Freienbrink: MfS Versorgungslager (bei Erkner)

Maulwurf

New member
Danke für die ausführlichen Antworten und interessanten Einblicke.

Gruß Lutz

Freut mich, da bei dir Erkner angegeben ist, weißt du sicher auch über das Objekt Fangschleuse Bescheid schätze ich!? Es handelt sich allerdings über NVA - Anlagen.
Dies war von 1992 bis 1994 ein richtiges "Highlight"
Gruß Arno
 
Hallo Jollentreiber, ich hab dir mal ein Gockelbild hochgeladen. War sehr interessant zu der Zeit als noch die teilzerstörten Wachtürme ersteigbar waren. Zuletzt habe ich dort vor 5 Jahren die Veränderungen kurz angeschaut. In dem vor 14 Jahren noch stehenden ehem. Krankenbau war der riesige hydraulische Gynäkologenstuhl vorhanden.
Jetzt ist alles total verändert, teilgenutzt und habe keine weiteren Erkenntnisse.

@SvenK.:
Zu der von dir aufgeworfenen Frage - ich habe nur erfahren können, daß Krafträder näher am Wasser (?) betreut wurden. Tut mir leid, mehr ist nicht heraus zu bringen gewesen. Natürlich spielt dabei auch die lange Zeit eine Rolle, welche Erinnerungswerte verschüttet, mein Vater ist ja auch kein "Berufszeuge":):)
Beste Grüße euch
Maulwurf
 
Hallo Jollentreiber, ich hab dir mal ein Gockelbild hochgeladen.

Hallo, wir sind hier damit ziemlich OT, aber was meinst du mit 'Beutelager'.

Kannst du es etwas konkretisieren ? Das Objekt ist an sich bekannt und gelistet. Die alte Durchfahrtmöglichkeit bis zu illegalen Auffahrt auf die A10 war mit eine der ersten, die 1990 aktiviert wurden. Am Anfang führte sie mitten durch die ehemalige Liegenschaft. Ich selbst bin dort regelmäßig durchgefahren, mit der Umwidmung des Geländes zum Gewerbegebiet wurde im Verlaufe der Zeit alles immer einfacher. Die Wachtürme selbst haben dort ziemlich lang in der Gegend rumgestanden.

Grüße Frank
 
Hi Frank, ich hatte vorhin leider den langen Antwortbeitrag auf deine Frage nicht abgesandt und vorhin gedacht, das wäre geschehen. Derzeit fehlt mir die Muße dazu, daher schnell in Kurzform:
trotz Massow, Prieros, Köris und Löpten u.a. in der Nähe wunderten wir uns mal über die viele Bewegung in Fangschleuse. Eine Nacht tarnten wir uns auf dem Dache eines Wachtturmes und sahen sowohl Wachschutz wie auch "Besucher" dort zugange. Komischerweise begegneten dieselben sich aber nicht, obwohl wir es durch gute Gläser gerüstet fast stündlich vermuteten. Es muß in den großen Lagerhallen, den halbversenkten Bunkern mit Bewuchs und den über 40 Containern viel gegeben haben, was den Ausdruck "Beute" in späteren Erzählungen von dort getroffenen Leuten rechtfertigte. Außer Waffen und Blankwaffen wohl alles, denn es soll ein Versorgungslager für Generalität und Offizierskorps der NVA gewesen sein. Auch von einem "Durchsuchungsbahnhof" für Interzonenreisende hörten wir. Ob alles stimmt, weiß ich nicht mit Sicherheit zu sagen, ich möchte aber einen Wahrheitsgehalt von ca. 70% annehmen, wenn man selbstdarstellerische Übertreibungen und
"Verkaufsanpreisungen" abzieht. Selbst habe ich vier Monate später bei einem neuerlichen Besuch dort Schaufensterpuppen mit Uniformen im Gelände stehend gesehen - und, eine davon wurde geklaut. Das Gelände schien mir zu heiß, weil ich vermutete, daß Beutejäger oder Beuteschützer bewaffnet sein könnten. Naja und mein Interessengebiet lag dort auch nicht gerade.
Gruß
Arno
 
Hallo Jollentreiber, ich hab dir mal ein Gockelbild hochgeladen.

Ja Maulwurf,
Du meintest das MfS Versorgungslager Freienbrink. Das kenne ich sogar noch aus der Wendezeit.

