Lettland: Flugplatz Riga-Rumbula

Möglicherweise findet sich dort etwas zur Aviācijas iela, das ist die Straße die die damalige Wohnzone durchschneidet. Es wäre auch interessant mal zu wissen ob dieser Straßenname auch schon zu sowjetischen Zeiten existierte. Im Stadtplan "Schema der Transportverbindungen" wird diese Straße nicht dargestellt.
Das war mal einfach:
 
Möglicherweise findet sich dort etwas zur Aviācijas iela, das ist die Straße die die damalige Wohnzone durchschneidet.
Ja genau, im Wikipedia-Artikel steht, die heißt so seit Erbauung 1961.

Nur eines wundert mich. Nämlich verläuft die Straße mitten in Ķengarags. Wie soll die etwas mit dem Flugplatz zu tun gehabt haben? Die Straße ist doch viel zu weit weg? Oder ist dieses Viertel in Ķengarags eben die angesprochene Wohnzone?
 
Oder ist dieses Viertel in Ķengarags eben die angesprochene Wohnzone?
Genau. Und 1961 passt zeitlich sehr gut zum großen Ausbau um dort dann mit MiG-21 fliegen zu können. Allerdings, die Aviācijas iela endet kurz vor der Wohnzone, erst die Verlängerung in Form der Festivāla iela führt durch die Wohnzone hindurch. Wer also zur Wohnzone wollte von der Stadt aus der hielt sich an die Aviācijas iela um zum Ziel zu kommen.

In der Sowjetunion führten aviatische Straßennamen gerne zu den Eingängen von Flugzeugwerken, Flugzeuginstandsetzungswerken, Flugplatz-Kasernen, Luftfahrtausbildungseinrichtungen oder eben zu den Wohnzonen der dahinter bzw. in der Nähe liegenden Flugplätzen.
Auch wenn in den Stadtplänen solche Einrichtungen nicht eingezeichnet waren, die (aviatischen) Namen von Straßen, Plätzen oder Denkmälern waren mitunter sehr verräterisch. Wenn dann auf dem Stadtplan daneben nur noch eine graue undefinierte Fläche zu sehen war wusste man Bescheid. Endstellen von Straßenbahnlinien und für Busllinien ebenso.

In sowjetischen Darstellungen wird gerne nicht der Name des Flugplatzes genannt sondern der Ort der "Unterbringung". Das kann halt auch mal ein Dorf neben dem Flugplatz sein. Bei militärischer "Unterbringung" der Stabssitz.
 
Genau. Und 1961 passt zeitlich sehr gut zum großen Ausbau um dort dann mit MiG-21 fliegen zu können. Allerdings, die Aviācijas iela endet kurz vor der Wohnzone, erst die Verlängerung in Form der Festivāla iela führt durch die Wohnzone hindurch. Wer also zur Wohnzone wollte von der Stadt aus der hielt sich an die Aviācijas iela um zum Ziel zu kommen.
Da habe ich jetzt Klärungsbedarf.
Für mich teilte die damals besuchte Aviacijas Iela die Wohnzone des Flughafens.
 
Google Maps zeigt zwei parallele Aviācijas ielas. Die von dir angegebene Quelle nur eine. Wir waren aber auf beiden unterwegs. Der durchgehenden und auch jener die dann im Bereich der Wohnzone den Namen Festivāla iela trägt. Hab das gerade zufällig gesehen. Ist etwas verwirrend.
 
Die liebevoll auf dem Flugplatzgelände verstreuten Gebäudeeinzeichnungen sind schon irgendwie witzig.
Am linken Kartenrand ist eine S-200 Stellung als "Pionierlager" deklariert worden, auch sehr schön!
Aber so war das damals halt gewesen.
 
Oh. Das wäre ja dann ein Schreibfehler schon auf der Karte. Oder da steht ein ganz anderes Wort. Hast du einen Vorschlag?
 
Sowas ist auf TK öfters anzutreffen. Auch auf Deutschen. Je größer der Schriftgrad, desto länger die Verweildauer.

mfg Frank
 
Zu den Beschriftungen auf derlei sowjetischen Karten gibts hier irgendwo im Forum ein entsprechendes Thema. Hab das leider nicht wiedergefunden.
 
Lt. Quelle verließ das 899. Jagdfliegerregiment mit MiG-21bis diesen Flugplatz ein Jahr spater in Richtung Lielvarde.
Also wenn ich jetzt nichts durcheinander gebracht habe.
Der Flugplatz Rumbula wurde dann aufgegeben. Vor Ort wird man wohl recht froh gewesen sein das dort dann endgültig Ruhe war.


Hier gibts Originaldokumente zum Regiment aus der Zeit der Verlegung von Rumbula nach Lielvarde, die Seite mit dem entsprechenden Datum ist aber leider nicht mit dabei bzw. unvollständig dargestellt.

 
Dazu noch zwei Anmerkungen:

- das ehemalige Aeroflot-Terminal scheint hier noch nicht in seiner späteren Größe fertiggestellt zu sein = wurde also wohl nach 1965 erweitert.
- am Bildrand ganz rechts unten (unterhalb des Tanklagers, leider halb abgeschnitten) ist das Waldgebiet zu sehen, in dem Ende 1941 an zwei Tagen von der SS und ihren Helfern etwa 27.000 Juden/Jüdinnen ermordet wurden, darunter erstmals auch ca. 1000 "Reichjuden" aus einem Transport aus Berlin.
 
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