AW: Schweden: Flugplatz Goeteborg > Aeroseum (Flugzeugkaverne)
hier noch eine Zusammenfassung wie die Anlage erbaut und betrieben wurde:
1950 wurde eine zweite FlKav mit 22´000 m2 bis 30 m weiter nörlich unter den Granitfelsen getrieben. Er wurde als „Nya Berget“ genannt und 1955 eingeweiht. Es bestehen zwei Eingänge mit Rollpisten zur Startbahn, wobei eigentlich Einbahnbetrieb herscht und somit eines als Ein- und der andere als Ausgang dienen. Durch die beiden Eingänge gelangen die Flugzeuge durch einen ca. 20 m breiten und ca. 5 m hohen Stollen bogenförmig zur Mitte der FlKav. Nach dem y-förmigen Eingang, welcher die Druckwelle in den weiteren Ausgang umleiten soll, gelangt man zu einer zweiteiligen Stahlbeton-Schiebetür. Im Eingangsbereich befindet sich auch auf beiden Seiten des Panzertors je ein Infanteriebunker mit Schiessscharten zu Nahverteidigung. Die beiden je 90 Tonnen schweren, 70 cm dicken hydraulisch betriebenen Schiebetore sollen der Detonationskraft einer atomaren Druckwellle von einer Megatonne standhalten. Das Öffnen dieser Tore dauerte jedoch eine Minute und bei einer Blockade konnten die Abfangjäger nicht auf die Startbahn gelangen. Im Vorstollen befindet sich am Eingang ein Wachposten in der Stollenwand, bei welchem sich Piloten und Bodenpersonal zum Eintritt legitimieren mussten. Nach der Durchquerung des gekrümmten Vorstollens gelangt man 30 m unter die Erdoberfläche und nach einem Stahlschiebetor zu den Fliegerstollen. Es handelt sich hierbei um drei parallele, rechtwinklig angebrachte Stollen. Auf einer Drehplattform lassen sich Kampflugzeuge so drehen, dass diese nicht in die Kurve fahren müssen, so lässt sich das Gewölbe tief halten, wenn die Kampfflugzeuge in der Mitte rollen, wo der Stollen am höchsten ist. Die drei Stollen sind mit zwei Gängen querverbunden und lassen sich durch Vorhänge abtrennen. Die FlKav war üblicherweise mit 14 Kampfflugzeugen belegt, fasste jedoch ausschliesslich zur Lagerung 50 Kampfflugzeuge. In Nebenräumen befinden sich Mannschaftsräume, Kommandozentrale der Flugleitung, Notstromaggregate, Trinkwassergewinnung, Treibstoff- und Munitionslager, Logistiklager und Feuersprinkler. Das Lüftungssystem wurde nach den Lehren aus einem Brand in einer älternen FlKav neu entwickelt und mit ABC-Filtern versehen. Im Jahre 1969 wurde die Staffel F9 aufgelöst und mit ihr der Militärflugplatz aufgegeben. Deswegen wurde der Flughafen seit 1979 zivilen verwendet. Die FlKav wurde 2003 deklasifiziert und konnte nachdem es unter Denkmalschutz gestellt wurde, als Museum, „Aeroseum“ genannt, umgenutzt werden.