Wir als "unmittelbare" Anwohner und Bürger haben in diesem Lager in der Wendezeit eine Objektbesichtigung durchgesetzt. Da erschienen die Genossen dort schon nicht mehr als Angehörige des Wachregiment FD sondern schon in Zolluniformen verkleidet. Ich kann mich auch noch an die vielen, vielen Fahrzeuge von Republikflüchtlingen dort bei der Begehung erinnern die alle nach Freienbrink zurück geholt und dort gelagert wurden.

Gruß Lutz

aber das ist OT und gehört nicht in dieses Thema
 
@Lutz,
es ist doch aber interessant. Dann lagert es doch vielleicht aus. Noch ist alles schön getrennt.

Denn m.E. waren es mindestens zwei getrennte Liegenschaften / Objekte vor Ort in Freienbrink. Und eines soll tatsächlich (offiziell) dem Zoll zugeordnet gewesen sein. Kannst du noch angeben, wann du da zur Begehung vor Ort warst.

@Maulwurf,
ich müsste so ab 1992 intensiv da durchgefahren sein. An diese Figuren erinnere ich mich auch noch. Eine davon hat auch unübersehbar an den damals da installierten Imbiss / kleine Kneipe für Fernfahrer gestanden. Dort wo sie dann später gegenüber die Tankstelle gebaut haben.

Grüße Frank
 
Nette Sache, heut weiß man oft, wo man etwas verabsäumt haben könnte..Zum Glück gehöre ich mehr zu der Kategorie Frohnatur, welche anderen ihre "Lottogewinne" nicht mißgönnt. An diesem Gelände war für mich (die bislang nicht bewiesene) Behauptung einer verborgenen Kontrollstelle als Interessepunkt gestanden. Nette "Beigaben" waren einmal beim geplanten lediglich durchzufahren ein kleiner Abstecher in ein Krankenhaus o.ä.. Im Parterre war ein Funkgerät, welches nach einiger Zeit losplärrte, nachdem wir nur kurz in den Raum huneingeschaut hatten und es als belanglos einstuften. Die Lautentwicklung kam gerade, als wir im ersten Stock einen hydraulisch betriebenen gynäkologischen Stuhl entdeckt hatten und uns mit Kommentaren zurückhalten mußten, da zwei Mädels dabei waren. Es ist schwierig, aus seinem Herzen eine Mördergrube zu machen -haha. Daher verwunderte uns die schlecht verständliche Funkstimme auch mehr, als sie uns erschreckte.
Dann erinnere ich mich noch bestens an einen behäbigen Herrn, welcher einen Kombi dabei hatte und uns Generalsuniformen zeigte. Irgendwie war er über die mangelnden Kaufinteressen verunsichert, da aber ganz nett, entwickelte sich ein Gespräch und dabei zog er an einem roten Tuche in seinem Kofferraum und bemerkte nebenbei: "scheiß Wandtafel". Da ich ja selbst in der Zone aufgewachsen bin und die obligatorischen Prüpagandatafeln seit der Schule zur Genüge kannte, schaute ich auf das mit Zeitungsausschnitten uns Sprüchen dekorierte Stück Stoff und siehe da, es war eine Schimpfkanonade auf SS-Männer. Nebenbei war eine schwarze Uniformjacke mit Sicherheitsnadeln drauf befestigt. Eingeweihte werden wissen, daß bei heutigen Filmmachwerken amerikanischer Produzenten oftmals NVA-Röcke als Bekleidung der Wehrmacht ausgegeben werden, aber anhand der Taschenpatten immer sofort das Plagiat erkenntlich ist (dieses Merkmal ändert sich erst ab M44).
Ich sah also eine Jacke, die in Schriftzug (nicht Runen) einen SS-Kragenspiegel imitierte und Taschenpatten wie bei den Arbeitsjacken meines Großvaters im Garten (Uniformen, sog. Heimkehrermützen und "entnazifizierte" Koppel wurden bis in die späten 60er genutzt) angezogen wurden und fragte ihn, ob er die rote Wandtafelbespannung verkaufen wolle. Gib mir nen Zehner meinte er. Ich gab ihm 30.-Mark und stellte zuhause fest, daß die Jacke tatsächlich ein umgefärbter Uniformrock war. Hätte er an den Armen und auf dem Rücken einen gelben Streifen gehabt, so wäre er dem Stasifundus zuzurechnen gewesen, denn nach meinem Fluchtversuch damals hatte ich dies als Bekleidung von der Stasi ebenfalls verpaßt bekommen. (Den konnte ich allerdings nicht mitnehmen). Man hatte einen Rock "umfunktioniert". Agitprop halt!
Leider war die Größe einem Halbwüchsigen angemessen, aber lustig war dies Erlebnis allemal.
Danach war ich selbst nur noch einmal glaube ich in Fangschleuse, denn zu dieser Zeit wurden gerade die ganzen Panzer, LKW und Brückenleger in Löpten interessant...
Beste Grüße euch
Arno
 
