Kaliningrad: Der visafreie Grenzverkehr ist eröffnet

Nicht das man dann bloss 72 Stunden auf dem Flughafen bleiben muss:joyous: Das mit den ganzen Einreisequerelen gerade für Königsberg sollte endlich aufhören. Was hat der Russe da noch zu verbergen, was die NSA noch nicht gesehen hat.
 
Nee bisher hat mich die ganze Visa Geschichte eher abgehalten. Das ganze Prozedere ist in der heutigen Zeit irgendwo doch überholt? Gerne würde ich mal dort hin fahren, gerade in die Gegend um Königsberg.

Gruß Railraoder
 
Dann steht ein Kurztrip ja nichts mehr im Weg. Direktflüge gibt`s aber schon ne ganze weile. Autovermieter hatte ich auch schon mal gefunden. Obwohl für`s Stadtgebiet die öffentlich auch eine Option wären. Inwieweit man sich dann außerhalb der Stadtgebiets sich frei bewegen kann, wäre mal ein Test wert. Obwohl wir ja auch nur einmal behelligt wurden und das auch nur wegen der weithin sichtbaren deutschen Werbung auf den T5, fast direkt am größten Hafen der baltischen Flotte .:eek:range:

gruß alex
 
Inwieweit man sich dann außerhalb der Stadtgebiets sich frei bewegen kann, wäre mal ein Test wert. Obwohl wir ja auch nur einmal behelligt wurden und das auch nur wegen der weithin sichtbaren deutschen Werbung auf den T5, fast direkt am größten Hafen der baltischen Flotte .:eek:range:

Außerhalb der Stadt wird es schwieriger sobald man in Grenznähe kommt, welche ja noch immer ein Sperrgebiet für Ausländer darstellt. Viele Objekte befinden sich innerhalb dieses Areals wie etwa Pillau-Neutief, Jagdhaus Romminten, Jagdhaus Pait, Heiligenbeil usw... . Für den Passierschein den wir auch damals hatten, benötigt man wiederrum ein Visum. Also ist die 72Stunden Regelung ideal für den Besucher Kaliningrads und der Städte an der Ostsee, wenn man aber weitere spannende Dinge besichtigen möchte, kommt man um das Visum nicht drumrum...

BG
Martin
 
Mit anderen Worten: Die "kleinen" Tagestouristen sind mal wieder die Leidtragenden der aktuellen Weltpolitik...
Ich kenne ein paar Sondler,Deutsche und Russen,die seit langem auf dem russischen Teil der Nehrung unterwegs sind,unter bisheriger Duldung des Militärs. Dieses Jahr wurden sie vom Geheimdienst als "Spione" verhaftet und kamen erst nach Intervention der deutschen Botschaft wieder raus.Die Detektoren wurden natürlich "sichergestellt".
:) Vielleicht sollte man im Oblast mal eine Volksabstimmung wie auf der Krim inszenieren,ob sie lieber zu Rußland oder zur EU möchten...
 
Ich kenne ein paar Sondler,Deutsche und Russen,die seit langem auf dem russischen Teil der Nehrung unterwegs sind,unter bisheriger Duldung des Militärs. Dieses Jahr wurden sie vom Geheimdienst als "Spione" verhaftet und kamen erst nach Intervention der deutschen Botschaft wieder raus.Die Detektoren wurden natürlich "sichergestellt".

Du meinst die Frische oder die Kurische Nehrung? Vielleicht hatten sie auch einfach keine Genehmigung sich auf den Nehrungen aufzuhalten? Das Areal ist für Ausländer immer noch tabu, es sei denn man hat einen besonderen Passierschein. Wir hatten bei unserer Reise vor einigen Jahren auch Kontakt zu den Herren, konnten aber alle notwendigen Papiere vorweisen (und hatten dann doch bei unserer Exkursion immer einen "Schatten").

