Merseburg: Flugplatz / ehemaliger Fliegerhorst

Der Hinweis auf glatte Innenwände bei der AU19 war mir bisher auch nicht bekannt.
Wir haben im Forum Vergleichsbilder von einem anderem Standort:
http://forum.hidden-places.de/showthread.php/526-Königsberg-Neumark-Flugplatz-Chojna

Man kann dort auch das Profil von einem Segmentbogen erkennen. Im Vergleich dazu folgt, das es sich bei den beiden Rohbauten nicht um vermeintliche AU-19 sondern AU-16 handelt. Womit es genauso wie in Wittstock vier Stück AU-19 in Merseburg gegeben hätte.
 
Das Merseburg nicht sonderlich gut bewacht wurde in der Zeit nach Abzug verwundert mich. Hätte man das eher gewusst , wären vielleicht bessere Erkundungen möglich gewesen. Ich kannte von Brandis und Leipzig nur einen sehr wachsamen Teil des Bundesvermögensamtes.
Das die Innenseiten der AU-19 eben waren , ist mir auch neu. Gibt es dafür evtl eine Erklärung ?? Fotos ??

Hab vorhin auch das Foto der Rohbauten begutachtet und gemerkt , dass es wohl 16er sind . . ..
 
Ich habe doch in Beitrag #121 auf einen anderen Flugplatz verlinkt. Da sieht man auch glatte Innenwände mit der Stahlbeplankung. Die Elemente sind Vollmaterial.
 
...glatte Innenwände mit der Stahlbeplankung. Die Elemente sind Vollmaterial.
Auf dem Foto sieht man abgelegte Betonbögen direkt am Bahngleis auf dem Merseburger Flugplatz.

FP Merseburg - abgelegte Betonbögen für Deckungen, um 1991.jpg

Es zeigt höchstwahrscheinlich nur einen Teil der dort abgelegten Bögen. Schön zu sehen auch das entsprechende Fundament. Scheint wohl der übriggebliebene Rest zu sein. Wenn man sich vorstellt, dass rund 80 Bögen für eine Deckung nötig sind, ist das eine Menge Stahl und Beton. Wäre jetzt nur noch abschließend zu klären ob dies nun Elemente für die Au-19 sind.
 
Das Merseburg nicht sonderlich gut bewacht wurde in der Zeit nach Abzug verwundert mich. Hätte man das eher gewusst , wären vielleicht bessere Erkundungen möglich gewesen. Ich kannte von Brandis und Leipzig nur einen sehr wachsamen Teil des Bundesvermögensamtes.
Überliefert sind Crashfahrten der Wachmannschaften auf der SLB. Dabei kam es dann auch schon mal zu Frontalunfällen mit Verletzten, da es besonders cool ist ohne Licht in der Nacht zu fahren. Auch gab es einen Todesfall. Ein Wachmann verstarb an einer Kohlenmonoxidvergiftung nachdem er den Ofen im Wachgebäude (Hauptzufahrt) angefeuert hatte.

Zeitungsbericht BILD 31.01.1992.jpg
Man beachte: SLB von 2800 m (bis nach Milzau?); 138 ha (?); 96 Hangars (wo sind denn die mehr als 20 zusätzlichen Hangars hin?). --> Gut recherchiert BILD!!!!
 
Interessantes Foto in #126.

Eine Frage in die Runde » Wenn AU-19 Deckungen innen glatt sind gibt man ein Stabilitätselement der Konstruktion auf. Das was durch die 'Rippen' zustande kam. Man kann es natürlich durch 'Vollmaterial' entsprechender Stärke ausgleichen - aber was für ein Gewicht dann ?

Grüße Frank
 
Wäre jetzt nur noch abschließend zu klären ob dies nun Elemente für die Au-19 sind.
Sind es definitiv.

PS: Ja, "Vollmaterial" - natürlich vergleichsweise entsprechend schwer(er). Das ließe sich aber errechnen. Die Elemente sind auch nicht mehr 1 Meter breit so wie die anderen.
 
Wie kann man sich eigentlich den Abbau der PAG vorstellen ?? Das waren doch bestimmt so um die Tausend Stück bei gut 1,5 km. Lagen die einfach so verfugt über der alten Bahn ?? Das sich der Aufwand gelohnt hat . . ..
 
Wie kann man sich eigentlich den Abbau der PAG vorstellen ?? Das waren doch bestimmt so um die Tausend Stück bei gut 1,5 km. Lagen die einfach so verfugt über der alten Bahn ?? Das sich der Aufwand gelohnt hat . . ..
Vereinfacht gesagt: 4 Ecken - 4 Ösen. Die Platten wurden auf den vorbereiteten Untergrund Stoß an Stoß verlegt. Die Aussparungen (für die Ösen) und Freiräume wurden dann zugeteert. Die Wiederaufnahme erfolgte nach Entfernen des Teeres. Mit Kran, Stahlseilen und Manneskraft wurde die Platten gelöst, aufgenommen und verladen. Wenn man den freigemachten Bereich der SLB mal beläuft, wird man eine nahezu versiegelte Oberfläche mit wenig Vegetation feststellen. Unter den abgenommenen Platten ist nix außer Kies und Erde. Offensichtlich ist beim Verlegen der Platten der alte Aufbau entfernt worden. Anders kann ich mir das jetzt grad nicht erklären. Laut RP ist das Verlegen der PAG 1984/1985 erfolgt. Interessant wäre wie die SLB zuvor aufgebaut war.
Übrigens, man kann heute noch den Wasserablauf entlang der SLB vorfinden.

