigade" während der Übung im jun 75 ist nicht auszuschließen, daß dieser "ArmeeVerband" auch über die bei ähnlichen Truppenteilen üblichen Führungs- und Unterstützungstruppen verfügt.

Und abschließend 177:

noch Gesamtanmerkung:
Sollten diese Vermutungen den Tatsachen entsprechen, so könnte es sich bei der "Brigade"-GÜSTROW um eine "Küstenschutz-Brigade" in vergleichbarer Gliederung wie die letztmals 1969 im MB FERNOST * festgestellten MotSchtzBrig handeln.

4. Bis zur vollständigen Klärung des "Problems GÜSTROW" durch Eingang von Nachrichten/Informationen über Gliederung und Ausrüstung der im Großraum GÜSTROW dislozierten Einheiten wird der "u/i ArmeeVerband" mit dem Arbeitsbegriff "Brigade GÜSTROW, GÜSTROW, u/i Objekt/2. GdArmee", in die Kräfteordnung Band 1, Seite 61, aufgenommen.
Unterstellte Einheiten:
1. u/i Einheit Raum ALTENKIRCHEN (UA 9355)
2. u/i Einheit Raum ANKLAM (VV 1468)
3. u/i Einheit Raum EGGESIN (VV 3949)
4. u/i Einheit Raum NEUBRANDENBURG (UV 7836)
5. u/i Einheit Raum SWINEMÜNDE (VV 5073)
6. u/i Einheit Raum WUSTROW (PE 6896)

* Bis 1969 wurden in ANADYR und URELIK je eine MotSchtzBrig mit u. a.
- 3 MotSchtzBtl
- 1 PzBtl
- 1 PzAbwAbt
- 1 ArtAbt
- 1 PiKp
- 1 FlaKp
festgestellt. Diese Gliederung entspricht der Brigadestruktur von 1945.
 
Ich bewundere eure Fleissarbeit, die ihr hier betreibt!
Nur eine Anmerkung zur Suche nach einer möglichen sst PzBr im Südraum. Bei der Dislozierung/Stationierung der Truppen darf man die geografuschen Bedingungen natürlich nicht außen vor lassen. Die norddeutsche Tiefebene ist für Panzeraktivitäten natürlich viel besser geeignet (und geplant worden) als der gebirgige Südraum. Deßhalb waren mit Sicherheit im Nordraum mehr Panzer stationiert als im Südraum und somit offensichtlich keine analoge Strukturen vorhanden. (leider kann ich keine Quellen benennen und habe ja auch nur einen technischen militärakademischen Abschluss)
 
Moses,
der grundsätzliche Denkansatz ist die OMG (operative Manövergruppe), in kleinerem Maßstab "Streifzugabteilung". Da reden wir bei der OMG über zwei Divisionen, das kann etwas größer, aber auch kleiner sein. Die OMG ist hervorragend ausgebildet sowie ausgestattet. Sie durchstößt an einer Stelle die Front, zieht schnell vor und operiert dann etwa 80 km vor der Front. Ziele sind die Zerschlagung von wichtigen größeren Strukturen, die den Vormarsch der Front aufhalten könnten uswusf. Das war ein sowjetisches Denkmodell auf Frontebene. Wir müssen die Sinnhaftigkeit des Modells nicht diskutieren - das Modell existierte.

Bezogen auf das Thüringer Becken (Fulda Gap) ist dieser Denkansatz nicht von vornherein zu verwerfen.Allgemein bezogen auf die 5.PzBrig sowie auf die sst.PzReg ist es naheliegend, für diese Einheiten eine solche Aufgabe anzunehmen. Die Betonung liegt auf "eine" - die Verwendung dieser Einheiten der Reserve des Frontkommandeurs war vielfältig.

BTW: Das in einem anderen Forum auch grad mal wieder das Thema OMG dran war ... wird Zufall gewesen sein.
 

Ich bleibe bei "1957 aufgelöst".

Zur 5. Stoßarmee
In „Sowjetische Truppen in Deutschland und ihr Hauptquartier in Wünsdorf 1945 - 1994“ (Hoffmann, Stoof) - das 1947 ihre beiden letzten Divisionen aufgelöst bzw. rückverlegt wurden und der Stab der 5. Stoßarmee ohne Truppen in Potsdam Geltow verblieb.

Einerseits sehe ich schwere systematische Fehler in dem Werk, meine Meinung kennen die Herren Stoof und Hofmann aber schon. Andererseits sind sie an diesem Punkt schon näher am Ball als wir.

