Leipzig: Anlagen der GSSD

Maria01

New member
Hallo

Ich verfolge das Forum schon einige Zeit und bin sehr begeistert. Ich war auch schon öfters auf Entdeckungsreise aber igrendwann ist man mit seinen Informationen auch am Ende.
Ich komme ursprünglich aus Wittenberg und habe da schon" sehr viel"( vielleicht ist es aber auch nur ein Bruchteil?) abgegrast.
Nun bin ich seit einiger Zeit in Leipzig und wollte mir Sachsen erschließen.
Konnt zwar auch viel Infos aus den Beiträgen ableiten, aber sehr viel habe ich meistens nicht erreicht. Ich würde mich sehr freuen wenn der Eine oder Andere einpaar Tips für mich hätte.

P.S. Laut Auskunft einer Anwohnerin stand im Dübener Wald eine Funkanlage der GSSD nahe E., wurde aber schon rückgebaut.Weiß da jemand etwas genauers?

Vielen Dank
Maria
 
AW: Anlagen der GSSD rund um Leipzig

Hallo Maria01,
Dübener Wald ist groß! E. geht es etwas genauer .... ein Gerät aus der Werkzeugkiste? Ja das Objekt wurde mittlerweile fast vollständig zurückgebaut - wurde auch schon im Forum behandelt.

Grüße aus Leipzig
 
AW: Anlagen der GSSD rund um Leipzig

Ja genau:arrow: Werkzeugkiste. Gibt es da noch etwas zu sehen? Welchen Beitrag meinst du und kannst mir eventuell sagen wie ich es finde?
Habe schon ein wenig mit Luftbildern gesucht, aber da gibt es ja viele Möglichkeiten.....
Hast du vielleicht eine Idee wg Leipzig bzw Sachsen, was mal interessant wäre.
War hier noch gar nicht unterwegs.

Vielen Dank
 
Hallo alle miteinander, ich nutze gleich einmal dieses Thema hier zur Vorstellung, weil, es hängt auch ein bisschen mit meiner früheren Arbeit zusammen.
Gelesen habe ich schon eine kleine Weile im Forum, erst einmal mehr hier in dem Oberthema GSSD dann auch mal in anderen Themen und kann vielleicht ein wenig zu den Kasernen der „Russen“ rund um die Stadt und in Leipzig selber beitragen. Denn als junger Mensch oder besser Monteur auf dem Bau war ich in den 70/80er Jahren in den verschiedensten Kasernen der Sowjets beschäftigt.

Fragt nicht unbedingt bei welchem SBK (Spezialbaukombinat) das damals erfolgte, das ist mir entfallen aber ich kenne die alten Gelände ganz gut und na klar, ich bin auch nicht fehlerfrei, ne ganze Menge Zeit ist ins Land gegangen und da muss man schon mal bei dem Einem oder Anderen etwas länger nachdenken bis der Groschen fällt. Mit dem Computer bin ich noch nicht so auf Tuchfühlung aber das wird schon …im Laufe der Zeit.

Denn mein Schwiegersohn meint immer:“ Mensch Vater, wirst sehen, hier und da drücken und das Ding sagt dir dann alles was du wissen willst“.
Es kann also losgehen, wie früher, wenn wir das Werkzeug ausgepackt haben. Ich gebe ehrlich zu, ich bin auch ein Mann des ironischen Humor, so was ist nicht verkehrt in der heutigen Zeit wo vieles viel zu ernst gesehen wird.

Monteur
 
kann vielleicht ein wenig zu den Kasernen der „Russen“ rund um die Stadt und in Leipzig selber beitragen. Denn als junger Mensch oder besser Monteur auf dem Bau war ich in den 70/80er Jahren in den verschiedensten Kasernen der Sowjets beschäftigt.
Hallo Monteur,
zunächst einmal willkommen hier im Forum. Durch die sowjetischen Streitkräfte in der der Stadt Leipzig genutzte Kasernen sind immer ein interessantes Thema. Weil ein Überangebot an Kasernen vorliegt im Vergleich zu bekannt gewordenen Stationierungen.

Kannst Du was zur Art und zum Umfang der Arbeiten sagen die Du in Deinem SBK geleistet hast?


Wenn Du schreibst "rund um die Stadt", zählt dann der Flugplatz Brandis auch schon mit dazu?
 
Hallo Monteur,
zunächst einmal willkommen hier im Forum. Durch die sowjetischen Streitkräfte in der der Stadt Leipzig genutzte Kasernen sind immer ein interessantes Thema.