BG
Martin
 
Frische Nehrung.Die sind bei Pillau durch das Kasernengelände gefahren;hat ein paar Flaschen Schnaps an den richtigen Stellen gekostet,und auch bei Vor-Ort-Patroillen durch Grenzstreitkräfte war früher alles mit Geld und Alkohol regelbar.
Das war unter den einheimischen Sondlern auch ein offenes Geheimnis.
Aber dieses Jahr lagen wohl die Nerven an der EU-Grenze blank,es war auch kein reguläres Militär,sondern verm. Geheimdienstmitarbeiter,die sie verhaftet haben.
 
Die sind bei Pillau durch das Kasernengelände gefahren
Diesen Satz verstehe ich nicht - was mit damit genau gemeint?

Aber dieses Jahr lagen wohl die Nerven an der EU-Grenze blank,es war auch kein reguläres Militär,sondern verm. Geheimdienstmitarbeiter,die sie verhaftet haben.
Also es gibt da wohl den Unterschied ob Ausländer oder Russen sondeln. Desweiteren, wenn man keinen Propusk hat sollte man gar nicht erst versuchen auf die Nehrung zu gelangen. Macht man das mit dt. Kfz-Kennzeichen dann achten die schon an der Fähre darauf wer eigentlich rüber will. Deine Argumentation mit der EU-Grenze verstehe ich nicht, was hat das mit der Nehrung zu tun? Grundsätzlich geht es nicht um Duldung durch das Militär. Entweder man hat Propusk oder man hat keinen. Wenn man keinen hat und dann noch sondelt muß man sich nicht wundern das es schief geht.
 
Ich kenne es so vom Hörensagen: Wenn du über die Fähre kommst und weiter auf die Nehrung fährst,mußt du durch ein Militärgelände,welches über die ganze Nehrungsbreite reicht. Die Wachen an Anfang und Ende haben gegen "Naturalien" großzügig auf den Blick in irgendwelche Papiere verzichtet.
Als die Gruppe (4 Deutsche,3 Russen) verhaftet wurde,wurden sie mehrfach verhört,ob sie deutsche Militärangehörige seien,ob sie zur Grenze wollten usw. Mehrfach wurde die EU-Grenze und das Thema Spionage betont. Nach Klärung der Identitäten und Bestätigung durch die dt. Botschaft wurden sie freigelassen,gegen die Russen wurde angeblich ein Verfahren eröffnet.
 
Damit ist möglicherweise diese SA-10 Stellung an der Südwestseite vom Flugplatz gemeint. Das verkompliziert natürlich die Sache. Aber ohne Propusk auf die Nehrung, ich weiß ja nicht ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Grenzsperrzone und für Ausländer unzugängliche Gebiete im Kaliningrader Verwaltungsgebiet waren ja hier schon verschiedentlich ein Thema. Hierzu eine aktuelle Zusammenfassung:

Zunächst eine Nachricht vom 25.4.2015 (20.4.2015)
Holländer an Kaliningrader Grenze verhaftet

Ein ziemlich teures Hobby leistete sich ein Holländer an der polnisch-russischen Grenze im Kaliningrader Bereich. Er fotografiert Grenzsäulen von beiden Seiten und wurde dabei erwischt.

Der Holländer überquerte zweimal illegal die Staatsgrenze zwischen Polen und Russland im Bereich Kaliningrad um die Grenzsäulen von allen Seiten zu fotografieren. Als er das zweite Mal aus dem russischen Territorium in das polnische Gebiet wechselte, nahmen ihn polnische Grenzsoldaten fest.

„Nach Worten des Ausländers ist er speziell in diesen Bereich aus rein touristischem Interesse gekommen und weil es Grenzbereich ist. Er beschäftigt sich mit dem fotografieren von Grenzsäulen in verschiedenen Staaten“, - so der Pressesprecher der polnischen Grenztruppen.

Der Holländer hatte mehrmals die Grenze illegal überquert und auch einen Grenzstreifen und Grenzstraße benutzt, was nach polnischer (und auch russischer) Gesetzgebung verboten ist.

Somit hat sich sein Hobby als ziemlich kostspielig erwiesen, denn die Grenzorgane baten ihn um die Begleichung einer Strafe in Höhe von 2.000 Zloty.