Zur 5. Stoßarmee
In „Krieg um Berlin“ (Uhl) - das die 5. Stoßarmee bis Herbst 1946 aus dem Bestand der sowj. Besatzungstruppen ausgeschieden ist.


Was sagt uns das? Richtig.

Zur 5. Stoßarmee
In „Вооруженные Силы СССР после Второй“ (Feskow, Kalaschnikow, Golokow, Slugin) unter anderem - Auflösung der Verwaltung der 5. Stoßarmee im Oktober 1946.

Welche Ausgabe? Jahr?

Zur 5. Stoßarmee
Wenn's jemanden interessiert schaue ich mal nach, ob etwas zu den ehemaligen Divisionen und Korps zu finden ist.

Den ersten Ansatz findest Du in der englischen (ausführlicher) sowie russischen (ehrlicher, die sagen nichts zum Fortbestand) Wikipedia. Ehe Du fragst: Nein, ich habe nicht geguckt, ob die unterstellten Einheiten später an anderer Stelle wieder wie Kai aus der Kiste sprangen. Die 5.SA ist mir nicht wichtig, ich kann mich nicht so verzetteln. Ich weiß lediglich, dass die 5.SA in der DDR eine ähnlich komische Stationierungsgeschichte wie später die 3.GPA/18.SA oder das 61.Korps Luftwaffe hatte.
 
Unter der Signatur B206/1048 gibts im BArch Koblenz vom BND die Meldung Mil vom 17.5.1976 mit dem Titel u/i "Brigade GÜSTROW", GÜSTROW (UV 1464); u/i Objekt /2. GdArmee

Danke.

Wir halten mal fest, dass die These "fünf Bat" vermutlich nicht stimmt, es könnten mehr gewesen sein. Das sagte ich zwar schon in einem Nebensatz - aber nun haben wir das mal schriftlich als These.
 
Ich persönlich finde den Ansatz mit der OMG bzw. Streifzugabteilung als zu weit hergeholt. Im Zeitraum der Unterstellung Gruppe mag das noch berechtigt sein, dass die Brigade, neben ihrer Rolle als Küstenschutzbrigade, die in den von @Büttner beigebrachten Dokumenten meiner Meinung nach klar bestätigt wird, als Reserve der Front einer solchen OMG zugeteilt wird. Mit der Unterstellung Armee sehe ich das als problematisch. Hier dominiert die Rolle als Küstenschutzbrigade aus der geografischen Besonderheit heraus - sie hat der Armee die Nordflanke zu sichern. Es sein denn, die Unterstellung erfolgte nur "pro Forma" weil sich die Gruppe nicht direkt mit einem so großen Truppenkörper abgeben wollte. Im Einsatzfall hätte aber wieder die Front über die Brigade verfügt.Dann bliebe auch die Aufgabe Küstenschutz, zusätzlich aber wieder die Möglichkeit OMG für die Front.
Egal wie - in beiden Fällen würde sich, aus meiner Sicht, daraus ableiten, dass es im Süden keine sst.PBr gegeben hat:
- die Geografie macht die eine Aufgabe hinfällig
- auch der Südraum gehörte zur gleichen Front und 2 OMG würde ich ausschließen.

Wenn man allerdings eine sst.PBr im Süden unterstellt, sollte es zumindest für 2 bis 3 Standorte Bataillone mit zweifelhafter Zuordnung geben. Kennen wir so etwas?
Wenn man ..., sollte es auch da Aktivitäten (Übungen) gegeben haben, zu denen ähnliche Aufklärungsinformationen geben, wie sie @Büttner beigebracht hat. Gibt es Hinweise auf solche?
 
Wir halten mal fest, dass die These "fünf Bat" vermutlich nicht stimmt, es könnten mehr gewesen sein.
@all, was war denn denn da jetzt der letzte Stand aus verschiedenen russischen Quellen, ich hatte je zwei Btl in Garz, Wustrow und Güstrow verstanden?

Gibt es Hinweise auf solche?
Eigentlich nicht. Aber ich habe da eine merkwürdige Einzelinformation gefunden. Muss schauen wie ich das zitierfähig mit Quellen hier mitteile. Aber ich gebe zu das ich in dieser Angelegenheit erhebliche Zweifel hege.
 
@all: Mal ein US-Dokument von 1974 zu den damals "bekannten" Panzereinheiten.
 

Anhänge

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