5. Stoßarmee (В / Ч: 28300, Stab in Nauen, ab August 1945 in Potsdam) wurde wahrscheinlich schon im Oktober 1946 aus dem Bestand der GSSD abgezogen.
Da scheiden sich dann die Geister. Ich biete -ohne derzeit den Beweis antreten zu können- 1957. Letzter Sitz des Stabes: Berlin.
Mal unterstellt, dem war wirklich so: 1957 wird diese Armee aufgelöst. Und 1962 taucht -wie aus dem Nichts- eine Panzerbrigade mit gleicher Ordnungsnummer auf. Daraus sollte man keine Kausalkette bilden, da ist nichts bewiesen. Aber im Auge behalten - muss man das schon.
Es ist ja immer das Gleiche: Ich habe sehr früh beispielsweise auf die 18. und auf die 5. Stoßarmee hingewiesen, da wurde ich verlacht: Gab es nicht, kann nicht sein. Oder auf die extrem frühe Raketenstationierung Kochstedt. Andererseits lag ich ab und an mit meinen logisch begründeten Vermutungen auch falsch. Das kann nicht anders sein.
Und genau da ist der Punkt: Wir müssen sehr klar drei grobe Fallklassen trennen:
* ist eine Vermutung
* hat eine seriöse Quelle
* hat (mindestens) zwei
unabhängige Quellen
Und das war -und ist- die große Bitte an Dich: Kennzeichne bitte Quellen. - Ich will das gern genau erklären: Du hattest angefangen, Strukturlisten hier reinzupusten, die sahen rein optisch aus wie der Ratschluss der Götter. Das liest ein Russe (oder wer auch immer, eigentlich egal), versteht die Hälfte und baut das mit seinen "Informationen" um - schon staunen wir über eine weitere ganz neue Strukturliste.
Bei der Unabhängigkeit der Quellen muss man genau schauen, da wird abgeschrieben, dass die Schwarte kracht: Nimm mal die kursierenden Feldpostnummernlisten: Da gibt es ganz wenige wirklich originale: Freundliche Gegenseite vor der Wende, freundliche Gegenseite nach der Wende, CIA-Berichte, DDR-Bericht 87ff, MfS HA I und II, wenige sowjetische gedruckte Werke. Das kann man alles als Primärquellen ansehen. Dann noch zwei, drei mehr oder minder ... Bücher, die in deutscher Sprache erschienen. Und nicht zu vergessen die Suchmaske des MGFA.
Schon bei der dänischen Seite geht es los: Das ist eine Sekundärquelle, wir wissen nicht, wie die überhaupt entstand. Wir wissen einfach nicht, auf welche Quellen dort zugegriffen wurde. Schon das muss man mit spitzen Fingern anfassen.
Und die verschiedensten russischen Feldpostnummernlisten kannst Du gleich in die Tonne kloppen: Samt und sonders zusammenkopiert aus zwei deutschen LIsten von denen eine nie online war. Beide deutschen Listen haben einen gemeinsamen Großvater. Nach den strikten Regeln der Historik die die Beweiskraft gleich Null.