Dies ist nicht der erste Fall, wo Bürger der Europäischen Union die Staatsgrenze zwischen Polen und Russland verletzen. Im Sommer 2014 wurden Bürger aus Deutschland, Frankreich und Spanien ebenfalls beim illegalen Grenzübertritt verhaftet. Als Grund gaben alle reine Neugier an.

Kommentare ( 2 )

toto66
Veröffentlicht: 25. April 2015 19:40:44
So schwierig ist es aber auch nicht, , irrtümlich auf fremdes Staatsgebiet zu kommen. An normalen Straßen (ich verweise auf die alte deutsche Geodätische Karte 1 : 300 000 Ostpreußen hin, die es heute noch in exellentem Nachdruck zu kaufen gibt, in der jeder Feldweg eingezeichnet ist ) gibt es auf der polnischen Seite ein Hinweisschild auf die Grenze, zumeist 200 m vor der Grenze.
Nicht so bei Feldwegen.
Ich selber bin mit Sicherheit 1 x mind 20 m von polen auf auf russisches Staatsgebiet gekommen, als ich im Gebiet Neu Paslek/Gronowo nördlich des Passarge-Flusses bei Braniewo/Braunsberg einem immer wieder aufflatternden Fasan nachjadte und ich einer Fahrspur über den quer gepflügten Grenzstreifen folgte., die Zäunreste hatte ich nicht gesehen und das umgelegte polnische Hinweisschild im Gras liegend erst wieder beim Zurücksrtzen.
/der Fasan musste sich dann aber auf russisch weiter durchschlagen .

Uwe Erich Niemeier
Veröffentlicht: 25. April 2015 20:27:09
... wenn ich aber direkt an einem Grenzpfahl stehe, dann weiß ich, dass ich direkt an der Grenze bin. Er hat dann den Pfahl von der polnischen Seite fotografiert, hat dann die Grenze überschritten und den Pfahl von russischer Seite aus fotografiert. Da braucht es nicht noch ein Extra-Schild, welches auf die Grenze hinweist, der Grenzpfahl ist Grenze genug ...

_RGP_
Veröffentlicht: 26. April 2015 14:07:36
Hat noch jemand die Vermutung, daß der Vorfall ungleich bekannter geworden wäre, hätten russische Grenzbeamte diesen Mann wegen dieses Vergehens verhaftet, und man hätte ihm anschließend eine solche Strafe von russischer Seite aufgedrückt?

Uwe Erich Niemeier
Veröffentlicht: 26. April 2015 14:10:12
... naja, wenn die Russen diesen Mann festgenommen hätten, so wäre dies bestimmt als Einschränkung der Menschenrechte auf freie Wahl des Aufenthaltsortes gewertet worden. So aber ist es eine Verletzung der polnischen Staatsgrenze.

von Uwe Niemeier
http://kaliningrad-domizil.ru/porta...t/hollnder-an-kaliningrader-grenze-verhaftet/

Irritationen ruft bei mir die Beschreibung der russisch-polnischen Grenze hervor aber möglicherweise ist diese unterschiedlich ausgebaut.


Mo, 18 Mai 2015
Kaliningrader Grenze, Grenz- und Sonderzonen

Die Kaliningrader Grenze scheint, insbesondere für Ausländer, immer von besonderem Interesse zu sein. Zum einen ist Kaliningrad durch seine Insellage irgendwie interessant und dann ist das Gebiet immer noch aus der sowjetischen Vergangenheit mit vielen geheimnisvollen Mythen umgeben. Und wenn etwas geheimnisumwittert ist, dann sorgt dies auch für Neugier.

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Foto: Zufallsmotive bei Spaziergängen – irgendwo im Kaliningrader Gebiet

So war erst vor wenigen Tagen ein Holländer außerordentlich und außergewöhnlich neugierig. Er gab sich als Hobbyfotograph aus, der gerne Grenzpfosten von beiden Seiten fotografiert. Da er dies ohne Genehmigung getan hatte, hatte dies somit auch Folgen.