Dem schließe ich mich an :D
Ich bin auch auf interessante Ausführungen, von Dir als Insider Monteur, aus der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik gespannt. Als Normalbürger kam ich mit den "Russen" sehr selten in Kontakt, außer z.B. mal mit der "AG Junge Sanitäter" der Hans-Lorbeeer-Oberschule (HLOS) in Wittenberg oder das besichtigen eines Ausbildungsschießens in Teuchel. Das war bestimmt eine sehr interessante Zeit für Dich.

BG
Andreas
 
Vielen Dank erstmal für euer Willkommen. Ich habe es mal im Kopf so durchgezählt und komme momentan auf 19 Objekte Stadt/Landkreis leipzig in denen wir gearbeitet haben.Und natürlich ist Brandis...besser der Flugplatz Polenz mit darunter. Die Liste kann auch länger werden aber dazu später. Zur Arbeit selber weil die Frage auftauchte, also die gestaltete sich immer rund ums Kesselhaus...den Heizhäusern und auch im übrigen Gelände denn die Versorgungsstränge zogen sich in abgedeckten Rohrkänalen fast zu jedem Gebäude/Bauteil hin/hinein....die Dinger, die heute auf euren farbigen wunderbaren Fotos so herlich verfallen aussehen und na klar, damals auch nicht gerade vor Farbe strotzten.

Wie nennt ihr sie die Freunde ....ich musste so schmunzeln, also wenn "Kolja" mit der Kreideschlämme loslegte, dann sah er am Ende so aus wie die Wand selber, die er streichen sollte, kam dann ins Heizhaus Abends und schrubbte alles wieder runter. Denn die Duschen funktionierten gut, war ja selber so Einer mit meinen Kollegen der fast jeden Abend drunterstand. Das eben das alles funktionierte...warmes und kaltes Wasser, Dampfheizung/Kondensat incl. Isolierungen das war unsere Arbeit unter anderem und da gab es noch X-Gewerke mehr die mit uns werkelten, immer Hand in Hand. Das war nunmal so zu DDR-Zeiten.

Ich wollte eigentlich erstmal in den Themen suchen und lesen, eines zusammenfassen zu dem ich was schreiben kann und dann gehts los, lasst mir etwas Zeit.So könnte man hintereinander die Objekte abarbeiten. Gefunden habe ich schon sieben oder acht Objekte hier im Forum. Auf jeden Fall war das eine sehr interessante und auch arbeitsintensive Phase meines Lebens aber wir haben ja alle Zeit der Welt hier, die alten Objekte rennen nicht weg, verfallen zwar weiter und na klar, da entsteht auch wieder Neues drauf was doch ebenfalls sehr schön ist.
Der Rest sitzt im Hinterkopf...muss nur mal länger nachdenken.

Monteur
 
Hallo Monteur,
Besten Dank für Dein Angebot:
erstmal in den Themen suchen und lesen, eines zusammenfassen zu dem ich was schreiben kann und dann gehts los, lasst mir etwas Zeit. So könnte man hintereinander die Objekte abarbeiten
Da ich nach dem Flugplatz Brandis-Waldpolenz frug und Du dort auch gewerkelt hast entsteht hierzu naturgemäß ein erster Fragenkomplex. Bitte schau mal unten in meiner Signatur, Informationen von Zeitzeugen wie Du einer bist werden immer wieder gesucht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Flugplatz_Brandis-Waldpolenz
Seit Anfang der 1960er-Jahre war hier das 239. selbstständige Garde-Hubschrauberregiment mit Mi-4, Mi-6, Mi-8 und Mi-10 stationiert. In den 1970er Jahren kamen eine Wartungshalle für die ab 1969 stationierten Hubschrauber Mi-2 einer selbstständigen Hubschrauberabteilung und weitere Wohngebäude für die stationierten Militärangehörigen hinzu. Ein Wechsel der Stationierung folgte 1977, die Transporthubschrauber verließen den Standort Richtung Oranienburg. Stattdessen folgte das 225. selbstständige Kampfhubschrauberregiment mit Mi-8 und Mi-24, das 1985 weiter nach Allstedt verlegte.
Als Aufhänger gelten Neubauten von Heizhäusern und die von Dir erwähnten Versorgungskanäle. Grundsätzlich gehe ich davon aus das mit der Neustationierung von einem Truppenteil an einem bestehenden Standort die entsprechende Infrastruktur angepasst werden mußte. Also für das Personal mußten Wohnungen geschaffen werden und eben auch ein Heizhaus. An manchen Standorten kann man ein buntes Wirrwarr an Heizhäusern entdecken die so über die Jahre entstanden.