An diesem Gelände war für mich (die bislang nicht bewiesene) Behauptung einer verborgenen Kontrollstelle als Interessepunkt gestanden.

Dank für deine ausführliche Antwort. Diese von dir mehrfach erwähnte Kontrollstelle würde ich dabei etwas genauer hinterfragen wollen.

Mir ist der logistische Zusammenhang nicht klar. M.E. waren Kontrollstellen entlang bestehender Autobahnen etc. üblich, eben mit dem Zwang der Durchfahrt. Aber da ? es war doch eine (nach den alten Normen von vor 1945) Abfahrt, die gesperrt war. Was sollte da eine Kontrollstelle ? Ich könnte dazu Zeitzeugen befragen, das Thema an sich ist bisher da nicht aufgetaucht.

Grüße Frank
 
Ich könnte dazu Zeitzeugen befragen,

Ich glaube das dies nicht notwendig ist.
Durch meine jugendlichen Partystreifzüge von 1981-87 in der Wohnsiedlung Freienbrink (Sperrgebiet) wäre mir ein Kontrollpunkt sicher aufgefallen. Die einzigsten Kontrollen die wir über uns ergehen lassen mußten waren manchmal dumme Fragen von den neuen Steifenposten in der Nähe des Dienstobjektes. Aber die Anwesenheit zweier Söhne von dort beschäftigten höheren Offiziersdienstgraden erwiesen sich immer als sehr hilfreich.

Ins Objekt allerdings sind wir (ich) vor der Wende nie gekommen, wollten wir auch nicht.

Gruß Lutz
 
@Lutz,

Denn m.E. waren es mindestens zwei getrennte Liegenschaften / Objekte vor Ort in Freienbrink. Und eines soll tatsächlich (offiziell) dem Zoll zugeordnet gewesen sein. Kannst du noch angeben, wann du da zur Begehung vor Ort warst.

@Frank,

wenn ich mich recht erinnere war die Begehung des Versorgungslagers Freienbrink Ende 89/Anfang 90. So genau weiß ich es nicht mehr. Auf alle Fälle eine recht interessante Geschichte.

Es wurde früher schon immer gemunkelt das sich hinter dem Zaun und den Hundelaufanlagen etwas ganz geheimes befinden muß. Es wurde von älteren Anwohnern immer wieder von vielen LKW`s mit Sand berichtet die das Objekt in der Bauphase verlassen haben sollen.
Es müsse sich ein "großer Bunker" unter dem Objekt befinden und im Wald gibt es eine Stelle an dem die Versorgungsfahrzeuge stehen bleiben müssen und automatisch wie mit einem Fahrstuhl in den Bunker hinab gefahren werden. Das alles wurde eben auch gerade in den Wendewirren so bei uns erzählt.
Na ja, eben viele Gerüchte und Mutmaßungen.

Durch meine damalige Zeit in und um die Kirche wurde ich auch auf die Kontrollbegehung des Bürgerkomitee FFO aufmerksam, die im Versorgungsobjekt Freienbrink stattfinden sollte.
Also habe ich mich dem angeschlossen und war verwundert wie viele dumme Leute es doch so gibt. Da kamen Menschen mit kleinen Eisendrähten und stocherten an diesem Tag im Waldboden rum in der Hoffnung "den Bunker" zu finden. Einfach unglaublich wie naiv damals die Leute teilweise waren. Aber egal.