Man sollte sich also korrekt verhalten, wenn man sich im Grenzgebiet aufhält. Jeder Staat ist an seiner Grenze empfindlich und hat besondere Regelungen erlassen, wie sich Besucher zu verhalten haben. Polen hat jetzt erst verkündet, dass es zum noch besseren Schutz seiner Grenze, mit Hilfe europäischer Steuergelder, zusätzliche Wachtürme entlang der Grenze zu Kaliningrad errichten wird.

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Fotomontage: Kaliningrader Grenze zu Polen

Und so hat auch die Russische Föderation für seine 540 Kilometer lange Grenze (davon 130 Kilometer Seegrenze) im Kaliningrader Gebiet Regelungen erlassen. Diese Regelungen hatten in der Vergangenheit immer viel Unmut bei den Deutschen ausgelöst, da entlang der Staatsgrenze ein Streifen von fünf Kilometern festgelegt war, den man ohne Sondergenehmigung nicht betreten durfte. Diese Regelung war zwar nur für wenige Deutsche von Interesse, wurde aber in regelmäßigen Abständen hochgespielt.

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Karte: Grenzzonenregelung für das Kaliningrader Gebiet bis Ende 2013

Man brauchte eben immer irgendein Thema, um den Russen zu zeigen, wie unzulänglich, unhaltbar, unmenschlich, undemokratisch all das ist, was dieses Land für sich und seine Ordnung festlegt.

Ein weiteres beliebtes Thema und auch ein Grund, um die Regelungen für eine Visafreiheit mit Russland hinauszuzögern, war die Meldepflicht für Ausländer in Russland. Während anfänglich noch die Regelung bestand, dass sich ein Ausländer innerhalb von drei Arbeitstagen zu registrieren hat, wurde diese Regelung vor einigen Jahren auf sieben Arbeitstage oder neun Kalendertage geändert. Für einen Großteil der Besucher trifft nun also zu, dass sie sich nicht mehr registrieren brauchen. Obwohl, ein Ausländer hat sich noch nie registriert, denn er persönlich darf das gar nicht. Das muss für ihn die einladende Seite erledigen – mit anderen Worten, der Ausländer hat mit seiner Registrierung keinerlei Aufwand, er braucht jetzt noch nicht einmal die Migrationskarte auszufüllen, denn die wird durch den Grenzbeamten ausgedruckt – trotzdem regte man sich auf. Und man regte sich über die Grenzzonen in Kaliningrad auf.

Trotzdem glauben immer noch einige Besucher, dass man russische Gesetze nicht beachten braucht – sie sind einfach lästig. Und so registrieren sie sich nicht, wenn sie sich länger als neun Kalendertage in Russland aufhalten. Was soll schon passieren? Oft höre ich von solchen klugen Deutschen, dass sie an der Grenze noch nie aufgehalten worden sind, denn sie haben sich auch noch nie registriert. Diese Leuten kann ich dann immer nur beglückwünschen, dass sie bisher Glück hatten. Aber niemand soll glauben, dass der russische Staat Gesetzesverletzungen nicht bemerkt. Man kann sicher sein, dass nichts in diesem Staat verloren geht. Und an die in Russland begangenen Sünden wird ein Ausländer dann erinnert, wenn er plötzlich eine Visaverweigerung erhält – natürlich zu einem für ihn denkbar ungünstigen Moment. Dann hat er wieder Gelegenheit, auf die bösen Russen zu schimpfen. Und noch schlimmer wird es, wenn er erfährt, dass er wegen Verletzung der Meldepflichten mit einem Einreiseverbot von drei, fünf oder zehn Jahren belegt worden ist. Für einen Touristen sicherlich kein Drama, aber für jemand der geschäftlich in Russland zu tun hat eine Katastrophe.

Aber der russische Staat gibt jedem die Möglichkeit vor der Einreise zu prüfen, ob er den Status „Sünder“ hat oder nicht. Auf der Internetseite des Migrationsdienstes kann man ein paar Felder ausfüllen und bekommt das Resultat seiner „Unerwünschtheit“ hoffentlich nicht angezeigt:

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Dann wurde durch den FSB-Direktor Alexander Bortnikow im November 2013 der Befehl 238 über die Grenzzonenregelung in der Russischen Föderation überarbeitet.