Da Du ja nun auf dem Flugplatz Brandis-Waldpolenz gearbeitet hast sind Dir möglicherweise einige Daten in Erinnerung geblieben. Oben zitiere ich das Jahr 1977 und da ja damals dort etwa 60 Kampf- u. Transportschrauber auf dem Flugplatz stationiert wurden, dürfte das einige Anpassungen die Infrastruktur zu Folge gehabt haben. Die Besatzung eines dieser Hubschrauber (Mi-8 oder Mi-24) bestand aus drei Offizieren. Zu diesen drei Offizieren kommt jetzt noch jeweils seine Ehefrau und gar noch ein Kind dazu rechnerisch. Die wollen alle eine warme Wohnung und warmes Wasser .... @Monteur wird darauf hin sicherlich viel zu tun gehabt haben!

Viel Arbeit fiel damals an um den Bedürfnissen zu entsprechen. Probleme wird es sicherlich auch gegeben haben immer wieder.

Ich denke Du bist eine Bereicherung für das Forum hier und kannst uns aus der damaligen Zeit berichten, ich würde mich sehr darüber freuen.
 
Hubschrauber gabs jede Menge in Waldpolenz, die standen immer etwas abseits der Rollbahn in Reih und Glied auf der Seite vom Tower...oder wie man das Ding nannte? Und Flieger oder besser Offiziere in der Menge auch, wie du schon richtig erwähnt hattest. Ich kann aber jetzt nicht mehr genau sagen, wann die Neubaublöcke für die Offiziersfamilien entstanden sind, das könnte schon 1977 gewesen sein.

Ob da jetzt komplett von Heizhäusern was entstand? Fällt mir vielleicht noch ein, denn meistens wurde erweitert, umgebaut da die Heizhäuser in den Objekten enormen Verschleis unterlagen soll heißen, deren Bedienpersonal wechselte mit den Neuzugängen und somit aller zwei Jahre. Soll wieder heißen also Offiziere haben sich damit nicht abgegeben, mit der Heizerei.

Es herrschte eine gewisse Hierarchie...Russen wohl diese Abgänger(diese"Großväterchen"...mir fällt der russische Begriff nicht ein) hatten die Aufsicht und Soldaten...meistens aus den anderen Unionsrepubliken machten die Arbeiten wie Kessel beschicken, Asche ziehen und reine machen.Das war aber jetzt nicht überall so, ich habe auch Heizhäuser erlebt, wo nur Dunkelhaarige das Sagen hatten.Und natürlich lagen auch die Russen nicht nur auf dem Sack, also eine gewisse Arbeitsteilung war schon vorhanden.

"Aufsicht" hieß nicht gleichzeitig Ahnung wie ich eine Kesselanlage fachgerecht bediene weil, das waren alles junge Kerle die wohl noch nicht mal einen richtigen Lehrberuf hatten und somit der starke Verschleiß der Anlagen.

Genug von dem Kram hin zu den Neubauten aus wohl etwas sowjetischer Bauart/Baustil und dort in Waldpolenz stehen schon ein paar von den Dingern herum. Ich erinnere mich aber nicht genau, ob die Sowjets selber die Dinger errichteten,könnte sein weil, da standen schonmal Kranfahrzeuge herum und pendelte schonmal was am Hacken ...aber ehrlich jetzt, ich möchte mich da nicht festlegen.Also unsere Bude wars nicht. Genug Frauen mit so zwei Kindern im Schnitt liefen dort herum was sich immer gut in dem Magazin zeigte, dieser Einkaufseinrichtung die auch wir Handwerker nutzten.

Keine Ahnung auch, wie lange so ein Flieger da stationiert war und das statt ordentlicher Gardinen meistens die Prawda als Sichtschutz am Neubaublockfenster klebte sowie ne Glühbirne in der Lampenfassung steckte statt ner schönen Lampe an der Decke hing, darüber brauch ich hier nichts zu texten, darüber gibts genug Literatur. Die lebten eben einfach aber zufrieden(oder besser ausgedrückt, nicht gerade unzufrieden), so denke ich heute.

Monteur
 
... das statt ordentlicher Gardinen meistens die Prawda als Sichtschutz am Neubaublockfenster klebte sowie ne Glühbirne in der Lampenfassung steckte statt ner schönen Lampe an der Decke hing, darüber brauch ich hier nichts zu texten, darüber gibts genug Literatur. Die lebten eben einfach aber zufrieden.....

Jetzt bin ich erstaunt bzw. überrascht Monteur. Ich suche solche Literatur, die das Leben der Soldaten in den Garnisonen beschreibt; aus erster Hand. Kannst Du mir bitte zu der von Dir erwähnten Literatur ein paar Tipps geben, bzgl. Verlag, Titel. Sind diese von Dir erwähnten Hefte?, Bücher? speziell von bestimmten Standorten oder eher allgemein?

