AW: GSSD Bunker Lamsfeld / Lieberose
Hallo Freunde,
also die Gruppe der sowj. Skr. in Deutschland hatte gewiss mehr als nur 4 Sendeobjekte. Jede FÜST, jeder Ebene musste sowohl mit den Unterstellten als auch mit dem Vorgesetzten kommunizieren. Dazu gab es Draht, Funk, Rfu und SAT Funkverbindungen, wenn man Tropo als eigenständig sehen will auch die. Jede Führungsorganisation ab Armee aufwärts hatte 5 sicherzustellende Elemente also jede Menge Funkobjekte. Um diesen Wirrwarr an Frequenzen zu beherrschen musste ab 1972 ein zentrales Frequenzbüro eingeführt werden, welches versuchte die Frequenzen der einzelnen Nutzer ordnend zu vergeben, doch das ist eine eigene Geschichte. Da im E-Fall eine andere Gliederung eingenommen worden wäre, als im Frieden, muss man strikt zwischen den Sendezentralen trennen, die den normalen Netzverkehr zu Friedenzeiten abwickelten, also Netze der B/W = Benachrichtigung und Warnung, Wettermeldungen etc. Diese Netze und demzufoilge auch die Funkstellen arbeiteten auch im Frieden.
Um den Verteidigungsfall vorzubereiten waren neben stationären vorbereiteten Netzen auch geschützte Sendestellen verschiedener Ebenen vorbereitet. Die Gruppe selbst hätte vermutlich mit den Truppen der Westrichtung in der 1. Staffel der Koalition zwei Fronten gebildet, wenn man den Südteil mit CSSR dazu nimmt, drei. Demzufolge hatte die GSSD bei Übergang zur E-Fall Struktur mindestens 4 geschützte Sendezentralen zu bedienen gehabt, die 16. Frontluftarmee hatte zwei, eines für den Frieden, eines geschützt.
PDRZ heisst Peredajuschschi Zentr, und heisst nichts weiter als Sendezentrum. Ob dieses Sendezentrum gebunkert, geschützt oder mobil ist, hat damit in erster Linie nichts zu tun, bekannt sind aus der Abzugszeit 4 PDRZ also 1-4. Daraus ergibt sich ein weiteres Problem, die bekannte Karte aus Wünsdorf verinnerlicht den Stand des Abzugs 1 9 9 3 !. Ich meine mal, hier gab es gravierende Veränderungen:
1. Thüringen war schon truppenfrei oder abgezogen,
2. Anhalt unterlag mit dem Abzug der 3. SA und der Vorndislozierung einer OMG bestehend aus Resten der 20. GA gravierenden Änderungen.
3. die Führungsnachrichtenbrigaden, die der obersten Führungsebene unterstanden waren abgezogen und sowohl die 118. NBr also auch die 132. NBr hatte in der Zeit des Abzugs die Bewirtschaftung der Liegenschaften und die Führung des Nachrichtennetzes übernommen.
Dazu muß man wissen, dass die 132. Nbr das Stütznetz bediente, inklusive der Sendestellen die an Stütznachrichtenzenralen angeschlossen waren und den Übergang vom Kabel in das Funkfeld erlaubten.
Die beiden anderen Brigaden dienten der Sicherstellung der Elemnete der Frontführungsorganisation mit ihren vorbereiteten Führungsstellen (5 Stück) waren also eine Linienbrigade und eine Richtungsbrigade die diese FÜST an die entfalteten Stützknoten ankoppelten. Dass hier immer wieder Mißverständnisse in der Zweckbestimmung auftreten, liegt in der unsauberen Begriffswahl (kein Vorwurf) der Moderatoren und derer die das Thema ankurbelten.
So ist Lamsfeld ein Sendezentrum = PSRZ und keine wie anders wo schon gehört NZ, E. ist auch eine Sendestelle, Senzezentrum= PSRZ und keine NZ.
Reine NZ sind zum Beispiel Ranet oder auch die STNZ Vogelsang, Treuenbrietzen usw. Wenn man bei den Begriffen sauber bleibt, gibt es für Nachrichtenleute nie Verwirrung.
Wenn man also die Zahlen der Sendezentren auflisten will, muß man genau den Zeitpunkt definieren.
Ein NR einer Armee hatte 5 Elemente sicherzustellen. Es verfügte also ein Nbt. für den GS und weitere Elemente des NSys für die anderen Elemente.
Macht rechnerisch: 3. SA, 8. GA, 20. GA 1. GPA, 2. GPA x 5 = 25 Sendestellen, von denen immer der Hauptführungspunkt geschützt war, also über Richtfunk, Funk und Tropo abgesetzt bedient wurde.
Hinzu kamen die Sendezentren der 16. (Front) Luftarmee.
Wir haben also schon truppenmäßig erheblich mehr Sendestellen als die genannte Anzahl 4. Bis auf 1 Element sind die Sendestellen auch örtlich bekannt.
