Norwegen: Tirpitz

Martin Kaule

Administrator
Hat sich mal jemand mit der Tirpitz beschäftigt? Sind die sichtbaren Spuren die Überreste der Demontage-Plattform oder Überreste der Tirpitz?

Link:
http://maps.google.de/maps?t=k&q=69...9.647484,18.805075&spn=0.005291,0.021865&z=16

Hintergrund zur Tirpitz:
Die Tirpitz, benannt nach dem deutschen Marinestaatssekretär und Großadmiral Alfred Freiherr von Tirpitz, war das größte deutsche Schlachtschiff im Zweiten Weltkrieg und auch allgemein das größte je fertiggestellte Kriegsschiff einer deutschen Flotte. Sie gehörte zur Bismarck-Klasse.

Für den größten Teil ihrer Dienstzeit war die Tirpitz nach dem sogenannten Fleet-in-being-Konzept in Norwegen stationiert und bedrohte durch ihre Position alliierte Konvois. Gegebenenfalls sollte sie eine alliierte Invasion in diesem Gebiet abwehren. Nach mehreren Angriffen auf die Tirpitz wurde sie am 12. November 1944 bei einem Luftangriff der Royal Air Force im Sandnessund (eine Meerenge südwestlich der Insel Tromsøya) zum Kentern gebracht. Das Wrack wurde in den 1950er Jahren von einem norwegischen Bergungsunternehmen am Ort seines Untergangs verschrottet.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tirpitz_(Schlachtschiff) Abgerufen am 18.11.2009
 
Martin,
es wird sich um die nach der Verschrottungsaktion hergestelle Abdeckung für das Seegrab der Eingeschlossenen im Rumpf handeln. Es war eine sehr umstrittene Aktion, eigentlich sollte das Schiff -bis auf die Bergung von Treibstoffen & Schmiermitteln etc.- gar nicht mehr angefasst werden. In nachfolgenden Links ist jeweils ein Bild der Verschrottungs- / Abwrackaktion zu sehen und zumindest dabei wurde ohne Plattform gearbeitet:

http://www.schlachtschiff.com/kriegsmarine/schlachtschiff_tirpitz/index.asp
http://einestages.spiegel.de/static...z.html?o=position-ASCENDING&s=2&r=1&a=121&c=1

Es sollen vordergründig die äusseren Panzerplatten, welche zwar schwer von Gewicht, aber leicht bergfähig waren und die Decksaufbauten samt Bewaffnung, soweit möglich, geborgen worden sein.

Laut dem SPIEGEL 6/1948 vom 07.02.1948 hat das norwegische Direktorat für feindliches Eigentum das Wrack verkauft und damit sein größtes Nachkriegsgeschäft verbucht. Das Wrack des deutschen 41000-Tonnen-Schlachtschiffes "Tirpitz" wurde zur Verschrottung an eine Privatfirma verkauft. Vorläufig liegt die "Tirpitz" noch kieloben im seichten Wasser vor Tromsö. Noch ist das Schiff Riesensarg für fast 1200 deutsche Marinesoldaten, die sich damals nicht mehr an die Oberfläche retten konnten. Die norwegische Marine wird den Toten ein gemeinsames Begräbnis geben.

Die im ersten Link genannten Jahreszahlen scheinen damit stimmig - Grüße Frank
 
@Frank: danke. Du meinst also das sind Überreste der Tirpitz? Die Struktur kommt mir zu klein vor, wären die "Rumpfreste" nicht länger?

Beste Grüße
Martin
 
... das sind Überreste der Tirpitz? ...

Ja, man sieht die Plattform und darunter ist der Restrumpf, es ist aber Spekulation. Es gibt noch weitere öffentlich zugängliche Fotos von der Abwrackaktion & die zeigen alle dass direkt vor dem Strand unter Zuhilfenahme von Schiffskränen ohne Plattform gearbeitet wurde. Vielleicht wurde die Plattform am Ende der Aktion aus Teilen des Schiffes selbst erbaut ?

Die jetztige Stelle ist im Vergleich mit dem Luftbild des finalen Bombenangriffs wohl tatsächlich auch die Untergangsstelle, vielleicht etwas mehr in den Fjord rein.

Auf der schwedischen Wikipedia-Seite zum Schiff findet sich der Hinweis, dass ein Drittel des Wracks am Boden verblieb und die Plattform, die für die Demontage benutzt wurde, bleibt in einiger Entfernung von der Küste entfernt liegen - sorry, schwedisch ist nicht meine Spezialität. Nachfolgend ist die Stelle gut zu betrachten:

http://www.bismarck-class.dk/tirpit...hen_and_now/tirpitz_tromsoe_then_and_now.html

Ein Drittel (eher mehr in Richtung ein Viertel mit dem, was auf deinen Link zu sehen ist) könnte beim Vergleich mit den Bauplänen die Abmasze, dies rechteckig & ohne Schränkung betrachtet, des mittleren Plattformdecks sein - Grüße Frank
 
Hallo Zusammen


Auch auf die Gefahr hin, dass nach so vielen Jahren niemand mehr dieses Thema für interessant hält möchte ich anmerken, dass die besagten Reste, welche sich heute bei Niedrigwasser dort vor der Insel Håkøy, bei Tromsø zeigen in der Tat nicht von der Tirpitz selbst stammen.

