Paldiski: U-Boot-Übungsreaktoren und Trainingszentrum / Verbotene Stadt

Martin Kaule

Administrator
1939 erzwang die Sowjetunion die Einrichtung eines Militärstützpunktes in Paldiski. 1941 bis 1944 folgte die deutsche Besetzung. Danach wurde Paldiski bis 1989 zusammen mit den Pakri-Inseln eine wichtige Militärbasis und U-Boothafen der sowjetischen Streitkräfte und seit den 1960er Jahren Trainingszentrum für die Besatzungen nuklearbetriebener U-Boote. Die gesamte militärische Anlage umfasste eine Fläche von insgesamt 65 km².

Übungs-Reaktor, Kernkraftwerk

1968 wurde ein 70-MW-Trainingsreaktor in Betrieb genommen, an dem die Bedienung eines U-Boot-Reaktors trainiert wurde. 1982 folgte ein zweiter 90-MW-Reaktor. Die Stadt war als so genannte "verbotene Stadt" von der zivilen Außenwelt quasi abgeschnitten, und die Einwohner benötigten Sondergenehmigungen, um sie zu verlassen. Für Außenstehende war es praktisch unmöglich, hineinzukommen.

Beide Trainingsreaktoren wurden 1989 endgültig abgeschaltet. Der Abtransport der abgebrannten Brennelemente wurde 1994 abgeschlossen. Die kernbrennstofffreien Reaktoren wurden in jeweils einen "Sarkophag" eingeschlossen. Aufgrund eines Abkommens zwischen Estland und Russland ging die Verantwortung für den Standort einschließlich der dort verbliebenen radioaktiven Abfälle und kontaminierten Einrichtungen am 30. September 1995 an Estland über. Hierzu wurde die Gesellschaft ALARA gegründet.

Quelle: Wikipedia
Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Paldiski

Das mit den Sarkophagen kommt einen ja sehr bekannt vor.

Beste Grüße
Martin
 
Das Gebäude wurde 2007 gerade abgerissen, als wir dort waren.
AbzugPaldiski.jpg

IMG_0811.jpg

Dafür hat man dort eine wunderschöne neue Raffinerie (?) gebaut...

IMG_0826.jpg
 
Ja, davon reden wir. Rechts neben dem Gebäude war alles bereits weg. Es stand nur noch die Hochhauszeile. Und die wurde offensichtlich als nächstes eingeebnet. Also ich habe es nicht überprüft, ob sie es schon gemacht haben, gehe aber davon aus, dass es mittlerweile definitiv weg ist!

IMG_0313.jpg

Also links die Gebäude wurden, werden vielleicht noch umgenutzt. Lagen jedenfalls auch hinter dem Stacheldraht. Rechts hinter dem dunklen Gebäde ebneten die Planierraupen aber alles ein... da stand nichts mehr.
 
Keine Ahnung, die haben wir gar nicht gesehen... Wir wollten eigentlich durch die Ruinen geistern und waren enttäuscht, dass da eigentlich nichts mehr da war. Haben uns, da wir zu fuß dort waren auch nicht großräumig umsehen können. Ich wusste gar nicht, dass dort Atomgedöhns vorhanden war. Dachte es wäre nur ein verlassener U-Boothafen und die Anlagen... Vielleicht hätte man da mal "Geigen" zählen sollen...
 
Zwecks Anfragen bezüglich des aktuellen Standes vor Ort empfehle ich die direkte Kontaktaufnahme mit dem Nutzer des Geländes. Dieser ist bestimmt ein kompetenter Ansprechpartner.

Mail und Telefon im Link.

http://www.alara.ee/

Da müssen sich die OS- Zeichner mal bewegen, bei denen ist die Fläche immer noch kahl ;-)

http://bit.ly/xqhFRz

BG
Andreas
 
Ja, also wir waren eigentlich ein paar tage in tallinn im urlaub. ich wusste, dass dort in paldiski eben jene militäranlage brach liegen soll - also sind wir mit dem sammeltaxi dorthin gefahren... und mussten feststellen, dass die anlage schon größtenteils pulverisiert war. von den reaktoren wusste ich nichts... insofern war es ein ausflug in die provinz. :)
 
Aktueller Stand Paldiski:

;)

also allzuviel kann man leider nicht erkennen, aber ich bin heute von Helsiki aus über Paldiski geflogen. Leider war es diesig, Gegenlicht und die Höhe trägt auch nicht gerade zur Verbesserung der Fotoqualität bei.
Paldiski26.03.2012.jpgPaldiski26.03.2012-2.jpg
 
Aktuelle Info, das Reaktor ist definitiv nicht mehr vorhanden. Alles geschliffen und renaturiert. Die beschriebene Fähre fährt übrigens zwischen Mukran und Klaipeda, historischer geht es schon garnicht mehr ..... Impressionen folgen an entsprechender Stelle.
 
Hhm, ist irgendwo anders noch die Existenz von so was bekannt ? Sollte man mal selbst gesehen haben.

Grüße Frank

PS: Aber bitte nicht mit Murmansk kommen, das ist mir zu kalt
 
Aktuelle Info, das Reaktor ist definitiv nicht mehr vorhanden. Alles geschliffen und renaturiert. Die beschriebene Fähre fährt übrigens zwischen Mukran und Klaipeda, historischer geht es schon garnicht mehr ..... Impressionen folgen an entsprechender Stelle.

Danke für die Info. Du meinst Du Verbindung Mukran <> St. Petersburg macht auch ein Zwischenstop in Klaipeda?

Hhm, ist irgendwo anders noch die Existenz von so was bekannt ? Sollte man mal selbst gesehen haben.

Grüße Frank

PS: Aber bitte nicht mit Murmansk kommen, das ist mir zu kalt

Auf der Krim (Sevastopol) wenn ich bestimmte Berichte richtig verstanden habe.

BG
Martin
 
PS: Aber bitte nicht mit Murmansk kommen, das ist mir zu kalt

Also im "Sommer" sind es da stattliche 13°C Durchschnittstemperatur. Das sind nur 5°C weniger als hier in D-Land! ;)

http://www.klimadiagramme.de/Europa/Plots/murmansk.gif

Und wie wir alle wissen, bleibt "Der Hafen von Murmansk [...] durch die Ausläufer des Golfstroms* auch im Winter eisfrei"!

*korrekter Weise natürlich: die Ausläufer des Nordatlantikstroms! (Dummes Wiki!)

Gruß Tumra
 
Also im "Sommer" sind es da stattliche 13°C Durchschnittstemperatur.

Ich sagte ja, mir zu kalt :redface:

Habe aber eine weitere schöne Aufgabe für das administrative Organ »

Es gab mal ein ATOM-Schiff, die Otto Hahn. Der Nuklearteil verantwortlich gebaut von einer etwas wegen des deutschen 'Uranprojektes' in die Kritik geratenen Person. Die Druckhülle des Reaktors soll noch existieren. Das ist dort, wo einmal ein fürchterlicher Unfall mit den Rest-Pelletts für den Thorium-Hochtemperatur-Reaktor in Hamm-Uentrop passiert sein soll, in Gheesthacht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Hahn_(Schiff)

Grüße Frank
 
Von drei älteren in Reihe positionierten Kasernengebäuden ist eines saniert, ansonsten in der Nähe davon habe ich eine merkwürdige Art von Kulturhaus fotografiert. Etwa einen Kilometer vom Standort des hier besprochenen Objektes entfernt.
 
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