Als nächsten Betrachtungspunkt kommt der Verteidigungsfall hinzu, wo auch ein bestehendes Stütznetz und bestehende Einrichtungen zurückgegriffen werden kann, denn diese wurden zuvor errichtet. (U.a. ein Beleg dafür, dass man das für den Schritt nach Vorn, also den Angriff nicht konnte, denn wer konnte schon in Friedenszeiten auf dem Territorium des Gegeners ein Netz vorbereiten, welches er bei Bedarf nutzen kann und will, geht also nicht, daher hatte die Gruppe im Rahmen der Operationen der Front(en) drei Nachrichtenbrigaden, die die Elemente der Frontführung sicherstellten)
Diese zuvor errichteten Elemente sind auf der bekannten Karte genannt, zu diesem Zeitpunkt waren es 4. Doch Vorsicht, die Karte gibt den Stand 1993 wider und der hat nichts mit 1988 zu tun. Die auf der Karte genannten 4 Zentren sind also die Zentren denen sich Wünsdorf stationär, da baulich bereits vorhanden, bedienen könnte, mit Stand 1993.
Mit Stand 1993 hatte die Huaptnachrichtenzentrale der Gruppe (RANET) ein geschütztes Sendezentrum bei J., bekannt, das war bei der NVA auch so, deren HNZ hatte auch ein abgesetztes SEZ bei Kagel. Notwendiges Element.
Weitere Sendestellen (UKW und KW stellt man ggf. bei grossen Leistungen
wegen Oberwellenwirkungen im Sendeverkehr nicht direkt nebeneinander) lagen bei W und R. Zugleich betrieb die 16. LA ein SEZ auf KW zu den Divisionen, und hatte zwei weitere Sendezentren bei R und eine TROPO bei W.
Bekannt ist, daß die Friedenssendungen der Netze B/W und teilweise auch andere Lagemeldungen über das Sendezentrum Saalow liefen, es ist als eines der PDRZ 1-4 auf der Karte genannt.
Bleibt festzuhalten: auf der Abzugskarte erscheinen die Sendezentren, die die Gruppe auf höherer Ebene für die Führungsverbindungen mit und aus ihrer NZ nutzen wollte/ konnte.
JäDo,
Saalow
Jessen
E.
und eines habe ich beim Schreiben vergessen, wird nachgeliefert.
Nichts mit dem System der Gruppe, weil mehrere Ebenen darüber, hatten zu tun (und fehlen demzufolge auf der Karte) die Sendestandorte
Lamsfeld,
Roga,
und
Töpchin.
Diese Sendezentren unterstanden anderen Ebenen, wurden von anderen Wartungseinheiten betreut und auf diese hatte die GSSD im Normalfall keinen Zugriff. Erst bei Installation der Frontstrukturen wäre das eine oder andere schweigende Objekt für die GSSD tätig geworden, oder dieser zugeordnet worden (z.B. bei Zerstörung anderer Objekte) . Im Normalfall aber hatte die Gruppe oder die Front auf einzelne Einrichtungen der Obersten Ebene kein Zugriff. Wenn die Verwirrung um Lamsfeld immer so hoch kocht, es ist ganz einfach erklärt, Lamsfeld kam erst nach Abzug einer Führungsbrigade 1991 aus FFO an die GSSD, vorher hatte Lamsfeld einen anderen Hausherren und die Gruppe keinen Zutritt. Man muß in diesem Fall, wer arbeitet für wen, genau die Zeitkorridore beachten. Ohne Kritik sei auch gesagt, daß allein der Gedanke eine Front aus nur 2 Sendezentren führen zu wollen, irrig ist, weil das von den notwendigen Führungsnetzen allein schon nicht geht. Die FÜST Falkenhagen hatte allein 27 Führungsnetze zu bedienen, wo der Boss dem Bimbo sagt, wo es lang geht, mal berlinerisch gesagt. Wenn man bedenkt, daß eine Mehrebenenführung auch unter Ausschaltung der Frontkommandostelle u.U. eine Führung der handelnden Armeen direkt erfolgen sollte, wird klar, daß
25 Armeeführungsstellenelemente, 15 Netze B/W, 25 Divisionen etc. nicht aus 2 SEZ bedienbar waren. Niemals. Auf so ein Minderspiel hat sich die sowjetische Seite niemals eingelassen und immer und zu jeder Zeit ausreichend Kapazität vorgehalten.
Mal eine Vorstellung was passiert wenn im Angriffsstreifen einer Armee alles handelnd zusammengetrieben worden ist, was da ist, heisst im Angriffsstreifen arbeiten von der Feldbäckereikompanie bis zum Lazarettsankra 20000 Funkmittel. Die NZ RANET hat in Friedenszeiten
ca. etwas mehr als hundert Netze unterhalten. Die aus zwei Sendezentren betreuen zu wollen ist unmöglich, zumal man davon ausgehen kann oder muß daß so ein Standort auch mal ausgeknipst werden könnte.
Aus Kontakten zu Zeitzeugen ist bekannt, dass die FÜST der wichtigen Ebenen zu 85-90 % ständig voll EBT waren, also mit fast vollem Personalbesatz, da wurde nichts noch eilig verlegt und organisiert, das war alles in Null komma nichts einsatzbereit, wenn auch der eine oder andere Befehlshaber eingeflogen wurde...
Wenn man also die genannten Fakten in eine Zahlenreihe bringen wollte, kann man sagen: (global)
5 Sendestellen der Elemente des FÜhrungssystems der Armeen,
die abgesetzten Sendestellen der Stütznachrichtenzentralen im Stütznetz der GRuppe COCC,
die Sendestellen die direkt dem Führungssystem der Front zugeordnet waren (wieder 5 Elemente) . die Sendestellen der oberen Führungsebene, also gut und gern 40- 50 geschützte Sendestellen, wobei wirklich gebunkert nur 3 bekannt sind, der Rest sind geschützte Sendestellen in monilithischen Leichtbauten und Sheltern.
Ende Teil-1