Naturschutzprojekt: Grünes Band an ehemaliger Grenze vollständig

Martin Kaule

Administrator
"Grünes Band" an ehemaliger Grenze vollständig

Kiel/Magdeburg/Berlin (dpa/lno) - Die Flächen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze sind nun komplett dem Naturschutz gewidmet. Das «Grüne Band» ist mit einer Vereinbarung zwischen dem Bund und dem Land Sachsen-Anhalt vollendet, wie das Bundesumweltministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Das letzte rund 1700 Hektar große Teilstück sei damit dauerhaft für den Naturschutz gesichert. Es sei das größte Biotopverbundsystem in Deutschland entstanden. Das rund 7000 Hektar umfassende und fast 1400 Kilometer lange «Grüne Band» reicht von der Ostseeküste in Schleswig-Holstein bis nach Bayern. In dem Grenzstreifen hatten sich während der deutschen Teilung zahlreiche bedrohte Arten angesiedelt. Anfang der 90er Jahre wurden 160 von ihnen gezählt.
dpa-info.com GmbH

Quelle: http://www.welt.de/newsticker/dpa_n...s-Band-an-ehemaliger-Grenze-vollstaendig.html
 
Moin

Aus der Luft gesehen ist das grösstenteils ein grünes Band.
Vom Boden aus ihm zu folgen schon eine Mühsame Geschichte. Mit Google ausgespäht stellte sich schnell heraus das in den Nördlicheren flachen Bereichen grosse Teile des Kolonnenwegenetzes entfernt wurden.

Im Harz und ab der A38 südwärts sind zwar grosse Teile des Kolonnenweges erhalten, aber die Wegführung gleicht einer Berg und Talbahn.

Mit dem Fahrrad war ich auf dem Kolonnenweg unterwegs was aber teilweise eher einer Expedition wie einer gemütlichen Fahrradtour entsprach.
Einige Teilpassagen sind so steil das sie weder für die Land noch Forstwirtschaft zu gebrauchen sind. An vielen Stellen fehlen schon die Betonkekse so das aufwendig andere Wege gesucht werden müssen.
Am Wegenetz ist immer noch die Teilung der beiden deutschen Staaten sichtbar, es gibt dort nur sehr wenig Forstwege auf denen man einfach mal wo anders entlang fahren kann. Viele Wege die egal ob von Ost oder West auf die jetzige Landesgrenze zugehen enden als Sackgasse in Wald und Flur.

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Irgendwelche baulichen Überreste waren in diesem Teilabschnitt keine mehr zu finden. Die Platten aus dem KFZ Sperrgraben waren auch entfernt. Der oft noch sichtbare Graben könnte von einem unbedarften Wanderer für einen Entwässerungsgraben gehalten werden.
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In diesem Taleinschnitt musste man den Weg schon fast suchen.
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Reste der Kanonenbahn Metz Berlin.
Links neben dem Tunnel waren nicht nur die Gleise weg, sondern gleich der ganze Bahndamm, weil da ging der Metallgitterzaun lang.
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Hier bei Großtöpfer kann man etwas die Höhenunterschiede erahnen.
Auf 1,5km Strecke sind 146 mtr Höhe zu erklimmen.
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Das war etwa die Strecke:
http://goo.gl/maps/0gzMj
Nicht wirklich weit, aber durch die bergige Landschaft kommt man nicht wirklich voran.
Von da nach Norden der Abschnitt ist noch Steiler.
Da wo mein eingezeichneter Weg endet an der K113, ist bis nach Kella der Kolonnenweg komplett entfernt.
Ich bin dann im ehemaligen Sperrstreifen entlang der Grenzkompanien wieder zurück zum Auto geradelt.
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Das nächste mal werde ich es weiter südlich versuchen :)
 
Hab ich ja ganz vergessen.


Von da nach Norden der Abschnitt ist noch Steiler.