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Fotomontage: FSB-Direktor Alexander Bortnikow

Die Überarbeitung sah eine radikale Verkleinerung der Grenzzonen im Kaliningrader Gebiet vor. Die Grenzzonen wurden so klein, dass es kaum möglich ist, eine vernünftige Karte zu zeichnen.

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Grafik: Karte des Kaliningrader Gebietes mit Grenz- und Sonderzonen

Natürlich gibt es auch jetzt noch etwas zu kritisieren, denn Russland publizierte zwar diese neuen Regelungen wie üblich in den russischen Medien, aber für das Kaliningrader Gebiet unternahm man keine Anstrengungen, diese erfreuliche Meldung „unter die Massen“ zu bringen und so ist auch heute noch vielfach unbekannt, dass es eine Neuregelung gibt – oder besser formuliert – dass der russische Staat den Besuchsaufenthalt und die Bewegungsfreiheit für Ausländer in Kaliningrad vereinfacht hat. Wir merken dies an den Anfragen, die unsere Informationsagentur häufig erhält.

Nach wie vor ist auch die Bearbeitungszeit für einen Grenzausweis recht lang. Bis zu zwei Monate kann es dauern, ehe man erfährt, ob man die Zutrittsberechtigung erhält oder nicht. Die Grenzzone ist also für einen Spontanbesuch wenig geeignet.

Unsere Informationsagentur hat regelmäßig Kontakt mit der Abteilung, die für diese Grenzausweise zuständig ist und wir wurden immer sehr höflich und zuvorkommend informiert. Und hier sagte man uns, dass die Bearbeitungszeit im wesentlichen davon abhängt, wie vollständig und fehlerfrei der Antragsteller die Unterlagen ausfüllt. So kann es auch durchaus möglich sein, dass man die Genehmigung schon nach zwei Tagen erhält. Und sicher hat auch die bisherige Verhaltensweise des Ausländers in Russland bei früheren Besuchen Einfluss auf die Bearbeitungszeit. Das ist ähnlich wie in Deutschland, wenn man durch einen Verkehrspolizisten wegen zu schnellem Fahren angehalten wird und diesem dann mit passenden Worten erklärt, dass er lästig ist. Vermutlich wird dann auch noch eine Kontrolle des technischen Zustandes des Fahrzeuges erfolgen – und das kann dauern.

In der Regel erfolgt die Antragsstellung durch eine russische Tourismusfirma. Aber auch der Antragsteller selbst kann direkt den Grenzausweis beantragen – sofern er russisch spricht und schreibt. Um den Antrag einzureichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann dies direkt im Stab der Grenztruppen in Kaliningrad tun, kann sich aber auch an örtliche Dienststellen der Grenztruppen wenden:

(...)

Natürlich kann man nicht erwarten, dass alle Ausländer, aber auch Russen, komplett die Landkarte im Kopf haben und auch die Grenzzonenregelungen im Detail kennen. Deshalb befinden sich an den Zufahrtswegen auch entsprechende Hinweisschilder:

(...)

Foto (Archiv Kaliningrad-Domizil): Hinweisschild russisch/englisch auf die Staatsgrenze

Natürlich darf man mitten im Wald oder auf irgendeinem Feldweg nicht unbedingt auch dieses Schild erwarten. Aber der normale Besucher verirrt sich auch selten über einen Wald- und Wiesenspaziergang in die Grenzzone. Und selbst wenn mal ein ausländischer „Irrläufer“ aufgegriffen wird, so muss es nicht gleich zum Schlimmsten kommen. Wer nicht eine professionelle Kameraausrüstung bei sich führt und sich aggressiv gegenüber den Grenzsoldaten verhält, wird sicherlich auch mit netten Worten „auf den richtigen Weg“ zurückgeführt.