5 - PAG-Platte.jpg Im NW-Teil aufgenommen.
 
Dann würde aber das Google-earth bild täuschen , demzufolge wurde die SLB "nur überbaut" . Wie war es denn nun wirklich ?? Da müsste ja nun ein "Stoss" am Anfang der jetzigen SLB sein . ..
 
Dann würde aber das Google-earth bild täuschen , demzufolge wurde die SLB "nur überbaut" . Wie war es denn nun wirklich ?? Da müsste ja nun ein "Stoss" am Anfang der jetzigen SLB sein . ..
Fakt ist: 1984/1985 Rekonstruktion der Startbahn mit PAG-Platten (RP) --> rekonstruieren heißt wohl wiederherstellen; 1993 Abbau der PAG-Platten (von rund 2,5 km blieben wohl um die 1,14 km übrig);
"aktuell" siehts so aus ehem. SLB (im Hintergrund die Halde Klobikau).jpg
--> Erde, Dreck, Kies und karge Vegetation. Diese "befreite" Fläche ist auf gleichem Niveau wie die Felder beidseits (kein Höhenunterschied).

Spekulativ: Wurde die SLB 1984/1985 überbaut oder entfernt; wurde 1993 noch mehr als die PAG-Platten entfernt; liegt unter dem Dreck, der Erde, dem Kies noch irgendwas.

Aus diesen Fakten und Spekulationen kann man nun ansatzweise Rückschlüsse ziehen. Sollten irgendwann die Spekulationen zu Fakten werden, kann deine Frage vielleicht genauer beantwortet werden. Alles andere finde ich persönlich nicht sachdienlich.
 
"aktuell" siehts so aus Anhang anzeigen 96797
--> Erde, Dreck, Kies und karge Vegetation.
Robert,
auf deinem Foto ist wunderbar die Vegetation zu erkennen wie sie ihren Weg durch die Längsfugen wie auch die Kiesschicht geschafft hat. Das kann man auch so aus der Luft sehen. Bei Grundinstandsetzungen (auch Rekonstruktion) wurde eine - teilweise/bedarfsweise mit Zement (bzw. Trockenmörtel oder Kalk) vermischte - Kiesschicht auf die ursprünglichen Flugbetriebsflächen aufgebracht und darauf die Platten verlegt. Wenn die Platten dann wieder aufgenommen wurden bleibt diese über die Jahre verdichtete Kiesschicht "übrig". Darunter ist die alte Piste, vermutlich sogar jene von Anfang der fünfziger Jahre.
 
Also falls du die Grundinstandsetzungen der Flugbetriebsflächen meinst, das wurde zweierlei gehandhabt. Entweder die teure oder die "billige" Variante, letztere ging vermutlich auch schneller. Was der Grund dafür gewesen sein kann. Zahlreiche Plätze waren in den achtziger Jahren einfach fällig. Besonders viel Mühe gab sich die DDR-Bauwirtschaft beispielsweise in Jüterbog und Groß Dölln. Da wurde alles neu über den alten Beton "drüber betoniert". In Merseburg oder auch Neuruppin reichte es nur für eine SLB aus PAG-14/18 (von den Anbindungen der AU-16 mal abgesehen), ging vermutlich schneller und war preiswerter. Außerdem, die PAG wurden in Eigenleistung verlegt. Wenn die Volkswirtschaft der DDR mit ihren VEB nicht verfügbar (Kapazitäten) oder die Finanzierung nicht realisierbar war (Kosten), eine Verschiebung zeitlich nach hinten auch nicht oder es besonders schnell gehen musste (Dringlichkeit) dann blieben nur noch die PAG in Eigenleistung als Alternative.
Im Rahmen der Rückführung 1991 bis 1994 kristallisierten sich die PAG als bewegliches Gut heraus was "mitnehmbar" war. Wurde auch dringend an den neuen Stationierungsorten gebraucht.

Im Detail wurde das bisher noch nicht umfänglich und vollständig recherchiert welche Flugplätze wann über welchen Zeitraum und auf welche der beiden beschriebenen Varianten einer (die jeweils zeitlich letzte) Grundinstandsetzung der Flugbetriebsflächen (SLB, -Verlängerungen, Verķürzungen und Rollwege) unterlagen. Deine Frage ist daher pauschal für mich derzeit nicht beantwortbar.

Das zum Schluss sich an einigen Flugplätzen mehrere SLB übereinander befanden war jedenfalls normal.
 
So wie es in RP zu lesen war , passierte dies so wohl bei jeder Rekonstruktion der SLB so. Außer bei Erweiterungen wie etwa in Falkenberg , dort wurde der Beton wohl frisch gegossen und auf PAG verzichtet.
 
Schöne Details am westlichen Ende der SLB.

Mit PAG-Platten belegter Ringrollweg (Zuführung a. R. Norden) sowie westliches Ende der SLB westliches Ende der SLB, Beginn Ringrollweg.jpg


und der ausbetonierte Ringrollweg (Zuführung a. R. Süden) zum westlichen Ende der SLB westlicher Ringrollweg zur SLB.jpg
 
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