Hallo Faulkater
Natürlich haste da recht,nicht alle sind so:mrgreen:
Hier mal die Zeitungsartikel:
Zeitungsartikel vom FW vom 16.10.2007
Steinheid – Zwei Jahre nach seiner Gründung befindet sich der Verein „Militärhistorische Interessengemeinschaft Steinheid FuTK-512“ (MIGS) wieder in der Auflösung. Neun ehemalige Soldaten hatten sich im November 2005 im Gasthaus „Zum Hirsch“ zusammengefunden. Ziel der MIGS war es auf dem Gelände der Funktechnischen Kompanie der NVA gemeinsam mit dem Besitzer ein öffentliches regional-militärhistorisches Museum aufzubauen und zu betreiben (Freies Wort berichtete). Die baulichen Anlagen und Liegenschaften sollten der Nachwelt erhalten sowie regionale Militärgeschichte und Traditionen zu bewahrt und zu gepflegt werden. „Spontan erklärten sich viele Besucher dazu bereit, in einem solchen Verein mitzuarbeiten“, sagte damals der stellvertretende Vereinsvorsitzende Siegfried Wolfram aus Haselbach.
Gegenüber Freies Wort äußerte Wolfram, dass vom Vorstand zwischenzeitlich Anstrengungen unternommen wurden, um ehemals in Steinheid stationierte Funk- und Funkmesstechnik zu beschaffen um den Standort in den ursprünglichen Zustand zu versetzen und somit der Öffentlichkeit einen Einblick in die Arbeit einer Funktechnischen Kompanie der NVA zu geben.
„Leider zeichnete sich im Laufe des Jahres ab, dass von Seiten des Eigentümers alle Initiativen des Vereins gebremst wurden, die den weiteren Ausbau des Museums, und somit eine weitere Zusammenarbeit mit ihm unmöglich machten.“ Bereits auf einer Mitgliederversammlung Mitte Juni wurde deshalb die Auflösung des Vereins beschlossen, so Wolfram.
Bis hierher die Informationen des Vorstandes der „MIGS „FuTK-512“
Besitzer der rund 90 000 Quadratmeter großen vormaligen Militärliegenschaft ist der Bamberger Militaria-Sammler Winfried Kramer. Der 65-jährige Franke hatte das Areal 1999 von der Bundesvermögensverwaltung erworben. Vor allem als Depot seiner umfänglichen Sammlung ausgemusterten Kriegsgeräts – unter anderem als Stellplatz fürs Cockpit einer russischen MiG – nutzte der Bundeswehrreservist bislang die weitläufige Anlage.
Für Besucher freilich zeichnete sich bis zum Schluss kein Zutritt ab. Jenseits einiger Kameradschaftstreffen ehemals in Steinheid stationierter Funker blieben die Tore zur Militärbrache verschlossen.
„Schulklassen können sich über Kalten Krieg informieren“
Das soll sich ab Mai nächsten Jahres ändern: Gegenüber Freies Wort äußerte Kramer gestern, dass er in den Monaten von Mai bis November jeweils an den Wochenenden die Tore öffnen wolle. Café und Imbiss werden vorgehalten. Den inhaltlichen Schwerpunkt möchte der pensionierte Berufsschullehrer auf den Vergleich von Bundeswehr und NVA in Zeiten des Kalten Krieges legen. „Schulklassen können sich beispielsweise kostenlos über diese Geschichte informieren.“ Die Museumskasse wolle er selbst besetzen, ebenso das Café betreiben. Hierin liege auch der Grund, warum Verein und Besitzer sich letztlich entzweit hätten. Der Verein, so Kramer, hätte letztlich das Areal umsonst nutzen wollen, aber ansonsten nichts beitragen wollen. Dass die Veteranen zudem die gesamten Erlöse aus Führungen für sich beanspruchten, gab dann wohl den Ausschlag: „Dass ich die gesamten Kosten trage und die Arbeit mache, das geht eben nicht.“ Und überhaupt: Einen gemeinnützigen Verein für einen Privatmuseum arbeiten zu lassen, diesen Ansatz erklärt er für gescheitert.
Derzeit arbeite er daran, bei den zuständigen Stellen die Genehmigungen zu erhalten, um das Gebäude als gewerbliches Museum nutzen zu können.
Steinheids Gemeindechef Jürgen Schreppel (CDU) äußerte gestern auf Nachfrage, dass er dem Vorhaben prinzipiell offen gegenübersteht: „Jede Initiative, gerade auch privates Engagement, das hilft den Tourismus zu entwickeln und Gäste in die Region zu ziehen, ist positiv zu bewerten.“ Gleichwohl: Ein umfassenden Informationsstand ist dem Bergstadtchef bislang nicht zuteil geworden. Vorgesprochen oder um Schützenhilfe nachgefragt habe Kramer bislang nicht in der Gemeinde.
Vielleicht, so Schreppel einladend, ergebe sich dies nun.