Und auch den hab ich mir angetan.
Für den Teil muss man ehrlich gesagt schon ne Schraube locker haben.
Angefangen habe ich diesmal im Norden beim Grenzmuseum Schifflersgrund in Richtung Kella wo ich das letzte mal aufgehört habe.
Vom Museum geht es innerhalb weniger Meter von 250 Meter hoch bis auf über 500 Meter.
Den Plattenweg kommt man zu Fuss eigentlich nur noch hoch weil die Platten quer liegen und man in die Löcher rein treten kann. Ansonsten müste man wohl auf allen vieren krabbeln :?
Das einzige was an Bauwerken noch zu sehen war.
Ein Telefonverteiler bei Sickenberg.
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Wir unterbrechen nun kurz das Programm für eine kleine Werbeeinblendung :D
Diese Reportage wurde freundlich unterstützt von:
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Die Stasiröhre.
Ich halte das eher für Folklore. Warum sollte ein Agent durch eine 40mtr lange Betonröhre krabbeln um Kilometer weit durch den Wald in schwierigsten Gelände bis zur nächsten Strasse zu laufen ?
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Reste des Grenzzaunes mit einer Gedenkstätte.
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Alte und Uralte Grenzsteine bei Kella.
KP steht für Königreich Preussen.
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An diesem Kamm verlief die Grenze. links ist Hessen, rechts ist Thüringen.
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Die Grenzkompanie Pfaffschwende
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Auf dem Rückweg einer Brandenburgtour war ich weiter nördlich an der GÜST Worbis / Duderstadt
Also Grenz Übergangs Stelle.
das jetzige http://www.grenzlandmuseum.de/
Aus der ehemaligen Kontrollstelle ist das Museum entstanden.
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Aussen gibt es einen 6 km langen Rundgang entlang der Sperranlagen die mit Schautafeln an 24 Stationen gut erklärt werden.
Eigentlich wollte ich nur mal kurz gucken, ich habe dann aber die komplette Runde gemacht.
Schnellfahrzeugsperre gegen Durchbruchsversuche mit Fahrzeugen.
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Der Bunte Pfahl ist hier 50 mtr vom Metallgitterzaun weg.
Die wirkliche Grenze hat der BGS mit dem weissen kleinen Pflog markiert.
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Im Mühlenturm.
Von hier aus wurde die gesamte Grenzabfertigung überwacht und die Beleuchtung und Signalanlagen gesteuert.
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Danke für deine Einblicke in diese Ecken inmitten von D und mit viel Geschichte. Mir gefällt auch besonders der Grenzstein DDR :pirate:

Die nördliche Seite von Lindewerra wird man nun tatsächlich kaum noch zu Fuß bewältigen können. Ich habe mir das mal vom Niveau der Werra aus angeschaut, nein danke :)

Dort unmittelbar gibt es eine weitere äusserst interessante und wenig bekannte Stelle bzgl. der ehemaligen Demarkationslinie. Es liegt eigentlich etwas neben dem grünen Band, gehört aber zur Sache. Nach der Festlegung der Grenzen der Besatzungszonen zwischen den Siegermächten entlang der ehemals kurhessisch-thüringischen Grenze verlief eine wichtige Nachschublinie der US-Besatzungsmacht, die Bahnstrecke Bebra–Göttingen als Teil der Nord-Süd-Strecke, zwischen Bad Sooden-Allendorf und Eichenberg auf einer Länge von vier Kilometern durch die Sowjetische Besatzungszone. Die Strecke war vom 10. August 1945 an wieder provisorisch befahrbar. Danach besetzten russische Streitkräfte den in diesem Abschnitt liegenden Haltepunkt Werleshausen und unterbrachen damit vorerst die wichtige Verbindung zwischen der Amerikanischen Besatzungszone.

Stichwort » 'Wanfrieder Abkommen' auch bei Wikipedia.

Genaugenommen war das die Verbindung Bremen / Hamburg - Hannover - Kassel - Fulda - Bayern. Die gibt es immer noch, jetzt aber den Neubau der ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke da zusätzlich. Das ganze war schlichtweg ein Fehler der Besatzungsmächte. Vor Ort kann man in Chroniken -beiderseits der ehemaligen Grenze- nachlesen daß man sich damals auf dem kleinen Dienstweg einigte und einen Gebietstausch zur Lösung durchführte.