Nun haben wir aber auch noch die sogenannten „Sonderzonen“. Die haben schon immer besonderen Wissensdurst bei gewissen Ausländern hervorgerufen, deuten diese doch auf Dinge hin, die der russische Staat nicht als „Touristenattraktion“ deklariert. Auf unserer o.g. Karte sind es drei im Kaliningrader Gebiet. Auch hier reagieren die russischen Behörden genau so nervös auf Verletzungen der Besuchsbestimmungen, wie dies die deutschen Behörden in Deutschland tun – insbesondere, wenn neugierige Deutsche sich zu sehr amerikanischen Einrichtungen nähern.

Um diese Zonen in Kaliningrad nicht ungewollt zu betreten, bedarf es nichts weiter, als besonderer Aufmerksamkeit, denn auch hier gibt es große, nicht zu übersehende Schilder:

(...)

Foto: Sonderzone „irgendwo“ im Kaliningrader Gebiet

Von russischer Seite, so meine persönlichen Erfahrungen, wird nichts Außergewöhnliches gefordert. Seit einigen Monaten veröffentlichen wir immer am Sonntag „Exkursionen durch Kaliningrad“ und bereisen viele „Zonen“. Immer wurde ich mit Höflichkeit behandelt, wenn ich mich einer empfindlichen Zone näherte oder etwas fotografierte, wo ich doch vorher besser hätte fragen sollen.

Wenn also unsere Besucher – leider viel zu wenige aus Deutschland – ihren Aufenthalt in Kaliningrad genießen und auch nur angenehme Erinnerungen wieder mit nach Deutschland nehmen wollen, so empfehle ich, mit offenen Augen und Ohren durch unsere 15.000 Quadratkilometer zu reisen.

Wir haben den Befehl 238 des FSB-Direktors übersetzt. Dort ist jede Ortschaft aufgeführt, für die man eine Grenzgenehmigung braucht. Sie können gerne von unserem kostenlosen Informationsangebot Gebrauch machen ... "damit sie auch morgen noch kraftvoll reisen können.“

... ach, ehe ich es vergesse!

Natürlich gibt es unternehmerisch veranlagte Menschen in Kaliningrad, die einem Ausländer alles mögliche erzählen, wie kompliziert und gefährlich alles ist. Und natürlich haben diese für alle Lebenslagen auch sofort Lösungen und können helfen, denn sie wollen nur Ihr Bestes – nämlich Ihr Geld. Glauben Sie nicht irgendwelchen Ammenmärchen und bezahlen nicht für Dinge, für die man nicht bezahlen muss.

Kommentare ( 1 )

Hausmann
Veröffentlicht: 18. Mai 2015 18:25:35
Danke für Ihre Informationen Herr Niemeier!
Es ist natürlich ein Balanceakt, in diesem militärisch sensiblen Gebiet gleichzeitig etwas lockere touristische Ausflüge zu ermöglichen. Ich bin selber paar Schritte neben der damaligen Westgrenze aufgewachsen, die Einschränkungen waren wenig lustig und auf ähnliches lege ich keinen Wert mehr.
Als Minimum könnte man vielleicht den Touristen eine präzise Karte geben plus klare Spielregeln und Fotos solcher Schildchen, möglicherweise auch Alternativen(?).

von Uwe Niemeier
http://kaliningrad-domizil.ru/porta.../kaliningrader-grenze-grenz-und-sonderzonen-/

Zum erwähnten Befehl 238 hier entlang:
http://kaliningrad-domizil.ru/porta...rgane/die-grenzzonen-im-kaliningrader-gebiet/

DIE GRENZZONEN IM KALININGRADER GEBIET
Do, 14 Feb 2013
 
Na ja mit 2000 Zloten bestimmt noch gut weggekommen. Ne Grenze ist halt ne Grenze. Gerade im Königsberger Gebiet. Na ja muss jeder selber wissen.

Aber ich fand der ersten Kommentar gut. Mit seiner ollen Karte von Ostpreussen. Ja mal Kartenmaterial aktualisieren.

Gruß Dirk
 
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