Es handelt sich dabei wie bereits vermutet um die Arbeitsplattform welche zur Verschrottung des Wracks dort angelegt wurde. Über der Wasseroberfläche ist heute nichts mehr von dem Schiff zu sehen. Richtig ist aber, dass es sich dort um die Untergangsstelle der Tirpitz handelt und das Teile des Schiffes bis heute noch dort auf dem Grund liegen.

Recht aufschlussreich wird dies unter dem nachfolgenden Link bebildert und dargestellt. Ebenso finden sich dort neuzeitliche Aufnahmen welche von den Resten unter Wasser gemacht wurden:

http://www.bismarck-class.dk/tirpit...hen_and_now/tirpitz_tromsoe_then_and_now.html

Wer sich für die Geschichte der Tirpitz interessiert, sollte unbedingt die Anlegestelle in Kafjord bei Alta besuchen, wo die Tirpitz vor ihrer Versenkung lag. Hier fanden die ersten schweren britischen Angriffe auf das Schiff statt und es finden sich bis heute Spuren davon im Gelände. Vor Ort informiert ebenfalls Museum über die Geschichte der Tirpitz in welchen entsprechende Ausrüstungstücke und tonnenweise Fotomaterial bestaunt werden können. Anbei einige Aufnahmen von der Anliegestelle in Alta.

Grüße

Saska
 

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Danke für deine aktuellen Erläuterungen - da gibt es schon nach wie vor Interesse.

Auch hatten wir bei HP mit dem Admin zusammen eine Reise dorthin in Betrachtung. Daraus wurde bisher aber nichts - ich wäre schon wegen der Tirpitz-Gedenkstätte mitgekommen.

Derjenige von uns der eigentlich in diesem Jahr diese Stelle besuchen wollte ist @Jollentreiber - Lutz, siehe auch sein Reisetagebuch NORGE 2015. Er hat die nördlichen Teile auf nächstes Jahr verschoben und wird es dann sicher auch dahin schaffen.

Grüße Frank
 
Derjenige von uns der eigentlich in diesem Jahr diese Stelle besuchen wollte ist @Jollentreiber - Lutz, siehe auch sein Reisetagebuch NORGE 2015. Er hat die nördlichen Teile auf nächstes Jahr verschoben und wird es dann sicher auch dahin schaffen.

Hallo Saska

Danke für die Bilder und wie Frank es schon schrieb, habe ich die letzte Tour leider (war besser so) kurzentschlossen geteilt.
Wirst Du ja selber bestätigen können das es zeitlich nicht so einfach ist dort zu reisen.

Ich werde mich nun bei der "NORGE 2016" mit dem nördlichen Teil von Norwegen beschäftigen. Angefangen von der Grenze zum Oblask Murmansk dann südwestlich bis die Zeit und die Reisekasse alle ist.

Dabei sind auch die Objekte welche die Tirpitz betreffen voll mit eingeplant.

Zur Vorbereitung der Tour "NORGE 2016" erstelle ich dann demnächst wieder ein Thema hier bei HP ein. Dort können wir uns dann ausgiebig zu weitere interessante Orte in dortiger Region austauschen.
Jetzt muß ich leider in die Nachtarbeit um Geld für das Hobby zu verdienen.

Danke und Gruß
Lutz

Ach ja, um beim Thema zu bleiben. Hier mal ein sehr schöner Wracktauchlink:

http://www.norway-team.com/NT2/daten-wrack/N-Norge/wrack-infos-harstad.htm
 
Hallo Lutz

Bin gerne bereit Dich bei Deiner Tourenvorbereitung zu unterstützen, wenn mir auch der russische Teil Deiner Planungsroute unbekannt ist, so habe ich vielleicht den einen oder anderen Tipp für den Teil der Finnmark, vermutlich auch was das Thema Angeln betrifft - denn da teilen wir ja gleich beide wohl ebenfalls die gleich Leidenschaft.

Grüße und bis bald.

Saska
 
....., wenn mir auch der russische Teil Deiner Planungsroute unbekannt


Also habe ich mich doch nicht "verlesen":chuncky:


Niemand hat (bisher) die Absicht die Grenze zu überschreiten! :highly_amused:




Nein Saska und Stefan, ich habe mich da wohl etwas falsch ausgedrückt.

Bisher gehen die Planungen "nur" bis an die nordöstliche Ecke von Norwegen. Eben bis an die Grenze zum Oblast Murmansk.

https://www.google.com/maps/@69.7813,30.84396,6346m/data=!3m1!1e3

Wenn ich das jetzt so recht betrachte, eigentlich könnte ich mich aber auch noch etwas weiter östlich bewegen.
Ich werde das mal im Auge behalten.

Gruß
Lutz

Ach ja, für unsere jüngeren User die folgende Info.

Bei dem Opa mit der lustigen Stimme in dem Kurzvideo handelt es sich um Walter Ernst Paul Ulbricht.
Näheres zu ihm findet ihr hier: https://www.dhm.de/lemo/biografie/walter-ulbricht
 
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