Lieberose - TÜZ LV

[Frank K.]

Innerhalb des TÜP Lieberose der GSSD gab es einen durch die NVA genutzten Bereich, das Trainings- und Übungszentrum der LV.

Zuordnung 1.LVD - OBJ 05/332 - PF 78301 - Lage bei 51.92203, 14.39097

Die nord-östlichste Ecke lag am BHF Tauer, siehe Anhang.
Diese Bahnstrecke führt von Cottbus nach Frankfurt/Oder. Zu DDR-Zeiten war der Verkehr zwischen Peitz und Grunow(NL) unterbrochen. Über diesen BHF Tauer (und im geringerem Umfang dem des BHF Lieberose - damals Jamlitz) erfolgte der An- und Abtransport der schweren Militär-Technik, insbesondere der der GSSD.

Zeitzeugen berichten daß ca. 1978 der Bereich für den Aufbau der FLA-Raketentechnik nach östlich der Bahnstrecke verlegt und vergrößert wurde. Das ist der Bereich der dortigen heutigen Solaranlagenfelder.

Die jeweilige FRA im TÜZ wurde von der räumlich nächsten FuTK versorgt, der FuTK-413 Drewitz/Eichberge (später Taubendorf).
Der TÜZ-Leitungsstab/GS verfügte über die Luftlage der FuTK-413 als auch über die Luftlage von der örtlichen FuTA bzw. FuTB am automatisierten GS des zugehörigen Verbandes/Truppenteils. Die FRA im TÜZ konnte in jedem Fall vom heimischen GS im herkömmlichen Betrieb geführt werden inkl. möglicher Zielzuweisung.

mfg Frank

Bahnstrecke Cottbus–Frankfurt (Oder) – Wikipedia

de.wikipedia.org

 

[bitti]

Zu DDR-Zeiten war der Verkehr zwischen Peitz und Grunow(NL) unterbrochen.

Woher stammt diese Aussage?

Auf dem Streckenabschnitt gab es planmäßigen Personenverkehr unter der Streckennummer 222 Frankfurt (Oder) - Grunow - Cottbus mit Halten in Grunow, Groß Briesen, Weichensdorf, Ullersdorf, Jamlitz und Peitz in dem von dir als unterbrochen benannten Streckenabschnitt. Im Betriebsbahnhof Tauer gab es 1989 leider ein Zugunglück mit einem Personenzug.

Unfallthema hier im Forum

Im Jahresfahrplan 1983/1984 sind im Abschnitt Peitz - Grunow 6 Zugpaare enthalten.

Auch im verlinkten Wiki-Beitrag wird der Nahverkehr in dieser Strecke erwähnt. Ich glaube da hast du dich etwas "verlesen"...

 

[cableape]

Westlich vom NVA-Übungsplatz befand sich ein Munilager der GSSD.
Erkennbar an den 5 kurzen parallelen Straßen.
Was ist da eigentlich heute?

Ab 1985 war Lieberose zweimal mein Aufbauplatz.
Sicherstellung von Fernmeldeverbindungen per Richtfunk und TF-Kabel.
Von Februar bis April.
Unterbringung im 5x5-Zelt mit Kanonenofen.
Wir waren immer die Ersten und die Letzten Truppen auf dem Platz.
Beim Eintreffen Schnee- und Eiswüste, später dann Schlamm.

Die Fernverkehrsstraße von Peitz nach Lieberose (Ort) führte direkt über den Panzerschießplatz.
Alle 50 Meter war der Asphalt quer durch die Ketten der Panzer zerrammelt.
Während des Schießens war die Fernverkehrsstraße kurzzeitig beidseitig durch Fahrzeuge
der sowjetischen Militär-Verkehrsinspektion abgesperrt.
Bei Bedarf auch mit Nachdruck.

 

[AndreM1965]

Luftaufnahme vom TÜP Lieberose aus dem Jahr 1979



Quelle: U.S. Gelogical Survey

 

[Frank K.]

Im Jahresfahrplan 1983/1984 sind im Abschnitt Peitz - Grunow 6 Zugpaare enthalten.