Unsere Gruppe beschäftigte sich eher mit den oberirdischen und sichtbaren Bauwerken im V-Lager. Zur Gliederung des Lagers kann ich nur soviel sagen, das es ein Objekt im Objekt gab und das war nochmal extra durch einen Zaun gesichert. Hier handeltete sich um die übererdeten 6 oder 8 Rundbogenhallen. Diese waren jedoch zu der Zeit schon leer und besenrein.
Zu deiner Frage zu der evtl. Zoll-Liegenschaft. Dazu ist uns nichts aufgefallen, legentlich die beiden großen Hallen im südlichen Bereich des ges. Objektes. Zu diesen hatten wir an diesem Tag keinen Zugang. Sie sollen jedoch als Lagerhallen auch von dem MfS genutzt worden sein.

Gruß Lutz
 
Uns hatte man sogar von einem unterirdischen Gleisbahnhof berichtet, der Interzonenzüge nochmals kontrollieren solle. Da ich erstmal immer alle Nachrichten auf Möglichkeit abschätzte, erschien mir das durchaus machbar, allerdings kannte ich den Verlauf der Strecken nicht. Gefunden haben wir solches nicht. Die Halle des Zoll später ist die freitragende, welche ihr meint?
Sind neben den großen Lagerhallen mit Rundbogenhallen die überwachsenen Bunker gemeint? Wir lagen w.e. einmal auf dem Turm am Eingang der Durchführungsstraße und sahen linker Hand neben den Verwaltungsgebäuden direkt auf das große Tor, durch welches der Wachschutz aufs Objekt fuhr im Zweistundentakt. Es quietschte immer fürchterlich und einer der Männer fuhr die beiden Stechuhren wie beim Rallye an...
Gruß Arno
 
Uns hatte man sogar von einem unterirdischen Gleisbahnhof berichtet, der Interzonenzüge nochmals kontrollieren solle. Da ich erstmal immer alle Nachrichten auf Möglichkeit abschätzte, erschien mir das durchaus machbar.

Na immerhin hatten sie da einen gut ausgebauten Gleisanschluss. Ob der BHF nun unbedingt da unterirdisch sein musste, gesehen hätte ja sowieso niemand was, zu schützen wäre wohl auch nichts gewesen. Und das Züge im Sonderfall etwas andere Strecken fuhren, ist auch vorgekommen. Ich sehe dies eher aus technischen Gründen. Man hätte so völlig ungestört und ungesehen (auch von DR-Beschäftigten) an den Zügen / Wagen 'arbeiten' können.

Grüße Frank
 
Uns hatte man sogar von einem unterirdischen Gleisbahnhof berichtet, der Interzonenzüge nochmals kontrollieren solle.

Na Arno, die einzigsten internationalen Züge die am Bhf. Fangschleuse vorbei fuhren waren die in dem Osten. Ob die im VL Freienbrink unbedingt (unterirdisch) hätten kontrolliert werden sollen wage ich zu bezweifeln. Aber nichts für ungut, erzählt wurde damals viel.

Gruß Lutz
 
würden nicht alle möglichen dokumente belegen, dass es dort im grossem stil westpakete durchsucht wurden, könnte ich das nicht mal glauben.
weil geografisch gesehen es sicher einige besser gelegene objekte gab.
aber unterirdische bahnhöfe?!
ich schätze, da gabs nicht mal nen bunker in dem sinne, sondern nur keller.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13507390.html <-- Spiegel von 1990

@jolle, hast du bilder von eurer damaligen begehung?
 
So ich möchte mal etwas licht ins dunkle bringen

die anlage in freienbrink war das lager der staatsreserven der ddr desweiteren hat der mfs sein unwessen getrieben alle west autos die beschlagnahmt wurden wurden geheim dort untersucht und zerlegt wiederaufgebaut und an ofieziere verkauft . es ist komisch zu schreiben aber damals sind immer wieder profozierende west leute spionage technisch durch die ddr gefahren und wurden vom mfs gestellt da aber keiner in die fahrzeuge durfte wurden die fahrzeuge rundherum mit farbe besprüht und mit insassen damit sie nicht seehen wohin es geht verladen und nach freienbrink geschaft und dort ja wurde dann gewartet bis die leute freiwillig aufgaben und aus ihren autos kammen um dann verhaftet zu werden


desweitern weiss ich das auch der grossbunker in freinenbrink also das lager exsistiert und auch das mit dem eisenbahngleis stimmt
 
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