Nicht zu den Museumsgästen werden auf jeden Fall die Funk-Veteranen zählen, kündigen die vormaligen Kompanie-Soldaten an. Das Tischtuch zwischen den Beteiligten ist zerschnitten. Eine Partnerschaft, die offensichtlich an der Regiefrage gescheitert ist. Zuerst, so Siegfried Wolfram, habe Kramer den Förderverein mitinitiiert, dann, als es konkret wurde, habe er schrittweise immer weitgehender verboten, sich zu engagieren – was faktisch in ein Hausverbot mündete. Als Kramer den Vorwurf erhoben hatte, die Veteranen hätten
den Besitzer nur ausgenutzt, sei für Wolfram klar gewesen: „Es macht keinen Sinn, der Verein wird aufgelöst.“
Nachtrag: Als Liquidatoren des Vereins wurden Roland Witter, Sonneberger Straße 107, 98744 Oberweißbach, und Siegfried Wolfram, Obere Winterleite 7, 96523 Haselbach, bestellt und notariell bestätigt. Eventuelle Forderungen an den Verein sind bis spätestens 31. März 2008 schriftlich an die Liquidatoren zu stellen.
www.futk-512.de
Erschienen am 23.10.2007 00:00 im FW
Funktechnische Kompanie
Anschuldigungen von Kramer sind haltlos
Liquidatoren Siegfried Wolfram und Roland Witter stellen die Gründe für die Vereinsauflösung richtig
Von Raimund Sander
Steinheid – Siegfried Wolfram und Roland Witter, die Liquidatoren der in Auflösung begriffenen „Militärhistorischen Interessengemeinschaft Steinheid FuTK-512“ trauten ihren Augen nicht, als sie die Ausführungen von Winfried Kramer, Bamberger Militaria-Sammler und Eigentümer der Immobilie ehemalige Funktechnischen Kompanie Steinheid, im Beitrag „NVA-Veteranen lösen Verein auf“ zur Kenntnis nehmen mussten.
Offensichtlich, so Wolfram und Witter, werde der Schwarze Peter jetzt den anderen Vereinsmitgliedern zugeschoben – zu denen Kramer selbst gehörte. Die Aussage von ihm, man hätte ihn nur ausgenutzt und wollte die gesamten Eintrittsgelder des Museums für sich behalten, ihn ließ man die Arbeit machen und auch für das Museum hätte man nichts beigetragen, beleidige alle ehemaligen Vereinsmitglieder, „die ihre Freizeit in vielen freiwilligen Arbeitseinsätzen im ehemaligen Steinheider Armeegelände opferten, um den Gedanken an die Funktechnische Kompanie in Steinheid durch die Errichtung eines Museums wieder zu beleben.“ Die Behauptung, der Verein hätte letztlich das Areal umsonst nutzen wollen, „ist schlichtweg falsch und gelogen“, versichert Siegfried Wolfram gegenüber Freies Wort.
„Es war Kramer persönlich, der die Idee zur Bildung eines Vereines hatte.“ Ein Verein sei notwendig, so habe er im Spätsommer 2005 argumentiert, um die für ein Museum nötige Technik zu beschaffen, da die Bundeswehr nur Vereinen ausgesonderte NVA-Technik als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt. Daraufhin wurde der Verein „Militärhistorische Interessengemeinschaft Steinheid – FuTK-512“ e.V. gegründet.
Alle Arbeiten mit dem Ziel, Ausbau eines Museums im Sinne der Geschichte der Funktechnischen Kompanie Steinheid, habe man mit dem Wissen und Willen aller Vereinsmitglieder realisiert.
So sei die Renovierung einiger, für ein späteres Museum relevanter Bereiche im ehemaligen NVA-Gelände für Kramer vollkommen kostenfrei gewesen. „Von einigen Instandsetzungsarbeiten, die nicht direkt etwas mit dem Museum zu tun hatten, dürfte auch er profitiert haben, beispielsweise die Reparatur an der Elektroanlage im Gebäude sowie in der technischen Zone, die Renovierung der alten Wache oder die Sicherstellung mit Wasser. Selbst die Kosten für verbrauchte Elektroenergie wurden Kramer nachweislich erstattet“, fügte Roland Witter an.
Auch mit dem Einverständnis von Kramer sei es zu der Vereinsgründung gekommen. Alle Beschlüsse während des etwa 18-monatigen Vereinslebens seien auf den Vereinsversammlungen, an denen auch Kramer teilnahm, angesprochen und darüber abgestimmt worden.
„Im Nachhinein müssen wir aber auch eingestehen, dass auch der Verein den Fehler gemacht hat, indem er sich nicht gründlich genug mit Winfried Kramer abgesprochen hat. So wurden die Differenzen zwischen der eigentlichen Vereinsidee und dem ursprünglichen Vorhaben Kramers im Laufe der Zeit immer größer. Dies bedauern wir heute“, so Wolfram.
Dass es letztendlich zu einem Bruch mit Kramer und somit der Idee eines Museums kam, liege wohl zum größten Teil auch daran. „Rätselhaft bleibt uns allerdings, warum er selbst nichts zu der Realisierung der Grundidee des Vereins beigetragen hat und jetzt einfach oben genannte Gründe vorschiebt. Die wahren Gründe für das Verhalten Kramers, was ausschlaggebend für das Scheitern des Vereins war, wird wohl weiterhin (s)ein Geheimnis bleiben“, so die beiden Liquidatoren abschließend.
MFG Mike