Ich habe beim Zeitzeugen dazu nachgefragt. Er bleibt dabei, spricht aber über einen deutlich früheren Zeitrahmen - so um die Mitte der 1970er. Möglich ist es das die Konditionen geändert wurden seitens der GSSD.

Auch das Regime bzgl. der F168 kenne ich aus 1979±1 anders als von @cableape für einen späteren Zeitraum beschrieben. Zu diesem Zeitpunkt standen an der Nord- und Südgrenze zum TÜP jeweils eine zweiflügelige Schranke / Tor. Einfachstes russisches Konstrukt. Bei Übungen wurden die je nach gusto der GSSD geschlossen und da jeweils ein bewaffneter Posten platziert. Das war nicht vorhersagbar und war dadurch regelmäßig ein Quell ständiger Freude der Bevölkerung, es durfte dann (wie es heute so schon heißt) weiträumig umfahren werden. Wenn die Straße dann wieder offen war, war sie durch normale PKW's an den Übergangsstellen der Panzer wegen Verschmutzung und Beschädigung nur schwer benutzbar.

mfg

 

[B.Man]

das Trainings- und Übungszentrum der LV.

Zuordnung 1.LVD - OBJ 05/332 - PF 78301 -

FRA im TÜZ FuTK versorgt, der FuTK-413
Der TÜZ-Leitungsstab/GS verfügte über die Luftlage der FuTK-413 als auch über die Luftlage von der örtlichen FuTA bzw. FuTB am automatisierten GS des zugehörigen Verbandes/Truppenteils. Die FRA im TÜZ

Ahhh ja
Deshalb hab ich damals nur die Autos für die Funkers repariert


Servus

Dann gehört der Schaltkessel wohl eher zur NVA den ich da direkt neben der Strasse gefunden habe.

Stehende Ausführung.
Sah für mich auch irgendwie nicht nach GSSD aus

 

[Frank K.]

Die Karte des Fernmeldenetzes des MfNV der DDR - TK 1:100 000 Ausgabe 1986 - zeigt dort zwei Kabelverzweiger KV / Anschaltpunkte AP in der Nähe der östlichen Straßenseite. MMn sind das AP's der Deutschen Post und sie dienten zur Versorgung der Wohnstellen Hollbrunn und Drachhausen/Heide, beide westlich der Straße. Das Sperrgebiet des TÜP sparte beide aus.

Das Kartengrundmaterial hat den Stand von 1984. Eingetragen sind u.a.
• das Munitionslager der GSSD
• der BHF Tauer
• ein zusätzliches Anschlußgleis nördlich davon.

Dieses Anschlußgleis befindet sich am äußersten Rand des Panzerübungsplatzes. Auf dem SAT-Bild von @AndreM1965 wage ich dort zwei (Panzer-)Rampen zu erkennen. Vllt hat das im Forum diskutierte Unglück am BHF im Bereich des Abstellgleises stattgefunden ? Es wurden ja Diskrepanzen zur Örtlichkeit diskutiert.

mfg Frank

 

[cableape]

Am KV Turnow haben wir während den Feldlagern Leitungen vom Fernmeldenetz der Deutschen Post
übernommen/übergeben.
Diese wurden dann vom ganz in der Nähe liegenden Aufbauplatz per Richtfunk/TF-Kabel ins Feldlager
zum Schalt- und Befehlstrupp übertragen, der sie an die verschiedenen Einheiten weiter verteilt hat.

 

[bitti]

Ich habe beim Zeitzeugen dazu nachgefragt. Er bleibt dabei, spricht aber über einen deutlich früheren Zeitrahmen - so um die Mitte der 1970er. Möglich ist es das die Konditionen geändert wurden seitens der GSSD.

Und ich bleibe auch dabei das deine Aussage weiter oben, das die Strecke zu DDR-Zeiten gesperrt war so nicht stimmt. Das habe ich ja schon mit Daten aus dem Jahr 1983 belegt. Anbei noch ein Fahrplanauszug aus dem Winterfahrplan 1973/1974.

 

[Frank K.]

schön bitti, du bist hier der DR-Experte.
Damit ist der Punkt geklärt, ich gebe den Kurbuchauszug weiter.

mfg

 

[Büttner]

Und ich bleibe auch dabei das deine Aussage weiter oben, das die Strecke zu DDR-Zeiten gesperrt war so nicht stimmt. Das habe ich ja schon mit Daten aus dem Jahr 1983 belegt. Anbei noch ein Fahrplanauszug aus dem Winterfahrplan 1973/1974.



