- wie war das mit der Kompatibilität zwischen R-417/R-420 und anderen Troposcatter/Troposhärenfunk-Systemen?
Ich versuche mich mal an einer Antwort, da ja schon R-417 und R-420 nicht kompatibel waren. @flottelotte42 kann die Sache dann präzisieren bzw. richtig stellen.
Ein analoger Sprachkanal hat laut den Frequenzbereich von 300 bis 3400 Hertz. Um den via Funk zu übertragen, muss man das auf eine wesentlich höhere Frequenz "drauf" modulieren. Man kann auch gleich mehrere Sprachkanäle nehmen und gemeinsam auf die hohe Übertragungsfrequenz packen, dann wird die Bandbreite entsprechend höher.
Nichts anderes passiert bei Troposphärenfunk auch: Die R-417 überträgt 60 Sprachkanäle (simplex wohl). Im System BARS ist es offensichtlich möglich, diese Kanäle über bis zu 10 Stationen [¹] unverändert "hüpfen" zu lassen.
Nun haben wir einige wenige R-420 dabei, nehmen wir mal die Station 503. Da gibt es ein Problem: 60 Kanäle kommen an, aber die R-420 kann nur 12 Sprachkanäle. Was tun? Wir müssen das komplette Paket demodulieren, 12 definierte Kanäle neu auf einen anderen Träger modulieren und auf die andere Strecke schicken.
Problem bei der Nummer ist: Das ist alles extrem zeitkritisch, man sprach (spricht) von realtime, Echtzeitverarbeitung. Jede Art von Digitalisierung (fand die da statt? Weiß nicht.), jede Art von Verschlüsselung verlangsamt das.
Was ich nicht weiß:
Wie das im Sinne der Nachrichtenverarbeitung in einer typenreinen R-417-basierten Station aussah: Wurde da lediglich das Empfangssignal wieder auf den nächsten Hop geschickt? Oder wurde auch da das Paket auseinandergeschnürt, gefiltert, neu zusammengeschnürt?
[¹] Damit wissen wir zumindest, wie weit es in der UdSSR
höchstens gegangen wäre. Eine Einzelstrecke R-417 sind 200 Kilometer. Von der 301 bis zur 101 in der UdSSR sind es schon vier Einzelstrecken (800 km ca.). Hinter der 101 können also höchstens noch sechs Einzelstrecken kommen, also höchstens 1.200 Kilometer. Dann war innerhalb des Systems "Ende Gelände".