Eine Sache die man heutzutage so ohne Weiteres auch nicht abgenommen bekommt. Vllt kannst du da von der Bahnstrecke an dem Tunnel -wo die Züge zwecks Zusatzzoll angehalten wurden- auch bei Gelegenheit Impressionen aufnehmen ?

Grüße Frank
 
Die nördliche Seite von Lindewerra wird man nun tatsächlich kaum noch zu Fuß bewältigen können. Ich habe mir das mal vom Niveau der Werra aus angeschaut, nein danke :)

Ach was, wenn man erst mal oben ist geht es ;)

Werraniveau von Hessen aus gesehen. Die Berge sind Thüringen.

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Blick von der Teufelskanzel auf Lindewerra. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt.
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Unterwegs war ich in der Ehemaligen Grenz Sperrzone zwischen der A38 und der A4.
Allein schon durch die Landschaft gibt es dort viele Kuriositäten.
Vom Heldrastein weiter südlich z.B. kann man gleich 3 ehemalige Grenzkompanien sehen.
http://goo.gl/maps/IcKHT

Der Kolonenstreifen war auch an einigen Stellen unterbrochen weil die Berge im Grenzverlauf so steil waren das man da nicht mal zu Fuss herauf kam.



Vllt kannst du da von der Bahnstrecke an dem Tunnel -wo die Züge zwecks Zusatzzoll angehalten wurden- auch bei Gelegenheit Impressionen aufnehmen ?

Wenn ich es nicht vergesse :)
 
Moin

Ich war wieder unterwegs anne Grenze.

Genialer Plan, fährste rauf in den Norden, da ist es nicht so Bergig wie in Thüringen, da kann man schön Radeln.
So weit die Theorie.
Nördlich der A2 gibt es Steigungen die sind nicht viel weniger Steil wie die in Thüringen.
Der Kolonnenweg ist genauso schwer passierbar wie im Süden und durch den Bergbau hier in der Gegend ist es teilweise extrem schwierig dem Weg zu folgen.
Der Nördliche Abschnitt von Döhren bis an die A2 wo noch fast durchgängig die Betonplatten liegen. Nördlich von Döhren wurde der Kolonnenweg grösstenteils entfernt.

Der erste Abschnitt:
https://goo.gl/maps/JVzTE

Spionmobil mit Beiboot
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Das ist ein Fatbike.
Sieht komisch aus. Funktioniert aber hervorragend durch die dicken Reifen mit wenig Luftdruck auf den holperigen Plattenwegen und auch auf weichen Sandböden wie dort in der Region häufig zu finden.

Der Ausgangspunkt bei Walbeck, ein BT 9 Puzzle.
Aufgrund der grossen Hitze hatte ich Probleme genug zu Trinken mit zu nehmen und habe das Auto als Depot in der Mitte Geparkt.
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Also musste ich von da aus über das Hinterland über Wiesen und Felder in Richtung Norden nach Döhren.
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Da auf dem Kolonnenweg war nach 1km schon gleich Schluss.
Kein Weg Drumherum, weil es gibt da sonst keine Wege.
Also durch den KFZ Sperrgraben rüber in den Westen gemacht.
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Nach dem Hinderniss wieder zurück und weiter auf dem Kolonnenweg.
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Im Wald wurde es dann kühler, aber viel zugewachsen und sehr bergig.
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Führungsstelle bei Weferlingen.
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Eine der Grenzkompanien im Hinterland.
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Führungsstelle an der B1
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Telefonverteiler an der B1.
Das einzige Bauwerk was man in dem ganzen Abschnitt noch gefunden hat.
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Überhaupt gab es ausser an den Strassenübergängen keinerlei Hinweise wo man sich dort befindet und was das mal war.


Steilstück bei Beendorf, locker > 30 % Steigung.
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wird fortgesetzt....
 
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