Anhang anzeigen 114503

Tauchen in diesem Kursbuch auch Flugverbindungen auf? Hab mal davon gehört das in den Kursbüchern der DR auch solche Angaben enthalten gewesen sein sollen.

 

[cableape]

Ja.
Guckst du hier im Inhaltsverzeichnis Punkt 3.3:

Kursbuch

und hier:

Kursbuch

 

[Büttner]

Also es scheint Kursbuchausgaben mit und ohne Flugverbindungen zu geben. Die Systematik dahinter habe ich noch nicht verstanden.

 

[Frank K.]

Es gab je zwei Ausgaben zum Fahrplanwechsel, die 'normale' mit den Strecken innerhalb der DDR und die mit den internationalen Verbindungen - wie im Link von @cableape gezeigt. Da waren (eine Zeit lang) auch Fähren und Flugverbindungen drin. Auch wechselte generell der Inhalt. Die Berliner S-Bahn war mEn nur eine Zeit vorhanden.

Beide Versionen waren immer kurz nach Erscheinen vergriffen, mMn die Internationale nicht so schnell. Verkauft wurden sie u.a. an den Fahrkartenschaltern.

Schön wäre es wir machten hier zum Thema weiter - oder man verschiebt den Kursbuchteil.

mfg

 

[bitti]

Ich bin auch für das Verlagern des Kursbuchthemas. Aber trotzdem anbei mal ein Flugplan von 1960.

 

[cableape]

Sehr interessant.
Eisenach und K-M-St. hatten auch Flugplätze für Passagierverkehr.

 

[Büttner]

Ich bin auch für das Verlagern des Kursbuchthemas. Aber trotzdem anbei mal ein Flugplan von 1960.

Bin dafür, ja!

 

[rollofi]

Hey, N‘Abend…..

War lange nicht hier…..!
Lieberose war Mega.geil.
Habe von 1982-84 Binnenfischer gelernt und war im Praktikum immer mal für 6 Wochen in Peitz. Dann auch mal öfter für 3 Wochen in Jamlitz. Die Fahrt zur Arbeit war im Zug, der fuhr parallel zum TÜP und man konnte Hunderte Panzer dort sehen. Wenn Riesen.Manöver waren, war auch mal Zugstrecke zu/aus! Die besagte F/Fernverkehrsstrasse nach Lieberose…..Hut ab, für einen Traktor grad noch befahrbar. Da sind die Russen rumgewürgt, Hilfe. Einmal, in 1984/85 haben die Russen bei einem Manöver die Forellenanlage, quasi fast platt gemacht….. Ein Zug oder so, min. 4 schwere Kettenpanzer sind quer durch das Tal, festgefahren, gedreht, sich rausgewühlt……sah danach wie 45 aus! Dann war Arbeitseinsatz und Hunderte Soldaten mit Spaten so., haben wieder Ordnung gemacht!
Ich war noch Lehrling, da boten mir sowjet. Offiziere Waffen an! Waffe für Fisch/Forelle….. Einmal Makarow 9mm incl. Mumpeln und einmal AK 47 incl. 2x30 Mumpeln! Bin fast ohnmächtig geworden und habe sie weggescheucht! Leider……nun bräuchte ich ab und wann mal ne‘ Kopfschmerztablette 9 mm.
Die Russen haben megamäßig gehungert, auch die Offiziere. Wir haben als VEB ganz oft Deals gemacht, Panzerdiesel gg. schlechte, kleine Karpfen.
Dort flogen in den 80er Jahren modernste MIG rum, die 29 gab es damals offiziell noch nicht….wir sahen sie, auch auf dem TÜP. Dort wurde auch relmäßig Luft-Boden-Kampf geübt……megamäßig. Konnte man vom Zug aus in der Ferne sehen, hören.
Wenn dort Manöver war, haste gedacht, es ist 45………das ging ab!!!
D a s waren noch Zeiten…….! Ich steh noch immer hinter Rußland….k.A., ist halt so!

Gruß Rudi