BG
Andreas
 
Oh oh Andi jetzt hatte ich aber was geschrieben....was gar Realität war aber mit der "literatur" etwas zu hoch gepokert. ne, die gibts wohl nicht so reichlich wenn überhaupt aber was willst du wissen oder besser ich schildere mal so verschiedenes aus meiner Zeit.Ich meine aber, wir packen das nicht unbedingt hier rein zumal es über den Flughafen Polenz(hier mit Brandis bezeichnet) schon ein Thema gibt und da eigentlich schon mein Vortext reingehörte.

Was du meinst könnte man vielleicht unter" das Leben der Soldaten und Offiziere in den Garnisonen" eröffnen oder eben trennen zwischen Mannschaften und Vorgesetzten? Oder vielleicht gibts hier schon so ein Thema?

Monteur
 
Nabend @Monteur,

erstmal auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns in der HP-Gemeinde.
Schön das sich immer wieder Zeitzeugen, so wie Du z.B., in das Forum hier mit einbringen. Auch oder gerade so kann für die Nachwelt und den jünger geborenen eine Informationsquelle erhalten und aufgebaut werden. Und genau das soll ja dieses Forum in seiner Art auch darstellen.

Denn mein Schwiegersohn meint immer:“ Mensch Vater, wirst sehen, hier und da drücken und das Ding sagt dir dann alles was du wissen willst“.

Ach ja, falls Du Hilfe hier im Forum brauchst, wir Moderatoren und der Admin stehen natürlich jederzeit zur Verfügung.

Danke und Gruß
Lutz
 
Die nehme ich gerne an...eure Hilfe wenn es notwendig wird Lutz und ebenfalls Danke. Ich denke mit Leipzig gibts da noch allerhand zu ergänzen, es kann also in Kürze weitergehen.

Monteur
 
Oh oh Andi jetzt hatte ich aber was geschrieben....was gar Realität war aber mit der "literatur" etwas zu hoch gepokert. ne, die gibts wohl nicht so reichlich wenn überhaupt aber was willst du wissen oder besser ich schildere mal so verschiedenes aus meiner Zeit.

Guten Morgen Monteur, Du Pokerst gern :encouragement:

Schade, das es darüber so wenig Lesestoff gibt, ich wunderte/ freute mich als ich Deine Zeilen las.

Hast Du während Deiner Arbeit damals selbst mit Soldaten (Mannschaftsdienstgrade) sprechen können, inoffiziell/ offiziell,
oder waren Deine Russischkenntnisse nicht ausreichend?
Wenn nicht, ich freue mich auf Deine Schilderungen, wie Du das Leben der Soldaten empfunden hast.

BG
Andreas
 
Da ich hier im Forum noch nichts darüber gefunden habe (kann auch sein das ich es bisher übersehen habe . .) wollte ich mal nachfragen , wer die "Funkereinheit??" und deren genaue Bezeichnung im Stadtteil Gohlis kennt. Dort waren ja relativ viele Fahrzeuge stationiert und das Objekt an Sich war für die Stadt auch recht groß . . .. Danke im Voraus !!!
 
Nach Recherchen meinerseits konnte ich zumindest rausfinden , dass dort die 119.Nachrichtenbrigade (Feldpostnr.54376) stationiert war. Sie war direkt Wünsdorf unterstellt. Dies war die alte "Hindenburg Kaserne" im Stadtteil Gohlis.
Hat vielleicht noch jemand nähere Info´s zur aktiven Zeit ??
 
Im Buch 'Garnisonen der NVA und der GSTD ...' steht noch zusätzlich » 196. Richtfunk- und Kabelbaubataillon #41 622. Beides ohne zeitliche Angaben.

Grüße Frank
 
Es waren definitiv "reichlich" Ural im Objekt stationiert , ich schätze so 50-60. Diese fuhren regelmäßig auf Übung und das im Konvoi , damals mit der Folge das die Max-Liebermann Str. dafür gesperrt wurde. Im Objekt gab es eine Tankstelle , Waschstraße , Werkstätten usw. Ein Block der vier damals vorhandenen wurde mittlerweile abgerissen um einem Supermarkt zu weichen , auch fast alle Garagen der Ural Fahrzeuge wurden entfernt. Bei YouTube existiert ein Video über das letzte , bisher noch nicht umgestaltete Gebäude.
 
Im Buch 'Garnisonen der NVA und der GSTD ...' steht noch zusätzlich » 196. Richtfunk- und Kabelbaubataillon #41 622. Beides ohne zeitliche Angaben.

Das 196. Bat war im Bestand der 119. Brigade und wurde aus Leipzig abgezogen. Es gibt zudem eine Nennung für Gera, unbekannte Zeit.

Da genannte Buch hat bezogen auf die GSSD eine sehr durchwachsene Qualität.
 
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